DIE FEINDE VON SUMMORUM PONTIFICUM WOLLEN KRIEG

PAIX LITURGIQUE – Brief 92 veröffentlicht am 1. Juli 2021

„Sie werden in den nächsten Tagen oder Wochen ein neues Motu Proprio bekommen“, sagte Erzbischof Minnerath von Dijon am 26. Juni zu den Gläubigen der traditionellen Messe, die gekommen waren, um vor dem Bischofspalast zu demonstrieren und ihren Unmut zu äußern. Aber schon vor der Veröffentlichung dieses Textes, wenn er denn überhaupt veröffentlicht wird, mehren sich die Zeugnisse über die Absichten der Gegner des vorherigen Motu proprio, desjenigen von Benedikt XVI:

· Zum Beispiel erklärte Kardinal Parolin, Staatssekretär, vor einer Gruppe von Kardinälen: „Wir müssen dieser Messe für immer ein Ende setzen!“

· Und Erzbischof Roche, der neue Präfekt der Kongregation für den Gottesdienst, erklärte lachend vor Seminarbeamten in Rom und Mitgliedern der Kurie, die alle englischsprachig sind: „Summorum Pontificum ist praktisch tot! Wir werden den Bischöfen in diesem Punkt die Macht zurückgeben – allerdings auf keinen Fall den konservativen Bischöfen.“

Außerdem ist anzumerken, daß Bischof Minnerath, der die Feindseligkeiten gegen die traditionelle Gemeinde von Dijon eröffnet hat, Mitglied der Glaubenskongregation ist und sich daher jeden Monat in Rom befindet; daß er sich also in den Kreisen der Kurie bewegt, die die Offensive gegen Summorum Pontificum vorbereitet haben.

Das Motu proprio Summorum Pontificum von Benedikt XVI. aus dem Jahr 2007 war ein Kompromiß, der auf geniale Weise ein Nebeneinander der Messe Pauls VI. und der tridentinischen Messe herstellte, mit anderen Worten: zwischen Feuer und Wasser. Fest steht jedenfalls, daß der erreichte Friede vom christlichen Volk weitgehend akzeptiert wurde, unabhängig davon, ob es die alte Messe besucht oder nicht. Das haben alle unsere Umfragen gezeigt.

Seit der Papst am Pfingstmontag vor der italienischen Bischofskonferenz darüber sprach, wissen wir, daß der neue Text die Möglichkeit der Diözesanpriester, die traditionelle Messe zu feiern, einschränken wird. Außerdem sollen Maßnahmen ergriffen werden, um die Priester der Ecclesia Dei-Institute dazu zu bringen, auch die neue Messe zu feiern, und sowohl die neue Messe als auch das konziliare Lehramt in die Ausbildung in den Seminaren dieser Gemeinschaften aufzunehmen.

Die Befürworter der Liturgiereform haben gemerkt, welche Bedeutung die Welt der Tradition besitzt

Die Verzweiflung, die die Befürworter der Liturgiereform angesichts der Widerstände ergriffen hat, auf die sie von Anfang an gestoßen sind, ist mit der Ankunft von Papst Franziskus wieder aufgelebt. Sie wächst weiter, während die Zeit vergeht und sich das Pontifikat logischerweise auf seinen Abschluss zubewegt: Es ist notwendig, dieser Opposition gegen das Konzil, dem Papst Benedikt XVI. einen liturgischen Freiraum eingeräumt hatte, so schnell wie möglich ein Ende zu setzen.

Die Offensive wurde von einer Pressure Group in der Kurie und unter den italienischen Bischöfen angeführt, die den römischen Entscheidungsträgern begreiflich zu machen versuchte, daß die beiden vorhandenen Messen, die traditionelle Messe und die neue Messe, zwei unvereinbare Lehrzustände repräsentierten: den des Zweiten Vatikanums und denjenigen vor dem Zweiten Vatikanum. Die entscheidende Einsicht von Andrea Grillo, Professor für Liturgie an der römischen Universität St. Anselm, lautet, daß Summorum Pontificum den abnormen Zustand eines „liturgischen Ausnahmezustands“ herbeigeführt hat, der die traditionelle und die neue Liturgie gleichstellt – ein ungeheuerlicher, unerträglicher Zustand.[1]

Außerdem haben diese Hardliner unter den Konziliaristen begriffen, daß die Welt der Tradition mit ihren Priestern, ihren Gläubigen, ihren Werken, ihren Schulen, die sie früher als marginal und verachtenswert abtaten, in Wirklichkeit ein beträchtliches Gewicht darstellt, zumal die konziliare Welt immer erschöpfter und schwächer wird.

Daher der Wunsch, die Galaxie Summorum Pontificum in das allgemeine Recht einzugliedern. Alles, was die traditionelle Liturgie und ihre spezialisierten Akteure, die Priester der Ecclesia Dei-Gemeinschaften, betrifft, fällt zweifellos künftig in den Zuständigkeitsbereich der Kongregation für den Gottesdienst, die von ihrer Funktion her für die neue Liturgie verantwortlich ist. Die Außerordentliche Form wird also dem Gewohnheitsrecht der Ordentlichen Form untergeordnet sein. Dies könnte sehr belastend sein, wenn zum Beispiel die Erlaubnis, in der Außerordentlichen Form zu feiern, von der regelmäßigen Teilnahme an der neuen Liturgie oder von der Verwendung des Kalenders der Ordentlichen Form oder des neuen Lektionars abhängig gemacht würde. All dies läge im Ermessen der Diözesanbischöfe, die mit der Umsetzung dieser „Toleranz“ betraut wären, wobei die Kongregation für den Gottesdienst immer zu deren Gunsten gegen die Priester, die Gläubigen und die Gemeinschaften von Ecclesia Dei entscheiden würde. Die konservativen Bischöfe ihrerseits stehen, wie Erzbischof Roche andeutet, unter Beobachtung.

Tauben und Falken

Allerdings scheint das gegenwärtige Pontifikat, das eines bereits 84 Jahre alten Papstes, in eine schwierige Phase einzutreten. Die Opposition gegen seine liberale Linie war unter Konservativen und traditionellen Gläubigen immer sehr stark. Aber zusätzlich stößt er jetzt auch auf Murren bei einer Reihe derer, die ihn bisher unterstützt haben.

Doch es ist mehr als Murren, es ist vielmehr eine ausgesprochene Feindseligkeit. Der Historiker Alberto Melloni, Direktor der Stiftung Johannes XXIII., auch bekannt als Schule von Bologna, ist im progressiven italienischen Katholizismus ein Intellektueller von großem Gewicht. Am 14. Juni veröffentlichte er in der größten linken Tageszeitung La Repubblica, zu der er regelmäßig Artikel beisteuert, eine feierliche Warnung an den Papst mit dem Titel „Il giugno nero della Chiesa“, „Der schwarze Juni der Kirche“ (eine Anspielung auf das, was linke Historiker „Die schwarze Woche des Konzils“ nennen, jene Woche, in der die schwerste Krise im Verlauf des Zweiten Vatikanums stattfand). Melloni listet auf, wie Franziskus Persönlichkeiten mißhandelte, die ihm zwar nahe standen, die er sich dennoch zu Feinden machte: die Art und Weise, wie er den Rücktritt des deutschen Kardinals Marx durch einen öffentlich gemachten Brief ablehnte; die Bestätigung der Entlassung von Enzo Bianchi, einem großen Freund Mellonis, wegen „schwerwiegender Probleme bei der Ausübung der Autorität“ des ultra-ökumenischen Klosters Bose; der Besuch eines Kommissars, der nach dem Rücktritt des 80-jährigen Kardinals Stella, einer der Säulen des bergoglianischen Pontifikats, gegen die Kongregation für den Klerus bestellt wurde; die wirtschaftliche Kontrolle, die gegen die Dienste des Vikariats von Rom von Kardinal De Donatis eingeleitet wurde; die Suche, die eingeleitet wurde, um die als zu schwach erachteten Anklagen gegen Kardinal Becciu zu stützen, der des wirtschaftlichen Fehlverhaltens in London beschuldigt wurde, als er Substitut des Staatssekretariats war. Und Melloni kommt zu dem Schluß: Entweder ist Franziskus von Beratern umgeben, die Tyrannen sind, oder er ist der autoritäre Mensch geblieben, der er war, als er die Gesellschaft Jesu in Argentinien leitete. Der Papst möge sich vorsehen: „Ein Sturm zieht auf!

Ein Teil der „Linken“ versucht also, sich von einer chaotischen Regierungsweise zu befreien. So ist es nicht verwunderlich, daß einige Prälaten, die sonst von der alten Liturgie nicht sehr angetan sind, Franziskus den Rat geben, vorsichtig zu sein: Es sei jetzt wirklich nicht die Zeit, einen neuen liturgischen Krieg zu beginnen. Sie schließen sich Kardinal Ladaria an, der „auf der rechten Seite“ steht und dieses Dossier gebremst hat.

Damit distanzieren sich diese Tauben von den Falken im Staatssekretariat und der Kongregation für den Gottesdienst. Die Falken scheinen zu gewinnen: „Wir müssen dieser Messe für immer ein Ende setzen! “ (Kardinal Parolin); „Summorum Pontificum ist praktisch tot! “ (Erzbischof Roche).

Die Abwehrfront macht sich bereit

Wie der Lärm erkennen läßt, der durch die Enthüllungen zur Änderung von Summorum Pontificum ausgelöst wurde, bereitet sich eine Front der Verteidigung vor. Geht es zurück in die Situation der 70er Jahre, als das neue Meßbuch Pauls VI. eingeführt wurde? Nur mit dem Unterschied, daß die römischen Institutionen und die nationalen Episkopate heute weitaus schwächer sind.

In Dijon können die Priester der Diözese und die Gläubigen, die überhaupt noch die Kirche besuchen, die ihnen unverständliche Politik des Erzbischofs nicht nachvollziehen. So wird wahrscheinlich auch die Reaktion des ganzen christlichen Volkes aussehen: Unverständnis. Warum die alten Wunden wieder aufreißen? Warum in der Ökumene nach Außen schwelgen, ihr aber im Innern eine Absage erteilen? Warum so wenig Barmherzigkeit zeigen?

Und das alles in einem Umfeld des dramatischen Niedergangs des Katholizismus. Andrea Riccardi, Hauptvertreter der Gemeinschaft Sant‘Egidio, der nun wirklich das Gegenteil eines Konservativen ist, hat in einem kürzlich erschienenen Buch den Brand von Notre Dame in Paris als ein Symbol für das bevorstehende Erlöschen der Kirche als gesellschaftliche Kraft beschrieben. La Chiesa bruccia, die Kirche brennt – Krise und Zukunft des Christentums (Tempo nuovi, 2021), Land für Land in Europa ergibt seine Analyse den Zusammenbruch des Katholizismus. In seinen Schlußfolgerungen äußert er natürlich unvermeidlicherweise auch einige Hoffnungen der Art „Die Krise ist nicht das Ende“. Aber zuvor kommen einige ziemlich vergiftete Sätze: „Viele Katholiken sind aus der Begeisterung für Bergoglio in Desillusionierung übergegangen“, oder „Die Lösung wird nicht von (Struktur-)Reformen kommen“, und dabei stellt er auch fest: „Der Traditionalismus stellt innerhalb der Kirche eine bedeutende Realität da, und das sowohl organisatorisch als auch den Inhalten nach.“

Man kündigt den Katholiken, die der überlieferten Form der heiligen Messe anhängen, die Auslöschung an – „Wir müssen mit dieser Messe für immer Schluß machen!“ (Kardinal Parolin), und „Summorum Pontificum ist praktisch tot.“ (Erzbischof Roche). Die traditionellen Katholiken stehen vor schweren Zeiten, falls ihnen das römische Wohlwollen und mehr oder weniger auch die Duldung durch die Bischöfe entzogen würden. Aber glaubt irgend jemand, das würde sie zur Aufgabe bringen? Es könnte gut sein, daß in der sich nun entwickelnden Machtprobe die Wächter der Konzilsliturgie am meisten zu verlieren haben.

[1] Beispielsweise Andrea Grillo : „Il peccato dell’Ecclesia Dei si chiama Summorum Pontificum“, Die Sünde von Ecclesia Dei heißt Summorum Pontificum, auf der Internetseite Munera, http://www.cittadellaeditrice.com/munera/il-peccato-dellecclesia-dei-si-chiama-summorum-pontificum/

Pope’s Plan to Restrict Traditional Latin Mass Backed by Two Curial Cardinals

Written by  Diane Montagna

VATICAN CITY, June 1, 2021 — The Remnant has independently confirmed that a Vatican document restricting Pope Benedict XVI’s apostolic letter Summorum Pontificum is backed by at least two Vatican cardinals, is in its third draft, and threatens to thwart the growth of the Traditional Latin Mass and other sacraments particularly among diocesan clergy.

Two senior members of the hierarchy confirmed May 31 that the document, first reported by Messainlatino.it on May 25, is currently under review at the Congregation for the Doctrine of the Faith (CDF).

Multiple sources have also told The Remnant that Pope Francis wishes to soon publish the document, and that it is alleged to be receiving backing in varying degrees from two cardinal consultors to the Congregation for the Doctrine of the Faith: Cardinal Pietro Parolin, Vatican Secretary of State, and Cardinal Marc Ouellet, Prefect of the Congregation for Bishops.

The sources also said that these restrictive measures will most probably be carried out by the Congregation for Divine Worship and the Discipline of the Sacraments and its newly appointed under-secretary Msgr. Aurelio García Marcías, whom Pope Francis is said to have raised to the episcopate for the very purpose of executing these plans.

Several senior Vatican sources have also confirmed that the first draft document was preceded by an introductory letter from Pope Francis that is said to have been very harsh and acrimonious toward the Tridentine Mass.

The document is now in the third draft, the first two having been thought to be too severe. If it is eventually published, it is likely to roll back the liberalization of the Extraordinary Form of the Mass introduced by Pope Benedict XVI’s 2007 apostolic letter, Summorum Pontificum.

That document authorized any stable group of faithful attached to the “previous liturgical tradition” to ask their local priest for the Mass who “should willingly accede to their requests.” The decree stated that the older form of the Mass was “never abrogated” and that both the Extraordinary and Ordinary Forms were “two expressions” of “one Roman Rite.”

The Remnant has learned that the first draft put strict limitations on the age of the celebrants and is described as somewhat similar to the indult of Paul VI, which allowed elderly priests to continue offering the Tridentine Mass after the promulgation of the Novus Ordo Missae by Paul VI. It also discussed whether to allow or prohibit the administration of the other sacraments in the Extraordinary Form of the Roman Rite.

In its present form, communities and diocesan priests who already offer the Mass in the Extraordinary Form may continue to do so, but diocesan clergy who wish to begin offering the Traditional Mass would have to obtain authorization. Whether local bishops or the Holy See will be responsible for granting such permissions is still under discussion.

The administration of the other sacraments in the Extraordinary Form, i.e. marriage, baptism, confirmation, etc., would be maintained for those who already have permission to celebrate the Traditional Mass.

The third draft moves the office of recourse for matters pertaining to the Traditional Latin Mass and oversight of priestly societies and religious communities that use the pre-1970 Missal, from the fourth section of the Congregation for the Doctrine of the Faith (formerly the pontifical commission Ecclesia Dei) to the Congregation for Divine Worship and the Discipline of the Sacraments.

The first draft initially discussed placing these priestly societies (e.g. Fraternity of St. Peter, Institute of Christ the King, and Institute of the Good Shepherd) and other traditional communities under the Congregation for Institutes of Consecrated Life and Societies of Apostolic Life, two senior Vatican sources confirmed.

Such a move would be considered potentially more problematic for these communities, in light of the way the congregation has handled contemplative orders in the recent past, namely, through the 2018 Instruction Cor Orans, which requires autonomous female monasteries to belong to a wider federation, and asks novices and professed cloistered contemplative nuns to leave their enclosure for initial and ongoing formation, something alien to cloistered contemplative life.

Under the current plan, Msgr. García, who has served as head of office in the Congregation for Divine Worship since 2016, has been elevated to the episcopate in order to assume the responsibilities formerly carried out under Ecclesia Dei by its former president, Archbishop Guido Pozzo. A professor at the Pontifical Liturgical Institute at the Pontifical Athenaeum Sant’Anselmo, Msgr. García is not known to share Benedict XVI’s views on the sacred liturgy, one source describing him as “the most anti-Tridentine Mass person ever known.”

It is not clear yet whether the fourth section of the Congregation for the Doctrine of the Faith will continue to handle doctrinal matters and relations with the Society of St. Pius X.

Several senior Vatican sources have also confirmed that the first draft document was preceded by an introductory letter from Pope Francis that is said to have been very harsh and acrimonious toward the Tridentine Mass. Jesuit Cardinal Luis Ladaria, Prefect of the CDF, strongly opposed both the first draft and the letter, senior Vatican sources confirmed. The letter has since been revised.

Concerns over possible curtailments of the Extraordinary Form arose after the CDF sent a letter to the presidents of bishops’ conferences worldwide asking them to distribute a nine-point questionnaire about Summorum Pontificum. Cardinal Ladaria said the questionnaire was issued because the Pope wanted to be “informed about the current application” of the apostolic letter

Approximately thirty percent of the world’s bishops responded to the questionnaire, and more than half of those who responded had a favorable or neutral response, multiple sources confirmed.

One source familiar with the consultation document said that, although the questions were notably biased against Summorum Pontificum, or formulated in a manner that did not always elicit a clear and specific response, what emerged from the questionnaire is how the Traditional Latin Mass has taken root. It has revealed that even in unexpected places, the old Mass is embraced and loved by young people and families, is bearing fruit in flourishing parishes, priestly and religious vocations, and in greater prayer and devotion among the faithful.

On May 31, the French traditional website Paix Liturgique, which was among the first to report on the forthcoming document, published an article titled, “The Summorum Pontificum Galaxy Prepares to Resist!”

Describing Summorum Pontificum as “provisions for peace” that “sought to bring peace to a Church that was sinking deeper and deeper into crisis,” the authors note how “from the very beginning, the traditional movement has been grounded in the action of laymen.”

Their efforts, it continues, were “a surprising and providential manifestation of the sensus fidelium, of the instinct of the faith among the faithful, which defends tooth and nail the lex orandi’s expression of the doctrines of the Eucharistic Sacrifice, the Real Presence, the hierarchical priesthood, and more generally of the transcendence of the mystery: ‘Do this in memory of Me!’”

Should Pope Francis decide to restrict Summorum Pontificum by issuing such a document, Paix Liturgique asserts that “this capacity to resist ‘on the ground’… may well come to include powerful demonstrations and actions.

“Already now,” they add, “in various spots of the globe, they are being given serious consideration.”

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Editor’s Note:  Those who wish to write to the Vatican to express their concerns about potential restrictions to Pope Benedict XVI’s Summorum Pontificum may contact the Congregation for the Doctrine of the Faith here:

Email: cdf@cfaith.va

Postal address:

Congregation for the Doctrine of the Faith
Palazzo della Congregazione per la Dottrina della Fede
00120 Città del Vaticano

Those who wish to write to the Holy Father, Pope Francis, may do so at this address:

Postal address:

Sua Santità Papa Francesco
Domus Santa Marta
00120 Città del Vaticano

Published inRemnant Articles[Comment Guidelines – Click to view]back to topLast modified on Friday, June 4, 2021

Kardinal Parolin: Der Vatikan-China-Deal kann Leben der Kirche „normalisieren“

Der Vatikan will offenbar sein auslaufendes Abkommen mit dem kommunistischen Regime in Peking erneuern: Laut Aussagen von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin hofft der Heilige Stuhl, damit das Leben der Kirche in China „normalisieren“.

Gegenüber Journalisten sagte Parolin heute, dass der Vatikan die Absicht habe, „dass [das Abkommen] verlängert wird, dass wir es weiterhin ad experimentum annehmen“.

Laut der „Catholic News Agency“ betonte der italienische Kurienkardinal gegenüber dem italienischen Nachrichtendienst „AgenSIR“ am 14. September: „Mit China ist es unser gegenwärtiges Interesse, das Leben der Kirche so weit wie möglich zu normalisieren, um sicherzustellen, dass die Kirche ein normales Leben führen kann, was für die katholische Kirche auch bedeutet, Beziehungen zum Heiligen Stuhl und zum Papst zu haben“.

Kardinal Parolin sprach am Rande einer privaten Veranstaltung mit dem italienischen Premierminister Giuseppe Conte, die am 14. September in der italienischen Botschaft beim Heiligen Stuhl in Rom stattfand.

(Thema der Veranstaltung: „Fünfundvierzig Jahre nach den Vereinbarungen von Helsinki, Kardinal Silvestrini und die Ostpolitik des Vatikans“.)

Bislang hat das inhaltlich geheimgehaltene Abkommen – das nach Aussagen des Vatikans der Ernennung von Bischöfen dienen sollte – seine vorgeblichen Ziele gründlich verfehlt. Über 50 Diözesen auf dem Festland sind derzeit weiter ohne Bischof, und das Regime hat seine als „Sinisierung“ bezeichnete Politik der Verfolgung, Gleichschaltung und Unterdrückung der Katholischen Kirche ungehemmt eskaliert.

Bislang hat allein ein Sprecher des chinesischen Außenministeriums das weltweit scharf kritisierte Abkommen als „erfolgreich“ bezeichnet, das zwischen dem Vatikan und China am 22. September 2018 unterzeichnet wurde.

Tatsächlich ist für die Christen in China der Deal nach Einschätzung von Beobachtern eine Katastophe: Nach dem Abkommen zwischen dem Vatikan und China im Jahr 2018 haben Staatsbeamte in verschiedenen Regionen Chinas die Ausmerzung und Gleichschaltung des Christentums wie anderer Religionen eskaliert. Zahllose Kreuze wurden von Kirchen entfernt und Kirchengebäude abgerissen, Katholiken – darunter Geistliche wie Laien – berichten von massiven Schikanen und Verhaftungen.

Außerdem wird systematisch versucht, den Inhalt des Glaubens der kommunistischen Ideologie anzupassen – zu „sinisieren“ – bis hin zu einer „Umschreibung“ der Bibel und der Zehn Gebote.

Auch die Coronavirus-Pandemie nutzte die von der Kommunistischen Partei direkt kontrollierte „Chinesische Katholische Patriotische“ Kirche, um neue Vorschriften durchzusetzen. So müssen etwa in der Provinz Zhejiang die Kirchen ihren „Patriotismus“ unter Beweis stellen, wenn sie wieder öffnen wollen, wie CNA Deutsch berichtete.

Außerdem gibt es auf dem chinesischen Festland mehr als 50 Diözesen ohne Bischöfe – und die Besetzung von Bistümern mit kommunistischen Kadern, die staatstreu sind und vom Regime ausgewählt wurden, ist für viele Beobachter ein weiterer Skandal, ebenso wie der offenbar gewollte Mangel an Priestern. Ganz zu schweigen vom „schleichenden Völkermord“ an muslimischen Bevölkerungsgruppen und anderen Verbrechen gegen Grundrechte, zu denen der Papst bislang beharrlich schweigt. Auch zur Lage in Hong Kong hat sich Franziskus seit Abschluss des Abkommens nicht geäußert.

Die Katholiken in China indessen hat der Pontifex wiederholt aufgefordert, „gute Bürger“ zu sein – zuletzt am 24. Mai 2020, dem Weltgebetstag für die Kirche in China.

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Quelle

Kardinäle plädieren für Dialog zur Klärung offener Fragen um Amoris Laetitia

Kardinal Gerhard Ludwig Müller, ehemaliger Präfekt der Glaubenskongregation, und Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin (rechts).  Foto: CNA / Paul Badde // Wikimedia / TharonXX (CC BY-SA 2.0)

Kardinal Parolin: „Wege finden, einander zu verstehen“ – Kardinal Gerhard Ludwig Müller: Theologisch profunde Disputation statt Polemik und Einschüchterungsversuche

Einer der ranghöchsten Vertreter der Kurie, Kardinal Pietro Parolin, hat diese Woche einen Dialog zur Klärung offener Fragen um Amoris Laetitia gefordert.

Vor dem Hintergrund des Erscheinens einer „Correctio Filialis„, die Papst Franziskus vorwirft, Irrlehren zu verbreiten, sagte Kardinal Parolin am Donnerstag, wer nicht die Meinung des Papstes teile, dem stehe frei, dies zu äußern, „doch über diese Dinge muss man nachdenken und Wege finden, einander zu verstehen„, zitierte der britische „Catholic Herald“ den Kardinalstaatssekretär.

Einen Dialog forderte auch Kardinal Gerhard Ludwig Müller in einem neuen Interview mit dem „National Catholic Register“ (NCR). In der aktuellen Situation könne nicht Polemik und Rhetorik helfen, sondern „nur eine profunde theologische Diskussion„, so der ehemalige Präfekt der Glaubenskongregation gegenüber dem Vatikanisten Edward Pentin.

Kardinal Müller warnte vor einem Klima der Angst, vor Polemik und Einschüchterungen und plädierte für eine klärende Debatte:

„Eine mögliche Lösung könnte eine Gruppe von Kardinälen sein, die der Heilige Vater bestellt um eine theologische Disputation zu führen mit einigen prominenten Vertretern der Dubia und der ‚Zurechtweisungen‘ über die verschiedenen und manchmal umstrittenen Interpretationen mancher Aussagen im achten Kapitel von Amoris Laetitia.“

Die als Dubia im September 2016 mit der Bitte um Klärung von vier Kardinälen formulierten Fragen wurden im November – zwei Monate später – veröffentlicht, nachdem der Papst den Brief nicht beantwortet hatte. Auch eine spätere Bitte um eine Audienz der Kardinäle blieb ohne Antwort. Im neuen Interview mit dem NCR sagt Kardinal Müller:

„Am besten wäre es gewesen, wenn der Heilige Vater vor einer Veröffentlichung eine Audienz abgehalten hätte“.

Die von den Dubia völlig unabhängige Correctio Filialis wurde mit damals 40 Unterschriften am 11. August 2017 zugestellt, und dann im September im Internet in mehreren Sprachen veröffentlicht, darunter auch auf Deutsch.

Zu den Unterzeichnern gehören der Schriftsteller Martin Mosebach, der ehemalige Präsident der Vatikanbank, Ettore Gotti Tedeschi, der Generalobere der Piusbruderschaft, Bischof Bernard Fellay, sowie laut Herald mittlerweile auch der emeritierte Bischof René Henry Gracida und der Forschungsdirektor des Ian Ramsey Zentrums für Wissenschaft und Religion der Oxford University, der Priester Andrew Pinsent.

Hintergrund: Was bisher geschah

  • Am 8. Oktober 2013, ein gutes halbes Jahr nach seiner Wahl, kündigte Papst Franziskus an, er werde im Oktober 2014 eine Außergewöhnliche Synode über Familie und Evangelisierung abhalten, gefolgt von einer Bischofssynode zum gleichen Thema im Oktober 2015.
  • Im September 2015, kurz vor der zweiten Synode, drückten 800.000 Individuen und Verbände aus 178 Nationen in einer Petition an den Papst ihre Sorge aus, dass nach der ersten Synode –  deren Handhabung ins Kreuzfeuer scharfer Kritik gekommen war – „weitverbreitete Verwirrung“ herrsche.
  • Am 8. April 2016 veröffentlichte Franziskus als Abschlussdokument das fast 300 Seiten umfassende Lehrschreiben Amoris Laetitia.
  • Am 28. April 2016 warnte der renommierte Philosoph Robert Spaemann gegenüber CNA Deutsch, das Schreiben stelle möglicherweise einen Bruch mit der kirchlichen Lehrtradition dar. In einem zweiten Kommentar für CNA Deutsch präzisierte er seine Äußerungen dazu weiter.
  • Im Juli 2016 schrieben 45 katholische Gelehrte, Würdenträger und Geistliche einen Bittbrief an alle Kardinäle und Patriarchen der Kirche. Darin ersuchten sie die Kardinäle, Papst Franziskus aufzufordern, einige Passagen in Amoris Laetitia richtig zu stellen.
  • Am 19. September 2016 übermittelten vier Kardinäle – Joachim Meisner, Walter Brandmüller, Carlo Caffara und Raymond Burke – dem Papst einen Bittbrief, in dem sie um die Klärung von fünf „Dubia – also Zweifel – in der Form von Fragen baten.
  • Am 18. November warf Papst Franziskus in einem Interview mit „Avvenire“ (der Zeitung der italienischen Bischofskonferenz) Kritikern vor, Amoris Laetitia „nicht verstanden zu haben„. Das liege daran, dass diese Personen nach dem Schema „schwarz oder weiß“ dächten, „selbst wenn wir im Fluss des Lebens unterscheiden müssen“, so Franziskus.
  • Am 4. Dezember sagte der enge Papst-Vertraute und Jesuitenpater Antonio Spadaro in einem Interview mit „Crux„, dass die Fragen der Dubia eigentlich schon bei der Synode beantwortet worden seien. Absolution in der Beichte und Kommunion für geschiedene Wiederverheiratete sei nun, dank Amoris Laetitia, möglich.
  • Am 7. Dezember 2016 warnte der Freiburger Theologieprofessor Helmut Hoping in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“, dass eine „Revision der katholischen Sexualmoral insgesamt“ auf dem Spiel stehe, nicht nur die Frage des Kommunionempfangs.
  • Am 14. Januar 2017 veröffentlichten die Bischöfe Maltas Leitlinien, die geschiedenen Wiederverheirateten ermöglichten, nach „ehrlicher Prüfung“ ihres Gewissens selber zu entscheiden, ob sie zur Kommunion gehen – auch wenn sie weiterhin nicht enthaltsam lebten. Die Änderung begründeten die Bischöfe mit Amoris Laetitia.
  • Am 1. Februar 2017 veröffentlichte die Deutsche Bischofskonferenz Leitlinien zu Amoris Laetitia, die eine Kommunion für geschiedene Wiederverheiratete unter bestimmten Umständen einführten. Auch wenn es Einzelfälle seien, gebe es grundsätzlich die „Möglichkeit des Sakramentenempfangs in diesen Situationen“.
  • Dagegen erklärte am gleichen Tag der damalige Präfekt der Glaubenskongregation, Kardinal Gerald Ludwig Müller, dass aus seiner Sicht Amoris Laetitia im Licht der gesamten Lehre der Kirche interpretiert werden müsse und diese nicht ändere, ja nicht ändern könne. Ihm „gefalle nicht“, wenn Bischöfe dies anders interpretierten, so der ehemalige Bischof von Regensburg.
  • Am 3. Februar 2017 veröffentlichte Bischof Vitus Huonder von Chur Leitlinien, in denen die Heiligkeit des Ehebandes betont und eine geduldige Begleitung und Eingliederung von Gläubigen unterstrichen wurde. Eine Kommunion oder Absolution für geschiedene Wiederverheiratete machten die Leitlinien jedoch abhängig von der Frage der Enthaltsamkeit der Betroffenen, so der schweizer Oberhirte.
  • Ebenfalls im Februar 2017 veröffentlichten die International Confraternities of Catholic Clergyein Zusammenschluss von über 1.000 Priestern aus den USA, Irland, Australien und anderen Ländern, ein Statement zu Amoris Laetitia. Darin plädierten sie für eine Klärung der offenen Fragen angesichts unterschiedlicher Auslegungen und „wachsender Unterschiede in der Praxis“.
  • Am 14. März 2017 wandte sich Regensburgs Bischof Rudolf Voderholzer mit einer „Handreichung für die Seelsorge mit wiederverheirateten Geschiedenen“ an Betroffene und Seelsorger seiner Diözese. Darin betont er, dass niemand ausgeschlossen werde und jeder Katholik die Messe besuchen solle. Wer jedoch als geschiedener Wiederverheirateter zur Kommunion zugelassen werden wolle, der müsse in seinem Bistum zumindest weiterhin enthaltsam „wie Bruder und Schwester“ leben.

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Pontifikatsjubiläum: Kardinal Parolin würdigt „Reform der Herzen”

Kennen sich schon lange und verstehen sich gut: Papst Franziskus und Pietro Parolin

„Habemus Papam… Franciscum.” Es sind vier Jahre vergangen, seit der damalige Kardinalsprotodiakon Jean Louis Tauran diese Worte auf dem Balkon der Petersbasilika ausgesprochen hat. Und es war bisher eine „sehr intensive Zeit“ mit dem Papst „vom anderen Ende der Welt“. Das sagt einer, der sehr eng mit dem Papst zusammenarbeitet und ihn schon vorher kannte: Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin geht in einem langen Interview mit Radio Vatikan auf die Meilensteine in diesem Pontifikat ein.

Im vierten Pontifikatsjahr habe es auch historische Momente gegeben, so Kardinal Parolin. So erlebte man beispielsweise das erste Treffen eines Papstes mit dem Moskauer Patriarchen, die Heiligsprechung von Mutter Teresa von Kalkutta und die ökumenische Reise nach Lund, um des 500jährigen Jubiläums der Reformation zu gedenken.

„An jenem Tag, dem 13. März 2013, war ich gar nicht in Rom. Ich war damals noch in Caracas (als Nuntius in Venezuela, Anm. d. Red.) und erhielt die Meldung am Mittag, als in Rom bereits Abend war. Das erste, was ich damals fühlte, war Erstaunen. Ich war nämlich einerseits erstaunt über den neuen Papstnamen aber auch über die Wahl von Kardinal Jorge Mario Bergoglio. Man hatte von ihm gehört, aber niemand dachte daran, dass er Papst werden würde, zumindest wenn man die Zeitungen damals las.“

Mit besonderer Aufmerksamkeit wird seit dem Amtsantritt Franziskus´ die Reform der Kurie beobachtet, um die das Kardinalskollegium den neu gewählten Papst gebeten hatte. Semper reformanda, also sich selbst stets hinterfragen und erneuern müsse sich die Kirche, erinnerte Kardinalstaatssekretär Parolin an einen Satz, der im katholischen Umfeld mit dem II. Vatikanum in Verbindung gebracht wird. Doch es liege dem Papst besonders am Herzen, die Reform der Kurie nicht auf strukturelle Kriterien zu beschränken. Vielmehr müsse man mit einem biblischen Ausdruck von einer „Konversion“ sprechen, erklärt Parolin: „Der Papst erinnert uns immer wieder daran, damit die Kirche immer mehr sie selbst werde, authentischer werde, die Verkrustungen loswerde, die sich auf dem durch die Geschichte ansammeln und wirklich leuchte, wie eine Wahrheit des Evangeliums. Ich würde sagen, dass das maßgeblich der Sinn der Reform ist, und es ist deshalb, dass der Papst immer wieder über die Reform der Herzen spricht.“ Franziskus selbst hatte erst bei seiner jüngsten Weihnachtsansprache an die Kurie erklärt, Erneuerung müsse von innen – gleichsam vom Herzen – ausgehen.

Dieser Papst betone eine „Kirche, die hinausgehen will“, so Kardinal Parolin. „Es ist offensichtlich ein langer Weg, ein Fortschreiten, das seinen Anfang im Zweiten Vatikanischen Konzil findet. Papst Franziskus will derjenige sein, der es weiterführt mit seiner Anwendung im Leben der Kirche. Mit erscheint diese Kirche auf dem Weg sehr bedeutsam, diese Kirche die sich öffnet: Und gerade deswegen, weil die Kirche herausgeht, auf Jesus Christus zu, gelingt es ihr, auch die Menschen in ihrem täglichen Leben zu begleiten.“

„Ich würde vor allen Dingen sagen, dass Amoris Laetitia ein großes Geschenk ist. Der Papst sagte am Anfang der ersten Familiensynode, dass diese Synode die Frohe Botschaft der Familie zum Leuchten bringen soll. … Mit Amoris Laetitia hat er einen großen Impuls gegeben. Was die Kritik betrifft, muss ich sagen, dass es schon immer Kritik in der Kirche gab. Gutgemeinte konstruktive Kritik ist immer willkommen, wenn sie dazu beiträgt, den Willen Gottes besser einzubringen.“

 

(rv 13.03.2017 mg)

Kardinal Parolin weihte in Rom 36 Legionäre Christi zu Priestern

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Priesterweihe Legionäre Christi, 10. Dezember 2016 / ©LCPhotoservice

Zwei Neupriester stammen aus Deutschland: Nikolaus Klemeyer und Leonhard Maier

Am Samstag, 10. Dezember, wurden 36 Legionäre Christi vom Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin zum Priester geweiht. Der feierliche Gottesdienst begann 10 Uhr und fand in der Lateranbasilika in Rom statt. Etwa 3.000 Gläubige, Familienangehörige, Bekannte und Freunde der Weihekandidaten, davon ca. 500 aus Österreich und Deutschland, sowie Legionäre Christi und Mitglieder des Regnum Christi nahmen daran teil. Zwei Neupriester, P. Nikolaus Klemeyer LC und P. Leonhard Maier LC, stammen aus Deutschland, weitere haben einen Teil ihrer Priesterausbildung in Deutschland absolviert.

„Zieht nichts der Liebe Christi vor!“

An die 36 Neupriester gewandt, sagte Kardinal Parolin in seiner Predigt, dass ihre Berufung nur einen einzigen Ursprung hätte, sie seien Sucher Gottes und hätten sich „von Gottverführen lassen, wie der Prophet Jeremias.“ Er erinnerte sie auch daran, dass sie durch dieWeihe nun ganz dem Herrn gehören, „um Missionare des Evangeliums unter den Menschenzu sein.“ An alle Legionäre Christi gewandt sagte: „Die ganze Kongregation möge weiterhin mit Großzügigkeit und Mut den Weg der Erneuerung und der Authentizität gemäß dem Evangelium beschreiten, indem sie dem – dank der Begleitung durch den Heiligen Stuhl – vorgegebenen Weg folge, zur größeren Ehre Gottes, zum Dienst an der Kirche und zur Erlösung der Welt.“ Den 36 neuen Priestern gab er schließlich mit auf den Weg: „Zieht nichts der Liebe Christi vor!“

Während der heiligen Messe konzelebrierten 150 weitere Priester, darunter Weihbischof Matthias König (Erzbistum Paderporn) und Mons. François Bacqué, Apostolischer Nuntius emeritus in Holland.

Verschiedene Berufungswege

Die 36 Neupriester kommen aus elf verschiedenen Ländern: zwei aus Italien, zwei aus Deutschland, drei aus Brasilien, einer aus Frankreich, einer aus Großbritannien, einer aus Venezuela, zwei aus Argentinien, zwei aus Chile, 13 aus Mexiko, einer aus Polen, acht aus den USA.

Die Lebens- und Berufungswege der 36 Neupriester sind so individuell wie jeder einzelne von ihnen. Viele der Neupriester haben ihre Berufung durch ihre Teilnahme an Jugendgruppen oder Evangelisierungsmissionen des Regnum Christi, der kirchlichen Laienbewegung, die die Spiritualität der Legionäre Christi teilt, und anderen kirchlichen Einrichtungen entdeckt. Einige kamen ihrer Berufung in Kleinen Seminaren (Apostolischen Schulen) der Kongregation auf die Spur. Andere hatten schon ihr Universitätsstudium abgeschlossen oder waren bereits in weltlichen Berufen tätig, als sie den Ruf Gottes vernahmen.

„Gott ist die Liebe. Ich bin von ihm geliebt.“

Nikolaus Klemeyer LC wuchs zusammen mit seinen fünf Geschwistern in Pöcking am Starnberger See auf. Er ist 31 Jahre alt. Seiner im Internet veröffentlichten Berufungsgeschichte hat er den Titel gegeben: „Gott ist die Liebe. Ich bin von ihm geliebt.“In der Einleitung sagt er: „Es geht nicht um meine Lebensgeschichte, sondern um GottesHandeln im Leben meiner ganzen Familie.“ Nach einer Romreise im Jahre 1997 – begleitetvon den Legionären Christi – reifte in ihm der Wunsch, katholischer Priester werden zu wollen. 2001 konvertierte Nikolaus zum katholischen Glauben, in dem auch seine Familie, die wie er bis dahin evangelisch war, ihren endgültigen Glaubensweg finden sollte. Ein Jahr später entschied er sich, seine schulische Ausbildung in einer Apostolischen Schule der Legionäre Christi in den USA, in New Hamsphire, zu beenden. 2003 trat er in das Noviziat der Legionäre Christi in Bad Münstereifel ein. Nach Humanistischen Studien in Spanien und dem Philosophiestudium in Rom, absolvierte Pater Nikolaus sein pastorales Praktikum als Assistent des Novizenmeisters in Bad Münstereifel. Danach beendete er sein Philosophiestudium in Rom, um dort ab 2013 Theologie zu studieren. Der junge Ordensmann unterhält auch einen Blog mit dem Titel „Herzen, die sprechen“. Diesen versteht er als ein Fenster, zur Erfahrung des Reichtums, welchen Gott uns in Christus anbieten möchte. P. Nikolaus Klemeyer LC ist seit Mitte September als Assistent des Novizenmeisters im Noviziat in Neuötting-Alzgern tätig.

Leonhard Maier LC stammt aus Moosach bei Grafing im Landkreis Ebersberg. Er ist 34 Jahre alt. Als Jugendlicher kam er in Kontakt mit P. Eamon Kelly LC und lernte so die Legionäre Christi und die Apostolatsbewegung Regnum Christi kennen, in die er im Heiligen Jahr 2000 eintrat. Anschließend arbeitete der künftige Priester neun Monate als „Coworker“ in Puebla, Mexiko. Nach seiner Kandidatur trat er im Sommer 2003 ins Noviziat der Legionäre Christi in Bad Münstereifel ein. Nach dem Ablegen seiner ersten Gelübde absolvierte er im spanischen Salamanca ein einjähriges Humanistisches Studium. Danach wechselte P. Leonhard Maier nach Rom, um das Philosophiestudium zu beginnen. Sein pastorales Praktikum begann er 2008 in der Jugendarbeit des Regnum Christi in Österreich, vor allem in Wien. Dann wechselte er in ähnlicher Tätigkeit für zwei Jahre nach Bayern und kehrte schließlich für ein viertes Jahr wieder nach Österreich zurück. Seit 2012 bereitet er sich im Theologiestudium auf die Priesterweihe vor. Pater Leonhard befindet sich im dritten Semester seines Lizentiats in Dogmatik mit Schwerpunkt theologischer Anthropologie. – Lesen Sie auch seine Berufungsgeschichte im Internet.

Marion Gavlik LC, aus Brasilien, hatte sein pastorales Praktikum in Deutschland absolviert.

Aller Dank für diese neuen Priester im Dienst an der Kirche gebührt Gott. Die Legionäre Christi bitten um Gebet für sie und ihre Angehörigen, für ihre Treue und Beharrlichkeit in der Nachfolge Christi.

Primizfeiern in Deutschland

Am Neujahrstag, den 1. Januar 2017, feiert P. Nikolaus Klemeyer LC in der Pfarrkirche St. Mariä Himmelfahrt, in Alzgern (Neuötting), seine Heimatprimiz. Um 10 Uhr beginnt die feierliche hl. Messe, zu der wir Sie herzlich einladen. P. Nikolaus wird auch den Einzelsegen spenden. Im Anschluss daran findet ein Stehempfang im Noviziat statt.

Am 8. Januar 2017, 10 Uhr, wird P. Leonhard Maier LC in der Kapelle der Apostolischen Schule in Bad Münstereifel eine Dankmesse mit Primizsegen feiern. Anschließend Sie sie alle herzlich willkommen zum Tag der offenen Tür in der Apostolischen Schule.

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Priesterweihe und Berufungsimpulse im Internet

Die Priesterweihe wurde auch diesem Jahr live im Internet übertragen. Kurzbiographien, ausführliche Berufungsgeschichten der Neupriester sowie einige Fotografien und Kurzvideos finden Sie auf folgenden Internetseiten:

Unsere deutschsprachige Webseite: www.regnumchristi.eu
Webseite zur Priesterweihe: http://www.regnumchristi.org/sites/ordenaciones2016/de/
Wir auf Facebook: www.facebook.com/RegnumChristiundLegionaereChristi
Wir auf Instagram: www.instagram.com/regnumchristide/
Folgen Sie uns auf Twitter: www.twitter.com/RegnumChristiDe
Unser YouTube-Channel: www.youtube.com/user/legionariesofchrist?feature=g-all
Fotos zur Priesterweihe: www.flickr.com/photos/legionariosdecristo

(Quelle: Pressemitteilung Legionäre Christi)

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Quelle

Pfeifen im Walde: Vatikan hofft auf Frieden in Syrien

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Kardinal Pietro Parolin

Der Vatikan drängt auf einen neuen Anlauf zu einem Waffenstillstand für Syrien. Gleichzeitig soll der sogenannte „Islamische Staat“ bekämpft und beseitigt werden, damit die geflohenen Christen in ihre Heimat zurückkehren können. Das sagte Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin auf einer Syrien-Konferenz in Rom an diesem Wochenende.

„Hoffen wir, dass sich die Lage in die richtige Richtung bewegt, so dass vor allem ein Waffenstillstand erreicht wird, dann ein Ende des Kriegs und schließlich eine Lösung auf dem Verhandlungstisch! Das ist das Hauptanliegen des Heiligen Stuhls: dass sich die streitenden Parteien wirklich zusammensetzen und gemeinsam um einen Ausweg bemühen. Darauf hoffen wir. Und wir hoffen auch, dass die neue Weltlage, die sich durch die Wahl des neuen Präsidenten in den USA ergeben hat, das begünstigen wird.“

Parolin führt das nicht weiter aus. Ein militärisches Eingreifen der USA in den Syrienkrieg wünscht sich der Vatikan nicht. Als US-Präsident Barack Obama vor drei Jahren einmal laut über diese Option nachdachte, organisierte Papst Franziskus prompt einen Tag des Fastens und Betens für den Frieden in Syrien und auch im Irak. Dabei wurde ziemlich deutlich, dass er gegen ein US-Eingreifen auf dem syrischen Kriegsschauplatz war. Kirchenleute in Syrien betonen immer wieder, die Syrer müssten ohne die Beteiligung ausländischer Mächte – etwa Russlands, Saudi-Arabiens oder des Iran – selbst einen Frieden für ihr Land finden.

„Natürlich hoffen wir, dass eine umfassende Lösung auch für die Christen eine Lösung mit sich bringt“, so Parolin weiter: Sie sollen auf vollgültige Weise Bürger ihrer Heimat und ihres Staates sein dürfen und mitmachen dürfen beim Wiederaufbau ihrer Gesellschaft, zusammen mit den anderen Bürgern. Sie sollen sich als Teil ihrer Gesellschaft fühlen dürfen.“

Der Regierungschef des Vatikans und engste Mitarbeiter des Papstes äußerte sich auf einer dreitägigen Konferenz mit dem Titel „Damaskus, Prisma der Hoffnung“. Mit dieser Konferenz feierte das Päpstliche Ostkircheninstitut „Orientale“ sein hundertjähriges Bestehen. Das mit der „Hoffnung“ im Titel der Konferenz hat etwas vom Pfeifen im Walde, das wurde in den Vorträgen und Gesprächen immer deutlicher. Kardinal Leonardo Sandri, Präfekt der Kongregation für die Ostkirchen, dachte vor allem an die verzweifelte Lage der in Ost-Aleppo eingeschlossenen 250.000 Menschen.

„Leider erfüllen uns alle Nachrichten, die von dort kommen, mit Schaudern und Angst. Wir teilen den furchtbaren Schmerz unserer Geschwister in Aleppo und im ganzen Nahen Osten. Das Panorama ist negativ und düster; trotzdem setzen wir auf Frieden, auf Verständigung, Dialog, auf ein Auskommen aller Menschen und Religionen. Mögen vor allem die Christen immer für eine Art Gleichgewicht in dieser Region sorgen.“

Auch die Christen im Heiligen Land sind solidarisch mit ihren Glaubensgeschwistern in Syrien und dem Irak. Das betonte der neue Apostolische Administrator des Lateinischen Patriarchats von Jerusalem, der Franziskaner Pierbattista Pizzaballa. „Es gibt bei uns nicht einen Christen, der nicht von seinen Geschwistern in Syrien und im Irak spricht. Diese Solidarität zu sehen, ist etwas sehr Schönes. Sie ist auch konkret, mit Kollekten und Gebetswachen. Unsere Christen bewundern das Zeugnis, das die Christen in Syrien und im Irak geben; das ermutigt sie dazu, trotz ihrer eigenen vielen Probleme im Heiligen Land nach vorn zu blicken.“

Schon klar: Das Desaster in Syrien und dem Irak hat den ewigen Palästina-Konflikt in der öffentlichen Aufmerksamkeit nach hinten rutschen lassen. Pizzaballa sagt: „Wie im ganzen Nahen Osten gibt es auch im Heiligen Land – in Israel und Palästina – im Moment mehr Extremismus. Und das ist beunruhigend, weil das nicht mehr nur Episoden sind wie früher, sondern weil dahinter immer mehr eine Ideologie zum Vorschein kommt, die uns allmählich beunruhigt. Ich glaube allerdings, dass man diese Lage noch in den Griff bekommen kann. Anders als im Rest des Nahen Ostens – da ist sie längst außer Kontrolle…“

(rv 14.11.2016 sk)

Parolin über Trump: „Warten wir ab, welche Entscheidungen er treffen wird“

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Donald J. Trump (Photo: 2016) / Wikimedia Commons – Michael Vadon, CC BY-SA 4.0

Kardinalstaatssekretär über mögliche Gesprächspunkte mit dem 45. Präsident der USA: Frieden, Religionsfreiheit, Engagement der Katholiken, Schutz der sozial Schwächsten

„Warten wir ab, um zu sehen, welche Entscheidungen Donald Trump während seiner Amtszeit treffen wird. Geben wir ihm die Zeit, um zu beginnen.“ Dies erklärte der Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin am Donnerstag gegenüber den Medien mit Blick auf das Projekt des neugewählten US-Präsidenten Donald Trump, eine Trennmauer entlang der Grenze zu Mexiko zu bauen um die illegale Einwanderung zu stoppen. Laut Trump sei sie eine ‪„Plage“ der amerikanischen Gesellschaft.

Der italienische Purpurträger sprach am Rande der Pressekonferenz in der Generalkurie des Jesuitenordens in Rom zur Vorstellung des Buches von Pater Antonio Spadaro ‪„Nei tuoi occhi è la mia parola“ (‪„In deinen Augen ist mein Wort“).

Kardinal Parolin wurde von den Journalisten an die Worte des Papstes erinnert, die er während der sogenannten ‪„fliegenden Pressekonferenz“ am Ende seiner Mexiko-Reise gesagt hatte, dass‪ ein Mensch, der nur daran denke, Mauern zu bauen und nicht Brücken, nicht christlich sei. ‪„Dieser Mensch ist kein Christ, wenn er das so sagt. Man muss aber sehen, ob er das wirklich so gesagt hat, nicht wahr?“, hatte Papst Franziskus noch hinzugefügt.

‪„Vom Prinzip (des Papstes) her sind wir alle einig“, sagte Parolin, ‪„aber warten wir ab. Es geht jetzt darum zu sehen, welche Entscheidungen er während seiner Amtszeit treffen wird. Geben wir ihm mindestens einige Tage… geben wir ihm die Zeit, um zu beginnen.“

Der Kardinalstaatssekretär bekräftigte weiter seine Bemerkungen vom Mittwoch über den Sieg Donald Trumps. ‪„Wir hoffen, dass diese Wahl, über die sowohl positive Erwägungen als Befürchtungen ausgedrückt wurden, zum Frieden verhelfen möge“, erklärte Parolin. ‪„Heute brauchen wird dies. Es ist notwendig, dass sich die amerikanische Führung immer mehr dafür einsetze, um Wege des Dialogs und der Verhandlung zu suchen und die vielen Konflikte zu lösen, die die Welt zerreißen.“

Laut Parolin, gebe es schon Gesprächspunkte mit dem Vatikan, insbesondere der Friede, der eine der Grundthemen sein solle. Weiter gebe es auch interne Themen, wie die Religionsfreiheit, den Einsatz der Katholiken, sowie die Aufmerksamkeit für die sozial Schwächsten.

Was dagegen die Beziehungen zwischen dem Heiligen Stuhl und China betrifft, war der Kardinalstaatssekretär sehr zurückhaltend. ‪„Wir arbeiten daran. Wir hoffen, dass dieser Tag kommen wird, aber die Zeiten kann ich nicht vorhersehen“, sagte er den Journalisten.

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Auch der Vatikan gratuliert Trump – und mahnt zur Einheit

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Der Vatikanische Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin

Auch der Heilige Stuhl hat Donald Trump zu seiner Wahl zum US-Präsidenten gratuliert. „Wir nehmen die Wahl des amerikanischen Volkes mit Respekt zur Kenntnis“, erklärte der vatikanische Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin an diesem Mittwoch in einer ersten Reaktion. Er lobte die hohe Wahlbeteiligung. „Und dann gratulieren wir dem neuen Präsidenten in der Hoffnung, dass sein Dienst Früchte tragen wird.“ Parolin versprach Trump Gebet „für seinen Dienst an seinem Land, aber auch am Wohlergehen und Frieden in der Welt“ und rief zur Einheit auf. Es sei wichtig, „dass alle zusammenarbeiten, um die von großen Schwierigkeiten und Konflikten geprägte Weltlage zu ändern“.

(rv 09.11.2016 sk)