Erläuterungen zu 40 Prädikaten
von Irene Heise, Wien
I. Allgemeines
Die „Litanei zur heiligen Katharina von Siena“ von Prof.in Irene Heise, Wien, ist im Jahr 2007 entstanden und „mit Druckerlaubnis des Erzbischöflichen Ordinariates Wien vom 9.September 2008, Zl. K207/08, Generalvikar Schuster“, in die Gebete der Kirche aufgenommen worden.
Zur Gliederung der Litanei:
Die Lauretanische Litanei zur Mutter Gottes zum Vorbild (Anrufungen Gottes am Anfang und Schluss), ist die Litanei zur heiligen Katharina von Siena hingegen in vier Strophen zu je zehn Prädikaten gegliedert und schließt mit einem Fürbittgebet.
Zur Herkunft der Prädikate: Diese stammen aus:
- Zitaten der 2 Biographen und Zeitzeugen Katharinas, Raimund von Capua (ihr Beichtvater) sowie Tommaso Caffarini (Gefährte ihrer „famiglia“);
- Zitaten von 5 Päpsten:
- Papst Pius II. in seiner Bulle „Misericordias Domini“ zur Heiligsprechung Katharinas vom 29 06 1461;
- Papst Paul VI. in seiner Homilie sowie im Apostolischen Schreiben anlässlich der Erhebung Katharinas zur Kirchenlehrerin „Mirabilis in Ecclesia Deus“ vom 04 10 1970;
- Papst Johannes XXIII. aus seiner Ansprache anlässlich des 500. Jahrestages der Heiligsprechung Katharinas, in: Papst Paul VI., Mirabilis in Ecclesia Deus, s.o.
- Papst Johannes Paul II. in seinem Apostolischen Schreiben anlässlich des 600. Jahrestages des Heimganges Katharinas „Amatissima Providentia“ vom 29 04 1980.
- Papst Pius X. aus einer Rede in der römischen Kirche Santa Maria Sopra Minerva zu Ehren der beiden PatronInnen Roms, Katharina von Siena und Franz von Assisi, vom 05 05 1940, in: Amatissima Providentia, s.o.
- Ergänzungen von Irene Heise:
- Aus dem Kontext der Schriften der hl.Katharina (Briefe und Buch „Dialog von der göttlichen Vorsehung“) sowie der Biographien o.a. Zeitzeugen;
- Aus dem Buch Irene Heise, „Caterina von Siena – Gebt ihnen zu essen! Die mystisch-theologische Kompetenz der Kirchenlehrerin und Patronin Europas als Schlüssel für eine befreiende Sakramentenpraxis“.
Näheres zu den Quellen: Siehe bitte Punkt III.,Verzeichnis der Quellen und Abkürzungen.
Zu den 4 Strophen:
- Die ersten beiden Strophen enthalten bildhafte Prädikate seitens der Biographen und der Päpste (vor allem aus der Heiligen Schrift) sowie charismatische Titel;
- die dritte Strophe bringt Prädikate das irdische Leben Katharinas betreffend, teils aus den päpstlichen Dokumenten, teils von Irene Heise aus dem Kontext der Schriften von und über Katharina;
- die vierte Strophe steigert sich zu den erhabensten Prädikaten Katharinas seitens der Päpste sowie Irene Heise, gipfelnd in den höchsten Titeln: „Patronin Europas“ (Papst Johannes Paul II.) und „Lehrerin der gesamten Kirche“ (Papst Paul VI.).
Zum Fürbittgebet am Schluss der Litanei:
Sie enthält drei der wesentlichsten theologischen Begriffe in Katharinas Lehre:
Liebendes Verlangen, Stellvertretende Sühne und Kostbares Blut Jesu Christi.
Sie werden sowohl einzeln, als auch im Kontext sowie im Hinblick auf Katharinas Eucharistieverständnis erörtert.
II. Kommentare zu den einzelnen Anrufungen
Vorab ist zu bemerken, dass die Erläuterungen zu den einzelnen Anrufungen in sehr unterschiedlichem Umfang ausfallen werden. Dies liegt darin begründet, dass sich manche Prädikate aus dem Kontext der Schriften von und über Katharina ergeben, andere wiederum zum Teil einzelne, aber gewichtige Zitate von Päpsten oder Biographen darstellen (wie etwa das seitens Papst Johannes Paul II. fast „nebenbei“ erwähnte Prädikat „Schutzengel der Kirche“!).
Schließlich ist noch zu bemerken, dass manche Prädikate Katharinas mehrfach, vielleicht sogar vielfach kommentiert sind. In solchen Fällen, wie etwa zu den Prädikaten „Zeugin der unermesslichen Barmherzigkeit Gottes“ oder „Heilerin der Kranken und Sterbenden“ (welche auch durch zahlreiche Beispiele belegt sind), muss hier eine knappe Auswahl an Zitaten ausreichen.
Zu den einzelnen Prädikaten:
1.Strophe:
Heilige Caterina von Siena:
„Caterina da Siena“: So war Katharina (1347 – 1380) im 14.Jahrhundert von Siena bis Rom und von Florenz bis Avignon weithin bekannt, geschätzt und verehrt, ja von manchen Zeitgenossen, die etwas zu verbergen hatten, wegen ihrer „übermenschlichen Weisheit“ (Papst Paul VI.) sogar gefürchtet.
Die Heiligsprechung Katharinas erfolgte bereits im Jahr 1461 durch Papst Pius II., der selbst aus Siena stammte. Im Heiligsprechungsprozess konnten noch zahlreiche Zeitzeugen Katharinas persönlich aussagen. Ihr Gedenktag ist der 29.April (der Tag ihres Heimganges).
Caterina, du Engel vom Himmel mit der Kette der Tugenden:
Der bedeutendste Biograph Katharinas, der (später selig gesprochene) Raimund von Capua, Dominikaner und einst ihr Beichtvater und Begleiter, vergleicht Katharina in einer ausführlichen Erörterung gleich im „Prolog“ zu seiner „Legenda Major“, der Lebensgeschichte der heiligen Katharina, mit dem in der Geheimen Offenbarung des Johannes, Kapitel 20, beschriebenen Engel, der mit einer großen Kette vom Himmel kommt, um Satan zu fesseln und damit seine Macht über die Menschen zu brechen:
„Ich sah einen Engel vom Himmel herabsteigen, der in seiner Hand den Schlüssel zum Abgrund und eine schwere Kette trug, ich sah es und war Zeuge.“ Hier wird bereits allzu deutlich, welch tiefe mystische Ausstrahlung an Katharina wahrgenommen worden ist. Und weiter heißt es: „Und wenn auch der Herr Vieles und Großes gewirkt hatte, ehe ich sie noch kannte, habe ich doch alles gehört, sei es von ihr selbst im Geheimnis der Beichte, sei es von anderen Personen beiderlei Geschlechts, die völlig glaubwürdig sind, die mit ihr waren und es gesehen haben. Ich habe also gesehen und gehört, so dass ich und andere Zeugen mit dem Evangelisten Johannes rufen dürfen: ‚Was wir gesehen und gehört haben über das Wort des Lebens’, das in dieser wundersamen Jungfrau wohnte, das und nichts anderes verkünden wir euch. ‚Wir können nämlich’, um mit Petrus und Johannes zu sprechen, ‚unmöglich schweigen über das, was wir gesehen und gehört haben’, sondern müssen es allen kundtun.“ (LMaj, 36, nach 1 Joh 1,3 und Apg 4,20)
Du Schlüssel zum Abgrund der übernatürlichen Weisheit:
Im bereits angesprochenen „Prolog“ kommt Raimund von Capua auf die mangelnde Bildung „in den Wissenschaften“ Katharinas zu sprechen. Katharina war Analphabetin und hat erst spät auf mystische Weise, durch Jesus Christus selbst, lesen und offenbar auch ein wenig schreiben gelernt. Den „Schlüssel“ zu den „Wunderwerken des Herrn“, ihre „übernatürliche Weisheit“, stellte also einzig ihre tiefe, durch mystische Erfahrungen geprägte Erkenntnis dar. (LMaj, 38).
Du Braut des göttlichen Erlösers:
Die Brautschaft Katharinas kommt vielleicht in ihrem mündlichen Testament am berührendsten zum Ausdruck, wie es Papst Paul II. zitiert: „’So nimm mein Herz denn hin und presse es aus über das Antlitz deiner Braut!’“ Und er fährt in seiner Homilie anlässlich der Erhebung Katharinas zur Kirchenlehrerin fort: „Die Botschaft also eines ganz lauteren Glaubens, einer demütigen und großmütigen Hingabe an die Katholische Kirche, diesen mystischen Leib und diese Braut des göttlichen Erlösers…“ (LMin, 335). Als Kind der Kirche, dem mystischen Leib Christi, nimmt sich Katharina zugleich als Braut Christi selbst wahr.
In Katharinas Briefen an Ordensfrauen kommt das Brautmotiv häufig vor, wie etwa im Brief 75, den sie an Augustinerinnen richtet: „Folglich hat sie als wahre Braut des gekreuzigten Christus den himmlischen Vater als ihren Tisch und ihr Ruhebett gefunden. Denn im himmlischen Vater finden alle Bedürfnisse ihre Erfüllung.“ (BO, Brief 75, 21).
Du Stein im mystischen Leib der Kirche:
Katharinas großer Wunsch war es, ein Martyrium zu erleiden und so als würdiger „Stein“ in die Kirche „eingemauert“ zu werden. So bedauert sie in einem Schreiben an Raimund von Capua: „Auch wurde (mit meinem Blut) kein Stein eingemauert in den mystischen Leib der heiligen Kirche.“ (BMKI, Brief 295, 194).
Tatsächlich allerdings bedurfte es keines Martyriums für Katharina, damit sich ihre Sehnsucht sehr wohl erfüllen sollte: Schließlich sollte sie – wie später noch einmal zur Sprache kommen wird – im 20. Jahrhundert zur Kirchenlehrerin und Patronin Europas erklärt werden!
Du hohe Zeder, bewässert durch den Heiligen Geist:
Als Raimund von Capua von Katharinas Kindheit berichtet, kommt er im besonderen auf ihre beeindruckenden „Übungen der Frömmigkeit“ zu sprechen, die „sich mit jedem Tag vertieften“ und sie für immer größere Gnaden empfänglich machte. Zugleich offenbarte sich, „… zu welch hoher Zeder diese kleine, vom Heiligen Geist bewässerte Pflanze heranwachsen sollte“. (LMaj, 66). Die hohe Zeder des Libanon steht hier, wie auch im Alten Testament, für (spirituelle) Größe und Stärke: „Der Gerechte gedeiht wie die Palme, er wächst wie die Zedern des Libanon.“ (Ps 92, 13).
Du Rebe im Weinberg, von Gott gesetzt:
Nochmals verwendet Raimund von Capua, dem Stil seiner Zeit entsprechend, ein alttestamentliches Bild, um Katharinas Ausnahmestellung noch mehr hervorzuheben, und bringt es mit dem vorgenannten in Verbindung. So schreibt er etwas später: „Nach diesen ersten Jahren, in denen sich Caterinas Tugend so bewundernswert zu entfalten begann, wollte der allmächtige Gott die Rebe, die er jüngst in den Weinbergen von En-Gedi gepflanzt hatte, weiter nach oben führen, damit sie sich mit den Zedern des Libanon zur höchsten Höhe erhebe.“ (LMaj, 80, nach Hld 1,13).
Du Schatz im Acker der Kirche:
Zweimal kommt in der Litanei das Bild des „Schatzes“ zur Sprache, jeweils in einer etwas unterschiedlichen Färbung. Hier geht es dabei im besonderen um das Bemühen des Biographen, die spirituelle Tiefgründigkeit Katharinas zu betonen, die nicht übersehen werden dürfe, und er mahnt, nicht an dem Schatz vorüber zu gehen, „… den wir im Acker dieser heiligen Jungfrau finden. Wir wollen gewissenhaft in die Tiefe graben, denn die Zeichen, die sich zeigen, lassen uns einen Reichtum von großer Fülle erhoffen“. (LMaj, 137, nach Mt 13,44).
Du Frucht des Baumes, gepflanzt an Wasserbächen des Himmels:
Raimund von Capua berichtet immer wieder von Katharinas Standfestigkeit Anfechtungen gegenüber. Er begründet diese mit der Verwurzelung der „Frucht des Baumes“, Katharina, im Himmel: „Doch die Bosheit täuschte sich selbst, denn womit sie die Frucht des Baumes, der an himmlischen Wasserbächen gepflanzt ist, zu vertilgen gedachte, damit verschaffte sie ihr noch mehr Entfaltung, denn der Herr hat Gedeihen gegeben.“ (LMaj, 209). Den Versuchungen ist die vom Heiligen Geist „bewässerte“ Katharina nicht erlegen, jene haben sie vielmehr immer mehr gefestigt.
Du Turm des Libanon, zu unserem Schutz erbaut:
Der Biograph beginnt das 11.Kapitel seiner „Legenda Major“ mit dem gewichtigen Satz: „Der Frieden bringende König hat zum Schutz Jerusalems den Libanonturm gegen Damaskus errichtet.“ (nach Hld 7,5). Hierbei handelt es sich um eine weitere Anspielung auf das alttestamentliche Hohelied, wo erhabene Stärke und Uneinnehmbarkeit der Braut unter anderem als „Libanonturm“ beschrieben wird, der „… gegen Damaskus schaut, das heißt gegen den Feind“. (LMaj, 149). Wieder ist Raimund von Capua kein biblisches Bild zu erhaben, als dass es nicht auf Caterina anwendbar wäre!
2.Strophe:
Du lieblicher Garten Gottes:
Die 2.Strophe beginnt mit einem eher wenig beachteten Wort Papst Johannes XXIII. über Katharina, zitiert durch Papst Paul VI. in dessen Apostolischem Schreiben “Mirabilis in Ecclesia Deus” anlässlich der Erhebung Katharinas zur Kirchenlehrerin, als er über ihre Schriften, das in Ekstasen entstandene Buch „Dialog von der göttlichen Vorsehung“ und ihre überaus gehaltvollen Briefe (385 sind in Abschriften erhalten), spricht: „Und schließlich das gewichtige Zeugnis von Johannes XXIII., auf dessen Aufforderung hin anlässlich der 500.Wiederkehr der Heiligsprechung der seligen Jungfrau alle Christgläubigen zu den heiligen Feiern eingeladen wurden… ‚Die Briefe aber und der Dialog sind auch für kommende Generationen und werden ihnen wie ein lieblicher Garten Gottes sein, in dem sie die himmlischen Geheimnisse, die erhabensten Tugenden und lieblichen Mahnungen gleichsam wie Balsam erquicken.’“ (LMin, 350).
Du starke Säule, auf festem Fels gegründet:
Ein weiteres Mal werden wir von Raimund von Capua an Katharinas außerordentliche Standfestigkeit und ihre mystische Verwurzelung in Gott erinnert: „Caterina war wie eine starke Säule, die der Heilige Geist so fest in der Liebe gegründet hatte, dass kein Sturm der Verfolgungen in der Lage war, ihre Miene auch nur im geringsten zu wandeln. Und das ist kein Wunder, denn sie war gegründet auf einem festen Felsen, wie es im Buch der Weisheit heißt: ‚Wie Grundfesten der Ewigkeit auf festem Felsen, so sind die Gebote Gottes im Herzen einer heiligen Frau’ (Sir 26,24). Ihre Seele hatte sich mit dem stärksten Felsen Christus, dem ewigen Fundament, so fest verbunden, dass die heilige Frau, die Satzungen Gottes unverrückbar im Herzen bewahrte.“ (LMaj, 497f).
Du unvergleichlicher Schatz der Kirche:
Hier also begegnet uns auch das Bild des Schatzes wieder, wobei an dieser Stelle die Einzigartigkeit und Kostbarkeit des „Schatzes Katharina von Siena“ besonders herausgestrichen wird, einerseits von Raimund von Capua, wenn er seine LeserInnen direkt anspricht: „Hemme deinen Schritt, liebster Leser! Gehen wir nicht an diesem unvergleichlichen Schatz vorüber.“ (LMaj, 137)
Auch Papst Paul VI. verwendet in seiner Homilie dieses Bild, setzt es in die Mehrzahl und bezieht es auf Katharinas Charismen für die Menschen unserer Zeit: „Darum muss die Wohltat jener geistlichen Schätze, die der Geist austeilt, auf alle Glieder des geheimnisvollen Leibes Christi überströmen.“ (LMin, 330f). Immer noch ist Katharina in der Kirche wirksam!
Du Mystikerin edlen Geistes und göttlichen Gemüts:
In diesem Zusammenhang kommen gleich drei Päpste zu Wort. In seiner Heiligsprechungsbulle „Misericordias Domini“ dokumentiert schon Papst Pius II., dass diese „… überaus heilige Jungfrau die erhabenen Gaben des edlen Geistes, des göttlichen Gemüts und des heiligsten Willens besessen“ habe. (LMin, 320).
Auch in der Homilie Papst Pauls VI. ist Katharina die „… Mystikerin des geheimnisvollen Leibes Christi, das heißt der Kirche“ (LMin, 332).
Eine präzisere Unterscheidung trifft Papst Johannes Paul II. in seinem Apostolischen Schreiben „Amatissima Providentia“. Anlässlich des 600. Jahrestages des Heimganges Katharinas befindet sie sich „… gleichzeitig auf der Ebene der inneren Mystik und auf jener der äußeren Tätigkeit und der sozialen Mystik“ (LMin, 358). Zielsicherer hätte man Katharinas mystische Bedeutung kaum definieren können.
Du erhabene Seherin und Prophetin:
Das Charisma der Prophetie Katharinas durchzieht alle ihre Schriften sowie jene ihrer Zeitzeugen. So konnte Papst Pius II. zusammenfassen: „Sie hatte nämlich einen prophetischen Geist.“ (LMin, 324). Im Detail spricht er Katharinas „Dialog“ an: „Das Buch ist charakterisiert durch prophetischen Geist, Ausgewogenheit des Denkens und Klarheit des Ausdrucks.“ (LMin, 364).
Katharinas prophetisches Charisma beschränkte sich nicht auf ihr Erdenleben, sondern ist auch in unseren Tagen aktuell, auch für die Amtsträger der Kirche! Papst Johannes Paul II. zitiert in seinem Apostolischen Schreiben eine „denkwürdige Rede“, die Papst Pius X. im Jahr 1940 in der römischen Dominikanerkirche Santa Maria Sopra Minerva zu Ehren der beiden PatronInnen Roms, Katharina und Franz von Assisi, gehalten hat: Papst Pius II. erörtert: „… wie Caterina unseren Zeiten vorauseilt, mit einem Handeln, das die katholische Seele weit macht und sie an die Seite der Amtsdiener des Glaubens stellt.“ (LMin, 370)
Du Begnadete des Wortes und der Wissenschaft:
Katharinas außerordentliches Charisma des Wortes und der Wissenschaft kommt in jeder Zeile ihrer Schriften zum Ausdruck. Deshalb bescheinigt Papst Johannes Paul II. ihr sogar „… übermenschliche Weisheit“ (LMin, 371). Und an anderer Stelle sagt der selbe noch schöner: „Denn in ihr ließ der göttliche Geist durch die Gaben der Weisheit, des Verstandes und der Wissenschaft… wunderbare Reichtümer der Gnade und der Menschlichkeit erglänzen.“ (LMin, 356).
Ausführlicher meldete sich hier vorher schon Papst Paul VI. in seiner Homilie zu Wort: „Das aber, was am meisten an der Heiligen auffällt, ist die eingegossene Weisheit, die leuchtende, tiefe, ja berauschende Assimilierung der göttlichen Wahrheiten und Glaubensgeheimnisse, wie sie in den Büchern des Alten Testamentes enthalten sind: eine Assimilierung, wie sie, durch einzigartige natürliche Fähigkeiten begünstigt, wohl nur einem mystischen Charisma, einem Charisma der Weisheit des Heiligen Geistes zu verdanken ist. Caterina von Siena stellt in ihren Schriften eines der leuchtendsten Modelle jener Charismen der Ermahnung, des Wortes der Weisheit und des Wortes der Wissenschaft dar…“ (LMin, 330). Und pointiert heißt es ein wenig später: „Ihre Briefe sind wie Funken mystischen Feuers.“ (LMin, 331)
Du Sängerin des Lobpreises des Kostbaren Blutes:
Das Kostbare Blut Christi bedeutet die Herzmitte der Mystik Katharinas, und es wird uns etwas später nochmals ausführlicher begegnen. An dieser Stelle sollen vorerst die Würdigungen Papst Pauls VI. zum Ausdruck kommen. So stellt dieser in seiner Homilie fest: „Sie war eine Sängerin des Lobpreises auf die erlösende Kraft des anbetungswürdigen Blutes des Sohnes Gottes.“ (LMin, 331). Und der selbe bekräftigt in seinem Apostolischen Schreiben: „Natürlich nehmen in der Unterweisung Caterinas die Kraft des Blutes Christi und die Aufgabe der Kirche den ersten Platz ein…“ Und er bescheinigt ihr „… eine himmlische Weisheit, die sie … beinahe zu Blut gewandelt hatte.“ (LMin, 346f). Dies lässt bereits erkennen, dass der Begriff des Blutes bei Katharina noch weiter gefasst ist, weswegen es umso nötiger sein wird, sich mit ihm weiter unten nochmals zu beschäftigen!
Du hervorragendste Lehrerin der Wahrheit und der Liebe:
Hier haben wir es mit einem Prädikat zu tun, das zwei Päpste zu Papier gebracht haben. Katharina wurde laut Apostolischem Schreiben von Papst Paul VI. „… von Gott mit so reichen Geschenken der Weisheit und des Wissens (1 Kor 12,8) überhäuft, dass sie zur hervorragendsten Lehrerin der Wahrheit wurde. Sie war sich im höchsten Maß bewusst, dass es nun ihre Aufgabe war, mit Hilfe dieser Gaben unter den Menschen die Wahrheit zu verkünden und die Liebe zu vermehren.“ (LMin, 339).
Später wird auch Papst Johannes Paul II. die „… Lehrerin der Wahrheit und der Liebe“ in sein Apostolisches Schreiben übernehmen. (LMin, 365).
Du Meisterin des Wortes für Ungebildete und Gelehrte:
Katharina hatte die Gabe, für jede und jeden das passende Wort, den richtigen Ton zu treffen, für Menschen aus dem Volk, für Analphabeten, wie auch für Hochgebildete, und das bis hinauf zu den Kardinälen und zum Papst. Zahlreiche, in der Diktion oft höchst erstaunliche, mutige Schreiben geben davon Zeugnis.
Daneben hatte sie eine geistliche Familie, ihre „famiglia“, um sich versammelt, die sich aus Amtsträgern, ihren Mitschwestern und anderen Ordensleuten, ihren Sekretären, wie auch Menschen aus dem Volk zusammensetzten. „In dieser Familie waren Männer und Frauen jeglichen Ortes und Standes“, lesen wir auch im Apostolischen Schreiben von Papst Paul VI., „ebenso Ordensleute und Prälaten, Lehrer und Theologen, die nicht nur Caterinas Menschlichkeit und der Ruf ihrer Wunder gefangen nahm, sondern auch – und dies am allermeisten – das Licht eines Geistes, einer Begabung und eines Rates, der von oben erleuchtet war.“ (LMin, 331).
Du Trost und Hilfe für Heilige und Sünder:
In ihrem Charisma, alle, die ihr begegneten oder ihr auch nur schrieben, ganz individuell anzusprechen, ließ Katharina Ungezählten Trost und Hilfe angedeihen, egal, ob sie fest im Glauben standen oder in schwerer Schuld lebten. Der konkreten Zeugnisse davon sind es viele in ihren Biographien, so dass Papst Paul VI. in seinem Apostolischen Schreiben festhält: „Denn wie… ein und der selbe Geist einem jeden seine besondere Gabe zuteilt, wie er will (1 Kor 12,11), so muss auch allen Gliedern des mystischen Leibes Christi zuteil werden, was immer es an himmlischen Schätzen des Heiligen Geistes gibt (1 Kor 11,5; Röm 12,8; 1 Tim 6,2; Tit 2,5). Das ist nämlich der Grund, weshalb aus den Schriften und Beispielen der Jungfrau von Siena die Nachfahren ebenso ausführlich schöpften wie die Zeitgenossen…, Heilige wie auch Sünder.“ (LMin, 345). Wieder spannt der Papst den Bogen von den ZeitgenossInnen Katharinas bis in unsere Tage und betont die Aktualität ihrer Wirksamkeit bis in unsere Zeit.
3.Strophe:
Du Zeugin der unermesslichen Barmherzigkeit Gottes:
In der 3.Strophe begeben wir uns gleich in den Brennpunkt des Wirkens Katharinas hinein: die unermessliche Barmherzigkeit Gottes. Sie wird in ihrem faszinierendem Gleichnis von Christus als „Brücke“, die sich vom Himmel zur Erde spannt, besonders deutlich. (D, Kap 166, 245f ). So legt sie Christus selbst in den Mund: „Auf der Brücke liegt auch die Herberge im Garten der Kirche, die das Brot des Lebens verwaltet und spendet und das Blut zu trinken gibt, damit die wandernden Pilger, Meine ermüdeten Geschöpfe, nicht vollends ermatten. Deshalb hat Meine Liebe angeordnet, dass euch das Blut und der Leib Meines eingeborenen Sohnes, der ganz Gott und ganz Mensch wurde, gereicht werde.“ Schließlich ist die Brücke noch „mit Erbarmen überdacht“: Kein müder Pilger bleibt nach dem Willen des Herrn ungespeist.
Nach Katharina ist Gottes Heilswille geprägt von grenzenlosem Erbarmen mit den Menschen und schrankenloser Barmherzigkeit. „Verbergt euch unter den Flügeln seiner Barmherzigkeit! Denn er ist mehr bereit zu verzeihen, als ihr überhaupt sündigen könnt!“ (BMKI, Brief 173, 438). Allerdings soll der Mensch – dem Wort Jesu nach (Mt 7,7) – „… um Barmherzigkeit anklopfen“ (BMKII, Brief 331, 113). Er soll in barmherzigem Handeln im Geiste stellvertretender Sühne für die anderen eintreten; das Urteilen hingegen soll Gott allein überlassen bleiben. Später wird darauf noch einmal einzugehen sein.
Du Heilerin der Kranken und Sterbenden:
Katharina wurde leibhaftige Zeugin für den Heilswillen Gottes, der offenkundig geworden ist in Menschwerdung und Erlösung durch Jesus Christus. So besaß sie die Gabe der Heilung von körperlichen und seelischen Erkrankungen, wobei die Heilung ihres Beichtvaters und späteren Biographen, Raimund von Capua, von der Pest zu den berührendsten Berichten zählt, so dass sie, stellvertretend für viele andere Heilungen, hier zusammengefasst werden soll:
„Ein maßloser Schrecken erfasst ihn, als er – angesteckt auf seinen, von Caterina eingeforderten Krankenbesuchen – die Geschwulst einer Pestbeule ertastet. Durch sein Zeugnis erhalten wir einen einzigartigen Einblick in das Heilungsgeschehen. Raimund ist bereits nicht mehr in der Lage, das Bett zu verlassen. ‚Als sie dann kam und mich in diesem üblen Zustand fand und von meinem Leiden gehört hatte, beugte sie sogleich vor meinem Lager das Knie, berührte mit der Hand meine Stirn und begann in ihrer gewohnten Weise wortlos zu beten. Während sie betete, sah ich sie ihrer Sinne entrückt, wie ich sie bei anderen Gelegenheiten oft gesehen hatte… Während sie also etwa eine halbe Stunde so verharrte, spürte ich in allen Gliedern meines Körpers eine völlige Veränderung… Vielmehr schien es mir, als würde gleichsam mit Gewalt etwas aus den Gliedern meines Leibes herausgezogen. Ich begann mich besser zu fühlen… Was soll ich noch mehr sagen? Noch ehe die heilige Jungfrau aus ihrer Ekstase wieder erwachte, war ich völlig geheilt. Nur eine gewisse Schwäche blieb zurück, wohl als Zeichen der überstandenen Krankheit. Oder wegen der Schwäche meines Glaubens?’ Caterina ordnet an, ihm etwas zu essen zu bringen, und er empfängt die Stärkung aus ihren Händen. Daraufhin lässt sie ihn noch ein wenig ausruhen. ‚Als ich mich wieder erhob, war ich so gestärkt, als hätte ich nichts gelitten. Sie merkte es und sagte: ‚Geht an das Werk zum Heil der Seelen und dankt dem Allerhöchsten, der Euch dieser Gefahr entrissen hat!’’ Keinen Moment lang ‚genießt’ sie die Wirkung dieser Heilung oder auch nur Raimunds Dankbarkeit, unverzüglich wendet sie sich wieder ihrem Heilswirken zu.“ (Heise, 29f, nach LMaj, 319f).
Du Ermutigung der Schwachen und Betrübten:
An dieser Stelle – eine Anrufung, die eine logische Schlussfolgerung aus den vorangegangenen Prädikaten darstellt – können wir uns kürzer fassen und uns darauf beschränken, ein sensibles Wort Papst Johannes Pauls II. aufzugreifen, wenn er von Katharinas „Zärtlichkeit“ spricht „… beim Bestärken von Schwachen. Hier ist nichts Dürftiges oder Konventionelles, sondern echte Kraft auch in der Frömmigkeit.“ (LMin, 364).
Du Erleuchtete in der Erkenntnis der Seelen:
Katharinas Wirken konnte auch deshalb außerordentliche Fruchtbarkeit gewinnen, weil sie die Gabe der Erkenntnis der Seelen, der Seelenschau, besaß, so dass einer ihrer Sekretäre später, anlässlich ihres Heiligsprechungsprozesses, aussagen würde: „Wir konnten vor ihr nichts verbergen, vielmehr offenbarte sie uns, was wir als unsere Geheimnisse angesehen hatten.“ (LMaj, 206).
Nachfolgend soll erstmals der zweite gewichtige Biograph Katharinas zur Sprache kommen, Tommaso Caffarini, ehemaliger Gefährte Katharinas und späterer Begründer eines Dokumentationszentrums Katharinas in Venedig. Er hat in seiner „Legenda Minor“ eine Kurzfassung der Biographie Raimunds von Capua erstellt und es sich zur Lebensaufgabe gemacht, Katharinas Leben und Wirken zu dokumentieren. Und in seinem „Supplementum“ hat er ergänzend alles zusammengefasst, was ihm über Katharina noch erinnerlich gewesen ist. Katharinas Seelenschau reichte über physisch anwesende Personen hinaus; es genügte, ihr über Dritte seine Not zu schildern oder einen Brief zu schreiben, wie im Falle eines Ordensmannes: „… als wäre der Mönch persönlich vor ihr gewesen und hätte ihr das Geheimnis seines Herzens bis aufs Letzte enthüllt“. (Suppl, 83)
Du Umkehr der Sünderinnen und Sünder:
Katharina bewies auf Grund ihrer außergewöhnlichen Sendung eine ganz außergewöhnliche Haltung SünderInnen gegenüber. So „roch“ sie die Sünde sogar physisch von Avignon bis Siena und drängte den Papst immer wieder dazu, das „Unkraut“ der Laster aus dem „Garten“ der Kirche auszureißen und „duftende Blumen“ zu pflanzen. (BMKII, Brief 206, 364, u. Brief 291, 436).
Wie bereits ausgeführt, begegnete Katharina den SünderInnen, die zu ihr kamen, überaus barmherzig, da sie in der Sünde – obwohl eine „faulende Wunde“ – einen „verborgenen Sinn“ erkannte. (BMK I, Brief 219, 145f; Suppl 62).
Du Bezwingerin des Feindes:
In diesem Zusammenhang ist zu erinnern an den eingangs betrachteten „Engel vom Himmel“, der „mit der Kette der Tugenden“ Satan fesselte. Hier kommt es nun zur Konkretisierung dieses Gleichnisses, denn es wurde Katharina auch die Gabe zuteil, einzelne Mitmenschen von Besessenheit zu befreien – ein Charisma, dem sie allerdings lieber entfliehen wollte mit der Bemerkung: „Mir reicht schon der Kampf, die die Dämonen gegen mich führen, da brauche ich nicht auch noch die bösen Geister der anderen!“ Ausführlich wird von einem Fall berichtet, in dem man eine „zufällige“ Begegnung herbeiführte, Katharina förmlich überrumpelte und sie – vor vielen Zeugen – eine Austreibung bewirkte. (LMin 198-202, zusammengefasst in: Heise, 30f).
Du Ermahnerin der Lauen:
Lassen wir einmal mehr Papst Johannes Paul II. sehr treffend zu Wort kommen: „Hier brennt eine beständige Leidenschaft für den Menschen, der Ebenbild Gottes ist und zugleich Sünder…, lebt ein Geist, der empfindsam ist für alle Mühsale der Menschheit, eine glühende Vorstellungskraft, ein Glaube, der das Wort glühend macht beim Aufzeigen von Fehlhaltungen, der es aber süß macht bis zur Zärtlichkeit beim Ermahnen von Lauen.“ (LMin, 363f).
Du Meisterin der Askese:
Angetrieben durch den Heiligen Geist, entwickelte Katharina schon in früher Kindheit eine starke Neigung zur Askese, die sich später immer mehr vertiefen sollte. Jahrelange Zurückgezogenheit vor Beginn ihres öffentlichen Wirkens und freiwillig gewählter Schlaf sowie (später zusätzlich) Nahrungsentzug führten Katharina in eine außerordentliche spirituelle Tiefe, aus der ihre außergewöhnliche Wirksamkeit zum Heil vieler Menschen – bis heute! – entspross. (LMaj, 162; 496f).
Du Mahnerin der Päpste, Bischöfe und Priester:
In zahlreichen Briefen hat Katharina Bischöfe und Priester, ja sogar Kardinäle und die beiden zu ihrer Lebenszeit amtierenden Päpste, Gregor XI. und Urban VI., zu mehr spiritueller Tiefe und Barmherzigkeit ermahnt. So soll der Papst „weise regieren“ (BMKII, Brief 370, 471f), die „Fäulnis“ in der Kirche entfernen, um nicht sein „Gewissen zu belasten“, und schließlich: „Ihr könnt und müsst wenigstens Eure Pflicht tun und das Euch Mögliche dazu beitragen, um den Schoß der heiligen Kirche rein zu waschen.“ (ebd, Brief 467, 466). „Verschafft den quälenden Wünschen Eurer Diener, die vor Kummer vergehen und doch nicht sterben können, Erleichterung!… Mit Sehnsucht warten sie darauf, dass Ihr als wahrer Hirte Hand anlegt an die Erneuerung – und zwar nicht nur mit Worten, sondern durch Taten.“ (ebd., Brief 291, 437). „Ich bitte Euch, lieber Vater, gebraucht Eure Autorität und Macht! Gebraucht sie voll Eifer und zum Heil der Seelen!“ (ebd., Brief 206, 364).
Zusammenfassend sagt Papst Paul VI. in seiner Homilie dazu: „An Kardinäle sowie an viele Bischöfe und Priester richtete Caterina ebenfalls drängende Mahnungen; sie hielt dabei auch nicht mit kräftigem Tadel zurück, der freilich immer beseelt war von echter Demut und von der Hochschätzung vor der Würde der Diener des Blutes Christi.“ (LMin, 333).
Du Vermittlerin des Friedens:
Nicht zu vergessen ist Katharinas politische Bedeutung in Italien! Papst Paul VI. resümiert: Es „… versuchte die heilige Jungfrau alles, um die Städte davon abzuhalten, auf Grund ihres untereinander bereits geschlossenen Vertrages gegen den Heiligen Stuhl vorzugehen. Mit allen Kräften bemühte sie sich, die Stadt Florenz mit dem Papst zu versöhnen, nachdem er über sie das Interdikt verhängt hatte. Dazu veranlasst kam es dazu, dass Caterina einen langen und überaus beschwerlichen Weg auf sich nahm und nach Avignon reiste… So groß war die Frömmigkeit dieser Jungfrau, ihr Eifer und ihre Weisheit, dass sie den Papst nicht nur zur Milde stimmte, sondern ihn auch dahin brachte, nach Rom zurück zu kehren, dem Sitz und Wohnort des Stellvertreters Christi…. Dann begab sie sich nach Pisa und ins Orcia-Tal, wo sie über göttliche Themen sprach und auch einige zerstrittene Mitglieder der Familie Salimbeni wieder besänftigte. Aus dem selben Grund ist die Vermittlerin des ersehnten Friedens bald darauf nach Florenz aufgebrochen. Dort hat sie, nach Überwindung zahlreicher Schwierigkeiten und vielfältiger Gefahren, die Bürger dieser Stadt mit dem höchsten Pontifex Urban VI., der inzwischen Gregor XI. in die Leitung der Kirche nachgefolgt war, zu versöhnen.“ (LMin, 341f).
4. Strophe:
Du Jungfrau von glänzendem und unvergänglichem Gedenken:
Die letzte Strophe der Litanei zur heiligen Katharina von Siena beginnt mit einem, beinahe möchte man sagen „schillernden“, Zitat Papst Pius II.: Von der „erleuchteten und für immer gepriesenen Jungfrau“ steigert er seinen Lobpreis Katharinas bis hin zur „Jungfrau von glänzendem und unvergänglichen Gedenken“, wobei letzteres Prädikat von Papst Johannes Paul II. nochmals aufgegriffen wird (LMin 326 u. 370).
Du Spiegel der Ewigen Schönheit:
Auf Grund ihrer Gabe der Seelenschau vermochte Katharina die „potentielle Schönheit“ der menschlichen Seele, ohne Verunstaltung durch die Sünde, zu sehen.(LMaj, 205f). Sie ist der Spiegel der Schönheit Gottes selbst.
„Als Gott in sich hineinblickte“, schreibt Katharina, „verliebte er sich in die Schönheit seiner Geschöpfe und wurde so sehr hingerissen vom Feuer seiner unschätzbaren Liebe, dass er uns erschuf.“ (BMKII, Brief 28, 274). Gott hat den Menschen „nur dazu“ geschaffen, um als Abbild seiner Schönheit ihn, die Schönheit selbst, im ewigen Leben zu schauen und sich ewig an ihm zu freuen! (BMKII, Brief 223, 276).
Die Seele als Spiegel der ewigen Schönheit Gottes: Ein Prädikat, das der Autorin der Litanei ein ganz besonderes Anliegen darstellt.
Du Autorin der Vorsehung Gottes:
Das zweite Prädikat, das der Autorin der Litanei sehr am Herzen liegt: Katharina von Siena als Frau und Autorin der Vorsehung Gottes! Bereits Caffarini – im 14.Jahrhundert! – getraute sich in seiner Biographie die „… Beständigkeit ihrer Grundsätze, die Bedeutsamkeit ihrer Rede, die Klugheit der Urteile sowie die Feinheit ihrer theologischen Gedanken“ in ihren Briefen zu preisen. Und er fährt fort: „Etwas später, gegen Ende ihres kurzen Lebens, diktierte Caterina in ekstatischem Zustand ein Buch – im Volksmund ‚Dialog von der göttlichen Vorsehung’ genannt -, dessen ganzer Aufbau darin gelegen ist, dass ihre Seele fragt und Gott der Fragenden Antworten gibt. So geschieht es, dass der ewige Vater des Himmels vieles von dem, was sich auf das ewige Leben bezieht, – sei es im einzelnen oder die ganze Kirche betreffend – Caterina erklärt… Was sie schrieb, ist außerdem ein ruhmvolles Beispiel und Denkmal jener Gnaden, die in Worten der Aufmunterung, Weisheit und Wissenschaft bestehen, wie sie nach dem Zeugnis des hl.Paulus in der ersten Zeit der Kirche wirksam waren… Daher ist es Recht, auf Caterina die Worte des Sohnes des ewigen Vaters zu übertragen: ‚Meine Lehre stammt nicht von mir, sondern von dem, der mich gesandt hat.’ (Joh 7,16)… Denn nicht darum ging es der heiligen Jungfrau, ein menschliches und oberflächliches Wissen zu vermitteln, sondern eine himmlische Weisheit, die sie – aus den Schriften genommen – beinahe zu Blut gewandelt hatte…“ (LMin, 344-346).
In ihrer „ihr eigenen und geradezu einzigartigen Weise“ schreibt Katharina „… zu Recht: ‚Ich lade euch ein, in dieses einzig friedvolle und tiefe Meer glühendster Liebe hinein zu tauchen. Ich habe das jetzt aufs neue erlebt – nicht weil das Meer selbst neu ist, sondern weil es für mich neu ist im Gefühl meiner Seele – beim Bedenken des Wortes: Gott ist die Liebe.’“ (LMin 346, zu Brief 146, dieser: BMKI, 43).
Auch zu Katharinas „Dialog“ findet sich ein förmlich „schillerndes“ Wort, hier aus der Feder Papst Johannes Pauls II.: „Mit feiner psychologischer Intuition wirft sie Lichtbündel auf den Weg der Vollkommenheit… Die Weite der Perspektiven, die zusammenhängenden Erfahrungsanalysen und die funkelnden Bilder und Begriffe machen aus diesem Werk ‚ein Kleinod der religiösen italienischen Literatur’ (E.Underhill, Mysticism. 467).“ (LMin, 365).
Gleich anschließend geht der selbe Papst noch auf die von Katharina erhaltenen Gebete ein: „Schließlich gibt es noch die ‚Gebete’, die man in den letzten Lebensjahren von ihren Lippen erntete, als die Heilige ihre Seele und ihre Sehnsucht im unmittelbaren Sprechen mit dem Herrn ausgoss. Es sind echte Improvisationen, die spontan aufsteigen aus dem in göttliches Licht getauchten Geist und aus dem Herzen, das Schmerz empfindet über das Elend der Menschen.“ (LMin, 365).
Du Mystikerin des Allerheiligsten Sakraments des Altares:
Die dritte Anrufung, auf die die Autorin der Litanei größten Wert legt! Katharina drängt es, als „Mystikerin des Allerheiligsten Sakraments des Altares“ der Kirche von heute eine wahrhaft entscheidende Hilfe anzubieten!
Katharina definiert die Eucharistie vom Begriff des Blutes und der Menschwerdung Christi her: „Nur das Blut kann unseren Hunger stillen, denn das Blut wurde vermischt und geknetet zu einem Teig mit der ewigen Gottheit.“ (BMKI, Brief 87, 216).
Der Kommunionempfang (dem möglichst häufige Beichten vorausgingen) war bei Katharina stets begleitet von Ekstasen und Visionen, oft vor zahlreichen Zeugen; Caffarini gibt sie im Supplementum gesammelt wieder. So hat Katharina Christus im Brot „gesehen“ (LMin, 136) und konnte eine konsekrierte von einer unkonsekrierten Hostie unterscheiden (LMin 136). Als sie einmal nach dem Brechen der Hostie Blut an den Händen des Priesters gewahrte und Christus nach dem Sinn ihrer eucharistischen Visionen fragte, wurde ihr gesagt: „Nicht deinetwegen, sondern um anderer willen, die dir glauben werden.“ (Suppl, 92). Schließlich ernährte sich Katharina jahrelang nachweislich nur mehr von der Eucharistie und klarem Wasser (LMaj, 496f), wodurch sie uns zu einem lebendigen Zeichen der Unverzichtbarkeit des leiblichen Empfanges der Eucharistie, einer „wahren Speise“ und eines „wahren Trankes“ (Joh 6,55), geworden ist.
Du wunderbare Hilfe für die Kirche unserer Zeit:
Wir kommen zum ersten von drei Prädikaten, die die Aktualität Katharinas „für die Kirche unserer Zeit“ aufzeigen.
Nach Papst Paul VI., Apostolisches Schreiben, „… erhoffen wir uns dadurch eine wunderbare Hilfe für die Kirche unserer Zeit.“ (LMin, 339).
Papst Johannes Paul II. holt in den Schlussworten seines Apostolischen Schreibens weiter aus: „Die außergewöhnliche Rolle, die Caterina von Siena gemäß den geheimnisvollen Plänen der göttlichen Vorsehung in der Heilsgeschichte spielte, hat sich nicht erschöpft in ihrem seligen Hinübergang in die himmlische Heimat. Denn sie fuhr fort, in der Kirche heilsamen Einfluss auszuüben, sei es durch ihre leuchtenden Tugendbeispiele, sei es durch ihre wunderbaren Schriften. Daher haben die Päpste, meine Vorgänger, einmütig ihre immerwährende Aktualität gepriesen, wobei sie sie beständig den Gläubigen zur Bewunderung und Nachahmung vorstellten.“ (LMin, 369f).
Du leuchtendes Beispiel für alle Gläubigen:
Wieder betont ein Papst Katharinas Aktualität auch heute: In der Homilie Papst Pauls VI. ist Katharina in ihrer Botschaft eines „… ganz lauteren Glaubens, einer demütigen und großmütigen Hingabe an die Kirche heute… ein leuchtendes Beispiel für alle, die sich rühmen, zu dieser Kirche zu gehören.“ (LMin, 335).
Du Mutter und Freundin aller, die auf dich hoffen:
„… so stellen wir tatsächlich fest“, resümiert Papst Paul VI. in seinem Apostolischen Schreiben, „dass Caterina – obgleich sie aus dem Volk war, keine Schule besucht hatte und kaum schreiben oder lesen konnte – so viele Beispiele himmlischer Weisheit von sich gab und in ihrem Sprechen derart erleuchtet war, dass sie eine einzigartige Familie von Schülern anzog, die wie Kinder die Nahrung für den Geist aufsaugten und sie mit dieser süßen Bezeichnung der Italiener „Mamma“, d.h. Mütterchen, nannten. Diese waren aber nicht nur durch Arbeit und Studium bereit zu apostolischen Unternehmungen und zu Werken der Nächstenliebe, sondern sie überließen sich gänzlich dem Heiligen Geist, der in ihr sprach (vgl.
Mk 13,11).“ (LMin, 343).
Katharina selbst war es, die auf ihrem Sterbebett zugesagt hat: „Euch aber verspreche ich fest, dass ich euch nach meinem Tod nützlicher sein will, als ich es je war und sein konnte, solange ich mit euch in diesem dunklen Leben voll Elend war.“ (LMaj, 449).
Du Schutzengel der Kirche:
So gewichtig das Prädikat eines „Schutzengel der Kirche“ auch sein mag, so erstaunlich nebenbei flicht es Papst Johannes Paul II. in seine Ausführungen ein: „An solcher Logik hat sich die ganze Tätigkeit dieses Schutzengels der Kirche inspiriert zu Gunsten der römischen Papstwürde.“ (LMin, 389).
Umso interessanter ist der Zusammenhang, in den das Prädikat gestellt ist: die Rolle des Papstes, des „Christus auf Erden“, bei Katharina! Vorangestellt ist u.a. ein Zitat aus ihrem Brief 313, in dem der Papst als „Verwalter“ (anderswo auch als „Kellermeister“ oder „Türhüter“, niemals aber „Besitzer)“ des „Blutes“ dargestellt ist. (s. auch BMP, Brief 313, 342; sowie BMKII, Brief 291, 435; Brief 239,398; Brief 305, 551f ).
Du Patronin Europas:
Wir kommen nun zu den beiden höchsten Titeln, die Frauen in der Kirche jemals verliehen worden sind (und die Katharina von Siena als einzige beide trägt).
Am 1.Oktober 1999 proklamierte Papst Johannes Paul II. Katharina, zusammen mit Birgitta von Schweden und Edith Stein, zur Patronin Europas.
Du Lehrerin der gesamten Kirche:
Bereits am 4.Oktober 1970 hatte Papst Paul VI. Katharina zur wohl höchsten Ehre und Kompetenz in der Kirche erhoben und, zusammen mit Teresa von Avila, zur (ersten weiblichen) Kirchenlehrerin erklärt. Es sollten bis heute nur noch zwei weitere weibliche Kirchenlehrerinnen folgen: Therese von Lisieux und Hildegard von Bingen.
Im Apostolischen Schreiben anlässlich der Erhebung Katharinas zur Kirchenlehrerin heißt es: „Die Heilige Caterina von Siena ist würdig, von uns in die Liste der Kirchenlehrer eingetragen zu werden… In sicherem Wissen und reiflicher Überlegung sowie aus der Fülle apostolischer Macht erklären wir die Heilige Caterina von Siena, Jungfrau von Siena, zur Lehrerin der gesamten Kirche.“ (LMin, 352).
Zu den theologischen Begriffen Katharinas im Fürbittgebet:
Vorauszuschicken ist, dass die drei folgenden Begriffe bei Katharina untrennbar miteinander verbunden und auch nur im Gesamtzusammenhang in ihrer ganzen Tragweite richtig zu verstehen sind, was in der gegenständlichen Litanei vielleicht erstmals klar zum Ausdruck und zum richtigen Verständnis kommt – vor allem im Hinblick auf die Eucharistie.
Liebendes Verlangen:
Der Begriff des „Liebenden Verlangens“ ist ein Hauptthema in Katharinas Theologie.
Katharina geht davon aus, dass sich unsere Sehnsüchte, letztendlich die Sehnsucht nach Liebe, auf Erden nie ganz erfüllen lassen, auch wenn wir einer (oft vermeintlichen) Erfüllung mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln nachjagen. So ist auch Liebe nie ganz frei von Sehnsucht, einer Sehnsucht nach „mehr“ oder „noch mehr“, selbst in der glücklichsten menschlichen Beziehung. Diese Sehnsucht nach Liebe, ganz auf Gott ausgerichtet, durchzieht als „liebendes Verlangen“ das gesamte Leben und Wirken Katharinas.
Fakt ist für Katharina: Die menschliche Seele vermag nie vollends glücklich zu sein, bevor sie nicht mit Gott vereint ist, da sie auf unendliche Liebe ausgerichtet ist und ohne Liebe nicht leben kann – auch wenn es „ungeordnete Liebe“ (BMKI, Brief 287B, 388) ist.
Die größtmögliche Stillung unseres liebenden Verlangens auf Erden geschieht in der Vereinigung mit Gott im Allerheiligsten Sakrament, der Eucharistie. Das liebende Verlangen vergleicht Katharina deshalb mit einer Kerze, die erst durch den Empfang der Eucharistie entzündet werden kann. (D, Kap. 110, 143). Anderenfalls wären wir „eine Kerze ohne Docht, die weder brennen noch Licht empfangen kann.“ (vgl. Heise, 102-105).
Stellvertretende Sühne:
Auch Stellvertretung, stellvertretendes Leiden, nimmt in Katharinas Leben, Wirken und in ihrer Lehre einen zentralen Platz ein. Denn nicht allein Leiden und Krankheiten anderer bewirkten in Katharina „Mitleid“ (heute würden wir das italienische „compassione“ bei Katharina besser übersetzen mit „Empathie“), sondern auch die Sünden und Schwächen anderer. „Ich aber weiß genau“, betet sie zu Gott, „was ich tun soll: Ich werde alle unsere Mühsale mit dem geliebten Sohn (Jesus) ertragen und hintreten zu deinem grenzenlosen Erbarmen.“ (Suppl, 60).
Die Amtsträger fordert Katharina auf, den Beichtenden keine unerträglichen (womöglich lebenslänglichen) Lasten aufzubürden, sondern die Buße auf sich zu nehmen: Die Versagenden, ja sogar die schweren SünderInnen, werden so „herausgezogen“ aus ihrer Schuld. (D, Kap. 119, 158; Heise 174-179).
Eines ihrer anspruchsvollsten Bilder bringt die stellvertretende Sühne mit dem liebenden Verlangen in Zusammenhang: Das „Seelen Verspeisen am Tisch des Kreuzes“ „mit dem Mund des heiligen Verlangens“ (D, Kap. 76, 94).
Kostbares Blut Jesu Christi:
Katharina war durch ihre mystischen Erfahrungen und ihre Stigmatisierung vom Blut Christi über alle Maßen geprägt. Selbst wenn die Stigmatisierung auf Wunsch Katharinas unsichtbar geblieben ist, können wir doch von einer ständig präsenten, körperlichen Erfahrung mit dem Blut Christi ausgehen. Erinnert werden wir dabei an Paulus: „Zieht an Jesus Christus als Kleid!“ (Röm 13,14). Katharina war buchstäblich mit dem Blut Christi bekleidet!
Das Blut Christi erlebt Katharina als mit „Feuer“ vermischt – mit dem Heiligen Geist auf Grund der Einheit Christi mit der göttlichen Natur. In der Menschwerdung Jesu hat der Heilige Geist das menschliche Blut „angerührt“ und die Vereinigung von Gottheit und Menschheit zum Neuen Bund in seinem Blut bewirkt. (Heise, 232f).
Der Begriff des Blutes – obwohl weiter gefasst – ist bei Katharina immer im Zusammenhang mit der Eucharistie zu sehen. Wie schon weiter oben bemerkt, ist für Katharina der Papst der „Verwalter“, „Kellermeister“ oder „Türhüter“ zum Kostbaren Blut.
Das „Blut“ hat bei Caterina aber auch eine übergeordnete Bedeutung. So spricht sie davon, wir sollen „das Gedächtnis mit Blut füllen“ (BMKI, FN5, 20). Hier geht es, über die Eucharistie hinaus, um die Wohltaten Gottes überhaupt. Wir sollen uns bemühen, immer im Gedächtnis zu behalten, was Gott uns Gutes getan hat; sollen dadurch die Beziehung zu Gott lebendig erhalten, um an Liebe und Dankbarkeit ihm gegenüber zu wachsen. „Bewahrt euch die ständige Erinnerung an das Blut, jenen Preis, mit dem ihr so liebevoll erkauft wurdet.“ (BMKII, Brief 261, 149).
Nun kommen wir zum Kontext aller drei Begriffe:
Die Priester sollen „freigiebig sein“ und „das Blut“, die Eucharistie, „… jedem spenden, der sie demütig darum bittet.“ (D, Kap 114, 147). Sie dürfen, ja sollen dies tun, da ja sie selbst, die Amtsträger, die Buße der SünderInnen in stellvertretender Sühne auf sich nehmen sollen.
Die häufige Beichte schließt Katharina dabei mit ein (sie selbst beichtete am liebsten täglich!).
Tatsächlich „würdig“, das Kostbare Blut des Gottessohnes zu empfangen, ist bei Katharina niemand. Die eigene Unwürdigkeit ist kein Grund, nicht zu kommunizieren: „Willst du warten, bis du würdig bist? Warte nicht, denn du bist weder am Anfang noch am Ende würdig! Trotz all unserer Gerechtigkeit werden wir nie würdig sein. Aber Gott ist würdig, und mit all seiner Würde macht er uns würdig… Wenn wir die Kommunion unterlassen, weil wir uns nicht würdig fühlen und meinen, die Sünde meiden zu können, werden wir erst recht in Sünde fallen.“ (LMaj, 382).
Ausschlaggebend für den Empfang ist – neben dem rechten Glauben – das liebende Verlangen danach, die Sehnsucht nach Gott, die es durch Gebet und Buße zu nähren gilt. So ist die Eucharistie schuldig Gewordenen und Gescheiterten besonders zugedacht: „So groß wird euer Anteil… an den Gnadengaben des Sakramentes sein, als die Sehnsucht groß ist, mit der ihr bereit seid, es zu empfangen.“ (D, Kap 110, 143). (Heise, 316ff).
In diesem Sinne trägt das Fürbittgebet am Ende der Litanei ein sehr dringendes, zeitgemäßes Anliegen vor Gott:
„Gütiger und barmherziger Gott, du hast uns in der Lehre der heiligen Caterina von Siena einen Schlüssel zur Lösung der brennendsten Fragen in der Kirche von heute geschenkt. Lehre uns, ihn zu ergreifen in liebendem Verlangen und einer Bereitschaft zu stellvertretender Sühne, in der uns Caterina ein einzigartiges Beispiel gewesen ist, damit dein unermessliches Erbarmen auch an jenen in der Kirche offenbar werden kann, die seiner am meisten bedürfen. Durch das Kostbare Blut Jesu Christi, unseres Herrn. Amen.“
Wien, am 10 09 2011
Prof.in Irene Heise, Wien
Internet: http://www.irene-heise.com/Litanei%20-%20Erlaeuterungen,%20fertiger%20Satz.pdf
III. Verzeichnis der Quellen und Abkürzungen
Der vorliegenden Arbeit liegen folgende Quellen zu Grunde:
BMKI Caterina von Siena. Sämtliche Briefe. An die Männer der Kirche I, Hg.: Werner Schmid, Verlag St.Josef, Kleinhain, 2005, 557 S. BMKII Caterina von Siena. Sämtliche Briefe. An die Männer der Kirche II, Hg.: Werner Schmid, Verlag St.Josef, Kleinhain, 2005, 544 S. BO Caterina von Siena. Sämtliche Briefe. An die Ordensfrauen, Hg.: Werner Schmid, Verlag St.Josef, Kleinhain, 2007, 423 S. BMP Caterina von Siena. Sämtliche Briefe. An die Männer der Politik, Hg.: Werner Schmid, Verlag St.Josef, Kleinhain, 2009, 465 S. D Caterina von Siena, Gespräch von Gottes Vorsehung, eingeleitet von E.Sommer v. Seckendorff u. H. Urs v. Balthasar, Johannes Verlag, Einsiedeln, 4.Aufl. 1993, 253 S. LMaj 33 Jahre für Christus. Raimund von Capua, Das Leben der hl.Caterina von Siena, Hg.: Werner Schmid, Übers.: Dr.Josef Schwarzbauer, Verlag St.Josef, Kleinhain, 2006, 540 S. Das Werk ist - fast zeitgleich mit einer weiteren Übersetzung - die erste komplette, deutschsprachige Ausgabe der „Legenda Major“ des Raimund von Capua! LMin Tommaso Caffarini, Caterina von Siena. Erinnerungen eines Zeitzeugen. Die Legenda Minor, samt Anhang - Das Zeugnis der Kirche, Päpstliche Dokumente, Hauptteile in deutscher Übersetzung, samt Kurzkommentaren, S. 320 - 372. Hg.: Werner Schmid, Verlag St.Josef, Kleinhain, 2001, 400 S. Suppl Tommaso Caffarini, Das Supplementum. Biographische Ergänzungen zu Caterina von Siena, Hg.: Werner Schmid, Übers.: Dr.Josef Schwarzbauer, Verlag St.Josef, Kleinhain, 2005, 463 S. Das Werk ist die erste deutschsprachige Übersetzung überhaupt und eine neu zu erschließende Quelle! Heise Irene Heise, Caterina von Siena - Gebt ihnen zu essen! Die mystisch- theologische Kompetenz der Kirchenlehrerin und Patronin Europas als Schlüssel für eine befreiende Sakramentenpraxis, Verlag Irene Heise, Wien, 3.Auflage 2011, 325 S.