Das sind die sieben Seligen, die am Sonntag heiliggesprochen werden

Die zukünftigen Heiligen – Foto: Vatican Media – Facebook

Am morgigen Sonntag, den 14. Oktober, wird Papst Franziskus im Rahmen der Jugendsynode in Rom sieben Selige heiligsprechen, darunter die deutsche Ordensfrau Maria Katharina Kasper, Papst Paul VI., Oscar Arnulfo Romero und Nazaria Ignacia von der heiligen Teresa von Jesus, die die erste Heilige Boliviens sein wird.

Der katholische Fernsehsender EWTN.TV überträgt LIVE aus Rom – hier klicken für eine Übersicht der Programme; CNA Deutsch stellt heute schon einmal die neuen Heiligen vor:

1. Paul VI.
Der selige Papst Paul VI. war Autor der Enzyklika Humanae Vitae – der zukunftsweisenden Enzyklika zum Schutz des Lebens und der Familie. Darin warnte er vor den Problemen, die die Welt heute aufgrund der Mentalität der Empfängnisverhütung hat.
Unter seinem Pontifikat endete das Zweite Vatikanische Konzil, das 1962 zur Amtszeit des heiligen Johannes XXIII. begonnen hatte.

Giovanni Battista Montini wurde in der Lombardei (Italien) am 26. September 1897 geboren. Am 21. Juni 1963 wurde er zum Papst gewählt. Nach einem 15-jährigen Pontifikat starb er am 6. August 1978 in Castel Gandolfo.

2. Oscar Romero

Der Erzbischof von San Salvador wurde am 15. August 1917 in Ciudad Barrios (El Salvador) geboren und starb als Märtyrer aufgrund des Hasses gegen den Glauben. Am 24. März 1980 wurde er getötet, während er inmitten eines entstehenden Bürgerkrieges zwischen der linken Guerilla und der rechten diktatorischen Regierung die heilige Messe feierte.

Die Untersuchungen haben ergeben, dass Streitkräfte der Militärdiktatur für den Mord verantwortlich waren, Aufgrund des Einsatzes Monsinore Romeros für die Armen hatten sie geglaubt, er würde der linken Guerilla nahestehen. Diese Anschuldigungen entspachen keineswegs der Realität.

In seinem Kampf für die Ärmsten und in seinem Anprangern der Diktatur wurde der zukünftige Heilige von den Päpsten Paul VI. und Johannes Paul II. unterstützt.

3.- Nazariia Ignacia der Heiligen Teresa von Jesus

Sie wurde am 10. Januar 1889 in Madrid (Spanien) geboren. Nach einigen Jahren im Orden der Hermanitas de los Ancianos Desamparados (Kleine Schwestern der verlassenen Armen) gründete sie 1927 eine neue Kongregation: Die Hermanas Misioneras Cruzadas de la Iglesia (Die Missionskreuzschwestern), die den Bedürftigsten und den Frauen in Bolivien halfen.
1938 kam sie nach Argentienen und förderte dort verschiedene Institutionen für die Jugendlichen und für die Armen. Sie starb in Buenos Aires im Jahre 1943. Nazaria Ignacia wird die erste Heilige Boliviens sein.

4.- Pater Vincenzo Romano

Vincenzo Romano war Diözesanpriester. Er wurde am 3. Juni 1751 in Torre del Greco (Italien) geboren. 1775 empfing er die Priesterweihe.

Er arbeitete am Wiederaufbau von Torre del Greco, einer Stadt, die nach dem Ausbruch des Vesuvs 1794 fast völlig zerstört worden war.

Außerdem erfand er das „Fangnetz“ – eine missionarische Strategie. Dabei versammelte er mit dem Kreuz in der Hand verschiedene Personen oder Vorübergehende, hielt eine spontane Predigt und begleitete sie dann zur nächsten Kirche oder zum nächsten Oratorium, um dort gemeinsam zu beten.

Oft fungierte er als Vermittler zwischen den Besitzern der Gewässer und den Bootsleuten, die der Mühe und den Risiken des Fischfangs ausgesetzt waren. Er starb am 20. Dezember 1831.

5. Maria Katharina Kasper

Die deutsche Ordensfrau wurde am 26. Mai 1820 in Dernbach im Westerwald geboren. 1845 gründete sie mit einigen Gefährtinnen einen Verein, aus dem die „Armen Dienstmägde Jesu Christi“ wurden – auch bekannt als Dernbacher Schwestern.

Mutter Maria Katharina betreute die Ausbildung der Novizinnen und die Eröffnung neuer Häuser, die ebenfalls im Ausland entstanden, auch um den deutschen Auswanderern zu helfen. Sie starb am 2. Februar 1898.

6. Francesco Spinelli

Francesco Spinelli wurde am 14. April 1853 in Mailand geboren und 1875 zum Priester geweiht. Er begann sein Apostolat unter den Armen in der Pfarrei seines Onkels Don Pietro. Im Jahr 1882 begegnete er Caterina Comensoli, die eine Ordensgemeinschaft gründen wollte, deren Zweck die eucharistische Anbetung sein sollte.

Unter tausend Schicksalsschlägen kommt es zur Gründung eines Institutes, das sich später in zwei Institute teilen wird. Mutter Comensoli wird Gründerin der Sakramentinerinnen, Francesco Gründer der Anbeterinnen des Allerheiligsten Sakramentes.

Francesco Spinelli half den Ausgegrenzten und Ausgestoßenen und gründete Schulen, Oratorien, Betreuungseinrichtungen für Kranke und einsame alte Menschen. Er starb am 6. Februar 1913.

7. Nunzio Sulprizio

Ursprünglich waren für den 14. Oktober sechs Heiligsprechungen vorgesehen, wie der Vatikan am 19. Mai dieses Jahres bekanntgegeben hatte.

Am 19. Juli entschied Papst Franziskus jedoch, dass auch der im Alter von nur 19 Jahren gestorbene Nunzio Sulprizio heiliggesprochen werden sollte – im Rahmen der Jugendsynode, die im Vatikan noch bis zum 28. Oktober stattfinden wird.

Nunzio Sulprizio wurde am 13. April 1817 in Pescosansonesco (Italien) geboren. In seiner Kindheit litt er unter den Folgen von Armut, Krankheit und Misshandlungen, vor allem durch seinen Onkel mütterlicherseits.

Nachdem seine Eltern gestorben waren, zwang ihn sein Onkel unter unmenschlichen Bedingungen bei ihm als Schmied zu arbeiten. Er starb an Knochenkrebs am 5. Mai 1836.

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Quelle

Selige Begegnung: Als Oscar Romero Papst Paul VI. traf

Der selige Papst Paul VI. und der selige Oscar Romero im Vatikan am 21. Juni 1978 Foto: Erzdiözese von San Salvador

Im Juni 1978 besuchte der Erzbischof von San Salvador, Oscar Romero, den Vatikan, um sich mit Papst Paul VI. zu treffen. Bei diesem Treffen ermutigte der Papst seinen Mitbischof, dem salvadorianischen Volk zu helfen.

Nun werden beide Bischöfe heiliggesprochen: Am morgigen Sonntag erhebt Papst Franziskus sie zur Ehre der Altäre – der katholische Fernsehsender EWTN überträgt LIVE aus Rom.

Oscar Arnulfo Romero y Galdamez war von 1977 bis zum 24. März 1980 Erzbischof von San Salvador, als er während der Messe erschossen wurde. Er war ein lautstarker Kritiker der Menschenrechtsverletzungen der repressiven salvadorianischen Regierung, und er sprach im Namen der Armen und die Opfer der Regierung.

Niemand wurde wegen seiner Ermordung strafrechtlich verfolgt, aber es werden rechtsgerichtete Todesschwadronen vermutet. Sein Tod wurde als Martyrium anerkannt und er wurde im Jahr 2015 seliggesprochen.

Soziale und wirtschaftliche Ungerechtigkeit in El Salvador führten in den 1970ern zu Demonstrationen und Aufständen gegen die Regierung. Diese versuchte, mit Todesschwadronen und anderen brutalen Repressalien, die Proteste zu unterdrücken. Von 1979 bis 1992 kämpften Pro-Regierungskräfte gegen linke Guerilla-Gruppen in einem Bürgerkrieg, der rund 75.000 Menschen das Leben kostete.

Wie viele andere Priester sprach sich Erzbischof Romero gegen die unmenschlichen Vorgänge im Land aus. Zahlreiche katholische Kritiker wurden von der Regierung ins Visier genommen.

Der Selige Oscar Romero sprach sich vor allem gegen die soziale Ungerechtigkeit aus, gegen die Unterdrückung der Armen, und die brutale Vorgehensweise des Militärs.

Vor seiner Ermordung im Jahr 1980 waren bereits 30 Priester seiner Erzdiöese entweder umgebracht oder des Landes verwiesen worden; zahlreiche katholische Laien erlitten das gleiche Schicksal.

Erzbischof Romero reiste 1978 nach Rom, um sich mit Vertretern des Vatikans und mit dem seligen Papst Paul VI. zu treffen. In seinem Tagebuch schildert er die Ereignisse und das Gespräch mit dem Pontifex.

Romero schreibt, er habe seine unerschütterliche Verbundenheit mit dem Lehramt der Kirche zum Ausdruck gebracht. Und dass er angesichts der gewalttätigen Situation im Land immer zur Bekehrung aufgerufen habe.

Schließlich erinnerte er sich daran, dass der Papst ihm sagte, dass er viel für El Salvador beten werde und „dass wir ihm sagen sollten, was er tun könnte, um uns zu helfen.“

Papst Franziskus wird am 19. Mai ein Konsistorium über die Heiligsprechungsprozesse leiten, bei dem erwartet wird, dass er auch mitteilt, wann die beiden Seligen heiliggesprochen werden. Die Dekrete wurden bereits im März unterzeichnet.

Voraussichtlich wird die Heiligsprechung im Oktober stattfinden, während der Bischofsynode.

(Erstfassung veröffentlicht am 10. Mai 2018.)

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Quelle