Papst gibt Frauen mehr Rechte am Ambo und im Altarraum

Mit einem „Motu proprio“, also einer rechtlichen Verfügung, die an diesem Montag veröffentlicht wurde, hat Papst Franziskus festgeschrieben, dass Frauen künftig Zugang zum Dienst des Akolythen und des Lektors haben.

VATICAN NEWS

Vielerorts – zumal im deutschen Sprachraum – ist es schon seit längerer Zeit Praxis, dass Frauen Altar- und Lesungsdienste übernehmen, doch nun findet diese Praxis auch Eingang ins Kirchenrecht, und es handelt sich auch nicht mehr um Dienste auf Zeit, sondern auf Dauer. Damit ist geklärt, dass die Dienste des fest beauftragten Lektors beziehungsweise des Akolythen (so lauten die Fachbegriffe) den Frauen nicht grundsätzlich verwehrt werden dürfen. Das Kirchenrecht gibt diesen Diensten jetzt auch für Frauen eine feste Form.

Bisher waren es Ortsbischöfe in allen Teilen der Welt, die gegebenenfalls Frauen den Zugang zum Altarraum und zum Ambo erlaubten. Ein richtiggehendes institutionelles Mandat dafür gab es allerdings nicht; schließlich hatte der hl. Papst Paul VI. bei der Abschaffung der sogenannten „niederen Weihen“ 1972 verfügt, dass die entsprechenden Dienste Männern vorbehalten bleiben, weil er diese Dienste als Vorstufe zum Weiheamt, als zum Diakon- beziehungsweise Priesteramt hinführend ansah.

Auch der Synodale Weg der Kirche in Deutschland beschäftigt sich mit dem Thema Frauen und Amt

Papst greift Anregungen von Bischofssynoden auf

Papst Franziskus hat dies nun, auch im Licht der jüngsten Bischofssynoden, weiterentwickelt: Er will die Präsenz von Frauen am Altar offiziell zulassen und rechtlich absichern.

Das an diesem Montag veröffentlichte „Motu proprio“ mit dem Titel „Spiritus Domini“ (Der Geist des Herrn) ändert den ersten Paragraphen von Kanon 230 im Kodex des Kirchenrechts. (Kanon nennt man die größeren Abschnitte im Kirchenrecht, Paragraphen sind die Untereinheit.) Der Papst hält damit fest, dass Frauen Zugang zum Dienst des festen Lektors und Akolythen haben – und dass ihnen diese Dienste durchaus auch mit einem liturgischen Akt übertragen werden können, der den institutionellen Charakter des Ganzen hervorhebt.

Franziskus erläutert, dass er mit seiner Entscheidung die Empfehlungen verschiedener Bischofssynoden aufgreife. „In diesen vergangenen Jahren hat es eine Weiterentwicklung in der kirchlichen Lehre gegeben. Dabei wurde deutlich, dass bestimmte Dienste, die die Kirche eingerichtet hat, die Taufe und das königliche Priestertum, das jeder Christ im Taufsakrament empfängt,  als Grundlage haben.“

Dementsprechend lädt der Papst dazu ein, die Dienste, die von Laien übernommen werden können, als etwas „wesensmäßig Anderes“ zu sehen als die Ämter, „die durch das Sakrament der Weihe übertragen werden“.

Eine Frau am Ambo

Eine Frau am Ambo

Nur ein Wort wird gestrichen: das Wort „männlich“

In der deutschen Übersetzung lautet der neuformulierte Paragraph des Kirchenrechts, der sich im Kapitel „Pflichten und Rechte der Laien“ findet, jetzt so: „Laien, die das Alter und die Begabung haben, die durch Dekret der Bischofskonferenz dafür bestimmt sind, können durch den vorgeschriebenen liturgischen Ritus für die Dienste des Lektors und des Akolythen auf Dauer bestellt werden, die Übertragung dieser Dienste gewährt ihnen jedoch nicht das Recht auf Unterhalt oder Vergütung von seiten der Kirche.“

Bisher hatte der Satz mit der Formulierung „Männliche Laien“ begonnen. Gestrichen wird also nur ein Wort, nämlich „männlich“.

„Gemeinsame Mitverantwortung aller Getauften in der Kirche“

Seinem „Motu proprio“ hat der Papst einen erläuternden Brief an den Präfekten der Glaubenskongregation, den spanischen Kardinal Luis Ladaria, beigefügt, in dem er die theologischen Gründe seiner Entscheidung ausführt. „Im Horizont der vom Zweiten Vatikanischen Konzil angestoßenen Erneuerung“ – hier steht im Italienischen „rinnovamento“ und nicht „aggiornamento“ – „ist heute immer stärker zu spüren, dass die gemeinsame Mitverantwortung aller Getauften in der Kirche unbedingt wiederentdeckt werden muss. Das gilt besonders für die Sendung der Laien.“

Johannes Paul II. mit der englischen Königin, die nominelles Oberhaupt der anglikanischen Weltkirche ist

Johannes Paul II. mit der englischen Königin, die nominelles Oberhaupt der anglikanischen Weltkirche ist

Franziskus zitiert dann aus dem Schlussdokument der Sonder-Bischofssynode für das Amazonasgebiet aus dem Jahr 2019, das die Synodenväter per Abstimmung beschlossen und ihm überreicht hatten. „Die Kirche in Amazonien muss darauf dringen, dass Männern und Frauen gleichermaßen Dienstämter übertragen werden“, steht dort zu lesen (95). Und weiter unter Verweis auf die in Amazonien breit verankerten kleinen missionarischen kirchlichen Gemeinschaften: „Dies ist die Kirche der getauften Frauen und Männer, die wir vor allem im Bewusstsein der in der Taufe empfangenen Würde, aber auch durch Förderung von Dienstämtern bestärken müssen.“

Keine Priesterweihe von Frauen, aber…

In seinem Brief an den Kardinal zitiert Franziskus die Worte seines heiligen Vorgängers Johannes Paul II., „dass die Kirche keinerlei Vollmacht hat, Frauen die Priesterweihe zu spenden“ (Ordinatio Sacerdotalis, 22. Mai 1994). Doch dann fügt Franziskus hinzu: „Was die nicht durch Weihe übertragenen Dienste betrifft, ist es aber möglich – und erscheint es heute geboten –, diese Einschränkung zu überwinden“.

„Den Laien beiderlei Geschlechts Zugang zum Dienst des Akolythen und des Lektors zu geben“, so erklärt der Papst, „indem man das auf der Taufe gründende allgemeine Priestertum aller Gläubigen ernstnimmt, wird die Anerkennung für den wertvollen Beitrag erhöhen, den so viele Laien, auch Frauen, schon seit langem zum Leben und zur Sendung der Kirche leisten.“ Das gelte erst recht, wenn ihnen ihr Dienst „durch einen liturgischen Akt“, eine richtiggehende „Amtseinsetzung“ übertragen werde.

Papst Franziskus bei einer Auslandsreise mit einer Journalistin

Papst Franziskus bei einer Auslandsreise mit einer Journalistin

„Stabilität, öffentliche Anerkennung und ein Mandat durch den Bischof“

Franziskus setzt darauf, wie er abschließend formuliert, dass „die Entscheidung, auch Frauen diese Dienste zu übertragen, in der Kirche die Teilnahme aller Gläubigen am Werk der Evangelisierung stärken“ wird. Schließlich brächten die nun auch offiziell für Frauen zugänglichen Ämter „Stabilität, öffentliche Anerkennung und ein Mandat durch den Bischof mit sich“.

Die Verfügung des Papstes ist durch ein vertieftes theologisches Nachdenken über die betreffenden Dienste möglich geworden. Nach dem Konzil hat die Theologie die Bedeutung von Lektoren und Akolythen neu entdeckt – nicht nur im Hinblick auf das Weihepriestertum, sondern auch und vor allem im Hinblick auf das in der Taufe gründende allgemeine Priestertum der Gläubigen. Hier, in der Dynamik zwischen diesen beiden Arten von Priestertum, sind die Dienste angesiedelt, um die es im „Motu Proprio“ von Papst Franziskus geht.

(vatican news)

Kardinal Müller befürchtet in Lateinamerika einen Massenexodus aus der Kirche.

Kardinal Gerhard Müller zur Kirche in AmazonienKardinal Gerhard Müller warnt vor falsch verstandener Inkulturation. Foto: KNA

Kardinal Gerhard Ludwig Müller lehnt Kritik am Pachamama-Wurf in den Tiber ab. Ohne den Urheber der Aktion, Alexander Tschugguel, namentlich zu nennen, erklärte Müller kürzlich gegenüber dieser Zeitung. „Wenn die Hirten schlafen, schlägt die Stunde der Laien.“ Der Skandal bestehe in der Gotteslästerung, wenn in katholischen Kirchen und im Beisein von katholischen Gläubigen und ihren Hirten Geschöpfe oder von Menschenhand geschaffene Bilder aus Stein, Holz, Metall et cetera anstelle des einzigen und wahren Gottes angebetet werden.

Alttestamentliche Propheten waren viel rigoroser

Auf den Tiberwurf Tschugguels angesprochen, sagte der Kardinal, im Kampf gegen die Götzenbilder seien die alttestamentlichen Propheten viel rigoroser vorgegangen. Müller erinnerte auch an das Vorbild des Apostels der Deutschen: Der heilige Bonifatius habe aus dem Holz der gefällten Donareiche eine christliche Kapelle gebaut. Wörtlich stellte der Kardinal fest: „Im Zeitalter der Selbstsäkularisierung des Christentums hätten sicher einige Jünger – in fröhlicher Eintracht mit seinen Feinden, die ihn ans Kreuz brachten – nach der Tempelreinigung Christus wegen Sachbeschädigung und Körperverletzung öffentlich angeklagt und strafrechtlich verfolgt. Sie hätten Jesus mangelnde Dialogbereitschaft attestiert, weil Er mit heiligem Eifer einschritt, als Geldwechsler und Tierhändler das Haus seines Vaters zu einer Markthalle machten.

Erneut übte der Kardinal scharfe Kritik an der Amazonas-Synode: „Das ganze – mit vielen Euros gesponserte – Treiben kann man nicht als Inkulturation verharmlosen oder als Zeichen des Respekts für andere Kulturen schönreden oder gar in bemalten weiblichen Fruchtbarkeitsfiguren ein Pro-Life-Symbol erkennen wollen.“

Müller grenzt Heiligenverehrung vom Pachamama-Kult ab

Die Bischöfe mahnte der Kardinal, sie sollten sich an das Beispiel des Apostels Paulus erinnern. Die Lykanonier hätten Paulus und Barnabas Opfer darbringen wollen, weil sie diese für die griechischen Götter Zeus und Hermes hielten. Paulus habe jedoch den Heiden geantwortet: „Wir bringen euch das Evangelium, damit ihr euch von diesen Nichtsen zu dem lebendigen Gott bekehrt, der den Himmel und die Erde geschaffen hat.“ Mit Nachdruck grenzte der Kardinal die katholische Bilder- und Heiligenverehrung vom Kult um die Pachamama ab. Heiligenbilder und -reliquien dienten nur der Erinnerung an die Heiligen, die als Zeugen der Gnade Gottes geehrt, aber nicht wie oder als Gott angebetet und verherrlicht würden, unterstrich der Kardinal. Die Grenzen der Inkulturationsfähigkeit der katholischen Kirche ergeben sich aus Sicht des Kardinals aus der Taufe. Wenn Menschen aus der Amazonasregion durch die Taufe zu Christus gehören, „können sie nicht innerhalb des katholisches Kultes Götzenverehrung betreiben“, stellte er klar. „Und wenn sie nicht katholisch sind, gehören sie nicht zur Kirche als Leib Christi und Tempel des Heiligen Geistes. Sie haben somit kein Recht, im liturgischen Kirchenraum mit ihren heidnischen oder nicht-katholischen Riten aufzutreten.“

Götzendienst gegenüber personifizierten Gewalten der Natur wie mythischen Gottheiten oder verabsolutierten endlichen Werten wie Geld, Macht und Prestige ruiniert aus Sicht des Kardinals jede Kultur. Müller erinnerte an das Pauluswort aus dem Epheserbrief: „Kein Götzendiener erhält ein Erbteil im Reich Christi und Gottes.“

Warnung vor Folgen falsch verstandener Inkulturation

Er warnte vor den Folgen einer falsch verstandenen Inkulturation: „Das ganze Trauerspiel wird viele aggressive antikatholische Sekten in Südamerika und anderswo in ihrer Polemik bestätigen, dass die Katholiken Götzendiener seien und dass der Papst, dem sie gehorchen, der Antichrist sei. Hunderttausende von Katholiken werden nun gerade im Amazonasgebiet und überall, wo die Videos von diesem römischen Spektakel gesehen wurden, die Kirche unter Protest verlassen. Hat man an diese Konsequenz gedacht oder nimmt man sie in Kauf?“

Zweifel äußerte der vormalige Präfekt der Glaubenskongregation, der Lateinamerika von zahlreichen Aufenthalten her kennt, an der Eignung ethnischer Symbole wie der Pachamama für die Neuevangelisierung. „Die Jungen dort interessieren sich sowieso nicht für die Pachamama, sondern vielmehr für Laptop und iPad. Soviel nur zur Zeitgemäßheit der Synodenmacher, deren Ideen sich in den 70er Jahren verfestigten.“ Aus dem im Matthäusevangelium dokumentierten Missionsbefehl Christi habe man „eine Karikatur“ gemacht.

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Nachklang Amazonien-Synode: Pachamama ist keine Götzenanbetung

Die Feier in den Vatikanischen Gärten (ANSA)

Der emeritierte Bischof von San Cristobal de las Casas in Mexiko, Felipe Arizmendi Esquivel, hat die Zeremonie in den Vatikanischen Gärten zur Eröffnung der Amazonien-Synode verteidigt. In einem Gastbeitrag für die Vatikanzeitung „L´Osservatore Romano“ geht er auf die Bedeutung der Figuren und Rituale der Indigenen ein.

Wie der emeritierte Bischof zu Beginn seines Beitrags festhielt, sorgte die Zeremonie, an der auch Papst Franziskus teilnahm, „für großes Aufsehen“. Einige hätten die Rituale und die verwendeten Figuren verurteilt und dies als Götzenverehrung angeprangert. Konkret ging es um eine angebliche Anbetung der „Mutter Erde“ und anderer „Gottheiten“, die man unter dem Begriff „Pachamama“ kennt.

Nun wendet Bischof Arzimendi ein, dass „nichts davon“ stimme. Es habe sich nicht um Göttinnen gehandelt und es habe auch kein Götzenkult stattgefunden. „Es waren Symbole der amazonischen Realitäten und Erfahrungen, die nicht nur kulturell, sondern auch religiös zu verstehen sind – aber das hat nichts mit Anbetung zu tun, denn die gebührt allein Gott“, präzisiert der Bischof.

Es sei eine „große Unverschämtheit“, den Papst als Götzendiener zu brandmarken, „denn das war er nicht, und er wird es auch nie sein“. Arzimendi erinnert auch daran, dass der Papst am Ende der Zeremonie in den Vatikanischen Gärten um eine kurze Ansprache gebeten worden sei – „und er sich darauf beschränkte, das Vaterunser zu beten“. „Es gibt keinen anderen Gott als unseren Vater im Himmel“, betont der Bischof in seinem Artikel.

Er habe vor Jahren ein Treffen des lateinamerikanischen Bischofsrats CELAM koordiniert, bei dem es um die verschiedenen Namen ging, die die Indigenen Gott geben, erzählt Arzimendi. Und auf seine Frage, ob die Indigenen Pachamama (Mutter Erde) und Inti (Vater Sonne) als Götter betrachteten, habe man ihm folgende schöne Antwort gegeben: „Das sind sie nur für die Indigenen, die nicht evangelisiert worden sind.“ Wer evangelisiert worden sei, der betrachte sie als „beste Gaben Gottes“, Zeichen der Liebe Gottes, und nicht als Gottheiten.

„Wenn ich in meiner früheren Diözese mit großer Zuneigung und Respekt von ,Mutter Erde´ reden hörte, fühlte ich mich dabei immer etwas unbehaglich, weil ich mir sagte: ,Meine einzigen Mütter sind meine Mutter, die Jungfrau Maria und die Kirche.´ Und wenn ich sah, dass die Indigenen niederknieten, um die Erde zu küssen, fühlte ich noch mehr Unbehagen. Aber je länger ich mit den Indigenen lebte, umso besser verstand ich, dass sie sie nicht als Göttin verehren, sondern dass sie sie schätzen, sie als wahre Mutter und Teil der Schöpfung betrachten. Schließlich ist es die Erde, die uns ernährt, uns Wasser, Luft und alles gibt, was wir zum Leben brauchen: sie betrachten sie also nicht als Göttin, sie beten sie nicht an – sie drücken nur ihren Respekt ihr gegenüber aus, und das tun sie, indem sie Gott im Gebet für sie danken.“

Im Aparecida-Dokument werde die Erde ebenfalls als „Mutter“ bezeichnet und zwar nach dem Beispiel des Heiligen Franz von Assisi, „der bestimmt kein Götzendiener war“, so Arzimendi. Und um jeden Zweifel an der Haltung des Papstes auszuräumen, genüge es, sich an das zu erinnern, was er in „Laudato si“ geschrieben habe. Dort heißt es, dass wenn man das Spiegelbild Gottes in allem, was existiert, wahrnehme, dann hege das Herz den Wunsch, „dem Herrn für alle seine Geschöpfe“ im Gebet zu danken.

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#Splashamama -„Warum ich diese Figuren in den Tiber werfen musste!“

4. November 2019, 09:32

„Mir ging es ausschließlich darum, diesen sichtbaren Verstoß gegen das erste Gebot unmöglich zu machen“ – KATH.NET-Interview mit dem Österreicher Alexander T., der die #Pachamama-Statuen in den Tiber geworfen hat

Wien (kath.net)
In Rom haben sich während der Amazonas-Synode Katholiken dagegen zur Wehr gesetzt, in der katholischen Kirche Santa Maria in Traspontina im Rahmen einer die Synode begleitenden Veranstaltung mehrfach mit sogenannten Pachamama-Figuren „beglückt“ worden zu sein. Aktivisten haben diese aus der Kirche entnommen und dann in den Tiber geworfen. Hauptinitiator der Aktion war Alexander T. – kath.net-durfte mit dem Österreicher ein Gespräch über diese Aktion führen:

kath.net: Du hast gemeinsam mit anderen diese umstrittenen „Pachamama“-Figuren aus der römischen Kirche Santa Maria in Traspontina entfernt und in den Tiber geworfen. Wie kam es zu der Idee und was war Deine Motivation?

Alexander T.:
Als ich das erste Mal von der Synode hörte, habe ich begonnen, mich tiefgehend mit ihr zu beschäftigen. Zum Beginn der Synode bin ich dann nach Rom geflogen, um an mehreren Konferenzen teilzunehmen, die aus diesem Anlass stattgefunden haben. So hatte ich auch die Möglichkeit, mir die Kirche Santa Maria in Traspontina anzusehen. In der Kirche waren viele Freiwillige, die uns ausführlich über die Anliegen der Organisation „REPAM“ informiert haben, sozusagen die Vertretung einiger Indigener aus dem Amazonasgebiet. Vieles, was ich da gehört habe, fand ich wirklich schrecklich. Beispielsweise, dass es nicht gewollt ist, die Indigenen Menschen zu taufen. Auch Bischof Kräutler hat sich dementsprechend geäußert. Dann kam die Sprache auf die Statuen, die dort standen, und mir wurde erklärt, dass es sich hierbei um Fruchtbarkeitssymbole handelt und um die Darstellung von „Mutter Erde“.

Spätestens hier war mir völlig klar, dass es sich um etwas handelt, das im klaren Widerspruch zur katholischen Lehre steht. Als dann am selben Tag noch diese Rituale in den Gärten des Vatikans stattgefunden haben, reifte in mir der Gedanke, diese Statuen aus der Kirche zu entfernen. Zwei Wochen später habe ich dann den Entschluss gefasst, bin hingeflogen und habe es getan.

kath.net: War es notwendig, die Figuren in den Tiber zu werfen?

Alexander: Ich wollte dafür sorgen, dass diese Götzen nicht mehr in der Kirche und zu kirchlichen Zwecken benutzt werden. Daher schien es mir symbolisch am besten, sie in den Tiber zu werfen.

kath.net: Für diese Aktion gab es viel Lob von Katholiken, aber auch viel Kritik, unter anderem von Papst Franziskus selber. Wie gehst Du mit der Kritik um?

Alexander: Die Kritik galt vor allem meiner vermeintlichen Motivation. Viele sahen dahinter einen Akt gegen die Indigenen oder gegen den Heiligen Vater. Das ist aber nicht der Fall. Mir ging es ausschließlich darum, diesen sichtbaren Verstoß gegen das erste Gebot unmöglich zu machen. Es ist auch gelungen! Bei der Abschlussveranstaltung der Synode waren die Statuen nicht dabei.

kath.net: Bischof Kräutler möchte die nackten ‚Pachamama‘-Figuren auch in der Liturgie integrieren. Was sagst Du dazu?

Alexander: Das ist nicht möglich, wenn wir katholisch bleiben wollen. Entweder wir glauben an den dreifaltigen Schöpfergott, der die Erde geschaffen hat und uns seinen Sohn gesandt hat als Sühnopfer für unsere Sünden. Gott, der uns über alles liebt und uns daher retten will. Oder wir glauben daran, dass „Mutter Erde“ eine Göttin ist, mit all ihren Fehlern. Wenn die Erde Gott wäre, so wären ja auch alle Krankheiten, Missstände, all das physische Leid auch Gott. Gott hat aber alles perfekt geschaffen. Er hat uns zwar die Freiheit geschenkt, uns auch gegen Ihn entscheiden zu können, dennoch hat Er das Schlechte dieser Welt nicht geschaffen.

Daher ist es nicht möglich, die „Pachamamas“ in der Kirche zu nutzen. Es ist überhaupt nicht möglich, sie generell kirchlich als das anzuerkennen, was sie darstellen, nämlich eben jene „Mutter Erde“.

kath.net: Warum jetzt das „Outing“ und sind eventuell noch andere Protestaktionen geplant?

Alexander: Wären Namen und Gesichter früher bekannt gewesen, hätte sich jeder nur auf die Personen gestürzt, die daran beteiligt waren. Wir wollten, dass die Sache selbst im Mittelpunkt steht. Die Synode dient der Beratung des Heiligen Vaters. Da die Synodenväter den traditionellen Standpunkt der Kirche allerdings kaum berücksichtigt haben, wollten wir durch diese Aktion dem Heiligen Vater zeigen, dass viele Gläubige der traditionellen Lehre der Kirche sehr anhängen und überzeugt sind, dass diese nichts an ihrer Gültigkeit verloren hat.

Wir planen, für diese Überzeugungen auch in Zukunft einzutreten, sehen es aber nicht als unsere Aufgabe, Aktionismus zu betreiben. Dennoch wollten wir der Aktion ein Gesicht geben, da wir uns nicht verstecken möchten. Wichtig ist, dass die Menschen wieder die Lehre Christi unseres Herrn verstehen. Dann können sie den Problemen dieser Welt souverän entgegentreten. Wenn die Kirche die Lehre zu Gunsten des Zeitgeists verändert, verlieren die Gläubigen den Halt.

kath.net: Danke für das Interview

Alexander: Why we threw the Pachamama idols into the Tiber river



ODER VIMEO:

Why we threw the Pachamama idols into the Tiber river from kath.net on Vimeo.

Wurf der Pachamama-Statuen in den Tiber

Pachamamafiguren bei offizieller Zeremonie/Vatikanische Gärten in Anwesenheit von Papst Franziskus


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DAS IST UNSERE LIEBE FRAU VOM AMAZON

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Meine Übersetzung [POS]:

Hier ist ein Text, den ich eben von einem brasilianischen Freund erhalten habe: „Dies ist Unsere Liebe Frau von Nazareth, wie sie in Pará verehrt wird, woher ich komme. Sie wird auch genannt Unsere Liebe Frau vom Amazon oder Königin des Amazons.

(Man beachte wie „Unsere Liebe Frau vom Amazon“ *nicht* aussieht.)

Abschluss der Synode: Papst kündigt Reform der Amazonas-Seelsorge an

Papst Franziskus sieht die Kirche „auf gutem Weg zum synodalen Geist, auch wenn er noch nicht vollständig ist“. Er denke darüber nach, ob nicht die Synodalität zum Thema der nächsten Bischofssynode werden sollte, sagte er am Samstagabend zum Abschluss der Arbeiten der Amazonas-Sondersynode im Vatikan.

Stefan von Kempis – Vatikanstadt

Sein eigenes Schlussdokument zur Synode werde er bis zum Jahresende zu schreiben versuchen, versprach der Papst unter dem Applaus der Teilnehmer des Bischofstreffens. „Damit nicht zuviel Zeit verstreicht. Alles hängt davon ab, ob ich Zeit zum Nachdenken finde.“

Ein Lob für Greta

Der Papst forderte, auf das am Samstag verabschiedete Schlussdokument der Synodenväter gestützt, einmal mehr eine „ökologische Umkehr“ der Christen, nach der auch der Ökumenische Patriarch Bartholomaios I. von Konstantinopel überzeugend rufe. Und er lobte en passant die „Friday for future“-Bewegung: „Auf den Demonstrationen der jungen Leute – der Bewegung von Greta – sind Plakate zu sehen, auf denen steht: Die Zukunft gehört uns! Also sagen Sie uns bitte nicht, dass es keine Zukunft gibt – sie gehört uns!“

Franziskus verurteilte Menschenhandel und Korruption in den Amazonas-Staaten. Am wichtigsten sei aus seiner Sicht aber eine „pastorale Umkehr“: „Die Verkündigung des Evangeliums ist dringend! Das Evangelium muss von diesen Kulturen verstanden, assimiliert, begriffen werden.“ Er erwähnte den Ruf der Synode nach „neuen Ämtern“ und erklärte, man müsse da „kreativ sein“ und „sehen, wie weit man da gehen kann“, betonte aber besonders die Notwendigkeit der Schaffung von Priesterseminaren für Indigene. „Es ist eine echte soziale Ungerechtigkeit, dass man den Ureinwohnern de facto den Weg des Seminars und des Priestertums nicht erlaubt!“

Neue Untersuchung zum Frauendiakonat angekündigt

Zur Debatte über ein Frauendiakonat sagte Franziskus, es solle noch einmal untersucht werden, „wie das Diakonat in der Urkirche aussah“. Die bisherige Kommission, die er auf diese Frage angesetzt hatte, sei „zu keinem klaren Urteil gekommen“. „Ich werde in Zusammenarbeit mit der Glaubenskongregation neue Personen in diese Kommission berufen und den Handschuh aufheben, den Sie mir hier hingeworfen haben!“
Frauen hätten im Amazonasgebiet eine große Bedeutung für die Weitergabe des Glaubens. „Wir haben immer noch nicht richtig verstanden, was die Frau in der Kirche ausmacht! Darum bleiben wir nur beim Thema der Funktion. Das ist zwar wichtig, doch die Rolle der Frau in der Kirche geht über das Funktionale weit hinaus…“

“ Keine Angst vor amazonischem Ritus ”

Zu einem auf der Synode vorgeschlagenen, eigenen amazonischen Ritus bemerkte Franziskus, das falle in die Kompetenz der Liturgie-Kongregation; ihr solle man doch bitte Vorschläge einreichen. „Von den 23 Kirchen mit eigenem Ritus, die das Schlussdokument erwähnt, haben fast alle ganz klein angefangen und haben heute eine teilweise erhebliche Eigenständigkeit als Kirchen sui iuris. Haben wir keine Angst vor Organisationen, die ein eigenes Erbe verwalten. Unsere Mutter Kirche wacht darüber, dass wir uns nicht spalten. Keine Angst!“

Franziskus kündigte eine Reihe konkreter Reformen zur Stärkung der Seelsorge im Amazonas-Gebiet an, darunter eine bessere Verteilung der Priester innerhalb der Länder Lateinamerika, damit auch bisher unterversorgte Gebiete seelsorgerisch besser betreut werden.

An Gegner: „Weil sie niemanden lieben, glauben sie Gott zu lieben“

Er würde sich wünschen, dass Ordensleute, aber auch angehende Diplomaten des Heiligen Stuhls während ihrer Ausbildung „mindestens ein Jahr in einem Missionsland verbringen“. Umgekehrt sollten Priester aus Missionsländern, die in Europa oder westlichen Ländern im Einsatz seien, sich dort nicht allzu behaglich einrichten, sondern auch wieder an die Rückkehr denken. Franziskus kündigte an, dass er im Vatikan-Dikasterium für ganzheitliche Entwicklung eine eigene Abteilung für Amazonien einrichten wird.

Die Medien bat der Papst, sich bei der Berichterstattung über das Synoden-Schlussdokument nicht „auf bestimmte disziplinarische Fragen zu versteifen“ – wohl eine Anspielung auf die Zölibatsfrage. „Kleine elitäre Gruppen“ innerhalb der katholischen Kirche würden wohl auch diesmal wieder versuchen, ihre Sicht der Dinge durchzusetzen, indem sie sich auf „Details“ stürzen und das „große Ganze“ aus dem Auge verlieren. Dem stellte der Papst ein Péguy-Zitat entgegen: „Weil sie nicht den Mut haben, auf der Seite der Welt zu sein, glauben sie, auf der Seite Gottes zu stehen. Weil sie nicht den Mut haben, sich im menschlichen Leben zu engagieren, glauben sie für Gott zu kämpfen. Weil sie niemanden lieben, glauben sie Gott zu lieben.“

„Manche denken, die Tradition wäre ein Museum, etwas Altes. Ich sage hingegen gern: Die Tradition ist die Bewahrung der Zukunft, nicht das Behüten der Asche. Sie ist wie die Wurzeln, durch die der Saft den Baum wachsen lässt, damit er Frucht bringt.“
(vatican news)

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DER AMAZONISCHE BISCHOF NENNT DAS GESCHEHEN IM VATIKAN EIN „DÄMONISCHES SAKRILEG“

von Jules Gomes • ChurchMilitant.com • 25. Oktober 2019 29 Comments

Bischof Azcona bestätigt, dass Pachamama eine heidnische Göttin ist

VATIKAN ( ChurchMilitant.com ) – Ein amazonischer Bischof denunziert die in Rom stattfindenden „dämonischen Sakrilegien“ und bestätigt damit, dass die umstrittene Fruchtbarkeitsfigur „Pachamama“ in der Tat eine heidnische Göttin ist.

Bischof José Luis Azcona, emeritierter Bischof von Marajó im Amazonasgebiet, verurteilt die heidnischen Riten rund um das Idol als „dämonische Opfer, die Skandale hervorrufen“.

„In diesen Ritualen gibt es den Teufel, es gibt Magie. Unsere Liebe Frau ist nicht die Pachamama, sie ist die Jungfrau von Nazareth“, donnerte der in Spanien geborene Prälat in einer 45-minütigen Predigt am 16. Oktober in der Basilika Unserer Lieben Frau von Nazareth, Belem im brasilianischen Bundesstaat Para.

In diesen Ritualen gibt es den Teufel, gibt es Magie.

Bischof Azcona, der im August das Instrumentum Laboris (Arbeitsdokument) der Synode als „Strohdokument“ bezeichnete, bezog sich auf das vorsynodale Treffen von REPAM in Brasilien im vergangenen Juni, bei dem mehrere „indigene Rituale mit Anrufungen und Gebeten, an denen auch einige Bischöfe teilnahmen“ statt fanden.

Synodenväter tragen die „Pachamama“

REPAM ist ein katholisches Netzwerk, das sich für die Amazonasbewohner einsetzt und von Kardinal Claudio Hummes, Generalrelator der Amazonas-Synode und Befürworter der Ordination weiblicher Diakone und der Ausnahme vom kirchlichen Zölibat geleitet wird.

„Dies sind grundlegende Fragen, und hier im Amazonasgebiet kennen wir die Bedeutung von Macumba oder Condomblè„, sagte Bischof Azcona bei der Zeremonie im Vatikan. „Es sind magische Riten und Flüche aus dem Nordosten Brasiliens und dem Bundesstaat Bahia, die hier häufig vorkommen.“

Bischof Azcona hielt seine Predigt in portugiesischer Sprache und bekräftigte, dass „diese Feierlichkeiten von den Geistern abhängen, die hervorgerufen werden, und es ist offensichtlich, dass dies Hexerei ist, vor der uns der Brief des hl. Paulus an die Galater in Kapitel 5, Vers 29 warnt, wenn er die Sünde des Götzendienstes anprangert die unvereinbar ist mit dem Evangelium und mit der Mission.“

Der Bischof verglich die im Vatikan „verehrten“ Götzenbilder mit der anatolischen Muttergöttin Cybele und der hellenischen Göttin Astarte: „Beide drücken die Fruchtbarkeit von Frauen aus.“

Heidnisches Opfer für Pachamama

„Die Anrufung der Statuetten, vor denen sich sogar einige Ordensleute im Vatikan verbeugt haben (und ich werde nicht erwähnen, zu welcher religiösen Ordnung sie gehören), ist die Anrufung der mythischen Kraft der Mutter Erde, von der sie Segen erbitten für die Menschheit, oder Gesten der Dankbarkeit dafür“, beharrte er. „Dies sind skandalöse dämonische Opfergaben, besonders für die Kleinen, die nicht zwischen Gut und Böse unterscheiden können.“

„Mutter Erde sollte nicht angebetet werden, weil alles, auch die Erde, unter der Herrschaft von Jesus Christus steht“, sagte er. „Es ist nicht möglich, dass es Geister mit einer Macht gibt, die gleich oder größer ist als die unseres Herrn oder die der Jungfrau Maria.“

In einer Predigt mit Applaus einer vollbesetzten Gemeinde erklärte der Prälat:

Pachamama ist und wird niemals die Jungfrau Maria sein. Zu sagen, dass die Statue die Jungfrau darstellt, ist eine Lüge. Sie ist nicht die Unsere Liebe Frau des Amazonas, denn die einzige Liebe Frau des Amazonas ist Maria von Nazareth. Machen wir keine synkretistischen Mischungen. All dies ist unmöglich: Die Mutter Gottes ist die Königin von Himmel und Erde.

In einem subtilen Verweis auf Papst Franziskus forderte Azcona die Unterscheidung des Heiligen Geistes, um zu unterscheiden, was vom Teufel oder vom menschlichen Geist kommt, und stellte fest, dass der Heilige Vater viel über Unterscheidung sprach.

Die Predigt des amazonischen Bischofs wird als Zurechtweisung für liberale westkatholische Medien gesehen, die die traditionelle katholische Opposition gegen die Idole als „beschämend rassistisch und sexistisch“ angegriffen haben.

Investitur von Bischof Moisés Atisha aus Arica, Chile, wo die Bischöfe an einem indigenen Ritual teil nehmen, bei dem die Geister der Aymara-Indianer angerufen werden.

Letzten Monat kritisierte Bischof Azcona das Instrumentum Laboris für die Förderung der neopelagischen Häresie und sagte, dass es die wahren Probleme der Amazonasregion völlig ignoriert habe: Pfingsten und Pädophilie.

Der Bischof nannte Kindesmissbrauch ein „dramatisches, durchdringendes Problem, von dem das Dokument nicht spricht“ und „das ein beeindruckendes Ausmaß erreicht“. Er sprach davon, dass diese Viktimisierung „einen wesentlichen Teil des verlassenen und zerstörten Antlitzes Jesu im Amazonas“ ausmache.

Allein in Pará gab es in einem Jahr 25.000 Meldungen über Verbrechen der Pädophilie, während Experten angaben, dass für jeden gemeldeten Fall von sexuellem Kindesmissbrauch vier weitere Fälle nicht gemeldet wurden, bemerkte Bischof Azcona.

„Wo ist die pastorale Sensibilität der für das Instrumentum Laboris Verantwortlichen so offensichtlich und vom Heiligen Vater Franziskus so fest zum Ausdruck gebracht?“ hat er gefragt.

„Der Amazonas, zumindest der brasilianische Amazonas, ist nicht länger katholisch,“ weil er „eine pentekostale Mehrheit hat“, und der Bischof merkt an, dass „in einigen Regionen Amazoniens die pentekostale (charismatische) Bewegung 80% erreicht“.

Kardinal Gianfranco Ravasi nimmt am „Pachamama“-Ritual teil.

Zurück zum Thema der Dämonen, beklagte er, dass „nirgendwo im Instrumentum Laboris die Rede ist von der Anwesenheit von Dämonen oder deren Einfluss, ihrer Bosheit gegenüber Menschen, Völkern und Kulturen sowie vom Sieg Christi, seiner Befreiung und Zerstörung der Macht der Teufels, „warnend, dass die Amazonas-Synode die Gefahr laufe, ein Schisma zu schüren.

Unterdessen haben brasilianische Quellen der Church Militant mitgeteilt, dass der Synkretismus, der auf der Synode enthüllt wurde, nur die Spitze des Eisbergs darstellt und dass solche heidnischen Praktiken unter dem Deckmantel der Inkulturation den Katholizismus tief durchdrungen haben.

Dies ist ein Grund, warum Katholiken die Kirche verlassen und sich pfingstlichen und evangelischen Gruppen anschließen, sagten sie.

Der Synkretismus der Synode ist nur die Spitze des Eisbergs.

Bei der Ernennung von Moisés Atisha, Bischof von Arica, Chile, nahmen die Bischöfe an einem indigenen Ritual teil, das die Geister der heidnischen Aymara-Indianer anrief.

In einem YouTube-Video ist Kardinal Gianfranco Ravasi, Bibelforscher, Leiter des Projekts der italienischen katholischen Bibel und ehemaliger Präsident des Päpstlichen Kulturrates, zu sehen, wie er an einem heidnischen Pachamama-Ritual in San Marcos Sierras, Argentinien, teilnimmt.

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Quelle (englisch)

(Aus dem Englischen übersetzt und mit wichtigen Links versehen von mir [POS])

Kardinal Müller: „Götzen in die Kirche zu bringen war eine schwere Sünde…“

25 Oktober 2019, 10:35

Der emeritierte Glaubenspräfekt übt scharfe Kritik daran, dass im Rahmen der Amazonas-Synode Götzenbilder in Kirche gebracht wurden – „Götzen in die Kirche zu bringen war eine schwere Sünde, ein krimineller Akt gegen das göttliche Recht“VIDEO

Vatikan (kath.net/pl) „Götzendienst ist gemäß dem ersten Gebot eine schwere Sünde.“ Darauf weist der emeritierte Präfekt der Glaubenskongregation, Gerhard Kardinal Müller, hin. Er äußerte sich im Interview auf die Frage von EWTN-Chefredakteur Raymond Arroyo zu der Aktion katholischer Laien. Diese hatten die umstrittenen Holzfiguren nackter schwangerer Frauen aus der vatikannahen Kirche Santa Maria del Traspontina entfernt und in den Tiber geworfen. „Der eigentliche Fehler war gewesen, die Götzenbilder IN die Kirche zu bringen, nicht, sie wieder daraus zu entfernen.“ Zwar könne die Entfernung der Götzenbilder tatsächlich gegen menschliches Recht verstoßen, „doch die Götzen IN die Kirche zu bringen, war eine schwere Sünde, ein krimineller Akt gegen das göttliche Recht“. Äußerungen des emeritierten Glaubenspräfekten ist zu entnehmen, dass er die umstrittenen indigenen Holzstatuen, die mehrfach auch in liturgischen Handlungen vor Papst Franziskus aufgetaucht waren (siehe Fotobelege und Videos unten) zweifelsfrei als „Götzenbilder“ einstuft.

Götzen dürften, warnte Müller, „nicht mit der christlichen Liturgie vermischt werden“. Die Liturgie in den Vatikanischen Gärten am 4. Oktober in Anwesenheit von Papst Franziskus habe „eine gewisse Verehrung, ja Anbetung von Götzen“ beinhaltet, ein Verstoß gegen das erste Gebot, denn Jesus Christus, gegenwärtig in den Sakramenten, „ist der einzige Erlöser“. Zwar haben Katholiken „Heiligenbilder, doch wir beten diese nicht an“, sondern wir „verehren“ nur die Bilder repräsentativ für diese heiligen Personen. „Anbetung“ stehe weder Menschen noch der Schöpfung „in irgendeiner Weise“ zu, erläuterte Müller und verwies auf die Theologie des hl. Paulus.

Den Vorschlag, dass Frauen das Sakrament der Priesterweihe empfangen sollen können, lehnte Müller klar ab. Selbstverständlich sei die diesbezügliche Aussage von Papst Johannes Paul II. dogmatisch, auch wenn es Stimmen gebe, die dies ablehnten.

In diesem Zusammenhang wies Müller auch darauf hin, dass die wirklich starken Einflussnahmen auf die Amazonassynode nicht aus dem Amazonas kommen, die Agenda sei von europäischen Fragen geprägt, den „viri probati“, der Frauenfrage – „dies hat nichts mit der Situation und den Bedürfnissen der Christen und Katholiken in der Amazonasregion“. Die Hauptprotagonisten seien aus Deutschland „oder in Österreich geboren“, also „aus dem Zentrum Europas, wo das Geld herkommt“. Ohne Namensnennung kritisierte Müller die Äußerung von Bischof Kräutler: dass jemand sagt, er habe nie einen Indigenen getauft, „ist ein direkter Widerspruch zu Jesus Christus“, auch habe Taufe ja „nicht mit Kolonialismus“ zu tun.

Ein Bischof muss für Jesus Christus sprechen, erinnerte Müller. „Ich interessiere mich nicht für Privatmeinungen von Personen in irgendeinem Land… die Welt hängt nicht von der privaten Intelligenz irgendwelcher Bischöfe ab“. Bischöfe haben die Aufgabe, „das Evangelium zu verkünden – es handelt sich um das Wort Gottes“. Die Kirche muss dazu zurückkehren, „eine christuszentrierte Gemeinschaft“ zu sein. Christus sei gleichermaßen gegenwärtig in der Amazonasregion, in der Tiberregion und in Syrien – „Rom ist nicht das Zentrum der katholischen Kirche“, die anderen Regionen seien keine „Peripherie“. Rom und der Papst seien zwar sehr wichtig für die Einheit der Kirche, doch bestehe die Aufgabe der Kirche darin, den Glauben zu verkünden.

Der emeritierte Glaubenspräfekt lobte, dass es „besonders in den USA eine starke Laienschaft gebe, mit einer guten Anzahl katholischer Intellektueller sowohl bei den Priestern wie auch bei den Laien“. Diese sollten „nicht ängstlich sein“, vielmehr sollten sie „ohne Scheu vor Rom und vor anderen politischen Gründen laut werden“. Der jüngst heiliggesprochene John Henry Newman, erinnerte Müller, habe sich ausführlich über die große Bedeutung der Laien für die Kirche geäußert und dabei das Konzil von Nizäa als großes Vorbild herausgestellt, in jener Zeit waren es die Laien, die am wahren Glauben festgehalten hatten, entgegen der Bischöfe, die von Herrschern und von politischen Themen „unterdrückt“ gewesen waren.

kath.net-Kommentare zu den umstrittenen Frauenfiguren:

– Armin Schwibach: Der Skandal der Zweideutigkeit und des Spielens mit dem Heidentum

– Petra Lorleberg: Rätselraten um die Bedeutung der umstrittenen Figuren nackter schwangerer Frauen – Vatikan schweigt

Kardinal Müller wertet umstrittene Figuren nackter schwangerer Frauen bei Amazonas-Synode als ´Götzenbilder´ – Arroyo/EWTN-Interview ab Min 20 (engl.)

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Quelle (englisch)

Der Skandal der Zweideutigkeit und des Spielens mit dem Heidentum

24 Oktober 2019, 13:00

‚Zu glauben, den Amazonas zu gewinnen, um den Rest der Welt zu verlieren… Tolles Ergebnis’. Ein Brief aus den Philippinen. Von Armin Schwibach

Rom (kath.net/as) Pseudoindigene Symbolik verbunden mit nicht näher definierten und frei erfundenen Gegenständen, Statuen, Götzenbildern und ähnlichem ohne Geschichte und Kultur jenseits aller Kontexte: seit dem 4. Oktober, dem angeblichen „Franziskusfest“ im Vatikan, bildet diese Kulisse die Begleitmusik der sogenannten Amazonassynode. Einen Höhepunkt erreichte diese Auseinandersetzung am 21. Oktober 2019 mit dem „Raub der Pachamamas“ aus einer der bedeutendsten Kirchen um den Vatikan (kath.net hat berichtet).

Worum handelt es sich bei diesen Püppchen? Kurz: um eine Art transamerikanischen Synkretismus, in dem sowohl Elemente der Anden als auch afroamerikanische und New-Age-Elemente zusammentreffen, ikonographisch in „amazonischer“ Verkleidung (man achte auf das bemalte Gesicht).

Gläubige, denen dieses beschämende Treiben mit Naturfesten in den Vatikanischen Gärten, Prozessionen aus der Petersbasilika zur Synodenaula mit Holzpüppchen, die nackte schwangere Frauen als Fruchtbarkeitssymbole darstellen, oder ein als „Via Crucis“ verkaufter Umzug auf dem Petersplatz mit Bootimitation und einer Art Schamanin darauf (als handle es sich um eine „Sedia Gestatoria“ sui generis) zu viel geworden war – sie hatten die Initiative ergriffen: „Splash“, und die Püppchen landeten im Tiber. Und – „Splash“, „Platsch“ ist seitdem das Wort, das viele im und um den Vatikan herum sofort zu einem spontanen Lachen verleitet, als spürte man: da war etwas „zu viel“. Ein Fass war zum Überlaufen gebracht worden.

Auch wenn ein Lachen zu bestimmten Hässlichkeiten die Funktion einer Katharsis haben kann, auch wenn so gleichsam der Schrei des Kindes vernehmbar wird, das ruft: „Aber der Kaiser ist doch nackt!“, darf man bei aller Entspannung, die sich einstellt, nicht vergessen, dass diese Vorkommnisse sehr schwerwiegend sind. Es mag sein, dass sich Ideologen mit Püppchen auf dem Peterplatz beschäftigen und eine Pseudo-Religiosität – aus welchen Gründen auch immer – konstruieren: all dies bleibt jedoch nicht auf den Petersplatz oder auf ein marginales Ereignis in Rom wie eine Synode beschränkt.

Aus diesem Grund können diese römischen Ereignisse (jenseits der gotteslästerlichen Tendenz) auch als verantwortungslos erkannt und als solche empfunden werden. Dies und einen größeren Zusammenhang zeigt sehr gut ein „Brief aus den Philippinen“, den der Dekan der italienischen Vatikanisten Sandro Magister auf seiner Internetseite „Settimo Cielo“ veröffentlicht. Es handelt sich dabei um einen entrüsteten Alarmruf. Es wäre wahrscheinlich nicht schlecht, diesen gerade in der selbstbezüglichen Abschottung eines erkalteten christlichen Lebens in Europa wahrzunehmen und in seiner Tragweite zu bedenken. Eine Selbstbezogenheit, der sich dann anscheinend auch eine Bischofsversammlung nicht entziehen kann (oder in ihrer Selbstherrlichkeit nicht entziehen will).

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Caro Magister!

Die Suggestionen von mehr oder weniger amazonischen Riten und von Statuetten schwangerer Frauen können vielleicht die Synodenväter und ihre Umgebung bezaubern, aber sie bringen die Katholiken im Süden der Welt in Schwierigkeiten. Denn selbst in den Baracken der globalen Peripherien schauen die Menschen Youtube und verbringen Stunden auf Facebook, und diese Statuetten nehmen dort eine Bedeutung an, die das Leben von Katecheten und Missionaren, die mit einer ständigen „Ausblutung“ von Gläubigen zu kämpfen haben, erheblich verkompliziert.

Es ist dies die Erfahrung eines jeden, der eine missionarische Reise außerhalb Europas unternimmt und sich einer großen Anzahl aggressiver evangelikaler Kirchen oder millenaristischen Sekten gegenübersieht, die die meiste Zeit damit verbringen, die katholische Kirche anzugreifen und ihr die Gläubigen wegzunehmen. Eines ihrer Hauptargumente ist: „Die Katholiken beten die Statuen an“, „Die Katholiken beten die Dämonen an“. Ergo: „Die Katholiken sind keine Christen, kommt zu uns“.

Gut. Ich erzähle euch von meiner Erfahrung als einfacher Gläubiger, der aus persönlichen Gründen oft in den äußersten Süden der Philippinen, nach Mindanao, reist. Eine Region, in der zu einer großen Anzahl von Muslimen, die dort seit Jahrhunderten angesiedelt sind, eine explosiv angestiegene Zahl von Protestanten hinzukommt, was eine Zukunft in brasilianischer, das heißt pentekostaler Soße erkennen lässt, dies auch in dem, was noch heute eines der katholischsten Länder der Welt ist: den Philippinen.

Es gibt keine Straße, keinen Fernsehsender oder Radiofrequenz, die nicht von Predigern auf der Suche nach katholischer Beute heimgesucht würden. Das erste Ziel besteht darin zu überzeugen, dass die katholische Kirche falsch ist. Das zweite ist, sich den Zehnten bezahlen zu lassen. Nun, die Bilder der Verehrung heidnischer Gottheiten – oder zumindest von etwas, das wie eine heidnische Gottheit aussieht – während einer Zeremonie in den Vatikanischen Gärten unter den Augen des Papstes sind wirklich um die Welt gegangen. Und in Mindanao, besonders in Gegenden wie South Cotabato, wo inzwischen 20 oder 25 Prozent der Bevölkerung Protestanten sind, haben sie den Predigern aller Art große Hilfe geleistet, um darauf hinzuweisen: „Schaut, Katholiken sind Götzendiener. Wie wir dir immer gesagt haben. Wie die Bibel sagt“.

Als ich heute mit einer jungen, mutigen und ebenfalls entrüsteten katholischen Katechetin sprach, hörte ich in ihrer Stimme die Scham, nicht zu wissen, wie sie ihren Glauben verteidigen soll, nicht zu wissen, wie man Kindern erklärt, dass es nicht wahr ist, dass Katholiken Götzendiener sind. Aus Respekt wollte sie nicht einmal auf Facebook kommentieren, was in Rom passiert ist, denn wenn sie angefangen hätte zu kritisieren, was passiert ist, hätte sie den Protestanten geholfen. Erklärt mal den Leuten in diesen Regionen die Feinheiten des Präfekten Paolo Ruffini, wie man angeblich das Böse dort sieht, wo es nicht ist. Und wenn das in Mindanao passiert ist, wage ich es nicht mir vorzustellen, wie das in Afrika oder Südamerika ist.

Sicher ist, dass diese Bilder, vom Süden der Welt aus gesehen, dem Herzen wirklich ganz viel Schaden zufügen. Und sie machen all jenen das Leben schwer, die einerseits jeden Tag islamische Attentate riskieren, wenn sie zur Kirche gehen, und andererseits dem protestantischen Proselytismus entgegentreten müssen, wenn sie die Straße entlang spazieren.

Ich hoffe, dass die da in Rom verstehen. Zu glauben, auf diese Weise den Amazonas zu gewinnen, um den Rest der Welt zu verlieren… Tolles Ergebnis.

[Unterschriebener Brief]

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Quelle