Nein zur gefährlichen Gender-Ideologie

Korrekte Grammatik ist wichtig: Nein zur Gender-Sprache!

Statt „Gender-Sprache“ sollten Behörden und Ministerien in Sachsen ausschließlich korrekte grammatikalische Formen verwenden. Ein entsprechender Antrag der AfD-Fraktion (Drs. 7/1895) zu diesem Anliegen wird am Mittwoch, den 21. Juli 2021, auf der 34. Plenarsitzung des Sächsischen Landtages behandelt. Er orientiert sich am französischen Vorbild.

Dazu erklärt Martina Jost, gesellschaftspolitische Sprecherin der AfD-Fraktion:

„In Sachsen wurde leider bereits damit begonnen, Gender-Sprache in Ministerien und Behörden Schritt für Schritt zu etablieren. Zudem kündigte die grüne Justizministerin Katja Meier vor gut einem Jahr die Einführung geschlechtergerechter Rechtssprache an. Sie betreibt damit jedoch nicht nur einen unnötigen Aufwand, der viel Geld kostet. Viel schwerwiegender ist, dass bei all den Gender-Verunstaltungen die Präzision unserer wunderschönen deutschen Sprache verloren geht.

Wenn die Staatsregierung z.B. inzwischen von ‚Lernenden‘ als Ersatz für ‚Schüler‘ (vgl. Drs. 6/13111) spricht, schafft sie eine gefährliche Verwirrung. Während klar ist, dass mit ‚Schüler‘ all jene gemeint sind, die sich gerade im schulpflichtigen Alter befinden, kann es sich bei ‚Lernenden‘ auch um Studenten handeln oder eine Seniorin an der Volkshochschule.

Hinzu kommt, dass Schüler in der Regel nur bis zum frühen Nachmittag ‚Lernende‘ sind. Danach gehen sie Freizeitbeschäftigungen wie dem Fahrradfahren nach. Konsequenterweise müssten sie dann auch als ‚Fahrradfahrende‘ bezeichnet werden.

Diesem Irrsinn stellen wir uns entgegen. Klare, verbindliche Regelungen, für die der Staat verantwortlich ist, bedürfen einer präzisen und korrekten Sprache. Es ist bedauerlich, dass wir an diese Selbstverständlichkeit überhaupt erinnern müssen. Doch wenn nun selbst die Deutsche Bahn – immerhin ein Staatskonzern – meint, auf die Anrede ‚Sehr geehrte Damen und Herren‘ aus Gender-Gründen verzichten zu müssen, zeigt dies, wie wichtig und hochaktuell unser Antrag ist.

Wir folgen damit dem guten Beispiel Frankreichs. Dort wurde kürzlich dem Bildungsministerium und allen Schulen die Verwendung gendergerechter Schriftsprache untersagt, um für Verständlichkeit und Klarheit zu sorgen.“

Ungarn verteidigt sich gegen Gender-Terror

Was das neue Handbuch der Katechese über Geschlecht, Gender und biomedizinische Ethik sagt

Das Direktorium für die Katechese: Bislang hat der Vatikan keine deutsche Übersetzung vorgelegt. Diese soll bis Ende August vorliegen.
Foto: Daniel Ibanez / CNA Deutsch

Geschlecht und „Gender“, Abtreibung und Sterbehilfe: All das sind Themen im neuen Handbuch für Katechese der Katholischen Kirche. Das am gestrigen Donnerstag im Vatikan vorgestellte Direktorium stellt in seiner neuen Auflage fest: Echte wissenschaftliche Erkenntnisse vertiefen das Verständnis auf die göttliche Schöpfung und die menschliche Würde. Dies recht zu verstehen und einzuordnen – etwa bei der „Gender“-Frage – ist Herausforderung und Voraussetzung für die Evangelisierung.

So, betont das runde 300 Seiten lange Handbuch, das die Grundlage für die Evangelisierung durch katholische Seelsorger und Katecheten in der Weltkirche ist, dass Gott von der Empfängnis (nicht erst der Geburt) bis zum natürlichen Tod der erste und letzte Bezug im Leben ist, und die Wissenschaft und Technik immer im Dienst des Menschen und seiner christlichen Würde stehen müssen.

Das sei „angesichts der verschiedenen Ausdrucksformen der Kultur des Todes, die in weiten Teilen der Gesellschaft in der Welt immer präsenter wird“, dringend nötig: Es bedarf maßgeblich der Verteidigung des Lebens, von der Empfängnis an, mahnt der Text eindringlich.

In der gestern auf Italienisch veröffentlichten Weiterführung der Auflagen von 1971 und 1997 des Direktoriums für die Katechese finden nicht nur klare Absagen ihre Begründung, etwa zum Beispiel Abtreibung, welche die Kirche seit ihrer frühesten Zeit bekämpft hat, sondern vor allem auch neue Fragen der biomedizinischen Ethik, die in früheren Fassungen noch fehlten.

Katholiken, die andere Menschen im Glauben unterweisen wollen, egal ob als Bischöfe oder Ordensfrauen, Theologie-Professorinnen oder Familienväter, müssen dazu erst einmal wissen, dass wissenschaftliche Forschung und ihre Anwendung „nicht moralisch neutral“ ist, betont das von Kardinal Rino Fisichella gestern vorgestellte Direktorium.‬

https://de.catholicnewsagency.com/story/vatikan-veroffentlich-neues-direktorium-fur-die-katechese-6489

Die Frage, ob eine Handlung moralisch vertretbar ist: Das entscheidet sich eben nicht aus ihrer Machbarkeit heraus, oder weil „dominante Ideologien“ diese vertreten, warnt das Direktorium. Wissenschaft und Technik können dem Menschen in seiner von Gott geschenkten Würde nicht nur dienen: Sie können diese auch möglicherweise stören, verbiegen, vernichten.

Als aktuelle Beispiele, wo dies geklärt werden und klar sein muss, nennt das Handbuch künstliche Befruchtung, Experimente an Menschen, aktive Sterbehilfe (Euthanasie), eine echte Palliative Pflege, genetische Forschung und die Biotechnologie.

Die Katholische Kirche würdige und fördere wissenschaftliche Forschung und Erkenntnis, aber kenne eben nicht nur die „rationelle Ebene“, sondern auch die Göttliche Offenbarung, die Grundlage für das christliche Menschenbild ist – und die sich aus der katholischen Tradition, dem Lehramt der Kirche und der heiligen Schrift entfaltet, angefangen bei Genesis:

„Gott schuf den Menschen als sein Bild, als Bild Gottes erschuf er ihn. Als Mann und Frau erschuf er sie.“

Auf der Grundlage dieses christlichen Menschenbildes, aber auch auf der Grundlage weiterer „fundamentaler Elemente“ müssen bioethische Fragen der Anwendbarkeit entschieden werden, betont das am 25. Juni vorgestellte Direktorium.

Die im Westen zunehmend verbreitete „Gender“-Ideologie, die Papst Franziskus und der Vatikan wiederholt verurteilt haben, ist ein Beispiel im Direktorium: Wer Geschlecht (Gender) als rein soziales Konstrukt beschreibt, unabhängig vom biologischen Geschlecht, der bestreitet, dass der Mensch „sein Geschlecht annehmen und mit Bedeutung füllen muss“, warnt das Direktorium.

„Sexuelle Identität und existentielles Erleben müssen eine Antwort auf den ursprünglichen Ruf Gottes sein“.

Dazu gehört auch die Tatsache, dass für Christen nur Gott der erste Bezug im Leben ist – und auch der letzte: Von der Empfängnis bis zum natürlichen Tod.

Die Verteidigung dieser Wahrheit habe in der „kirchlichen Lehre stets eine eindeutig und maßgebende Stimme gefunden“, heißt es im Direktorium.

Das Handbuch stellt sich auch der Frage, wie genetische Manipulation und medizinische Operationen einzuordnen sind.  Die Biotechnologie ermögliche nicht nur Eingriffe bei Defekten, sondern auch bei anderen genetischen Gegebenheiten.

„Große Aufmerksamkeit muss genetischen Experimenten und insbesondere dem Risiko der Eugenik gewidmet werden, die als Praxis faktisch Diskrimination zwischen Menschen bewirkt“, so das Direktorium.

Darüber hinaus treffen die technischen Möglichkeiten der Gentechnik die „Anthropologie in ihrem Kern, mit der konkreten Möglichkeit der Selbstmanipulation und Selbstbestimmung gemäß der Philosophie des so genannten Transhumanismus, die Individuen mit verändertem, nach Belieben festgelegtem Erbgut erschafft“. Auch und gerade hier sei die Katechese als Bildung wichtig, um die christliche Moral zu fördern, so das Handbuch.

Eine offizielle deutsche Fassung des Direktoriums soll in den kommenden Wochen erscheinen.

Kardinal Fisichella betonte gestern gegenüber Journalisten, dass das Direktorium eine Grundlage bietet, der Katechismus der Katholischen Kirche jedoch die Lehre der Kirche weiter ausführe – und es nun an den Bischöfen der Weltkirche liege, in der Praxis den Unterricht um Glauben im Sinne der Evangelisierung umzusetzen.

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US-Bischöfe: Oberster Gerichtshof hat den Geschlechtsbegriff „umdefiniert“

Der Oberste Gerichtshof der USA Foto: Steve Heap/Shutterstock

Von Susanne Schipperke

Mit scharfer Kritik und einer deutlichen Warnung vor den Konsequenzen haben die amerikanischen Bischöfe auf die gestrige Entscheidung des Obersten Gerichtshofs der USA reagiert, sexuelle Orientierung und Geschlechtsidentität als Kriterien dem „Civil Rights Act“ zuzurechnen, der Arbeitnehmer vor Diskriminierung am Arbeitsplatz schützen soll.

Erzbischof José Gomez von Los Angeles, Präsident der US-Bischofskonferenz, warnte vor der damit vollzogenen „Neudefinition“ in einer Stellungnahme.

„Ich bin zutiefst besorgt darüber, dass der Oberste Gerichtshof der USA die rechtliche Bedeutung von ‚Geschlecht‘ im Civil Rights Actunserer Nation effektiv neu definiert hat. Dies ist eine Ungerechtigkeit, die Auswirkungen in vielen Lebensbereichen haben wird“.

Der Oberste Gerichtshof entschied am 15. Juni, dass Arbeitgeber Arbeitnehmer nicht aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder selbstbestimmten Geschlechtsidentität entlassen dürfen.

Richter mit einer abweichenden Warnung warnten jedoch, dass sich damit das Gericht als Gesetzgeber verhalte. Mit anderen Worten: Eine Verletzung der Gewaltenteilung des Rechtsstaates.

Konkret waren es drei Fälle, die der Supreme Court als letzte Instanz prüfte: Die Klagen von zwei Homosexuellen sowie eines biologischen Mannes, der sich im Jahr 2013 als Transsexueller identifizierte und zur Frau umoperieren ließ. Alle drei Personen – zwei der drei Betroffenen sind mittlerweile verstorben – waren aufgrund ihrer Identifikation von ihrem jeweiligen Arbeitgeber entlassen worden.

Der Gerichtshof musste nun entscheiden, ob in diesen Fällen eine Diskriminierung gemäß des Civil Rights Act vorliegt: Einem 1964 verabschiedeten Gesetz, das verhindern soll, dass jemand aufgrund seiner Religion, seines Geschlechts, seiner ethnischen Herkunft oder Hautfarbe diskriminiert wird.

Am gestrigen Montag entschied die Mehrheit des Gerichts, dass „ein Arbeitgeber, der eine Person allein deshalb entlässt, weil sie schwul oder transsexuell ist, gegen den entsprechenden Absatz VII des Gesetzes verstößt.

Bereits im vergangenen November hatte die US-Bischofskonferenz das Gericht aufgefordert, diesen Absatz nicht so zu erweitern, dass damit Fragen sexueller Orientierung oder geschlechtlicher Identität betroffen sind, da dies einen wesentlichen Aspekt der „Menschheit neu definieren“ würde.

„Der Begriff ‚Geschlecht‘ (sex) sollte nicht so neu definiert werden, dass er sexuelle Neigungen oder Verhaltensweisen einschließt“. Man könne nicht so tun, als wäre die geschlechtliche Identität einer Person bloß ein rein soziales Konstrukt, und nicht auch eine natürliche und biologischen Tatsache, warnten die Bischöfe.

Gomez bekräftigte am gestrigen Montag diese Warnung.

„Indem wir die wunderbaren Unterschiede und die komplementäre Beziehungen zwischen Mann und Frau auslöschen, ignorieren wir die Herrlichkeit von Gottes Schöpfung und schaden der menschlichen Familie, dem ersten Baustein der Gesellschaft. Unser Geschlecht, ob wir nun männlich oder weiblich sind, ist Teil von Gottes Plan für die Schöpfung und für unser Leben. Wie Papst Franziskus mit großer Sensibilität gelehrt hat, ist es unabdingbar, dass wir unsere körperliche und sexuelle Identität mit Dankbarkeit von unserem Schöpfer empfangen, um mit den von Gott gewollten Gaben in unserem Leben in der Wahrheit zu leben. Niemand kann das wahre Glück finden, indem er einen Weg geht, der dem Plan Gottes zuwiderläuft“, so der Erzbischof.

„Jede menschliche Person ist nach dem Ebenbild und Gleichnis Gottes geschaffen und muss ohne Ausnahme mit Würde, Mitgefühl und Respekt behandelt werden“, betonte Gomez.

„Der Schutz vor ungerechter Diskriminierung bedarf keiner Neudefinition der menschlichen Natur“.

Kritiker des Gerichtsurteils haben argumentiert, dass dieses nicht nur die Transgender-Ideologie stärken, sondern auch die Religionsfreiheit religiöser Arbeitgeber und Geschäftsinhaber untergraben könnten.

Alliance Defending Freedom, eine Organisation von Rechtsanwälten für Religionsfreiheit, kommentierte, dass die Umdefinierung von Geschlecht als „Gender“ Chaos stiften werde und enorme Ungerechtigkeiten mit sich bringe, zum Beispiel für Frauen und Mädchen im Sport, Frauenhäusern und vielen anderen Bereichen. Somit werde das untergraben, was das Gesetz eigentlich leisten sollte: Fairness und Gerechtigkeit.

(ADF vertritt vor Gericht drei Schülerinnen, die gegen die Teilnahme biologischer Männer an Wettkämpfen für Frauen, weil sie sich als „transsexuelle Frauen“ identifizieren, klagen.)

Die Sorge der US-Bischöfe und anderer Kritiker teilte auch eine Minderheit von Richtern des Supreme Court: Richter Samuel Alito schrieb zu der Entscheidung, der Civil Rights Act erwähne weder sexuelle Orientierung noch „Gender Identity“, und das Gericht spiele sich zum Gesetzgeber auf in einer Frage, die seit „Jahrzehnten vom Kongress diskutiert“ werde.

Die Sorge um Verletzungen des Menschenrechts auf Religionsfreiheit bestätigen indessen auch die Richter, die sich für die Änderung entschieden haben: Richter Gorsuch räumt in seinem Urteil ein, dass Sorge begründet ist, und betont, religiöse Organisationen in den USA haben gegen diese Entscheidung einen gewissen Schutz in Form des Religious Freedom and Restoration Act. Wo und wie dieser greift, wird in weiteren Fällen zu prüfen sein.

Die Regierung von Donald Trump indessen teilte mit, dass Obdachlosen-Unterkünfte trotzdem nicht mehr Personen gemäß einer selbst gewählten „Gender Identität“ aufnehmen müssen, sondern nach biologischem Geschlecht – also Mann oder Frau – getrennt unterbringen dürfen. Ein Gesetz des Jahres 2012 hatte diese zuvor verboten, berichtete die „Washington Post“. Eine Studie des Jahres 2016 habee jedoch gezeigt, dass nur ein Drittel der Obdachlosen-Unterkünfte für Frauen bereit waren, biologische Männer aufzunehmen – auch wenn diese sich als „transsexuelle Frauen“ identifzierten.

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Papst Franziskus: Zölibat ist ein Geschenk und eine Gnade

Papst Franziskus hält während der wöchentlichen Audienz am 1. Oktober 2014 auf dem Petersplatz einen Rosenkranz. REUTERS/Tony Gentile (VATICAN – Tags: RELIGION) – RTR48HAS

10. Februar 2020, 11:00

Papst Franziskus verteidigt in neuem Buch den Zölibat und betont, dass die Frage der Priesterweihen für Frauen in der katholischen Kirche nicht länger eine Diskussion offen sei. Gender-Theorie: Böse und Angriff auf die Kreativität Gottes

Rom (kath.net)
„Ich bin überzeugt davon, dass der Zölibat ein Geschenk und eine Gnade ist und den Fußspuren von Paul VI., Johannes Paul II. und Benedikt XVI. folgend, fühle ich eine ganz starke Verpflichtung daran zu denken, dass der Zölibat eine entscheidende Gnade ist, die Latainische Kirche beschreibt. Ich wiederhole: Es ist eine Gnade.“ Dies betonte Papst Franziskus in einem im Februar veröffentlichten Buch „Heiliger Johannes Paul II. der Große“, welches in Italien vorgestellt wurde und anlässlich des 100sten Geburtstags des polnischen Papstes veröffentlicht wurde. P. Luigi Maria Epicoco, der Autor, hat dazu mehrfach mit Franziskus gesprochen.

Angesprochen auf die nicht mögliche Priesterweihe für Frauen in der katholischen Kirche betonte Franziskus, dass diese Frage nicht länger für Diskussionen offen sei. „Die Frage ist nicht länger für Diskussionen offen, weil die Ankündigung von Johannes Paul II. definitiv war.“, betonte Franziskus. Der Papst erinnerte auch daran, dass diese Frage ein Missverständis mit der Rolle des Priestertums zeigt und nur auf die Funktion von Menschen in der Kirche abziele, nicht aber auf deren Wichtigkeit.

Wie Maria seien die Frauen in der Kirche diejenigen, die der Kirche lehren, wie man durch die Nacht hindurchgeht, bis das Tageslicht kommt, sogar wenn das Tageslicht noch weit entfernt ist. „Nur eine Frau kann uns eine Liebe lehren, die auch Hoffnung ist.“

P. Epicoco merkte in den Buch auch, dass der Papst sehr oft über das Böse spreche. Auf die Frage, wo Franziskus das Böse heute sehe, erklärte Franziskus: „Ein Platz davon ist die ‚Gender-Theorie'“. Diese sei ein gefährliches kulturelles Ziel und zielt auf die Auslöschung aller Unterschieden zwischen Männer und Frauen an. Dadurch werde Gottes fundamentaler Plan den Wurzeln zerstört. „Das würde alle gleichförmig und neutral machen. Es ist ein Angriff auf die Verschiedenheit, auf die Kreativität Gottes und auf Männer und Frauen.“

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Papst Benedikt XVI. zur Gender-Philosophie

Der Großrabbiner von Frankreich, Gilles Bernheim, hat in einem sorgfältig dokumentierten und tief bewegenden Traktat gezeigt, daß der Angriff auf die wahre Gestalt der Familie aus Vater, Mutter, Kind, dem wir uns heute ausgesetzt sehen, noch eine Dimension tiefer reicht. Hatten wir bisher ein Mißverständnis des Wesens menschlicher Freiheit als einen Grund für die Krise der Familie gesehen, so zeigt sich nun, daß dabei die Vision des Seins selbst, dessen, was Menschsein in Wirklichkeit bedeutet, im Spiele ist. Er zitiert das berühmt gewordene Wort von Simone de Beauvoir: „Man wird nicht als Frau geboren, sondern man wird dazu“. („On ne naît pas femme, on le devient“). In diesen Worten ist die Grundlegung dessen gegeben, was man heute unter dem Stichwort „gender“ als neue Philosophie der Geschlechtlichkeit darstellt. Das Geschlecht ist nach dieser Philosophie nicht mehr eine Vorgabe der Natur, die der Mensch annehmen und persönlich mit Sinn erfüllen muß, sondern es ist eine soziale Rolle, über die man selbst entscheidet, während bisher die Gesellschaft darüber entschieden habe. Die tiefe Unwahrheit dieser Theorie und der in ihr liegenden anthropologischen Revolution ist offenkundig. Der Mensch bestreitet, daß er eine von seiner Leibhaftigkeit vorgegebene Natur hat, die für das Wesen Mensch kennzeichnend ist. Er leugnet seine Natur und entscheidet, daß sie ihm nicht vorgegeben ist, sondern daß er selber sie macht. Nach dem biblischen Schöpfungsbericht gehört es zum Wesen des Geschöpfes Mensch, daß er von Gott als Mann und als Frau geschaffen ist. Diese Dualität ist wesentlich für das Menschsein, wie Gott es ihm gegeben hat. Gerade diese Dualität als Vorgegebenheit wird bestritten. Es gilt nicht mehr, was im Schöpfungsbericht steht: „Als Mann und Frau schuf ER sie“ (Gen 1, 27). Nein, nun gilt, nicht ER schuf sie als Mann und Frau; die Gesellschaft hat es bisher getan, und nun entscheiden wir selbst darüber. Mann und Frau als Schöpfungswirklichkeiten, als Natur des Menschen gibt es nicht mehr. Der Mensch bestreitet seine Natur. Er ist nur noch Geist und Wille. Die Manipulation der Natur, die wir heute für unsere Umwelt beklagen, wird hier zum Grundentscheid des Menschen im Umgang mit sich selber. Es gibt nur noch den abstrakten Menschen, der sich dann so etwas wie seine Natur selber wählt. Mann und Frau sind in ihrem Schöpfungsanspruch als einander ergänzende Gestalten des Menschseins bestritten. Wenn es aber die von der Schöpfung kommende Dualität von Mann und Frau nicht gibt, dann gibt es auch Familie als von der Schöpfung vorgegebene Wirklichkeit nicht mehr. Dann hat aber auch das Kind seinen bisherigen Ort und seine ihm eigene Würde verloren. Bernheim zeigt, daß es nun notwendig aus einem eigenen Rechtssubjekt zu einem Objekt wird, auf das man ein Recht hat und das man sich als sein Recht beschaffen kann. Wo die Freiheit des Machens zur Freiheit des Sich-selbst-Machens wird, wird notwendigerweise der Schöpfer selbst geleugnet und damit am Ende auch der Mensch als göttliche Schöpfung, als Ebenbild Gottes im Eigentlichen seines Seins entwürdigt. Im Kampf um die Familie geht es um den Menschen selbst. Und es wird sichtbar, daß dort, wo Gott geleugnet wird, auch die Würde des Menschen sich auflöst. Wer Gott verteidigt, verteidigt den Menschen.

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Vatikan nimmt zur „Gender-Frage“ im schulischen Umfeld Stellung

Der Vatikan kritisiert eine „Gender-Ideologie, die den Unterschied und die natürliche wechselseitige Ergänzung von Mann und Frau leugnet“. Gleichzeitig spricht er sich für einen Dialog mit der wissenschaftlich vorgehenden „Gender-Forschung“ aus. Das steht in einem Dokument der Bildungskongregation, das an diesem Montag veröffentlicht wurde.

Stefan von Kempis und Fabian Retschke – Vatikanstadt

In der Schule werde häufig ein Menschenbild vermittelt, das sich als neutral gebe, in Wirklichkeit aber dem Glauben und der richtig geleiteten Vernunft entgegenstehe. „Die anthropologische Desorientierung, die das kulturelle Klima unserer Zeit prägt, hat sicherlich dazu beigetragen, die Familie zu schwächen.“

Dabei wendet sich das etwa dreißigseitige Vatikanpapier vor allem gegen die „Tendenz, die Unterschiede zwischen Mann und Frau auszulöschen, indem man sie als bloße historisch-kulturelle Konditionierung versteht“. Wer für eine „Gesellschaft ohne Geschlechtsunterschiede“ eintrete, „zerstört die anthropologische Basis der Familie“, mahnt das Dokument.

Ermutigung zur Auseinandersetzung mit Gender-Studien

Die Bildungskongregation – und damit der Vatikan – lehnt Sexualerziehung an den Schulen nicht ab, besteht aber darauf, dass sie „positiv und vorsichtig“ erfolgen sowie auf die Unterschiede der Geschlechter hinweisen müsse. Sexualität sei eine „wesentliche Komponente der menschlichen Persönlichkeit“.

In Sachen Gender müsse man unterscheiden zwischen der „Gender-Ideologie“, die einer politischen Einflussnahme auf Lehrpläne verdächtigt wird, und der „Gender-Forschung“, mit welcher der Vatikan einen Dialog fortzusetzen wünsche. Dementsprechend heißt der Titel des Dokuments „Männlich und weiblich erschuf er sie: Für einen Weg des Dialogs bei der Genderfrage in der Schule“.

Natur vs. Kultur?

Kritisch wertet der Vatikan, dass „sexuelle Orientierung“ in der Mainstream-Kultur weitgehend vom biologischen Geschlecht losgelöst gesehen wird. „Natur und Kultur“ gerieten immer mehr „in einen Gegensatz“, wenn der Begriff Gender „von der subjektiven Haltung der Person abhängig gemacht wird, die auch ein Geschlecht wählen kann, das nicht ihrer biologischen Sexualität entspricht“.

Wer den Körper als „bloße Materie“ behandle und den menschlichen Willen hingegen „absolut“ setze, manipuliere den Körper und bereite „einer kulturellen und ideologischen Revolution“ den Boden, von der man im Schatten von Sankt Peter nicht viel hält. „Die menschliche Identität wird einem individualistischen Blickwinkel ausgeliefert“, Freiheit werde verwechselt mit der „Vorstellung, dass jeder machen kann, was er will“.

Die männlich-weibliche Zweideutigkeit

In Wirklichkeit stehe „die fiktive Konstruktion eines neutralen oder dritten Geschlechts“ dem Prozess der Bildung einer reifen Persönlichkeit im Weg. Intersexualität und Transgender „führen zu einer männlich-weiblichen Zweideutigkeit, die auf widersprüchliche Weise diesen sexuellen Unterschied voraussetzt, den sie zu leugnen oder zu überwinden trachtet“. „Dieses Oszillieren zwischen männlich und weiblich endet als bloße Provokation gegen die sogenannten traditionellen Vorstellungen“, urteilt das Dokument wörtlich. Entsprechend empfiehlt die Bildungskongregation Betroffenen „therapeutische Interventionen“.

Allerdings lasse sich von den Gender-Forschungen auch einiges lernen, vor allem die „Notwendigkeit, gegen jede ungerechte Diskriminierung zu kämpfen“. Man könne nicht leugnen, dass auch die Kirche in dieser Hinsicht im Lauf der Jahrhunderte zu große „Strenge“ an den Tag gelegt hat. Gerade in der Schule müsse zur „Fähigkeit, alle legitimen Ausdrucksweisen menschlicher Personalität mit Respekt willkommen zu heißen“, erzogen werden. Positiv wertet der Vatikan auch, dass Gender-Studien die „Werte des Weiblichen“ herausgearbeitet hätten. Die Autoren unterstreichen die Bedeutung von Frauen in Erziehung, Bildung, Pflege und Kirche.

Kein Judith-Butler-Zitat

Das Vatikanpapier, das das Datum 2. Februar (Fest der Darstellung Jesu im Tempel) trägt, zitiert päpstliche und konziliare Aussagen; Namen wie Simone de Beauvoir oder Judith Butler finden sich in dem Text allerdings nicht. Gestützt auf neuro- und biowissenschaftliche Erkenntnisse, die sie allerdings nicht zitieren, betonen die Autoren die biologische Zweigeschlechtlichkeit. Auf Basis von Franziskus‘ Schreiben Amoris laetitia oder den Weltkatechismus, skizzieren sie die christliche Sicht auf Sexualität und vermeiden die Gender-Begrifflichkeit weithin.

Das Dokument unterstreicht außerdem, dass die Ehe ein Bund zwischen Mann und Frau sei, und nennt die Familie „eine anthropologische Tatsache“, die man vor ideologisch motivierten Zersetzungsversuchen schützen sollte. Kinder hätten ein Recht darauf, „in einer Familie aufzuwachsen, mit einem Papa und einer Mama“. Katholische Lehrer sollten „eine Sensibilität für verschiedene Ausdrucksweisen der Liebe“ wecken und Schüler, die „schwierige und schmerzvolle Situationen erfahren“, vertraulich begleiten.

(vatican news)

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