Warten auf den Papst: Eucharistischer Kongress in Budapest eröffnet

Die Eröffnungsmesse in Budapest 

Zur Abschlussmesse ist Papst Franziskus in Ungarn. In seiner Erwartung wurde am Sonntag der internationale Eucharistische Kongress in Budapest eröffnet. Die Predigt zur Eröffnungsmesse stammte aus der Feder von Kardinal Angelo Bagnasco, Vorsitzender des Rats der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE).

Benedetta Capelli und Stefanie Stahlhofen – Vatikanstadt

Der Internationale Eucharistische Kongress findet bereits zum 52. Mal statt. Er wurde aufgrund der Pandemie um ein Jahr verschoben. Die Großveranstaltung steht unter dem Motto „Alle meine Quellen sind in Dir“ aus den Psalmen. Ziel des alle vier Jahre in einer anderen Metropole stattfindenden katholischen Großereignisses ist es, das Verständnis und die Verehrung des Sakraments der Heiligen Eucharistie in der Orts- und Weltkirche zu fördern und zu vertiefen.

Die Eucharistie – so Kardinal Bagnasco in seiner Predigt bei der Eröffnungsmesse – „überwindet alle Einsamkeit, alle Distanzen und alle Gleichgültigkeit“. Die Predigt bei der Messe auf dem Heldenplatz in Budapest ließ der italiensiche Kardinal auf Ungarisch verlesen. Das festliche Glockengeläut nahm Bagnasco als Beispiel für Einheit – es sei „ein Chor, der die ganze Menschheit umarmen will“.

Keiner ist allein

Der Budapester Kardinal Peter Erdö sagte zu Beginn der Eröffnungsmesse: „Gott, der Herr, schenke uns, dass wir in diesen Tagen spüren können, dass Christus in der Eucharistie bei uns ist. Er lässt die Kirche, die Völker und die Menschheit nicht allein.“ Der Kardinal grüßte auch die Vertreter der Ostkirchen, mit denen er zusammenarbeite und bete, „um die Einheit der Christen aufzubauen“ und damit das Glaubenszeugnis glaubwürdig sein möge.

Knapp 20.000 Menschen aus 80 Ländern, darunter Spitzenvertreter aus Politik und Kirche, waren bei schönem Wetter zur Eröffnungszeremonie gekommen. Höhepunkt des Eröffnungstages war der Freiluft-Gottesdienst, bei dem 1.200 Kinder die Erstkommunion empfingen.

Die Stimme der Versammlung wolle „demütig und freudig an die Herzen der Völker Europas klopfen und bis in die entlegensten Winkel der Erde vordringen“, erklärte Kardinal Bagnasco in seiner Predigt bei der Eröffnungsmesse des Kongresses. So schwach und fehlerbehaftet die Kirche auch sei, halle in ihr doch die Stimme von Jahrhunderten wider und das „Blut der Märtyrer“ mache sie lebendig, wodurch das „Licht Christi“ in ihr glänze, sagte der frühere Vorsitzende der italienischen Bischofskonferenz. Die Priester hätten dabei die Funktion und Aufgabe, „Erben der lebendigen Tradition, Propheten der Seele in einer von Materialismus geprägten Welt und Künder der Gottesliebe und der Zukunft“ zu sein.

Erstkommunion für mehr als 1000 Kinder

Bagnasco wandte sich auch an die 1.200 Kinder, die im Rahmen des Glaubensfestes die Erstkommunion empfingen. Mit Jesus Christus hätten sie „einen Freund gefunden, der euch niemals verraten wird“. An hunderte ebenfalls anwesende Schüler katholischer Schulen gerichtet, sagte der emeritierte Erzbischof von Genua, es sei wichtig, in einer Schulgemeinschaft lernen zu können, in der es keine Vorurteile gegenüber Religion und Christentum gebe. Weiter betonte Bagnasco, dass Glaube und Vernunft zusammengehören und die Kirche auf die Jugend setze:

„Denkt immer daran: Die Kirche braucht Euch, eure Jugend, eure Begeisterung, und ihr braucht Jesus. Alles wird schnell alt, nur Gott bleibt immer jung“

 „Denkt immer daran: Die Kirche braucht Euch, eure Jugend, eure Begeisterung, und ihr braucht Jesus. Alles wird schnell alt, nur Gott bleibt immer jung, und die Kirche ist die wahre Jugend der Welt, weil sie das Sakrament des Leibes Christi bewahrt. Möge die Eucharistie im Zentrum eures Alltags stehen, jeden Tag!“, so der italienische Kardinal. 

Papstmesse als Höhepunkt

Der Eucharistische Weltkongress dauert eine Woche. Am kommenden Sonntag wird als Höhepunkt Papst Franziskus bei der Abschlussmesse erwartet, danach reist er weiter zu einen mehrtägigen Besuch in der Slowakei. 

Beim diesjährigen Kongress gibt es darüber hinaus auch karitative Programmpunkte wie etwa ein „Festmahl der Liebe“, zu dem bereits am Auftaktwochenende Ungarns Diözesen bedürftige Familien, ältere Menschen und Alleinstehende eingeladen hatten. Am Hauptschauplatz, dem Messegelände  „Hungexpo“, finden täglich gemeinsame Gebete, Katechesen und Gottesdienste statt. Darüber hinaus gibt es an mehreren Orten der ungarischen Hauptstadt Bühnenprogramm, kulturelle Veranstaltungen sowie ein Programm für Familien und Jugendliche. Vor der Szent-Istvan-Basilika findet eine Buchmesse statt, bei der 130 christliche Verlagshäuser ihre Neuerscheinungen präsentieren. 

(vatican news/kap – sst) 

Ungarn: Auch Ökumenischer Patriarch bei Weltkongress

Einen Monat vor Beginn des Eucharistischen Weltkongresses in Budapest hat der ungarische Weihbischof Gabor Mohos bestätigt, dass auch der orthodoxe Ökumenische Patriarch Bartholomaios I. an dem coronabedingt um ein Jahr verschobenen kirchlichen Großereignis teilnimmt.

Der Patriarch von Konstantinopel werde am 11. September am Beginn einer großen abendlichen Messe auf dem Kossuthplatz vor dem Parlamentsgebäude sprechen, sagte Mohos im TV-Sender „M1“. Der Budapester Weihbischof leitet das örtliche Sekretariat zur Vorbereitung des Weltkongresses, für dessen Schlussmesse am 12. September auch Papst Franziskus zu seinem siebenstündigen Besuch in die ungarische Hauptstadt kommt.

Die vom Budapester Erzbischof Kardinal Peter Erdö geleitete Messe auf dem Kossuthplatz und die anschließende Kerzenprozession über den breiten Boulevard der Andrassy-Straße zum Heldenplatz würden in besonderer Weise das Erbe des ungarischen Nationalheiligen König Stephan I. (975-1038) widerspiegeln, sagte Weihbischof Mohos. Die Anwesenheit von Patriarch Bartholomaios bei diesem Programmpunkt des achttägigen Weltkongresses sei daher besonders stimmig. Der orthodoxe Patriarch hatte Stephan im Jahr 2000 zusammen mit Bischofs Hierotheos, der im 10. Jahrhundert von Konstantinopel aus nach Ungarn kam, um zu missionieren, zu Heiligen seiner Kirche ernannt.

Mohos rief erneut zur Teilnahme am von 5. bis 12. September geplanten Internationalen Eucharistischen Kongress (IEC/NEK) auf. „Lasst uns gemeinsam feiern, dass wir von unserem christlichen Erbe genährt werden, das nicht nur unsere Vergangenheit, sondern auch unsere Hoffnung und Zukunft ist“, so der Weihbischof.

Die ungarische Regierung hob am vergangenen Dienstag die im Land geltenden Corona-Zugangsbeschränkungen zu Massenveranstaltungen für den Zeitraum des Weltkongresses auf. Neben dem NEK samt Papstvisite gilt die Sonderregelung auch für die Feiern rund um den anstehenden Staatsfeiertag (Stephanstag) am 20. August und eine Pferde-Sportveranstaltung Anfang September in Budapest. Normalerweise dürfen in Ungarn derzeit Veranstaltungen mit mehr als 500 Teilnehmern nur mit Immunitätsnachweis besucht werden.

Achttägiges Programm

Der Eucharistische Weltkongresses wird am Nachmittag des 5. September eröffnet – und zwar mit einem vom Vorsitzenden des Rates der europäischen Bischofskonferenzen (CCEE) Kardinal Angelo Bagnasco geleiteten großen Gottesdienst samt Erstkommunion auf dem Budapester Heldenplatz. Zentraler Schauplatz der folgenden Programmtage mit Katechesen, Ausstellungen, Konzerten und Familienangeboten ist das „Hungexpo“-Messegelände. Für die Kongressteilnehmer beginnt dort jeder Tag mit einem gemeinsamen Gebet und von Bischöfen geleiteten Meditationen und Katechesen zu Glaubensthemen sowie Gottesdiensten und Arbeitsgruppen an den Nachmittagen.

In Budapest erwartet werden dazu neben dem vatikanischen Kurienerzbischof Piero Marini etwa die Kardinäle Louis Raphael Sako (Bagdad), Charles Maung Bo (Yangon, Myanmar), Dominik Duka (Prag), Orani Joao Tempesta (Rio, Brasilien) und John Onaiyekan (Nigeria) oder der philippinische Erzbischof Jose Palma aus Cebu, wo 2016 der bisher letzte Eucharistische Weltkongress stattfand.

Familientag auf der Margareteninsel

Weitere besondere Gottesdienste während der Kongresstage finden auch in der Stephansbasilika im Zentrum Budapests statt. So feiert etwa der melkitische griechisch-katholische Patriarch von Antiochien und Alexandrien, Yousif Absi, am 8. September eine Messe im byzantinischen Ritus. Am Abend (17 Uhr) desselben Tages finden in elf Budapester Pfarrkirchen parallele Gottesdienste statt. Eine davon feiert der Eisenstädter Bischof Ägidius Zsifkovics in deutscher und lateinischer Sprache in der Pfarrkirche Szent Imre. Zsifkovics ist offizieller Delegierter der Österreichischen Bischofskonferenz für den Weltkongress.

Für 11. September ist ein Familientag auf der Margareteninsel geplant. Auf dem Platz vor der Stephansbasilika erwarten Besucher während der Kongresstage kulturelle Veranstaltungen, darunter eine Buchmesse und weitere kulturelle Veranstaltungen. Das Ungarische Nationalmuseum zeige zudem eine Schau, die unter dem Titel „Kreuzfeuer“ Christenverfolgung thematisiert, kündigten die NEK-Organisatoren an. Zudem sind zahlreiche Konzerte geplant. So tritt am 9. September in der Franz-Liszt-Musikakademie der Synodal-Chor des orthodoxen Moskauer Patriarchats auf.

Theologische Konferenz über Eucharistie

Schon in der Woche vor dem Großereignis ist in Esztergom von 2. bis 4. September eine internationale theologische Konferenz geplant, bei der zahlreiche Referenten wie die an der Universität Wien lehrende Theologin Marianne Schlosser, der Wiener orthodoxe Metropolit Arsenios (Kardamakis), der deutsche Dogmatiker Helmut Hoping oder der weltweite Ordensmeister der Dominikaner, Gerard Timoner, verschiedenen Aspekte der Eucharistie als Quelle des kirchlichen Lebens beleuchten werden.

Eucharistische Weltkongresse sollen das Verständnis und die Verehrung des Sakraments der Heiligen Eucharistie in der Orts- und Weltkirche fördern und vertiefen. Sie werden seit 1881 an wechselnden Orten in zuletzt vierjährigem Abstand durchgeführt, zuletzt 2016 im philippinischen Cebu, nach Dublin (2012), Quebec (2008), Guadalajara (2004) und Rom (2000). Budapest war bereits 1938 Gastgeber der Veranstaltung, Wien bereits zuvor im Jahr 1912.

(kap – pr)

Der 52. Internationale Eucharistische Kongress in Budapest

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Hungary is preparing for a special event in September: The Eucharistic Congress

Lied für Internationalen Eucharistischen Kongress in Budapest veröffentlicht

Kardinal Péter Erdő bei einer Pressekonferenz zum Internationalen Eucharistischen Kongress in Budapest am 14. Juni 2021
Foto: IEC 2021 Budapest

BUDAPEST , 16 June, 2021 / 6:40 AM (CNA Deutsch).- 

Kardinal Péter Erdő hat die offizielle Hymne des diesjährigen Internationalen Eucharistischen Kongresses in Budapest vorgestellt. Das berichtet die Catholic News Agency (CNA). Der Primas von Ungarn stellte das Lied auf einer Pressekonferenz am 14. Juni vor.

Die Organisatoren beschrieben es als „aufgefrischte Version“ einer Hymne aus dem Jahr 1938, als die ungarische Hauptstadt das letzte Mal Gastgeber des Internationalen Eucharistischen Kongresses war.

Kardinal Erdő, der Erzbischof von Esztergom-Budapest, stellte auch ein neues Video vor, das die Bekehrungsgeschichten von drei jungen Menschen in Budapest zeigt.

Der Kongress sollte ursprünglich 2020 stattfinden, wurde aber wegen der Coronavirus-Pandemie auf 2021 verschoben.

Papst Franziskus ist als Hauptzelebrant der Abschlussmesse am 12. September um 11:30 Uhr auf dem Heldenplatz vorgesehen.

Bei der Pressekonferenz begrüßte Erdő auch zwölf Kongress-Botschafter, darunter Künstler, Musiker, Sänger und Dichter, die ihr Zeugnis von der verwandelnden Kraft der Eucharistie geben werden.

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Kardinal: Interkommunion kein Thema beim Internationalen Eucharistischen Kongress

Kardinal Peter Erdö – hier eine Aufnahme aus dem Jahr 2011 – ist Erzbischof von Esztergom-Budapest und Primas von Ungarn. Sein Wahlspruch ist: Initio non erat nisi gratia (Am Anfang war nichts, nur die Gnade).
Foto: Thaler Tamás / Wikimedia (CC BY 3.0)

BUDAPEST , 26 May, 2021 / 8:25 AM (CNA Deutsch).- 

Nach der öffentlichen Interkommunion beim „Ökumenischen Kirchentag“ in Frankfurt hat der Budapester Erzbischof, Kardinal Péter Erdő, diese Provokation für den Internationalen Eucharistischen Kongress in Ungarn ausgeschlossen: Dies sei kein Thema für die Christen in seinem Land, erklärte der katholische Prälat.

„Von Seiten der reformierten Kirche und der Orthodoxen besteht bei uns in Ungarn kein Wunsch einer Interkommunion, die der vollen Einheit der Kirche vorangeht“, sagte Erdő im Interview mit der „Herder Korrespondenz“ (Juni-Ausgabe).

„Von der Seite einiger evangelisch-lutherischer Christen nehmen wir eine solche Tendenz wahr, sie ist aber eher sporadisch“, so Erdő weiter. Die eucharistische Gemeinschaft sei nach der Lehre des Zweiten Vatikanischen Konzils einerseits „Quelle der Einheit der Christen“, andererseits „Ausdruck der vollständigen Gemeinschaft“. In diesem Spannungsfeld stünden „alle legitimen Lösungen“. Erdő ist Gastgeber des Internationalen Eucharistischen Kongresses, der im September in Budapest stattfinden soll und zu dem Papst Franziskus seine Teilnahme angekündigt hat.

Beim deutschen „Ökumenischen Kirchentag“ hatten am 15. Mai dessen Präsidenten, Thomas Sternberg und Bettina Limpert, öffentlich Interkommunion begangen. Der ZdK-Funktionär und Katholik Sternberg an einem protestantischen Abendmahl teil, und die protestantische Präsidentin des ÖKT, Bettina Limpert, empfing die heilige Kommunion aus der Hand des Frankfurter Stadtdekans, Johannes zu Eltz.

Mit der provokativen Geste gipfelte  der vom 13. bis 16. Mai in Frankfurt abgehaltene „Ökumenische Kirchentag“. Dabei kam es nicht nur zur öffentlichen Interkommunion durch die Präsidenten der Veranstaltung: Zum Auftakt der Feier der heiligen Messe im Kaiserdom sagte der Frankfurter Stadtdekan Johannes zu Eltz, er bitte evangelische Christen um Entschuldigung, weil sie oft unter dem Hochmut und Abgrenzungsbemühungen von katholischer Seite zu kämpfen hätten. Eltz weiter: „Ich bitte dafür um Verzeihung und danke für die Langmut.“

Ortsbischof Georg Bätzing hatte die Aktion im Vorfeld durch die Aussage ermöglicht, es sei eine „Gewissensfrage“, ob Protestanten den Leib Christi empfangen können.

Unklar ist, ob sich der Eucharistische Weltkongress von anderen Themen des ÖKT inspirieren lässt: Die offizielle Festveranstaltung des in Frankfurt und digital abgehaltenen Events war: „Eine festlich-kurzweilige Begegnung der Veranstalter des 3. ÖKT mit Gästen aus Politik, Kirchen, Kultur und Held*innen der Corona-Pandemie aus Frankfurt und Umgebung“.  Weitere Themen des ÖKT, dessen offizielles Motto „schaut hin“ war, waren etwa Bibelstunden mit prominenten Christen, Podiumsdiskussion über Zivilcourage, „Rechtsterrorismus in Deutschland“, sowie „Schöpfung und Klimakrise“.

In Budapest, wo auch Papst Franziskus erwartet wird, geht es stattdessen vor allem um Theologie, die Christenverfolgung und – im Rahmenprogramm – den Dialog mit anderen Religionen, sowie natürlich die Feier der Sakramente: Der Internationale Eucharistische Kongress wird im September mit einem 1.000-köpfigen Chor und einer „riesigen“ Anzahl von Erstkommunionen eröffnet.

Bei einer Pressekonferenz am 13. Mai in der ungarischen Hauptstadt betonten die Veranstalter die Bedeutung der Entscheidung von Papst Franziskus, die Abschlussmesse auf dem Heldenplatz der Stadt zu feiern.

Der Kongress sollte ursprünglich im Jahr 2020 stattfinden, wurde aber wegen der Corona-Krise auf 2021 verschoben.

„Der Besuch des Heiligen Vaters sendet eine starke Botschaft, da es 21 Jahre her ist, dass der oberste Pontifex, damals Papst Johannes Paul II., zuletzt an einem Internationalen Eucharistischen Kongress teilnahm – in Rom“, hieß es in einer Presseerklärung.

„Der Heilige Stuhl wird bei solchen weltweiten Veranstaltungen gewöhnlich durch den Apostolischen Nuntius oder Legaten vertreten, und der Papst wendet sich in der Regel in Videobotschaften an die Pilger.“

Der Kongress beginnt am Sonntag, 5. September, um 15 Uhr auf dem Heldenplatz mit einer Eröffnungszeremonie, zu der auch ein Auftritt eines Chors von 1.000 Sängern gehört.

Zu den Rednern gehören der burmesische Kardinal Charles Maung Bo, der pensionierte Kurienkardinal Robert Sarah, der irakische Kardinal Louis Raphaël Sako, der indische Kardinal Oswald Gracias, der nigerianische Kardinal John Onaiyekan und der kanadische Kardinal Gérald Lacroix.

Laut den Organisatoren ist Erzbischof José Palma von Cebu, der von den Philippinen einfliegen wird, der Redner mit der weitesten Anreise.

Ungarn hat eine Bevölkerung von 9,8 Millionen Menschen, von denen 62% katholisch sind. Das Land, das an Österreich, Serbien, Kroatien, Slowenien, Rumänien, die Ukraine und die Slowakei grenzt, war zuletzt 1938 Gastgeber des Eucharistischen Kongresses.

Rund um den Kongress wird es noch eine ganze Reihe weiterer Veranstaltungen geben. Ein theologisches Symposium findet vom 2. bis 4. September in Esztergom statt, einer Stadt in Norden des Landes, die der Sitz des Primas von Ungarn ist.

Am 4. September findet in der Budapester Synagoge in der Dohány-Straße ein Konzert statt, das den jüdisch-christlichen Dialog feiert. Eine Reihe von Abendkonzerten wird während des gesamten Kongresses durchgeführt.

Die Organisatoren hoben die Premiere einer Messvertonung in der Sprache der Roma während einer Messe in der St.-Stephans-Basilika hervor. Die Messvertonung wurde von dem jungen Komponisten Patrik Gergő Oláh geschaffen. Das traditionell nomadisch lebende Volk der Roma ist die größte Minderheit in Ungarn.

In Zusammenarbeit mit „Ungarn hilft“, dem humanitären Hilfsprogramm des Landes für verfolgte Christen, und dem Ungarischen Nationalmuseum wird außerdem eine Ausstellung zum Thema Christenverfolgung eröffnet.

Predigt von Kardinal Joachim Meisner im Abschlussgottesdienst zum Eucharistischen Kongress 2013 in Köln

Kardinal Joachim Meisner im Jahr 2013 in Köln vor seinem Wappen.

Liebe Mitbrüder im geistlichen Dienst, liebe Schwestern, liebe Brüder!

1. Nirgendwo erhält der Mensch und unsere Welt einen so unwahrscheinlichen Wertzuwachs wie in der heiligen Eucharistie. Bei der Zurüstung der eucharistischen Gaben für die heilige Wandlung betet die Kirche: „Gepriesen bist du, Herr, unser Gott, Schöpfer der Welt. Du schenkst uns das Brot, die Frucht der Erde und der menschlichen Arbeit. Wir bringen dieses Brot vor dein Angesicht, dass es uns das Brot des Lebens werde“. Und dann entsprechend weiter: „Wir danken dir für den Wein, die Frucht des Weinstocks und der menschlichen Arbeit. Wir bringen diesen Kelch vor dein Angesicht, dass er uns der Kelch des Heiles werde“. Christus solidarisiert sich mit unserer Welt und mit den Menschen. Dieses Brot, die Frucht dieser Erde, wird zu seinem Leib. „Das ist mein Leib“, sagt der Priester im Auftrag des Herrn über jenes Brot, dieses Stückchen Materie von unserer deutschen Erde. Christus nimmt unser Land gleichsam in seine eigene Leibhaftigkeit auf. Von dieser Handvoll Brot, verwandelt in den Leib Christi, wird das ganze Land mitgeheiligt, von Görlitz bis Köln, von München bis Flensburg und jede Stadt und jedes einzelne Dorf dazwischen. Unser ganzes Land erhält eine andere, eine heilige Qualität. Darum tragen wir die Eucharistie, den Leib des Herrn, genommen aus dieser Erde, am Fronleichnamsfest über die Straßen unseres Landes. Denn beides gehört zusammen.

Christus bekennt sich zu uns und zu unserem Land. Deutschland ist trotz allem – von Gott her gesehen – nicht gottverlassen. Deutschland ist durch die heilige Eucharistie ein gottverbundenes Land. Dafür steht die Eucharistie in den Tabernakeln unserer Kirchen. Und die Erde Deutschlands ist darum keine wertfreie Materie, mit der man machen könnte, was man möchte. Diese Erde ist bestimmt und gesegnet, Leben zu spenden, Brot zu bringen, um den Hunger der Menschen zu stillen, aber auch den Hunger der Menschen nach Gott. Gott hat ein Recht auf unser Land. Und wo man ihm das Recht nimmt, dort verliert auch immer der Mensch sein Recht. Gott ist keine Privatsache. Er ist die öffentlichste Sache, die es überhaupt gibt. Er ist nicht ein kirchlicher Grundstücksverwalter, er ist der Herr der Welt und damit auch Herr unseres Landes.

2. Die heilige Eucharistie zeigt es uns deutlich: Es gibt keinen leiblosen Christus und folglich keinen weltlosen Gott und darum keine gottlose Welt. Wer im privaten und im gesellschaftlichen Leben Gott theoretisch oder praktisch ausklammert, der führt sich und die Menschen am Sinn des Lebens vorbei. Dieses Brot, die Frucht der Erde und der menschlichen Arbeit, wird zum Leib Christi. Die Büros, Fabriken und Arbeitsstätten und unsere Kirchen haben darum etwas miteinander zu tun. Die Montagehallen und die Kirchengewölbe gehören zusammen. Eure tägliche Arbeit und unsere tägliche Feier der hl. Eucharistie bilden eine Einheit. Indem der auferstandene Christus sich in die Frucht menschlicher Arbeit, in das eucharistische Brot hinein vergegenwärtigt, fällt von diesem Glaubensgeheimnis aus Glanz und Würde auf die Arbeitswelt des Menschen. Gott braucht Menschen. Gott braucht Arbeiter, Ingenieure, Ärzte, um sich in die Frucht ihrer Arbeit hinein vergegenwärtigen zu können. Indem Gottes Gebote normierend für die Welt der Arbeit sind, garantiert er uns, dass die Arbeit nicht zum Götzen deformiert, und schützt die Arbeiter vor Ausnutzung und Ausbeutung. Auch deswegen feiern wir den eucharistischen Herrn heute im Eucharistischen Kongress in aller Öffentlichkeit. Wir tragen ihn hinaus aus unseren Kirchen in die Welt der menschlichen Arbeitsstätten, um zu bekennen: Du bist auch der Herr unseres Lebens und unserer Arbeitswelt.

3. Eucharistie ist auch immer das Fest des Menschen. Der Schöpfungsbericht lässt den von Gott ins Paradies gesetzten ersten Menschen, Adam, nach einer Partnerin auf die Suche gehen, nach einer Partnerin, zu der er „Du“ sagen und der er sich schenken kann. Und er findet immer nur Tiere. Und es kommt ihm nicht das menschliche „Du“ über die Lippen, sondern immer nur die Namen für die Tiere, bis ihm plötzlich Eva gegenübertritt und er in den Ruf der Freude ausbricht: „Das endlich ist Bein von meinem Bein und Fleisch von meinem Fleisch“ (Gen 2,23). Und er schenkt ihr sein „Du“. Der Herr sagt uns im Hinblick auf die heilige Eucharistie: „Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der bleibt in mir, und ich bleibe in ihm“ (Joh 6,56). Durch die Eucharistie werden wir Fleisch von seinem Fleisch, Bein von seinem Bein. Der Herr identifiziert sich mit uns, sodass wir für Gott wirkliche Partner werden, ähnlich wie sein Sohn, sodass er auch uns sein Du-Wort schenkt, wie er zu seinem Sohn sagt: „Du bist mein geliebtes Kind, an dir habe ich Gefallen gefunden“ (Mk 1,11).

Der Herr identifiziert sich mit uns, und darum werden wir zu seinem Leib, zum Leibe Christi, zur Kirche des Herrn. Unsere Kirche ist kein frommer Zweckverband zur Durchsetzung religiöser Interessen, sondern die Kirche ist der Leib Christi in unserem Land. Und die Herzmitte dieser Kirche ist der eucharistische Herr, real gegenwärtig in den Gestalten von Brot und Wein. Die Gegenwart Christi im Altarsakrament zu suchen und in seiner Gegenwart zu verweilen, das ist weit mehr als eine bloße Gebetsgeste. Es heißt, sich der göttlichen Strahlungskraft der heilenden Liebe Gottes auszusetzen, die Jesus erfüllt. „Denn in ihm allein wohnt wirklich die ganze Fülle Gottes“ (Kol 2,9), wie der Apostel Paulus ausdrücklich sagt. Seinem Bild sollen wir gleichgestaltet werden. Seine Herrlichkeit sollen wir widerspiegeln, (vgl. 2 Kor 3,18) wie Paulus bezeugt. Wir treten in diese Gegenwart ein, wenn wir vor der heiligen Eucharistie niederknien, jetzt bei der hl. Messe oder vor dem Tabernakel in der heimatlichen Pfarrkirche.

Liebe Freunde, es ist kein gutes Zeichen, wenn unsere Kirchen außerhalb der Eucharistiefeiern leer oder gar verschlossen bleiben. Ich frage mich oft: „Wie kommt das nur, dass die Kirchenbänke leer bleiben, obwohl die Tabernakel voll gefüllt sind?“, und ich frage mich selbst: „Reden wir Priester zu wenig davon?“. Dieses Schweigen unsererseits wäre ohrenbetäubend für das Volk Gottes. Es wüsste dann nicht mehr, dass es ein eingeladenes Volk, ein vom lebendigen Gott erwartetes Volk ist.  „Herr,  zu  wem  sollen  wir  gehen?“ (Joh 6,68), stand und steht über unserem Eucharistischen Kongress. Und wir machen das weitere Wort des hl. Petrus zu unserem eigenen Bekenntnis: „Du hast Worte des ewigen Lebens. Wir sind zum Glauben gekommen und haben erkannt: Du bist der Heilige Gottes“ (Joh 6,68-69). In diesem apostolischen Bekenntnis ist uns Wegweisung, Wegzehrung und Weggeleit gegeben.

Wir gehen heute wieder in unsere Pfarreien und Gemeinden zurück, und dort wartet schon der eucharistische Herr in den Kirchen und Kapellen auf uns. Das wäre auch eine gute Frucht unseres Eucharistischen Kongresses, dass wir in unseren Pfarrgemeinden vielleicht als Familiengemeinschaften, als kleine Gruppen oder als Einzelne einmal in der Woche zu einer viertelstündigen Anbetung unsere Kirchen aufsuchen. Vergessen wir nicht: Christus identifiziert sich in der heiligen Eucharistie mit uns selbst und mit unserem Land!

Nun sind wir auch eingeladen, uns mit diesem Land, das unsere Heimat ist, zu identifizieren. Diese Einladung an unsere Mitbewohner auszurichten, ist unsere Berufung und ist unsere Sendung. Amen.

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Quelle

Papst Franziskus ermutigt, das Allerheiligste Sakrament zu besuchen

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Kardinal Angelo Bagnasco / Quelle: CEI – Italienische Bischofskonferenz

Schreiben an den Präsidenten der Italienischen Bischofskonferenz
anlässlich des 26. Eucharistischen Kongresses in Italien

Mit einem Schreiben vom Mittwoch, dem 6. Juli, ernannte Papst Franziskus den Präsidenten der Italienischen Bischofskonferenz, Kardinal Angelo Bagnasco, zum Päpstlichen Sondergesandten beim 26. Eucharistischen Kongress in Italien, der vom 15. bis zum 18. September 2016 in Genua stattfinden wird. Kardinal Bagnasco ist auch Erzbischof von Genua.

In seinem in lateinischer Sprache verfassten Brief ermutigt der Papst die Christen „möglichst täglich“ und „insbesonders in den schwierigen Momenten des Lebens“, das in den Kirchen aufbewahrte und „oft im Stich gelassene“ Allerheiligste Sakrament zu besuchen.

Dies sei eine Gelegenheit um „mit kindlicher Liebe“ mit Christus zu reden, ihn so „in der Stille“ anzuhören und sich ihm „in Ruhe anzuvertrauen.“ (pdm)

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Quelle

Siehe auch:


Al Venerabile Fratello Nostro

Angelo S.R.E. Cardinale Bagnasco

Arcivescovo Metropolita di Genova

Presidente della Conferenza Episcopale Italiana

Abbiamo appreso con grande gioia che nei giorni 15-18 del prossimo mese di settembre sarà celebrato nella illustre città di Genova il Congresso Eucaristico Nazionale Italiano.

All’evento parteciperanno molti Fedeli Cristiani italiani: Cardinali, Vescovi, Sacerdoti, Religiosi, Religiose e Laici per celebrare “la fonte viva della Chiesa e il pegno della gloria futura” (Unitatis Redintegratio, 15).

Desiderando aggiungere ancor maggiore decoro all’evento che sarà celebrato, abbiamo rivolto il Nostro pensiero a Te, Venerabile Fratello Nostro, solerte Arcivescovo Metropolita della stessa città e Presidente della Conferenza Episcopale Italiana.

Per questo ti eleggiamo e nominiamo Nostro Inviato Speciale, affinché rappresenti in questo Congresso Eucaristico la Nostra persona e sia interprete e messaggero dei desideri e delle esortazioni che Noi portiamo in cuore, ben certi che, per le tue nobili doti di animo e d’ingegno e per la tua esperienza pastorale, adempirai con grande diligenza, con l’aiuto dello Spirito Santo, la missione che ti affidiamo.

In questa fausta circostanza che ci viene offerta esortiamo tutti i Fedeli partecipanti ad onorare sempre più la santissima Eucaristia, “sacramento di pietà, vincolo di carità e convito pasquale” (Sacrosantum Concilium, 47), e a nutrirsene per essere fraternamente uniti tra loro e per cooperare all’edificazione della Chiesa e al bene del mondo.

Vogliamo inoltre esortare tutti a visitare – se possibile, ogni giorno – soprattutto nelle difficoltà della vita, il Santissimo sacramento dell’infinito amore di Cristo e della sua misericordia, conservato nelle nostre chiese, e spesso abbandonato, per parlare filialmente con Lui, per ascoltarLo nel silenzio e per affidarsi tranquillamente a Lui.

Inoltre con tutta la Chiesa diciamo e, ancor meglio, cantiamo con grande fede: “Tantum ergo sacramentum veneremur cernui et antiquum documentum novo cedat ritui; praestet fides supplementum sensuum defectui. Genitori Genitoque laus et iubilatio, salus, honor, virtus quoque sit et benedictio; Procedenti ab Utroque compar sit laudatio. Amen.”

Infine supplichiamo Dio affinché, per l’intercessione della Santissima Madre di Dio, faccia nascere da questo Congresso Eucaristico Nazionale abbondanti frutti spirituali, mentre, come prova del nostro affetto impartiamo di tutto cuore la Benedizione Apostolica a Te, venerabile Fratello Nostro e a tutti i partecipanti, chiedendo preghiere per Noi e per il Nostro Ministero Petrino.

 

Dal Palazzo Vaticano, il Giorno 7 del mese di giugno dell’anno 2016, Giubileo della Misericordia, quarto del Nostro Pontificato.

 

Franciscus


Die Kraft der Eucharistie verändert die Herzen

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Opening Mass of International Eucharistic Congress 2016, from Cebu, Philippines 24 January 2016 HD

Videobotschaft von Papst Franziskus zum Abschluss
des Internationalen Eucharistischen Kongresses
in Cebu (Philippinen)

Cebu/Vatikanstadt. Der nächste Eucharistische Weltkongress findet 2020 in Budapest statt. Das kündigte Papst Franziskus in einer Videobotschaft an die Teilnehmer des Weltkongresses in Cebu auf den Philippinen an. Nach1938 ist die ungarische Hauptstadt damit zum zweiten Mal Gastgeber des kirchlichen Großereignisses. Das Treffen in Cebu endete am Sonntag, 31. Januar. Im Folgenden die Videobotschaft des Papstes:

Liebe Brüder und Schwestern!

Ich grüße euch alle, die ihr in Cebu aus Anlass des 51. Internationalen Eucharistischen Kongresses versammelt seid. Ich danke Kardinal Bo, der als mein Vertreter bei euch ist, und richte einen besonderen Gruß an Kardinal Vidal, Erzbischof von Palma, sowie die Bischöfe, Priester und Gläubigen in Cebu und alle Philippiner. Ebenso grüße ich Kardinal Tagle und alle Katholiken der Philippinen. Ich freue mich besonders, dass dieser Kongress so viele Menschen aus dem großen asiatischen Kontinent und aus der ganzen Welt zusammengeführt hat.

Vor fast genau einem Jahr habe ich in der Zeit nach dem Taifun Yolanda die Philippinen besucht. Ich war persönlich Zeuge des tiefen Glaubens und der Widerstandsfähigkeit seiner Einwohner. Unter dem Schutz des »Santo Niño« hat das philippinische Volk vor etwa 500 Jahren das Evangelium Jesu Christi empfangen. Seitdem hat es der Welt ein Beispiel der Treue und der tiefen Hingabe an den Herrn und seine Kirche gegeben. Es war auch ein Volk von Missionaren, die das Licht des Evangeliums in Asien und bis an die Grenzen der Erde verbreitet haben.

Das Thema des Eucharistischen Kongresses – »Christus in euch, unsere Hoffnung auf Herrlichkeit« – ist sehr zeitgemäß. Es erinnert uns daran, dass der auferstandene Jesus immer lebendig und in seiner Kirche gegenwärtig ist, vor allem in der Eucharistie, dem Sakrament seines Leibes und Blutes. Die Gegenwart Christi unter uns ist nicht nur ein Trost, sondern auch eine Verheißung und ein Aufruf. Es ist eine Verheißung, dass wir eines Tages in der Fülle seines Reiches an ewiger Freude und ewigem Frieden teilhaben werden. Aber es ist auch ein Aufruf, als Missionare hinauszugehen, um die Botschaft der Zärtlichkeit, Vergebung und Barmherzigkeit des Vaters zu jedem Mann, jeder Frau und jedem Kind bringen.

Wie sehr braucht unsere Welt diese Botschaft! Wenn wir an die Konflikte, die Ungerechtigkeiten und die akuten humanitären Krisen denken, die unsere Zeit kennzeichnen, dann sehen wir, wie wichtig es für jeden Christen ist, ein wahrer missionarischer Jünger zu sein und die Frohe Botschaft der erlösenden Liebe Christi in eine Welt zu bringen, die Versöhnung, Gerechtigkeit und Frieden so dringend braucht.

So passt es sehr gut, dass dieser Kongress im Jahr der Barmherzigkeit abgehalten wurde, in dem die ganze Kirche eingeladen ist, sich auf die Herzmitte des Evangeliums zu konzentrieren. Wir sind gerufen, den Balsam von Gottes barmherziger Liebe der ganzen Menschheitsfamilie zu bringen, indem wir die Wunden verbinden und Hoffnung dorthin bringen, wo Verzweiflung so oft die Oberhand zu gewinnen scheint.

Da ihr euch nun vorbereitet, am Ende dieses Eucharistischen Kongresses »hinauszugehen«, möchte ich euch bitten, über zwei Gesten Jesu beim Letzten Abendmahl nachzudenken. Beide haben etwas mit der missionarischen Dimension der Eucharistie zu tun. Es sind die Tischgemeinschaft und das Waschen der Füße.

Wir wissen, wie wichtig für Jesus die gemeinsamen Mahlzeiten mit seinen Jüngern waren, aber auch und besonders mit Sündern und Ausgestoßenen. Gemeinsam am Tisch sitzend, konnte Jesus den anderen zuhören, ihren Erzählungen lauschen, ihre Hoffnungen und Erwartungen verstehen und von der Liebe des Vaters zu ihnen sprechen. In jeder Eucharistiefeier, dem Tisch des Herrenmahles, sollten wir angeregt werden, seinem Beispiel zu folgen, indem wir mit Respekt und Offenheit auf die anderen zugehen, um die Gabe mit ihnen zu teilen, die wir empfangen haben.

In Asien, wo die Kirche in einem respektvollen Dialog mit den Anhängern anderer Religionen engagiert ist, geschieht dieses prophetische Zeugnis, wie wir wissen, meist durch den Dialog des Lebens. Durch das Zeugnis eines durch Gottes Liebe verwandelten Lebens verkünden wir am besten die das Gottesreich kennzeichnende Verheißung der Versöhnung, der Gerechtigkeit und der Einheit der Menschheitsfamilie. Unser Beispiel kann Herzen für die Gnade des Heiligen Geistes öffnen, der sie zu Christus, dem Erlöser, führt.

Das zweite Bild, das der Herr uns beim Letzten Abendmahl zeigt, ist das Waschen der Füße. Am Vorabend seines Leidens wusch Jesus seinen Jüngern die Füße als Zeichen demütigen Dienens und jener bedingungslosen Liebe, mit der er am Kreuz sein Leben für die Rettung der Welt hingab. Die Eucharistie ist eine Schule des demütigen Dienens. Sie lehrt uns die Bereitschaft, für andere da zu sein. Das gehört ebenso zur Herzmitte missionarischer Jüngerschaft.

Hier denke ich an die Folgen des Taifuns. Er hat immense Zerstörungen auf den Philippinen mit sich gebracht, aber ebenso eine immense Welle der Solidarität, der Großherzigkeit und der Güte. Menschen haben sich darangemacht, nicht nur Häuser wieder aufzubauen, sondern Menschenleben. Die Eucharistie spricht von dieser Kraft, die aus dem Kreuz strömt und uns beständig neues Leben bringt. Sie verändert die Herzen. Sie macht uns fähig zu liebevoller Sorge, dazu, die Armen und Schwachen zu schützen und hellhörig zu sein für den Schrei unserer notleidenden Brüder und Schwestern. Sie lehrt uns, mit Rechtschaffenheit zu handeln und Ungerechtigkeit und Korruption zurückzuweisen, die die Wurzeln der Gesellschaft vergiften.

Liebe Freunde, möge dieser Eucharistische Kongress euch in eurer Liebe zum in der Eucharistie gegenwärtigen Jesus stärken. Möge er euch befähigen, als missionarische Jünger diese großartige Erfahrung kirchlicher Gemeinschaft und missionarischen Aufbruchs in eure Familien, eure Pfarrgemeinden und Gemeinschaften sowie in eure Ortskirchen zu tragen. Möge er ein Sauerteig der Versöhnung und des Friedens für die ganze Welt sein.

Nun, am Ende des Kongresses, freue ich mich anzukündigen, dass der nächste Internationale Eucharistische Kongress 2020 in Budapest, Ungarn, stattfinden wird. Ich bitte euch alle, gemeinsam mit mir für dessen geistliche Fruchtbarkeit zu beten und für eine Ausgießung des Heiligen Geistes über alle, die mit seiner Vorbereitung betraut sind. Da ihr nun im Glauben erneuert nach Hause zurückkehrt, erteile ich euch und euren Familien gerne meinen Apostolischen Segen als Unterpfand anhaltender Freude und beständigen Friedens im Herrn.

(Orig. engl.; ital. in O.R. 1./2.2.2016)