DAS OPUS SANCTORUM ANGELORUM*

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Mit Datum vom 2. Oktober 2010 hat die Kongregation für die Glaubenslehre den Vorsitzenden der Bischofskonferenzen einen Rundbrief gesandt über die Vereinigung „Opus Angelorum“ (Engelwerk). Dieser wurde dann in L’Osservatore Romano vom 12. November 2010, S. 16, veröffentlicht. In diesem Brief informiert die Kongregation insbesondere über die Approbation des „Statuts des Opus Sanctorum Angelorum“ von Seiten der Kongregation für die Institute des geweihten Lebens und die Gesellschaften des apostolischen Lebens und über die Approbation der „Formel einer Weihe an die heiligen Engel“ für das Opus Angelorum von Seiten der Kongregation für die Glaubenslehre. Es scheint daher angebracht zu sein, die Spiritualität dieses Werkes der heiligen Engel kurz zu erklären. Es ist, so wie es sich heute darstellt, „ein öffentlicher Verein der Kirche in Übereinstimmung mit der überlieferten Lehre und den Weisungen der höchsten Autorität. Es verbreitet die Verehrung der heiligen Engel unter den Gläubigen, ruft zum Gebet für die Priester auf, fördert die Liebe zu Christus in seinem Leiden und die Verbundenheit mit ihm“ (Brief  der Kongregation für die Glaubenslehre).

Welche Spiritualität hat also diese Vereinigung? Und welchen Weg ist sie gegangen bis zum gegenwärtigen Status, auf den sich die Kongregation für die Glaubenslehre bezieht? Das Opus Sanctorum Angelorum ist in Innsbruck, Österreich, im Jahr 1949 entstanden. Frau Gabriele Bitterlich, Ehefrau und Mutter von drei Kindern, stand am Ursprung dieser Bewegung. Ab dem Jahr 1949 entwickelte sich in ihr immer klarer ein persönliches Bewusstsein, dass der Herr Jesus Christus will, dass die Gläubigen mehr die heiligen Engel verehren und anrufen und sich ihrer machtvollen Hilfe öffnen. Als authentische Christin hat sie jedoch immer erklärt, dass sie sich in allem der Autorität der Kirche unterwirft. In jenen Jahren war diese Autorität der Bischof von Innsbruck, Dr. Paulus Rusch, mit dem sie immer in Kontakt blieb. Ab dem Jahr 1961 hat sich das Opus Angelorum in verschiedene Länder der Welt ausgebreitet. Somit war es seit dem Jahr 1977 die höchste Autorität der Kirche, welche die besonderen Lehren und Praktiken des Opus Angelorum untersucht hat.

Mit der Approbation der Bewegung hat die Kirche die grundlegende Gültigkeit der Gründerintuition von Frau Bitterlich anerkannt, wobei sie jedoch andererseits im Gesamten ihres beträchtlichen Schrifttums auch verschiedene Lehren, und zwar insbesondere „Theorien … über die Welt der Engel, ihre persönlichen Namen, ihre Gruppen und Aufgaben“, die „der Hl. Schrift und der Überlieferung fremd sind und daher nicht als Grundlage für die Spiritualität und Aktivität von kirchlich anerkannten Vereinigungen dienen können“[1], festgestellt hat. Da das Opus Angelorum der Kirche gehorcht und diese Lehren und ihre praktischen Konsequenzen aufgegeben hat, stellt es sich heute ganz zu Recht dar als eine kirchliche Bewegung, die gerufen ist, mit dem ihr eigenen Charisma an der Verkündigungs- und Heilssendung der Kirche mitzuwirken.

Die Grundlage seiner Spiritualität ist also das Wort Gottes, das sich in der Hl. Schrift und in der lebendigen Überlieferung der Kirche befindet, welche vom Lehramt authentisch ausgelegt werden. Eine Zusammenfassung der Lehre des Lehramts über die Welt der Engel befindet sich im Katechismus der Katholischen Kirche (s. KKK 328-336, 350-352).

Dort liest man in erster Linie: „Daß es geistige, körperlose Wesen gibt, die von der Heiligen Schrift für gewöhnlich ‚Engel’ genannt werden, ist eine Glaubenswahrheit“ (KKK 328). „Ihrem ganzen Sein nach sind die Engel Diener und Boten Gottes. Weil sie ‚beständig das Antlitz meines Vaters sehen, der im Himmel ist’ (Mt 18,10), sind sie ‚Vollstrecker seiner Befehle, seinen Worten gehorsam’ (Ps 103,20)“ (KKK 329). Sie „sind personale und unsterbliche Wesen“ (KKK 330).

Jesus Christus ist nicht nur die Mitte der Menschen, sondern auch der Engel: „Christus ist das Zentrum der Engelwelt. Es sind seine Engel … Sie sind sein, weil sie durch ihn und auf ihn hin erschaffen sind … Sie sind erst recht deshalb sein, weil er sie zu Boten seines Heilsplanes gemacht hat“ (KKK 331). „Sie sind da, seit der Welterschaffung und im Laufe der ganzen Heilsgeschichte; sie künden von ferne oder von nahe das Heil an und dienen dem göttlichen Plan, es zu verwirklichen“ (KKK 332). Deshalb bezieht sich dieser Dienst auf das menschgewordene Wort selbst und auf seinen Leib auf Erden, die Kirche. „Von der Menschwerdung bis zur Himmelfahrt ist das Leben des fleischgewordenen Wortes von der Anbetung und dem Dienst der Engel umgeben. … Sie beschützen Jesus im Kindesalter, dienen ihm in der Wüste, stärken ihn in der Todesangst, und sie hätten ihn auch – wie einst Israel – aus der Hand der Feinde retten können. Die Engel sind es auch, die „evangelisieren“ (Lk 2, 10), indem sie die frohe Botschaft der Menschwerdung und der Auferstehung Christi verkünden. Bei der Wiederkunft Christi, die sie ankündigen, werden sie ihn begleiten und ihm bei seinem Gericht dienen“ (KKK 333).

„Bis zur Wiederkunft Christi kommt die geheimnisvolle, mächtige Hilfe der Engel dem ganzen Leben der Kirche zugute“ (KKK 334). „In ihrer Liturgie vereint sich die Kirche mit den Engeln, um den dreimal heiligen Gott anzubeten; sie bittet um deren Beistand und feiert insbesondere das Gedächtnis gewisser Engel (der heiligen Michael, Gabriel und Raphael und der heiligen Schutzengel)“ (KKK 335).

„Von seinem Beginn bis zum Tod umgeben die Engel mit ihrer Hut und Fürbitte das Leben des Menschen. ‚Einem jeden der Gläubigen steht ein Engel als Beschützer und Hirte zur Seite, um ihn zum Leben zu führen’ (Basilius, Eun. 3,1). Schon auf dieser Erde hat das christliche Leben im Glauben an der glückseligen Gemeinschaft der in Gott vereinten Engel und Menschen teil“ (KKK 336). Zu Recht gilt demnach: „Die Kirche verehrt die Engel, die der Kirche auf ihrem irdischen Pilgerweg beistehen und jeden Menschen beschützen“ (KKK 352).

Die Besonderheit der Vereinigung Opus Sanctorum Angelorum besteht darin, dass ihre Mitglieder die Verehrung der heiligen Engel zu der vollen Entfaltung führen, die sich in einer „Weihe an die heiligen Engel“ bekundet und konkretisiert, so ähnlich wie sich dies in der Kirchengeschichte gezeigt hat bei der Verehrung des Heiligsten Herzens Jesu und des Unbefleckten Herzens Mariens (Weihe an das Herz Jesu und das Herz seiner Mutter).

Durch die Weihe an den Schutzengel tritt man in das Werk der heiligen Engel ein. Die Weihe an die heiligen Engel wird von denjenigen Mitgliedern abgelegt, die sich mehr für die geistlichen Ziele der Bewegung einsetzen wollen. Diese Weihe wird als ein Bündnis des Gläubigen mit den heiligen Engeln verstanden, als ein bewusster und ausdrücklicher Akt des Anerkennens und Ernstnehmens ihrer Sendung und Stellung in der Heilsökonomie. Wie viele Spiritualitäten ihre kennzeichnenden Ausdrücke haben, zum Beispiel das „Totus tuus“von Papst Johannes Paul II., so könnte man die Spiritualität der Weihe an die heiligen Engel im Opus Angelorum kennzeichnen mit den Worten „cum sanctis angelis“, das heißt, „mit den heiligen Engeln“ oder  „in Gemeinschaft mit den heiligen Engeln“.

Tatsächlich besteht im Glauben und in der göttlichen Liebe die Möglichkeit eines „Zusammenlebens“ der Gläubigen mit den heiligen Engeln als wahren Freunden[2] und somit auch einer innigen geistigen Zusammenarbeit mit ihnen im Hinblick auf die Ziele des Heilsratschlusses Gottes in Bezug auf alle Geschöpfe[3], zumal die Mitwirkung der heiligen Engel bei allen unseren guten Werken garantiert ist[4].

Dieses geistige Zusammenleben und Zusammenarbeiten der Gläubigen mit den heiligen Engeln, was gerade – gemäß dem oben erwähnten Statut – die „Natur“ (Wesen) des Opus Angelorum ausmacht, erfordert natürlich nicht nur den Glauben und die Liebe zu den heiligen Engeln – in erster Linie zum eigenen Schutzengel –, sondern auch die kluge Anwendung der Kriterien zur „Unterscheidung der Geister“. Hierzu ist die folgende Erklärung angebracht, die im Kompendium des Katechismus der Katholischen Kirche zu finden ist[5]: „Wie in der Vision von der Jakobstreppe – ‚auf ihr stiegen Engel Gottes auf und nieder’ (Gen 28,12) – sind die Engel unermüdlich tätige Boten, die Himmel und Erde miteinander verbinden. Zwischen Gott und den Menschen gibt es nicht Schweigen oder Sprachunfähigkeit, sondern ständigen Dialog, unaufhörliche Mitteilung. Als Empfänger dieser Mitteilung müssen die Menschen ihr geistiges Ohr schärfen, um die Stimme der Engel zu hören und ihre Sprache zu verstehen. So werden sie zu guten Worten, heiligen Gesinnungen, Taten der Barmherzigkeit, liebevollem Verhalten und aufbauenden Beziehungen angeregt.“

Das Opus Angelorum baut auf der vorbehaltlosen Bereitschaft auf, Gott mit der Hilfe der heiligen Engel zu dienen, und hat zum Ziel die Erneuerung des geistlichen Lebens in der Kirche mit ihrer Hilfe in den Grundrichtungen der Anbetung, Betrachtung, Sühne undSendung (Apostolat).

Die Hilfe der Engel und das Einssein der Menschen mit ihnen ermöglichen diesen, den Glauben besser zu leben und ihn auch kraftvoller und überzeugter zu bezeugen. Die heiligen Engel schauen nämlich immerfort das Angesicht Gottes (vgl. Mt 18,10) und leben in beständiger Anbetung. Demnach können sie auf besonders wirksame Weise die Gläubigen erleuchten, die sich bewusst ihrem Wirken öffnen. Diesen helfen sie, im Glauben die göttlichen Geheimnisse zu betrachten, nämlich Gott selbst und seine Werke (theologia undoikonomia[6]), so in der Erkenntnis und Liebe Gottes zu wachsen, in der Gegenwart Gottes zu verbleiben und eine besonders ehrfürchtige und liebende Anbetung zu verwirklichen, womit sie sich der größeren Verherrlichung Gottes hingeben.  Die Anbetung, besonders die eucharistische Anbetung, nimmt daher im Opus Angelorum den ersten Platz ein.

Wie der Herr Jesus Christus selbst vom himmlischen Vater durch einen Engel gestärkt wurde, um das Erlöserleiden auszuhalten (s. Lk 22,43), so vertrauen die Mitglieder des Opus Angelorum auf die Hilfe der heiligen Engel, um Christus nachzufolgen mit der sühnenden Liebe für die Heiligung und Rettung der Seelen, und besonders für die Priester. Deshalb gibt es im Opus Angelorum auch die fromme Übung der „Passio Domini“, das heißt, eine wöchentliche Gebetszeit (Donnerstagabend und Freitagnachmittag), in der die Mitglieder sich geistig mit dem Erlöser im Geheimnis seiner rettenden Passion vereinen. Der gekreuzigte und auferstandene Christus ist in der Tat die Mitte sowohl der Menschen als auch der heiligen Engel.

Mit der Approbation des Opus Angelorum hat die Kirche einer Bewegung den Segen gegeben, die zwar sicherlich durch eine besondere Verehrung der heiligen Engel gekennzeichnet ist, aber auch und wesentlich – den charakteristischen Eigenschaften der Engel entsprechend – durch eine unbedingte Ausrichtung auf Gott und seinen Dienst, auf Christus den Erlöser, auf das Kreuz, die Eucharistie, zur Ehre Gottes und für die Heiligung und Rettung der Seelen. Das lebendige Bewusstsein der Gegenwart und geheimnisvollen, mächtigen Hilfe der heiligen Engel, Gottes Diener und Boten, ist wahrhaftig geeignet die Gläubigen anzuspornen, sich vertrauensvoll der ersten und wesentlichen Sendung der Kirche zu widmen: das Heil der Seelen zur Ehre Gottes.

 

* L’Osservatore Romano, Wochenausgabe in deutscher Sprache, Nummer 15, 15. April 2011, S. 9.

 


[1] Siehe Dekret Litteris diei der Kongregation für die Glaubenslehre, vom 6. Juni 1992.

[2] Siehe Thomas von Aquin, Summa Theologiae II-II, q. 25, a. 10; q. 23, a. 1, ad 1.

[3] Siehe Eph 1,9-10; Kol 1,15-20; Joh 12,32; 17,21-23; Offb 10,7; 19,6-9.

[4] Siehe KKK 350: „“Bei allen unseren guten Werken wirken die Engel mit“ (Thomas v. A., s. th. 1,114, 3 ad 3).“

[5] S. 212: Kommentar zu einem auf der vorausgehenden Seite abgebildeten Bild von Jan Van Eyck.

[6] Siehe KKK 236.

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Quelle

ÜBER DIE ENGEL-NAMEN

Wenn durch die Allmacht GOTTES, durch das Göttliche „WERDE“! die Seele eines Menschen geschaffen wird, so ruft sie GOTT bei ihrem Namen.

Sie ist ja keine Sache, sie ist Ebenbild GOTTES und bestimmt, GOTT einmal zu schauen und den Himmel zu erben. Und diesen ihren Namen trägt ihr Schutzengel, der gleichzeitig mit der Erschaffung dieser Seele aufgerufen wird und vor GOTTES Thron erscheint, auf einer Tafel auf seiner Brust. Der Name ist versiegelt, das heißt, sowohl Engel wie Mensch ihn am Tag des Gerichtes und nur in einzelnen Fällen, besondere in Alten Bund, teilt ein Engel den Wunsch GOTTES in Bezug auf den Namen des kommenden Kindes mit („und du sollst ihm den Namen … geben“).

GOTT ruft aber auch den Schutzengel bei seinem Namen. Denn auch er ist Bild GOTTES, GEIST vom GEIST, und schaut immerdar das Angesicht GOTTES in ewiger Seligkeit. GOTT bevölkert nicht seinen Himmel mit niederen, schemenhaften Dienern und umgibt Sich nicht mit unter der Persönlichkeit eines Menschen stehenden Massenwesen ohne Namen wie einfach der Sammelbegriff „Volk“. Jeder Engel steht in seiner Fassungskraft, GOTT zu schauen, weit über den lebenden Menschen und das allein ist schon ein Kriterium für die Größe, den Wert und die Macht, die Persönlichkeit eines Engels.

GOTT hat jedem Engel einen Namen gegeben, genau wie später jedem Menschen. Wir haben hiefür genug Beispiele aus der Hl. Schrift, (RAPHAEL, GABRIEL, von den gefallenen Engel (Luzifer, Satan, Beelzebub etc.)

Wenn wir auch nur die Chöre, nicht aber auch die einzelnen Namen der Engel bisher gewusst haben, so darf man daraus nicht schließen, dass die Engel überhaupt keinen Namen haben, sondern wohl aber darauf, dass wir nur wenig Namen bisher gehört haben, viele Namen vergessen und nicht aufgezeichnet haben, GOTT aber in Seiner Weisheit, die Kenntnis der Engel-Namen einem späteren Zeitpunkt vorbehalten hat, wo der Mensch sich dem Geistigen auftut, und das Reich des GEISTES und welches wir Reich MARIENS nennen, gekommen ist.

Dieses Reich MARIENS geht dem Christkönigreich JESU CHRISTI voran, wie das Morgenrot der Sonne.

Mit diesem Reich MARIENS auf Erden treten auch die Herolde MARIENS, die heiligen Engel, in einem viel gewaltigeren Maß auf als früher. Sie gehen MARIA voran und begleiten sie, sie bereiten den Boden und ebnen die Wege, damit MARIA nicht nur Schotter und Gestrüpp und Sumpf vorfinde, sondern Rosen auf ihrem Weg, und das ist nur recht und billig. Die heiligen Engel sind die getreuen Diener ihrer Königin, und wo sie ist, da sind sie auch und wo sie herrscht, da treten sie auch in den Vordergrund.

Das eine steht fest Die heiligen Engel sind Persönlichkeiten von ganz gewaltigem Format. Sie tragen einen Namen mit vollem Recht. Dieser Name tut dem Heil der Seelen keinen Schaden, selbst wenn wir ihn richt verstehen. Einmal werden wir in jubelnder Dankbarkeit verstehen. GOTT will ja, dass wir die Engel viel mehr verehren und der Grund für diesen Wunsch GOTTES wird uns von Jahr zu Jahr einsichtiger werden bei der steigenden Dämonie unserer Zeit. Ohne die Waffen der heiligen Engel werden wie kaum je die höllischen Mächte besiegen können.

Nun ist aber der Mensch auf das Wort hin ausgerichtet, er denkt und spricht in Worten, er braucht einen Wortbegriff für seine Vorstellungsmöglichkeit. Wenn GOTT ihm hundert Engel der Liebe vor Augen stellt, wird der Mensch fragen: „Wie kenne ich sie auseinander?“

Sie an Kleidern oder Attributen zu erkennen, ist wirklich einer solchen Persönlichkeit, wie sie der Engel ist, unwürdig. Noch unwürdiger wäre es, ihnen überhaupt einen Namen abzusprechen und sie nur als Gattung gelten zu lassen, wo wir jedem Stern einen Namen geben, jedem Pferd und jedem Hund.

Was die Glaubwürdigkeit der Engel-Namen betrifft, so wird nirgends ein Glaube gefordert in allen Engelschriften, es ist nicht nur alles dem Urteil der heiligen Kirche untergeordnet, sondern der natürliche Verstand sagt uns, dass wir einen Engel leichter von einem anderen durch seinen Namen unterscheiden, als namenlose Engel unterscheiden zu sollen. Der Name macht den Engel fasslicher für den Menschen, umso mehr, als im Namen gleich seine Aufgabe und Wesenheit liegt, wenn uns vielleicht auch der Name selbst fremd klingen sollte. Was der Mensch nicht benennen kann, das ist ihm schwerer begreiflich. GOTT will aber, dass wir den Engel begreifen, darum stellt ER ihn uns als eine mit einem Eigennamen geprägte Persönlichkeit vor und dieser Eigenname spiegelt seine Wesenheit oder seine Aufgabeimmer aber eine Wesenheit GOTTES wieder. Nehmen wir hier nur als Beispiel: MALACHIEL, der heißt „AUGE GOTTES“. Wir spüren bei diesem Eigennamen förmlich die Klarsicht dieses Engels als seine Wesenseigentümlichkeit sowie die Wachsamkeit, die Bereitschaft, als die Charakteristik seiner Aufgabe wie ein Fundament. Der Eigenname ist zum Heil der Seelen ebenso wenig notwendig wie der Eigenname des Menschen; aber er ist notwendig für die Unterscheidung der einzelnen Engel und für die leichtere Fasslichkeit jedes einzelnen Engels, denn GOTT stellt uns ja nicht bloß einen Engel, sondern viele, viele vor Augen. ER weiß wie schwerfällig der Mensch ist, und wie schnell sich seine Begriffe verwirren, wenn ihm nicht alles klar und „mundgerecht“ gesagt wird. Und so wird der gütige GOTT wohl auch gewusst haben, warum wir zu jedem Engel auch den Namen wie einen Schlüssel mitbekommen haben. Der Name sperrt uns den Begriff für diesen Engel und seine Aufgabe auf, und deshalb ist der Name auch zum Heil der Seelen, wenn auch nur indirekt, notwendig.

Man wird einwenden, „nun sind wir Jahrhunderte ohne Engel-Namen ausgekommen und nun sollten sie auf einmal notwendig sein?

Ja, wir sind Jahrhunderte ohne Telefon und Radio ausgekommen und doch sind sie jetzt sehr notwendig. Vieles geschieht im Himmel und auf Erden, was vorher noch nicht war. Der Same, den die heiligen Engel auf den Acker der Erde säen, geht oft lange nicht auf, nun aber ist er da, genau so, wie es jahrhundertelang keine Ordensfamilien gab und nun sind sie da, wie es vorher keinen heiligen Franziskus oder Ignatius oder Dominikus im Himmel gab und jetzt gibt es ihn, wie es Jahrhunderte vorher kein Herz-JESU-Fest in der Hl. Kirche gab, und jetzt gibt es dieses.

Ferner wird man einwenden: „ist es denn sicher, dass diese Namen wirklich göttlichen Ursprungs sind? Können sich da nicht dämonische Namen eingeschlichen haben?

Wenn es sich um Anbetung handelt, schleicht sich ganz gewiss kein dämonischer Name ein. Es kann sich ein Dämon einschleichen, wenn es sich nur um die Wirksamkeit eines Engels in Bezug auf den Menschen, auf die Natur, ohne Bezogenheit auf GOTT, handelt. Denn der Dämon hängt nicht mit seinem Angesicht am Angesicht GOTTES, sondern er will durch sensationelle, sprunghaft wechselnde Erkenntnisse, die sämtlich unter die Rubrik „scheinbare Vorteile für den Menschen“ fallen, glänzen und den Menschen dadurch fangen. Es ist ihm nicht darum zu tun, den Menschen zu GOTT zu führen, sondern er will selbst wenn er einige fromme Schachzüge tut, den Menschen von GOTT wegführen. Dadurch muss man bei diesen Schriften nicht das Ganze nach einem Teil beurteilen, sondern den Teil nach dem Ganzen. Dass sich der Böse auch Namen der Engel bedient, ist ohne weiteres möglich, die Schriften drehen sich aber nicht um Namen, sondern rein um die Herrlichkeit GOTTES durch Engel und Mensch, und der Name ist nur ein begrifflicher Wort- und Vorstellungsbehelf zur Charakteristik des Engels.

Durch die GOTTgewollte Kenntnis über die Welt der Dämonen ist gerade durch diese Schriften („Welt der Dämonen“) eine schärfere Scheidung und Unterscheidung zwischen Engel und Dämon möglich als bisher. Damit ist eine Richtung aufgezeigt, dass besonders der Priester seinen Erzfeind und Gegner kennen lernen soll, um ihn wirksam bekämpfen zu können. Und damit ist ein Grenzgebiet getroffen, das zum Vorwurf werden kann, das aber später sicher in die Taktik des Kampfes einkalkuliert werden wird, nämlich der Göttliche Einfluss der Natur auf den Menschen. Wir haben die Natur kampflos den Einflüssen des Bösen überlassen, wir haben uns besonders aus der nun mit einem ganz giftigen Odium umgebenen sog. Astrologie ganz zurückgezogen und bedenken gar nicht, dass wir damit dem Bösen einen breiten Raum für seine höllischen Angriffe freigegeben haben.

Es sollte das Werk der katholischen Wissenschaft sein, dieses Gebiet wie die Einflüsse der Natur auf den Menschen, wieder für GOTT zurückzuerobern, denn GOTT gehört alles, auch die Natur und die natürlichen Kräfte, die von GOTT zum Heil des Menschen geschaffen sind, die Kräfte des Himmels und der Erde. Nirgends in den Schriften wird der dämonischen Astrologie, nämlich der Zukunftsdeuterei, Wahrsagerei und Zauberei die Stange gehalten, aber deswegen dürfen die das Weltall behütenden Engel mit ihren Kräften nicht verschwiegen werden. Denn auch das ist zum Heil der Seelen, zu wissen, dass nicht nur Dämonen auf den Gestirnen hocken, sondern über ihnen GOTT mit Seinen Engeln steht, dass das Vertrauen auf die Hilfe GOTTES und der Seinen jeden dämonischen Einfluss besiegen oder verhindern kann.

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Quelle: Aus meinem persönlichen Archiv früher, vervielfältigter Schriften des Engelwerkes

DIE SCHUTZ-ENGEL

Kein Mensch kann auch nur eine der Wesenheiten GOTTES ganz er­fassen, weder die Allmacht noch die Heiligkeit, weder die Weisheit noch die Gerechtigkeit noch die Liebe GOTTES. Er hat durch die Erbsünde sowohl seine Erkenntnisfähigkeit als auch seinen Willen zum Guten ge­schwächt. Sein Blick geht viel mehr und öfters abwärts als aufwärts. Damit er aber trotzdem nicht sein Ziel verliere, damit er nicht allein und ausgeliefert sei der Macht Luzifers, damit er wisse, daß die Liebe GOT­TES ihn behüten und zu Sich empor­ziehen will, hat der DREI EINIGE GOTT ihm den Schutzengel zur Seite gestellt.

Dieser Engel steht nicht willkürlich einmal hier und einmal dort in der Schöpfung, er steht in einer klar umrissenen Ordnung an der Seite des Menschen, vom Barmherzigen GOTT dorthin gewiesen für die Dau­er eines ganzen Menschenlebens; er steht als Mittler zwischen GOTT und Mensch hier, Bote und Gesandter GOTTES vom Himmel herab und Fürbitter, Kämpfer und Wegbereiter des Menschen zum Himmel hinauf.

Es ist keiner der Millionen und Abermillionen Engel ohne Sinn und Ziel und ohne eine Aufgabe. Jeder Engel ist in der visio beatifica und liest aus dem Angesicht GOTTES anbetend seine Aufgabe. Jeder En­gel befindet sich in einer bestimmten Rangordnung, einem bestimmten Verhältnis zu GOTT, zu allen Engel­chören, zur Schöpfung, zum Men­schen. Jeder Engel löst seine Aufga­be in der ihm wesenseigenen Art, und jeder Engel geht in der Liebe und Gerechtigkeit GOTTES einmal durch das Schutzengeltum, sodaß bis zum Ende der Zeiten jeder Engel einmal Schutzengel eines Menschen war. Darum gibt es auch keinen Chor der Schutzengel, weil alle Engel an die­sem Liebesdienst Anteil haben. Der Schutzengeldienst bedingt ja eine besondere Nähe zum ringenden Men­schen, um dessentwillen unser Herr JESUS CHRISTUS ans Kreuz stieg. Jeder Engel darf einmal gleich sei­nem Herrn JESUS CHRISTUS in der Tiefe, im Staub der Erde dienen, darf dienen gleich seiner Königin MARIA und aus dieser Gebundenheit heraus die Allmacht und Heiligkeit, die Weis­heit und Liebe und Gerechtigkeit GOTTES anbeten und preisen. So ist der Schutzengeldienst ein Ehren­dienst für den höchsten wie für den geringsten der Engel, er ist Freude und Sehnsucht aller Engel.

DENN ER IST VERDEMÜTIGUNG des Engels. Er ist eine geistige passio des Engels bei aller visio beatifica und bei aller direkten Leidens­unfähgikeit. Er steht im Dienst der Torheit des Kreuzes und der Ohn­macht des HEILIGSTEN BROTES, er ist schweigender Begleiter des Men­schen, dem er nur soviel helfen darf, als dieser Hilfe verlangt, als dieser guten Willens ist, als dieser der Gna­de zugänglich ist. Denken wir nur an die Schutzengel der Abgefallenen, der GOTTESleugner, der GOTTES­hasser, aus dieser Tiefe herauf klingt das Sanctus der an diese Menschen gebundenen Schutzengel wie das der Martyrer aus den tiefen Kerkern. Denken wir nur an die Millionen Men­schen, die sich zeitlebens gar nicht kümmern um ihre Schutzengel, und doch ist keiner dieser Menschen ver­lassen von seinem Engel. Nach unse­ren Begriffen müßte eigentlich der Engel Schweres und Schwerstes mitmachen durch unsere Sündhaftig­keit und Bosheit und Gedankenlosig­keit, da er doch um die Ungeheuer­lichkeit jeder freiwilligen Sünde als Beleidigung der Majestät GOTTES genau weiß. Jedoch kein Schutzengel fällt je aus der visio beatifica, es ist ja auch unser Herr JESUS CHRISTUS niemals ohne diese gewesen totz Seines Leidens und Sterbens. Es kann auch kein Engel leiden wie ein Mensch, weil er eben nicht Mensch ist. Seine Passio im Anblick der dem Herrn durch uns zugefügten Beleidi­gungen ist nicht mit einem mensch­lichen Ausdruck erklärbar, aber er gehört hier auf Erden ebenso zur Gemeinschaft der ringenden Kirche durch seine enge und untrennbare Verbundenheit mit Mensch und Kir­che und MARIA, wie er im Himmel zur Gemeinschaft der Heiligen ge­hört. Er ringt mit den Mächten der Finsternis, um sie von seinem Schützling abzuhalten, er geht den Weg des heiligen schweigenden Ver­zichtes. Und wenn auch die Dauer seines Dienstes an den Millionen Jahren seines Daseins und seiner überzeitlichen Aufgabe gemessen nur wie ein Augenblick erscheint, so ist das, parallel den drei und dreißig Erlöserjahren des GOTTESSOHNES auf Erden gegenüber der gewaltigen Zeitspanne vor- und nachher, doch der wichtigste und entscheidenste, wenn auch tiefste Punkt seiner Erdenlaufbahn, denn in seinem Schutzengeltum erhält er im Men­schen seinen Bruder, den er auch in der Seligkeit nicht mehr verläßt. Er kennt ihn vorher nicht, aber er weiß, daß der Schutzengeldienst ein Liebeserweis GOTTES an ihn ist. JESUS CHRISTUS, das Mensch ge­wordene WORT, nimmt die Schutz­engel frömlich mit hinein in Seine Erlöserwirksamkeit, weil sie sonst die Erniedrigung des Herrn auf Erden bis zum Ende der Zeiten niemals in einer so eindringlichen und mit­fühlenden Weise erleben und an sich selbst „erleiden“ könnten. Niemals würden die obersten Chöre, welche ihre Aufgabe in der ewigen Anbe­tung vor dem Thron des Allerhöch­sten haben, den Menschen je nahe kommen können, niemals würden diese seligen Geister außer ihrer kla­ren Erkenntnis zu einem so erbar­menden Mitfühlen gelangen, niemals könnten sie als Schutzengel den wunderbaren weiten Mantel MARI­ENS um die ganze Schöpfung bilden, hätte GOTT nicht diesen besonderen Dienst für sie alle geschaffen.

GOTTES Liebe und Gerechtigkeit geht noch weiter. Es wird kein Mensch bevorzugt durch diesen Schutzengeldienst und auch kein Engel. Wird ein Engel als Schutzengel von GOTT aufgerufen, so wird er einfacher Engel, um in die nächste Nähe des Menschen gelangen zu können.

Alle Schutzengel sind gleich vor GOTT, keiner hat eine höhere Macht oder größere Erkennt­nis, jeder erhält, wenn auch als Geist, in der Nachfolge CHRISTI, die er nun mit seinem Schützling antritt, die Knechtsgestalt, er wird „einer, der dient“, er wird „der Geringste Ei­ner“. So kann kein Mensch sagen, er habe einen geringeren Engel gehabt als sein Bruder und deshalb weniger Kraft zum Guten. Und es kann auch kein Engel sagen, weil er z.B. ein Seraph sei, müsse sein Schützling auch ein Hei­liger sein oder werden. Aber jeder Engel nimmt als Schutzengel MARIA, die Mutter aller Menschen und Königin Himmels und der Erde, in ihren besonderen Schutz und in ihre besonderen Dienste. Er zieht beim Antritt seines Schutzengeldienstes gleichsam durch MARIA wie durch ein Goldenes Haus, durch eine golde­ne Pforte und erhält durch die Müt­terlichste aller Frauen die für den Schutzengeldienst besondere Fär­bung, die Gabe des Mitfühlens, des (geistigen, geheimen, uns unver­ständlichen) Mit-Leiden- und Mit­-Erlösendürfens durch seine Macht und Hilfe. MARIA teilt außerdem je­den Engel noch einem ihrer sieben großen Machtbereiche zu; sie ist ja die Verwalterin der Himmlischen Güter, und jede menschliche Seele ist ein für den Himmel bestimmtes Gut, Kind GOTTES und Erbe des Himmels. Auch hier tritt die Demut des Engels hervor, nicht ersucht sich seinen Platz innerhalb des großen Marianischen Machtbereiches, son­dern er läßt sich von MARIA seinen Platz zuweisen. Er weiß ihn auch nicht früher, wohl aber kann MARIA, das Begnadetste aller Geschöpfe, den Gedanken GOTTES über den Schützling dieses Engels vom An­gesicht GOTTES ablesen und demnach den Engel einteilen. Jeder Machtbereich verleiht dem Schutz­engel noch eine besondere Prägung. Ist z.B. ein Schutzengel seiner Ewigkeitsart nach ein Engel der Lie­be, also aus dem Chor der Seraphim oder der Herrschaften oder der Mäch­te, so wird er „von Natur aus“ alles mit dem Licht der Liebe in seinem Schutzengelamt zu lösen versuchen. Teilt ihn nun MARIA dem ersten Machtbereich „Sein ist das Licht“ zu, so wird die Liebe, die der Engel seinem Schützling nahebringt, vor allem eine erkennende, Lichtbringen­de sein. Wird der gleiche Engel dem zweiten Machtbereich „Quelle des Lebens“ zugeteilt, so wird seine Lie­be eine freudige, Lebensbejahende werden. Wird dieser Engel dem drit­ten Machtbereich zugeteilt, so wird seine Liebe eine stille, arbeitsfreudige, gehorsame werden. Wird er dem vierten Machtbereich zugeteilt, so wird seine Liebe sich sühnend, op­fernd, verinnerlichend auswirken. So färbt jeder Machtbereich die über­zeitliche Art oder Aufgabe des En­gels. Ein Engel der Kraft, aus dem Chor der Cherubim, der Gewalten oder der Erzengel, wird im ersten Machtbereich eine nach Licht drängende Erkenntnis vermitteln, im zweiten Machtbereich eine gro­ße Aktivität in der Jugendbewegung, im Gemeinschaftsleben, in liturgischen Bestre­bungen seinem Schüt­zling vermitteln u.s.w. So kann der Mensch sich ehrfürchtig vor­tasten in die Stellung und die Aufgaben der Schutzengel und wird dadurch seinen Engel noch mehr achten und lieben und auf ihn hö­ren lernen. Denn Bei­de, der gegen GOTT strebende und aufge­schlossene Mensch und der GOTT schau­ende und Seine Worte ausführende Engel, bil­den vor GOTT eine Einheit der Widerspiegelung Göttlichen Le­bens, Göttlicher Kraft, Göttlicher Lie­be, wie in einem weiteren Sinn ja auch Mann und Frau vor GOTT eine Einheit – Mensch – bilden. Hier bilden beide die Einheit: Ebenbild GOTTES als Geschöpf, sie tragen gemeinsam einen Gedanken GOTTES (was wir nie begreifen können) als NAMEN GOTTES (Namen durch GOTT) an sich. Diesen Gedanken GOTTES kann der Engel erahnen, der Mensch kaum, dieser ist daher auf die Führung durch den Engel angewiesen. Beide, Engel und Mensch, sollen diesen Gedan­ken GOTTES verwirklichen, denn beide sind ja nicht in erster Linie zu ihrer eigenen Seligkeit erschaffen worden, sondern zur Verherrlichung GOTTES. Darum kann manchmal der GOTTgeöffnete Mensch durch die unendliche Barmherzigkeit GOTTES diesen Gedanken GOTTES als „seinen Namen, den niemand weiß als GOTT allein“ in ein Bild umgeformt auf einer Tafel sehen, die sein Schutz­engel auf der Brust trägt oder mit seinen Händen GOTT entgegenhält. Je mehr der um GOTT ringende Mensch diesem „Namen“ entspricht, desto klarer und leuchtender ist die Tafel mit dem Bild in den Händen des Engels. Je weiter aber der Mensch von GOTT abkommt und sich ins Dunkel der Sünde verliert, desto trü­ber, dunkler, ja verschmierter und verwischter wird der Name, mit dem GOTT den Menschen und seinen Engel rufen wird zum Gericht. Man kann sich schon vorstellen, in welch geistige und nicht nur irdische Tiefe ein solch leuchtender Engel her­absteigt, wenn er Schutzengel wird. Solange das Kleinkind ganz unschul­dig ist, sein Seelchen also völlig klar und durchsichtig erscheint, da hält der Schutzengel das Kind vor sich dem Herrn entgegen, denn er kann durch das Kind hindurch das An­gesicht GOTTES ganz klar und rein schauen. Später aber, wenn der Mensch durch seine Fehler und Schwächen immer mühseliger sei­nen Weg vorwärtskommt oder gar davon abkommt, wenn seine Seele immer undurchsichtiger wird durch die Makel der Schuld, da sehen wir die Stellung vertauscht: da steht der Engel vor dem Menschen, wie ein Finger, der auf GOTT weist, wie ein Fernrohr auf GOTT, wie ein Fenster in die Ewigkeit hinein, wie ein Berg­führer, der seinen müden Wander­genossen zieht und hilft und stück­weise sogar tragen muß, wenn er nimmer weiter kann. Der Engel ruft auch andere Engel zu Hilfe; nur ge­schieht die Verständigung zwischen den Engeln nicht mit Worten wie beim Menschen und in Wortbegriffen, sondern durch den Geist, das Licht. Durch das Licht der Erkenntnis teilt der Engel den Seinen, ob er sie nun zur Hilfe aufruft oder zu einer ge­meinsamen Aufgabe oder zum Lob GOTTES, seine Absicht mit. Und wiederum können wir hier die Ge­rechtigkeit GOTTES anbeten, daß jeder Schutzengel, aus welchem Chor immer er kommen mag, in dieser Aufgabe ganz die gleiche Ver­ständigungskraft, die „gleiche Licht­stärke“ wie die Engel des IX. Chores besitzt. Kein einziger Schutzengel, der aus einem höheren Chor kommt, kann sich in seinem Schutzengelamt etwa einer größeren Lichtstärke rühmen, keiner kann durch seine erhöhte Macht eine erhöhte Wirk­samkeit seinem Schützling gegen­über entfalten.

Jeder Mensch hat nur einen Schutzengel, der ihn vom Anfang bis zum Ende seines Lebens begleitet, der beim Gericht neben ihm steht und der an den Pforten des Läute­rungsortes auf ihn wartet, um ihn im Triumph in die himmlische Heimat zu geleiten und ihm ewig Bruder zu sein. GOTT in Seiner unendlichen Güte kann aber auch dem Menschen in seinem ernsthaften Streben, für be­sondere Wege, anläßlich einer be­sonderen GOTTESbindung, einen zweiten Engel zur Seite geben, den sogenannten Standes- oder Weihe-Engel, den Nothelfer, einen Fürbitter, einen Kämpfer oder Tröster. Diese Engel sind nicht nur diesem einen Menschen zur Seite, sie behüten gleichzeitig mehrere je nach ihrer Aufgabe und führen auch diesen Menschen nicht ständig, sondern geführt wird der Mensch nur von einem Engel. Die anderen Engel sind auch nicht einem Machtbereich MARIENS zugewiesen und steigen dieser Aufgabe wegen nicht in den IX. Chor herab, sondern sie wirken aus ihrer großen, überzeitlichen Stel­lung heraus als besondere Helfer des Schutzengels. Es besteht keine Ge­fahr, daß das unmittelbare Wirken GOTTES an unserer Seele durch Mittlerschaft des Engels an lnnigket oder Intensität verlieren könnte. In die Bereiche des persönlichen Kon­taktes der Seele mit GOTT, wie z.B. bei der hl. Kommunion, bei innigem Gebet, schiebt sich kein Engel da­zwischen, aus dem einfachen Grund, weil alles Wirken des Schutzengels Liebe ist, und Liebe drängt sich nie dazwischen, sondern Liebe hilft. Der Schutzengel hilft uns, GOTT noch besser zu erkennen, aber niemals schiebt er sein Bild zwischen den Menschen und GOTT. Er ist nur der Spiegel, von dem auch schon der heilige Apostel Paulus schreibt, durch den wir, je nach der Klarheit oder Unklarheit unserer geistigen Augen, GOTT erkennen können. GOTT (in Seiner Majestät) schauen zu dürfen, bleibt der ewigen Seligkeit vorbe­halten. Sobald also der Mensch di­rekt mit GOTT verkehrt, tritt der Engel zurück. Sobald aber der Mensch Hilfe braucht, ist der Engel da.

Das Vorstehende ist ein Auszugaus der Schrift ‚Die Ersterschaffenen Gottes“ (ver­vielfältigtes Manuskript) aus den 50er oder 60er Jahren (in dem in unserem Besitz befindlichen Exemplar ist leider keine Jahreszahl und keine Autorschaft und keine Herausgeberstelle angege­ben), des „Engelwerkes“ der Frau Ga­briele Bitterlich, seinerzeit wohl erstellt und „versandt durch“ Prof. Dr. W. Waitz, Innsbruck.

Wir finden es angebracht, in solcher Weise für das Engelwerk einzutreten, das gegenwärtig auf soviel Unverstand, üble Nachrede, Schmähung und Feind­schaft stößt. Die Schriften des „Werkes der hl. Engel“ kann man nur verstehen, wenn man sich eingehend und tief und gottesfürchtig mit ihnen befaßt. Möge dieser kleine Ausschnitt aus dem so umfangreichen Gesamtwerk unsere Le­ser dazu führen, die derzeitige Nega­tivkampagne als das zu durchschauen was sie ist ein Werk der Gottesfeinde.

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Quelle: DZM September 1993

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Dazu unbedingt ebenfalls lesen: „Das Opus Sanctorum Angelorum

DIE ERSTERSCHAFFENEN GOTTES (Kapitel 4 – 6)

4. DAS SATANISCHE REICH.

Die S.H., die „Satanische Hierarchie“ ist nachgeäfftes Gegenspiel der höllischen Geister zur Himmlischen Hierarchie der seligen Geister. Was im Himmel selige Bejahung ist, das ist dort haßerfüllte Verneinung, was hier Harmonie ist, das ist dort Disharmonie, was hier Klarheit ist, das ist dort Chaos, was hier Licht ist, das ist dort gebrochenes Irr-Licht, Nacht. Der Fürst dieser Welt, wie ihn unser Herr nennt, weiß genau, daß GOTT un­faßbar und unerforschlich ist, – so sucht er diese Unfaßbarkeit und Unerforschlichkeit nachzuäffen durch einen Schleier voller Geheimnistuerei, womit er sich selbst umgibt. Er ist nicht nur das despotische Haupt seines dämonischen Reiches, förmlich auf diesen bösen Mächten hockend, er sucht auch über die Erde seine Despotie zu breiten,( Weltseele, Erdgeist, Urprinzip ) indem er die Menschen durch die Materie zu knebeln sucht (Materialismus), ja, er lagert förmlich wie eine ungute Atmosphäre über dem Erd­ball mit seinen Geistern; wie oft sagen die Menschen: dort ist eine giftige, schwer zu meisternde Atmosphäre, das Böse legt sich einem förmlich auf die Brust. Da ihn GOTT, unser Herr JE­SUS CHRISTUS, selbst „Fürst der Welt“ nennt und der Begriff „Welt“ sich räumlich und artgegeben nicht genau umreißen läßt, so ist es auch nicht möglich, eine scharfe Grenze seines Wir­kens vom Menschen her zu ziehen, – nur GOTT allein kann dies .

So ist die S.H. förmlich der Boden der Verneinung alles GOTTgegebenen und GOTTgewollten, wenn sie auch nach außen Hu­manität erscheint, Wohlwollen dem Menschen gegenüber, Aufklä­rung, Freiheit. Die raffinierte Geschicklichkeit läßt sie ihre noch als Himmelsbürger erhaltenen Kenntnisse über den inneren Aufbau und die innere Gesetzmäßigkeit der Natur in einer ver­blüffenden Weise auswerten. Mit dem, scheinbar als Frucht menschlicher Mühen, Freigeben physikalischer (und uns bisher unbekannter) Geheimnisse, Verbindungen, Gesetze, neuer Rich­tungen u.s.w. fängt sie nicht nur den Menschen (z.B. in Kriegs­erfindungen zum Zweck der Vernichtung) sondern knechtet auch alle, deren sie habhaft werden kann. (Verhörmethoden moderner Art, Suggestion, Kalter Krieg, Schockmethoden )

Der Einfluß des Widersachers GOTTES auf Welt und Mensch­heit ist groß, er ist die mittelbare oder unmittelbare Prüfung für den ringenden Menschen auf seinem Weg zu GOTT. Denn nur deshalb hat der Allmächtige die Tür hinter den höllischen Geistern noch nicht geschlossen, weil sie IHM zur Prüfung und Läuterung des Menschen dienen müssen bis zum Jüngsten Tag. Erst dann wird der Böse und alles Böse endgültig im Abgrund ver­schwinden. Jetzt aber „wächst das Unkraut mit dem Weizen“ bis zur Zeit der Ernte, das heißt, Luzifer, der große Satan, der Inbegriff aller Satanie, hat nicht nur alle bösen Geister unter sich, er hat ebenso Macht über alle verdammten Menschen in der Hölle, über alle lebenden Menschen, die sich bewußt und frei­willig von GOTT losgesagt und sich ihm verschrieben haben, und mittelbar einen nicht zu unterschätzenden Einfluß auf die übri­ge Menschheit auf Erden, durch Versuchungen, Bedrängungen, Schädigungen aller Art, auf Heidenreligionen, Irrlehren u.s.w. Auch die Seelen Ungetaufter, sofern sie nach dem auch für sie bestehendem Gericht nach dem Tod noch einer Art Läuterung unterworfen werden, können einer Art irdisch denkbarer Bedrängung oder Peinigung durch die dunklen Mächte überliefert werden, da für sie ja auch die Seligkeit keine solche wie unsere, sondern eine mehr irdisch faßbare, paradiesähnliche, ist. Es ist uns Ähn­liches aus der Art der Vorhölle, wie sie für die Gerechten, die dann mit unserm Herrn als Erstlinge der Menschheit in den Himmel einzogen, bestand, auch überliefert, daß dort die Seelen noch be­stimmten Bedrängnissen ausgesetzt waren zu ihrer Läuterung, je nach ihrer menschlichen, aber dann durch CHRISTI Blut getilgten Schuld. Die Vorhölle wurde als solche (sie trug ja deshalb den Namen Vor-Hölle durch die Anwesenheit von Dämonen) durch unsern Herrn JESUS CHRISTUS aufgehoben und das Fegefeuer, der Läuterungs­ort der Liebe im Hinblick auf den HEILIGEN GEIST, gegründet, durch das als Erster der rechte Schächer ging. Neben Vorhölle und Fege­feuer aber ging und geht das Leben nach dem Tod von Millionen Un­getauften weiter. Diese sind in ihrer Seligkeit frei von allen dä­monischen Zudringlichkeiten, denn auch sie sind vom Gütigen GOTT erschaffen worden und kehren zu IHM zurück nach ihrer Erkenntnis­möglichkeit. Aber jene noch in einem Läuterungszustand befindli­chen Seelen solcher nie vom Taufwasser der hl. Kirche berührten Menschen sind es, an welche sich noch Dämonen klammern, mit denen Spiritismus und Telepathie und Irrlehren ihren Unfug treiben. Keine Seele aus dem Läuterungsort der hl. Kirche wird je vom Teufel mehr bedrängt, sie gehört ausschließlich GOTT und sie tilgt ihre Schuld selber durch die Flammen ihrer Liebesreue, sie braucht dazu keinen Teufel. Sie erscheint auch niemals auf Grund irgendwelcher spiritistischer Zitierungen, denn sie gehorcht nur mehr GOTT allein. Seelen Ungetaufter, die sich irgendwann oder ir­gendwie dem Menschen zeigen dürfen, werden immer von der hl.Kirche in ihre Schranken verwiesen. Denn selbst wenn sie scheinbar gute Ratschläge geben, so wirken sie doch auf die Dauer gegen die Lehre der hl.Kirche – durch Wahrsagereien, Anpreisung von schwarzma­gischen Mitteln, verbotenen Weisungen, Zauberei, Abhalten von einem lebendigen Leben in der Kirche.

Der Begriff der satanischen Geister ist weitmaschig. Es sind darunter die gefallenen Engel zu verstehen, die mit Luzifer in den Abgrund geworfen wurden, diese Geister schweifen noch zur Ver­suchung und Bedrängung der Menschheit umher. Dann gehören dazu die Seelen der Verdammten, die als von ihrem Leib getrennt als Geist zu rechnen sind, diese erleben passiv ihre Strafe in den Qualen der Hölle. Endlich gehört hiezu noch die lebendige geistige Kraft der satanischen Macht auf Erden, nämlich der Menschengeist, der Geist und Verstand jener Menschen, welche ihr ganzes Wissen und Können ausschließlich in den Dienst Satans gestellt haben, wie jüngst ein Offizier in Berlin zu einem Katholiken sagte „wir sind die Eli­te Satans, was seid ihr (Schwächlinge)?“

Es gibt auch unter den Heerscharen Luzifers, nachgeäfft den neun Chören der Himmlischen Geister, neun Rangordnungen, auch sie sind zu drei gebündelt. Während aber die drei obersten Chöre der seligen Engel (die Seraphim, Cherubim und Throne) sich nur der Anbetung des DREI-EINIGEN GOTTES in jubelnder Seligkeit wid­men, hat der Herrscher aller Höllenmächte seine liebe Not mit den drei obersten Rangordnungen (der gestürzten Seraphim, Cherubim und Throne, die alle ebenso GOTT wie er, Herrscher wie er sein wollen und uns vielfach als Götter und Götzen von Heidenreligio­nen und aus der hl. Schrift bekannt sind: Z.B. Asmodai (Asmodeus, der Verderber, Tob. 3/8) oder Belial (2.Kor.6/15), oder Azael (Azazel, Lev. 16/10) oder Baal und viele andere.

Die zweiten drei Ordnungen, welche aus den gestürzten Herrschaften, Gewalten und Fürsten bestehen und sich Böse Geister, Böse Gewalten, Böse Mächte nennen, schweifen unheilstiftend in der Schöpfung umher. Auch aus diesen Ordnungen sind Namen in Verschiedene Irrlehren eingedrungen und werden dort als wichtige daimones, Dämonen oder Herrscher oder Gestirnfürsten verehrt, z.B. Phul, Bethor, Hagith, phaleg u.s.w.

Die dritten drei Ordnungen endlich gehen schon förmlich in ein Chaos über, das sind die Magier, die gestürzten Erzengel und die gestürzten Engel. Sie drangen sich in die oberen Rangordnun­gen ein und überlassen diese letzten Rangordnungen den Hexen, Furien, Teufeln, Besessenen, den Satanshörigen, den noch zur Strafe an Orte ihrer Schuld gebundenen Verdammten, Versuchern niedersten Grades, welche manche Heilige wie wimmelndes Ungezie­fer oder mißgestaltete Tiere sehen konnten. Eine Klarsicht über diese untersten Rangordnungen wird man kaum oder nie erlangen, denn hier schiebt sich der ganze Abschaum des satanischen Rei­ches so dicht über die Menschheit hin, daß es besser ist zu be­ten, als dort hinein schauen zu wollen oder darüber zu grübeln.

Unser Zeitalter hat an den Teufel zu glauben aufgehört. Es wird alles auf psychologischem Weg zu erklären versucht, Teufel, Hexen, Versucher, alles ist Aberglaube. Aber nicht umsonst lesen wir in der hl. Schrift, wie uns der Herr warnt vor dem Teufel, wie ER selber versucht wurde, damit wir daran denken, wenn wir in der Nachfolge CHRISTI auch vom Bösen und nicht nur einmal versucht werden. Wir lesen, wie der Herr Teufel austrieb, wie die Teufel schrieen, wie der Herr vom Teufel Besessene heilte. Auch die erste Sünde im Paradies ist „aus dem Samen des Teufels aufgegangen“ und sind die sündigen Menschen nach der hl. Schrift Kinder des Teufels und er ist der Vater der Lüge. Weil die sün­digen Menschen sich vom Teufel leiten lassen und seinen Absich­ten dienen, werden sie auch Glieder seines Reiches, seiner Rang­ordnungen, seines moralischen Körpers, dessen Haupt er ist. (Schee­ben, Dogmatik, 4. B. § 194)

Der Grundzug aller Rangordnungen der satanischen Hierar­chie ist das fortgesetzte böse Wollen. Wenn auch die Richtung auf das verkehrte Ziel, nämlich weg von GOTT dem Abgrund zu, an­hält, so können doch die Dämonen die äußeren Mittel ihrer Be­tätigung wechseln (verschiedene Arten der Bedrängung, der Unheilstiftung etc.). Sie sind vor dem Jüngsten Tag noch nicht in ihrer äußerlichen Beweglichkeit und Wirksamkeit gebunden, so wie die Seelen der verdammten Menschen bis dahin noch nicht an den ihre Qual mehrenden Leib gebunden sind. Das letzte, das Endstadium er­reichen beide, verdammte Engel und verdammte Menschen, am Jüng­sten Tag. Infolgedessen haben die Dämonen noch eine gewisse Freiheit in der Ausführung ihrer bösen Absichten, soweit es GOTT zuläßt, wie auch die auf Erden lebenden „falschen Propheten“ und satanshörigen Menschen, welche ihr Wissen, ihre Kunst und ihre Macht von den gestürzten Dämonen erhalten, bis zum Ende der Tage nicht ausrottbar sein und eine Plage und Prüfung der ringen­den Kirche sein werden. Hier den Menschen auf seinen Weg zu GOTT beizustehen, ihn zu schützen und zu verteidigen, zu warnen, hinzuweisen, für ihn zu kämpfen, hat GOTT uns Seine getreuen Engel an die Seite gestellt.

5. DIE MACHTBEREICHE DES BÖSEN.

Wenn GOTT den höllischen Widersacher als „Fürsten der Welt“ bezeichnet ( z.B. Joh. 12/32 ) so dokumentiert damit das unfehlbare Wort GOTTES, daß der Böse  Fürst „, also Machthaber über die Welt, das heißt über die sichtbare Schöpfung zumindest, sei. Damit ist erwiesen, daß nach der Prüfung der Engel und ihrer Trennung in gute und böse die bösen Engel wohl sofort bestraft wur­den, indem sie aus dem Bereich der Anschauung GOTTES radikal ent­fernt und in den Abgrund der GOTTferne, der Strafe gestürzt wur­den, daß GOTT ihnen aber doch ihre frühere Macht, also die damit verbundenen Machtbereiche bis zu jenem Grad beließ, als sie ihnen zwecks Prüfung und Bedrängung des Menschengeschlechtes notwendig waren und zwar solange, bis nach dem Jüngsten Gericht ihr endgül­tiger Sturz in die Höllenqualen erfolgt.

Daß der Böse also „Machthaber“ in dieser Welt ist, das braucht gar nicht näher erklärt werden. Ja, er knechtet sogar die­se Welt und alle ihm nicht durch JESUS CHRISTUS entrissenen Men­schen, soweit es GOTT zuläßt ( siehe die Evangelien über die Be­sessenen, über die Schweine von Gerasa u.s.w.). Während sich die Rangordnungen der bösen Geister über die ganze Schöpfung erstrecken in Raum und Zeit und Art, sind die sogenannten Machtbereiche des Fürsten der Welt gleichnishaft wie Hüllen um einen Zellkern gelagert. Dieser Zellkern ist die Erde – im Großen – und die See­le des vom Bösen geknechteten Menschen – im Kleinen.

Die Machtbereiche sind ausschließlich der Versuchung des Men­schen, seiner Bedrängung, Knechtung und endlich seinem Fall be­stimmt. Es ist ein raffiniertes System, durch das nur die Gnade GOTTES und Seine Hilfe, die wir auch durch MARIA, die hl, Kirche, alle Engel und Heiligen erfahren, durchstoßen kann. Wir können uns dies so vorstellen: Der Mensch in seinem guten Streben zu GOTT ist offen für die Gnade, hat sein Angesicht dem Angesicht GOTTES zuge­wendet. Sobald er aber sündigt, wendet er sein Angesicht von GOTT ab und dem Bösen zu. Dieser Böse schiebt ihm durch die Sünde förmlich eine Schicht vor die Augen, weshalb er, eben durch die Sünde, GOTT nicht mehr so klar sieht, seine Sicht auf GOTT ist verdunkelt. Damit ist er nicht mehr so offen gegen die direkten und indirekten Einwirkungen von Seiten GOTTES und des ganzen Reiches GOTTES, da­gegen ist er den Einwirkungen des Bösen leichter zugänglich. Wir sagen zu so einem Fall im Leben „der rutscht ab“, er hat einfach die Klarsicht nicht mehr. Je tiefer so ein Mensch fällt, je mehr er die Sünden in sich hineinschaufelt, desto mehr Schichten der Verdunklung gegen GOTT schiebt ihm der Fürst der Welt und seine Helfershelfer vor die Augen und macht ihn auf diese Weise gleich­gültig, lau, abgestanden und schließlich steril gegen jedes Ein­wirken der Gnade GOTTES. Immer schwerer kommt die Gnade durch, je­der Seelsorger kann davon ein Lied singen. Und wenn wir uns die Machtbereiche Satans, die er den Machtbereichen MARIENS nachgeäfft hat, wie Schichten des Angriffs auf den Menschen und der Abwehr gegen GOTTes Gnade vorstellen, so muß, wenn z.B. der Böse schon sechs solcher Schichten um den Menschen gelegt hat, die Gnade durch sechs Schichten vorstoßen, um den Menschen wieder für GOTT zu ge­winnen. Darum heißt es ja auch, „daß im Himmel über einen solchen Sünder, der Buße tut, mehr Freude ist als über 99 Gerechte, die der Buße nicht bedürfen“.

Es soll im Folgenden kurz gezeigt sein, wie sich der Mensch auf seinem Weg zu GOTT diese Machtbereiche des Bösen vorstellen und sich vor ihnen schützen kann. Jeder von uns hat ja diese Ein­flüsse des Bösen mehr oder minder bereits selbst an sich oder an seiner Umgebung erlebt.

Der erste Machtbereich, also die erste Abwehrschicht des Fürsten der Welt, gegen die Gnade. die er rund um uns zieht, erlebt der Mensch durch seine Unachtsamkeit, Fahrlässigkeit, Feig­heit. Durch Versuchungen im Alltag gibt der Mensch seiner Bequem­lichkeit nach, er glaubt der Stimme „der Vernunft“, des „gu­ten Freundes“, der Feigheiten in Bezug auf relig. Bekenntnis recht­fertigt und entschuldigt, der das Verschlafen zur hl. Messe als gesundheitsnotwendig gutheißt, der kleine Lügen und Empfindlich­keiten als nichts hinstellt. Dieser erste Machtbereich also um­faßt alle sich rein um das eigene Ich gruppierenden materialisti­schen, vorteilsuchenden Verwischungen der Klarsicht gegen GOTT und erzeugen eine geistige und körperliche Bequemlichkeit einer­seits, eine schärfere Kritik gegen Priester und Kirche anderseits. Ihnen ist zu begegnen durch strengere Selbstkontrolle, Willens­zucht, Wachsamkeit und mehr Gebet.

Der zweite Machtbereich zieht den Menschen schon be­deutend tiefer nach abwärts. Es ist die etwas sumpfige, weiche Zone der offenen und geheimen Triebe, Süchte und Laster. Hier wird der willensschwache, wenn noch so gutmütige Mensch einge­fangen und vernebelt, daß er immer wieder in seine Gewohnheits­sünde fällt. „Ich kann halt nicht anders“ hört man dann immer wieder, „helft’s mir halt!“ Dieser zweite Machtbereich macht den Menschen mutlos gegen ein fortlaufendes neues Aufstehen aus sei­ner Sünde, er macht ihn mürrisch und gereizt, sobald man seine Gewohnheitssünde antippt, er macht ihn schwach in jeder Versu­chung nach dieser Richtung, denn die Dämonen dieses Machtbereiches sind zäh und klebrig wie Harz und Pech. Jeder weiß, wie schwer es ist, die Trunksucht, die Männertollheit, die Spielwut einem Menschen abzugewöhnen, förmlich verkrallt haben sich die Dämonen in solche, meist sonst weiche oder zugängliche Menschen. Diese Dämonen zu lösen braucht es jahrelange Geduld und konsequente Strenge, Hilfs- und Sühnebereitschaft der Umwelt.

Der dritte Machtbereich wechselt schon das Bild. Hier ist der Mensch schon gebrochen in seinem Willen und hat Freude am Bösen, Freude an Quälereien der Andern, er freut sich, wenn er Anderen einen Schabernak böser Art spielen kann, ihnen etwas antun kann. In diesem Machtbereich umgarnen die höllischen Mäch­te ihre Opfer, daß sie nicht mehr gedankenlos oder feig oder willensschwach die Gnade GOTTES von sich weisen, sondern bewußt und freiwillig Böses tun wollen und durch die Unterstüt­zung und Hilfe der Teufel auch tun, besonders über die schwarze Magie. Man kann vielfach am Land noch oft hören vom „bösen Blick“, vom „giftigen Anhauch“ etc, und mancher Viehfall, jä­her Unglücksfall und Bedrängungen von Leben und Gesundheit ist auf solche Teufeleien zurückzuführen. Die Dämonen dieses Machtbereiches nennt man Haucher und die beste Waffe der hl. Kirche ist hiefür der Exorzismus, viel Segnen mit Weihwasser, Zuhilferufen der hl. Engel.

Der vierte Machtbereich hat bereits ein unheimliches Wirkungsfeld, der Mensch ist schon fast ganz gegen die Gnade GOTTES abgriegelt. Die Dämonen dieses Machtbereiches heißen die Zerstörer und die von ihnen geleiteten Menschen verursachen Zer­störungen auf der sichtbaren Welt sowohl durch Herbeiführen von Kriegen und Revolutionen als auch durch zerstörende Irrlehren. Sie haben eine Freude, irgendwie zerstörend in eine Ehe, eine Freundschaft, ein Werk, ein Volksgeschick einzugreifen, Existenzen, Heilspläne, Gesundheit, soziale Werke zu zerstören.

Diese Dämonen zu lösen braucht es heilige Menschen mit gro­ßer Kraft ihrer Liebe, ihres Wortes, heilige Rufer, unerschrocke­ne Kämpfer für GOTT.

Der fünfte Machtbereich des Fürsten der Welt umfaßt alle Gebiete des GOTTEShasses, der Rache, der GOTTlosenbewegungen, wie Kommunismus, Bolschewismus, Anarchismus, Atheismus, Nihilis­mus, Pantheismus. Hier ist der Mensch schon ganz steril gegen die Gnadeneinwirkung und steht auch vielfach völlig verständnislos und desinteressiert jeder GOTTESerkenntnis gegenüber.

Diese Dämonen zu lösen, braucht es Ströme von Martyrerblut, eingesperrte Gemeinschaften, geknechtete Völker, die all ihr Leid für GOTT als Sühne tragen. Diesen Machtbereich werden erst die Zornschalen GOTTES stürzen.

Der sechste Machtbereich entzieht seine Wirksam­keit schon vielfach dem Alltag, dem gewöhnlichen Menschen. Hier arbeiten hohe Dämonen als Drahtzieher des Geschickes ganzer Völ­ker „hinter den Kulissen“, in Klubs und Tagungen, diplomati­schen Zusammenkünften. Ihre Schützlinge besitzen hohe geistige Kräfte und finden wir sie an den meisten Knotenpunkten im öffent­lichen Leben, sie sind meist Freimaurer oder Rosenkreuzer o.ä. Schein und Lüge, Betrug und Schiebungen größten Stils sind ihre Kennzeichen, sie sind Täuscher und Blender, Presse- und Filmköni­ge, Stahlmagnaten, sie sagen von sich „dies und das alles will ich dir, kleiner elender Mensch, geben, wenn du niederfällst und mich anbetest!“

Der siebente Machtbereich Luzifers, seine Hoch­burg, ist der Sitz aller Selbstvergottung, Selbstanbetung. Hier herrscht der kalte, berechnende Hochmut jenseits aller Mensch­lichkeit, das ganz skrupellose „non serviam“. Hier ist die End­station aller Sünde der Welt, allen Abfalls von GOTT und je unver­hüllter der Kampf der Geister in der Endzeit sich offenbaren wird, desto unverhüllter wird auch die Macht dieses letzten höllischen Machtbereiches sich erweisen.

Wir brauchen uns gar nichts vormachen, als wäre „dieser geschwänzte, lächerliche Teufel“ höchstens ein Kinderschreck und vom erwachsenen Menschen nicht ernst zu nehmen. Hinter dieser lä­cherlichen, belustigenden Maske verbirgt sich der größte Gefähr­liche dar Welt, der ja nichts andres will als uns einlullen durch seine „Lächerlichkeit“, damit wir ihn nicht ernst nehmen und keine Waffen gegen ihn ziehen. Eine ahnungslose, nicht verteidig­te Festung ist leichter zu erobern als eine bewaffnete und von allen Engeln geschützte. Sagt der Herr doch Selbst „wachet und betet, daß ihr nicht in Versuchung fallet, … der Böse geht umher wie ein brüllender Löwe und suchet, wen er ver­schlingen könnte.“ Und wie oft sagt das Volk selber von einem Menschen, der, vom Bösen getrieben, Unheil stiftet „den reitet der Teufel“ und das ist ein bitter wahres Wort. Der Böse hält seine süßen, überzeugenden Lockungen und Versprechungen nicht, wonach er dem Menschen nur dienen, nur helfen will, sondern so­bald der Mensch durch die Sünde gnadenlos und dadurch wehrlos geworden ist, dann ist der Böse der Herr, nicht der Mensch, und der Teufel reitet auf dem Menschen, nicht der Mensch herrscht über den Teufel. Mehr und mehr Mauern: baut der Böse auf zwischen dem Menschen und der Hilfe von oben und die Tränen des Herrn über das ungetreue Jerusalem gelten auch jeder satanshörigen Seele „0 Jerusalem, daß du es doch erkannt hättest, was dir zum Heile ist Aber du hast nicht gewollt!

6. DER APOKALYPTISCHE ENDKAMPF.

Als Luzifer mit seinen Anhängern die absolute Freiheit von GOTT und die Gleichberechtigung mit GOTT in einem Aufruhr durch­setzen wollte, ist der erste Kampf für GOTT – gegen GOTT in die Schöpfung gekommen, der Kampf der Geister.

Im Paradies, nach dem Sün­denfall der ersten Menschen, hat GOTT zur Schlange gesprochen „… Ich will Feindschaft setzen zwischen dir und dem Wei­be…“ und das war wieder eine Kampfansage, diesmal Kampf zwischen Mensch und Geist.

Als unser Herr JESUS CHRISTUS als Mensch unter uns weilte, sagte ER.“ Ich bin nicht gekommen, den Frieden zu bringen, sondern das Schwert …. “ und wieder „es wird Bruder gegen Bruder aufstehen und der Sohn wider den Vater…“. Und damit hat ER ausgesprochen, was schon seit Kain auf Erden wütete: der Kampf zwischen Mensch und Mensch.

So ist Kampf in der Schöpfung vom Anfang bis zum Ende. Das Leben des einzelnen Men­schen und der gesamten Menschheit, das Leben der heiligen Kirche und unser eigenes Leben und Sterben sind darein gebettet. Von un­ten her über alles Niedrige droht der höllische Drache, der Wider­sacher GOTTES. Von oben her nahen uns die heiligen Engel und drüc­ken uns das Schwert von Angriff und Abwehr in die Hand und helfen uns. Zwischen beiden Lagern steht der Mensch.

Der Kampf am Beginn zwischen Engel und Engel war überdi­mensional, wenn man Größe und Macht der Engel bedenkt. Der Endkampf wird ebenso überdimensional sein in der letzten Phase, wenn der Höllische Drache mit seinem Schweif die Sterne vom Himmel mähen wird und glauben, daß er sich bis zum Thron GOTTES aufbäumen und IHN, den Ewigen, Unsterblichen GOTT, vom Throne reißen könne. Über den Trümmern der untergehenden Welt aber wird im Zeichen des Kreu­zes die Herrlichkeit und Gerechtigkeit GOTTES erscheinen auf den Wolken des Himmels. Dann spricht der Göttliche Richter über Leben und Tod sämtlicher Geschöpflichkeit, auch über Luzifer, das letz­te Wort.

Im Anfang der Zeiten waren sich Engel und Mensch viel näher auf rein natürlichem Weg. Wie oft lesen wir in der hei igen Schrift vom sichtbaren Eingreifen der heiligen Engel in die Ge­schicke der Menschen, ja von ihrem persönlichen Ringen miteinan­der, vom persönlichen Verkehr. Aber das beständige Sündigen des Menschen rief doch bei ihm im Laufe der Jahrtausende eine gewisse Verhornung und Sterilität gegenüber den übersinnlichen Göttlichen Einwirkungen hervor, den Zweifel gegen den Engel, das Forschen nach natürlichen und nicht mehr nach übernatürlichen Ursachen. So ist das Verhältnis des Menschen zum Engel kühler, kritischer, frem­der geworden und der Einbruch der Mächte der Finsternis fand immer weniger Widerstand. Aber ist einmal der Endkampf auf allen Linien offenbar und entbrannt, – die Fackeln dieses Brandes von Osten her, sind unverkennbar, – so werden sich Engel und Mensch wieder näher kommen und der Mensch wird von selber nach der Hand seines himmli­schen Helfers langen. Je näher es dem apokalyptischen Letztstadium kommen wird, desto enger wird sich der Ring von Engel und Mensch um GOTT schließen. Aus diesem Grund ist es auch erklärlich, warum jeder innig nach GOTT strebende Mensch eine enge Fühlung mit seinem Engel hat. Je mehr er sich GOTT und dem Reich GOTTES erschließt, desto stärker wird dar Druck des Bösen, desto fühlbarer auch die Hand und Hilfe des Engels.

Den der Größe dieses Endkampfes entsprechenden Aufriß gibt uns die Geheime Offenbarung, Wir haben schon jetzt untrügliche Zeichen jener dort angeführten Ereignisse, – nicht nur die Ströme von Blut, die Spaltungen und das Auftreten falscher Pro­pheten, sondern besonders den Kampf des Maskenlosen Bösen (denken wir nur an Kardinal M. s Martyrium). Das Wur­zelgeflecht der satanischen Hierarchie liegt nicht mehr verdeckt, sondern breitet sich ganz offen und mit Macht – in Propaganda, in Tagungen, Wettbewerben in Presse und Politik und Film u.s.w. förm­lich über uns aus. Seine erschreckende Größe und Macht zeitigt mit Erfolg unter den Menschen Angst und Grauen vor der Zukunft. Trotzdem rütteln die Zulassungen GOTTES, Strafgerichten gleich, die Menschen kaum mehr auf, gleich den Worten in der Geheimen Offenbarung „…und sie bekehrten sich nicht.“ Der geistige und seelische Zerfall ist dem wirtschaftlichen gleich und macht gan­ze Völker hohl, leer, faul, -Pestbeulen oder Leichenfeldern gleich. Der geistige Kampf wird immer größere Dimensionen annehmen um die Beute: Mensch, denn alles Körperliche wird vor der geistigen Ge­walt zurückgedrängt werden. Darum wird sich der Kampf auch immer mehr – bildlich gesprochen, vom Erdboden heben in die den Gei­stern zugehörenden Bereiche, sodaß wir uns unter die Berge flüch­ten und ihnen, den greifbar Nahen, zurufen werden, sie mögen über uns fallen und uns decken, damit wir die über den Bergen dröhnenden Schrecken nicht miterleben müssen. Immer mehr ist der Mensch, zwischen fallenden Sternen und irdischem Chaos, die End­beute, ihm gilt das Endringen zwischen der Schlange und dem Wei­be. Weder Engel noch Teufel können einander ermorden, es ent­scheidet: den Menschen, den CHRISTUSTRÄGER, den GOTTESTRÄGER für sich zu gewinnen und damit für GOTT oder gegen GOTT.

In dieser Endzeit wird MARIA, die Königin, auf den Plan treten, das Marianische Zeitalter ist das Letzte, der Fußteppich für den Sieger: GOTT, der Herold für das ewige CHRISTkönigsreich. Sie, die Königin, zieht alle ihre Machtbereiche um die Menschen zusammen, Engel und Mensch werden gemeinsam im gleichen Ringen um den Sieg GOTTES, das Schwert des Heiles, den Schild des Glau­bens ergreifen. Immer mehr wird die Führung durch den HEILIGEN GEIST offenbar werden und die Zielweisung durch die Engel. Die Engel, welche den ersten Kampf eröffneten, werden auch die letz­ten Kämpfer sein. Der letzte Kampf ist der fürchterlichste, der mit den schärfsten Waffen ausgetragen werden wird, denn nach GOT­TES unerforschlichem Ratschluß behält der Fürst der Welt bis zu­letzt die Macht, mit seinen Scharen die Menschen zu täuschen, zu entkräften, zu vergiften, zu knebeln, zu schädigen und auszusau­gen. Dieser Kampf ist deshalb der fürchterlichste, weil diesmal, zum Unterschied vom ersten Kampf der Engel gegen Engel, die gan­ze Schöpfung und als Mittelpunkt der Mensch, das ganze Wissen der Menschheit durch Jahrtausende und die ganzen Schliche der Hölle in den Kampf eingebaut werden.

Dann aber beginnt „die Nacht, wo niemand mehr wirken kann“. Nacht heißt sie deshalb, weil sie das Gefesseltsein jeg­licher Schöpfung außer den heiligen Engeln, den Boten GOTTES, bedeutet. Sie ist da, wenn der Fürst der Welt endgültig unter die Füße MARIENS, der Königin Himmels und der Erde, gezwungen wird, weil damit auch die Bedrängung des Menschen als Beute und jegli­che Entscheidung aufgehört hat, sie ist da, wenn der Menschensohn Sein Kommen, wie der Dieb in der Nacht, mit dem Aufflammen des Zeichens am Himmel, wahrmacht, sie ist da, wenn das Gericht be­ginnt und das allgemeine Kampfgetümmel sein Ende gefunden hat. Dann werden die heiligen Engel über das Leichenfeld der Erde ausgesandt werden, über jene Erde, die einst das Blut JESU CHRISTI getrunken hat. Dann werden die Posaunen der Engel ST. RAPHAELS zum Gericht auferwecken, die himmlischen Scharen ST. MICHAELS werden die apo­kalyptischen Reiter einholen und das Zeichen des Sieges auf die Erde pflanzen, sie werden den Gerichtsplatz abstecken mit ihren Bannern. Und die Scharen ST. GABRIELS, des getreuen Verwalters, wer­den die Ernte herbeibringen. Und jeder Mensch wird entkleidet sein allen Scheines und jeglicher Maske und muß unverhüllt seinem Gött­lichen Richter zum Gericht entgegentreten. Wie gerne möchten da Tau­sende noch einmal rufen „ihr Berge, fallet über uns und ihr Hügel, bedecket uns!“ Aber es sind keine Berge mehr da und keine Hügel, nicht einmal ein Baum oder eine Mauer, hinter die man sich verkrie­chen könnte, es ist nur mehr die lautere unerbittliche Wahrheit hier und die Waage, die jeder sehen kann, die Liebe heißt, und Gerechtigkeit. Selig der Mensch, der sich rechtzeitig noch zu seinen Lebzeiten der Gerechtigkeit GOTTES anheimgestellt hat aus Liebe, ihm wird die Liebe werden aus Gerechtigkeit.

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Quelle: Archivexemplar der schreibmaschinen-getippten, vervielfältigten, gehefteten Ausgabe dieser Schrift meines Immaculata-Verlags. – (Siehe dazu auch: Kathpedia: Gabriela Bitterlich sowie die biografische Notiz über Gabriela Bitterlich auf dieser Internet-Seite!)

Siehe auch: Mein erster Beitrag „Die Ersterschaffenen Gottes“


 

Update vom 27. Juni 2014:

Aufgrund der mir erst jetzt zu Gesicht gekommenen Stellungnahmen des Vatikans zu Gabriela Bitterlich und zum Engelwerk, belasse ich es bei diesen bis hierher veröffentlichten 6 Kapiteln.

Und ich weise hiermit auf folgende vatikanische Dokumente dazu hin:

DIE ERSTERSCHAFFENEN GOTTES

Allmächtiger, ewiger GOTT, verleihe uns die Hilfe Deiner himmlischen Heerscharen, damit wir durch sie vor den apokalyptischen Schrecken der bösen Mächte verschont werden und durch das kostbare Blut unseres Herrn JESUS CHRISTUS und die Fürbitte der Unbefleckten Empfängnis von dieser Not befreit, Dir in Frieden dienen können. Amen.

Erzengel Michael

Erzengel Michael – der Fürst aller Engel (der himmlischen Heerscharen)

Einführung

Alles, was wir von den heiligen Engeln denken, sagen oder schreiben, ist vom menschlichen Erkennen und Erleben her gedacht, gesagt oder geschrieben. Es reicht nie an die wirkliche Größe, Schönheit oder Macht der Engel heran. Wir können uns die Engel, diese reinen, seligen Geister, nicht durch die menschliche Ver­nunft allein vorstellen. Wir erhalten aber eine Ahnung von ihnen, wenn wir andächtig die Heilige Schrift durchblättern und wenn uns dabei die Augen geöffnet werden für das übernatürliche Licht GOTTES, das sich voll Erbarmen über die ganze Schöpfung neigt, die zu IHM aufsieht in Anbetung und Verlangen. Das ist das Licht: GOTT und Seine Majestät, Weisheit und Liebe, GOTT und Seine Gnade, GOTT und Sein Reich, Seine Engel und Heiligen.

Wie die heiligen Engel in ihrer Engelwesenheit wirklich sind, liegt auf einer anderen als der menschlichen Begriffsebene, wir können nur erzitternd schauen und erahnen. Wir müssen sogar GOTT, um IHN uns selber und den Mitmenschen nahezubringen, irgendwie in geschöpfliche Begriffe und Worte herabziehen, um IHN überhaupt fassen und nach dem Höchstmaß unserer Ausdrucksfähigkeit darstel­len zu können. GOTT in Seiner wesenhaften Göttlichen Wirklichkeit kann nur GOTT selbst fassen.

In der Mitte zwischen GOTT und Mensch steht der Mittler, der GOTTmensch JESUS CHRISTUS, der Erlöser des Menschengeschlechtes, die zweite Göttliche Person. Aber auch der Engel steht zwischen GOTT und Mensch, nicht Herr der Schöpfung wie JESUS CHRISTUS, sondern Diener GOTTES („Er macht Seine Engel zu Winden, Seine Diener zu Feuerflammen“ d,h. Träger des GEISTES / Ps. 103 /4 ). Trotzdem ist der Engel durch seine Stellung auch Mittler und er ist schon im Hinblick auf den Göttlichen Mittler, den SOHN, das WORT, erschaffen und in die Schöpfung hineingestellt worden. Und so wie unser Herr in die Tiefe der Erde herabstieg und „gehorsam wurde“, also diente und bei uns ist alle Tage bis zum Ende der Zeiten, so steigt auch der Engel mit seinem Herrn herab und dient und nennt sich bewußt „Knecht GOTTES“ (Siehe Geh. Offb. 22/9:“… ich bin nur ein Mitknecht von dir und deinen Brüdern …“).

Verfallen wir doch nicht auf den Gedanken, die Existenz der heiligen Engel anzuzweifeln, ihr Wesen und Wirken, ihre erhabene Stellung im ganzen Heilsplan GOTTES zu bekritteln, zu bespötteln oder zu verkleinern (verkitschen oder verniedlichen). Der Engel ist wahrlich um ein Vielfaches größer, machtvoller, weiser und weitblickender, liebeglühender und getreuer als wir. Schon bei unserm eigenen persönlichen Gericht werden wir voll Scheu und Scham erkennen, wie sehr GOTT Seine Engel wertschätzt („Seht zu, daß ihr keines von diesen Kleinen verachtet! Denn Ich sage euch, ihre Engel im Himmel schauen immerdar das Angesicht Meines VATERS“..Matth. 18/10 und: „.. glaube nicht, ihn mißachten zu dür­fen..“ Exod. 23/31 ), so sehr, daß der SOHN GOTTES selbst wie­derholt in den Schriftstellen des Alten Testamentes als E n ­g e l aufscheint und genannt wird. („.. und Mein Engel wird vor dir hergehen und dich heimführen….“ Exod. 23/23).

Nicht nur aus der Heiligen Schrift und den Büchern der heiligen Väter, auch aus der Tatsache der Einwirkungen der ge­fallenen Engel auf uns, die der einfachste Christ in der Form von Versuchungen und Bedrängnissen kennt, können wir auf Wesen und Wirken und Ziel der heiligen Engel schließen, von denen es in den Meßtexten heißt „.. ihr Kraftgewaltigen, Vollstrecker seid ihr Seines Wortes, sobald ihr Seiner Weisung Laut vernom­men…“ Ps. 102/20.

Wir kennen durch die heiligen Schriften neun Chöre der Engel: Seraphim, Cherubim und Throne, Herrschaften, Gewalten und Fürstentümer, Mächte, Erzengel und Engel.

Die Einteilung dieser neun Chöre in drei Ringe oder Terna­re ist schon im Lehrgut der hl. Kirche genannt: die drei obersten Chöre, zusammengefaßt der Anbetung des DREI EINIGEN GOTTES im Himmel dienend; sie sind zugleich die Mitt­ler zwischen GOTT und den tiefer stehenden Chören; die drei mittleren Chöre, sie sind eingebaut in die ganze Schöpfung ( … „Engel Persiens..“; sie sind Mittler zwischen Schöpfung und Mensch; die drei untersten Chöre, sie sind in die Menschwerdung und Erlösung hineingestellt, um Erde und Mensch, Diener JESU CHRISTI und Seiner Braut, der heiligen Kirche, Be­schützer (Schutzengel) der Menschen und Kämpfer gegen die höllischen Mäch­te; sie sind Mittler wieder zwischen Mensch und dem DREI EINIGEN GOTT. Vgl. auch Scheeben, Dogmatik, §142 Nr. 239:…“der Begriff der Hierarchie bei den Engeln, ihre Verschiedenheit in der äuße­ren Stellung und Tätigkeit tritt nicht so sehr bei den einzelnen Chören, als viel mehr bei den drei T e r n a r e n der Chöre hervor. Sie zeigt sich darin, daß die drei ersten Chöre ihren Namen ha­ben von der Beziehung zu GOTT als Hofstaat GOTTES, die letzten drei ihre Beziehung haben zu den Menschen, die mittleren von der Erhabenheit und Würde schlechthin“ … ebda Nr. 240.

Der oberste Ring, mitten in der Gnaden- und Lichtfülle, Lebens­fülle, Kraftfülle, Liebesfülle (dies alles nur gebrochen ausgedrückt, niemand kann die Seligkeit der Geschöpfe um den Thron GOTTES in richtig passenden Worten ausdrücken) gibt also nach ab­wärts, ohne von Engeln ober sich zu empfangen, an den zweiten Ring weiter das Leben aus GOTT, die Kraft aus GOTT, die Liebe aus GOTT, bildhaft dargestellt in großen Strömen (Geh. Offb. 22/…“ „dann zeigte er (der Engel) mir einen Strom lebendigen Wassers, der vom Throne GOTTES ….ausging). Die Chöre des zweiten Ringes sind die aus dieser Fülle von den oberen Chören Empfangenden und wieder Weitergebenden (siehe Gen.28/12 – 16: „Und er sah im Traum eine Leiter, die da stand auf der Erde und mit der Spitze den Himmel berührte; und die Engel GOTTES stiegen auf und nieder auf derselben. Und der Herr stand auf der Leiter und sprach zu Jakob“ Ich bin der Herr, der GOTT Abrahams… Ich will dir… geben..“) Die Chöre des dritten Ringes geben das, was sie vom Himmel herab über die oberen Chöre empfangen (den Segen GOTTES – die Gnade, das Wort GOTTES als Botschaft) an die Menschen weiter und bringen die Gebete und Nöte der Menschen wieder vor den Thron GOTTES.

Die von GOTT verstoßenen, verräterischen Engel nennt die Heilige Schrift: Satan, Drache, Tier, Teufel, Schlange, höllischer Widersacher, Dämon, den obersten der gefallenen Engel: Luzifer (Is. 1/4/12 „quomodo cecidisti de caelo luzifer…. wie bist du vom Himmel gestürzt, Luzifer …“) Unser Herr nennt den höllischen Widersacher auch „Fürst der Welt“ (Joh. 12/31: jetzt wird der Fürst dieser Welt hinausgestoßen.. ebda Joh. 14/30: „Es kommt der Fürst dieser Welt, aber an Mir hat er keinen Teil“).

Seit der ersten Versuchung im Paradies bemüht sieh die ganze höllische Geisterschar durch Jahrtausende um den Fall der Menschen. Ihre Schliche und Schachzüge, ihre Bedrängnisse und Quälereien sind ohne Zahl. Sie umlagern die Menschheit mit einer Zähigkeit ohnegleichen. An ihren Bemühungen um jede einzelne Men­schenseele, sie zur Hölle zu ziehen, kann man den Wert der Seele erkennen – und wie gleichgültig stehen wir der Verteidigung uns­rer Seele gegenüber: Es ist eine der größten Barmherzigkeiten GOTTES für den Menschen, daß dieser noch neben der unfaßbaren Er­lösung durch JESUS CHRISTUS einen Engel für die gesamte Dauer seines Lebens zur Seite gestellt bekommt und dies nicht als De­koration. GOTT weiß, wie leichtgläubig wir oft dem Abgrund zu­laufen, wie schnell wir uns beschwatzen lassen und so sorgt der Weiseste aller VÄTER für einen geeigneten Abwehrschutz, der ist unser Schutzengel. Engel und Teufel haben in unserem Leben eine weit größere Bedeutung, als wir so leichthin denken. Es tut nicht gut, die Existenz von Engel und Teufel anzuzweifeln, sich darü­ber erhaben und aufgeklärt zu dünken. Besser ist es, sich recht­zeitig der Hilfe jener seligen Geister zu versichern, welche uns GOTT seit jeher als Schützer, Verteidiger, Kämpfer auf dem Weg zum Himmelreich gegeben hat. Durch die heiligen Engel werden uns­re oft sehr verschwommenen Begriffe von der Größe und Majestät GOTTES, der Schönheit unsrer Himmlischen Mutter, des Himmelrei­ches und aller Engel und Heiligen, der Furchtbarkeit der Hölle und der höllischen Geister, der Unerbittlichkeit des Kampfes zwischen Gut und Böse, die Notwendigkeit und der Wert der heili­gen Mutter Kirche und unser Weg zu GOTT klar werden.

Diesem Zweck dient diese kleine Schrift. Sie will nicht von GOTT wegführen in ein Phantasieland, sie will zu GOTT hin­führen an der Hand unsrer heiligen Engel.

(Fortsetzung folgt)

Quelle: Archivexemplar der schreibmaschinen-getippten, vervielfältigten, gehefteten Ausgabe dieser Schrift meines Immaculata-Verlags. – (Siehe dazu auch: Kathpedia: Gabriela Bitterlich sowie die biografische Notiz über Gabriela Bitterlich auf dieser Internet-Seite!)