Die Kriminalisierung von Spaziergängern

Wenn der Staat mit Kanonen auf Spatzen schießt

VERÖFFENTLICHT AM 28. Dez 2021

Ein Gastbeitrag von Prof. Dr. Thomas Rießinger

„Mögest du in interessanten Zeiten leben,“ lautet ein chinesischer Fluch, der seinem Adressaten Ärgernisse und unruhige Lebensumstände an den Hals wünscht. Ich habe mir nie interessante Zeiten dieser Art gewünscht, ganz im Gegenteil, ich schätze solche Zeiten, in denen man zu jeder beliebigen Uhrzeit an jedem beliebigen Ort – wenn es sich nicht gerade um Privatbesitz oder militärisches Sperrgebiet handelt – in Ruhe und Frieden spazieren gehen kann.

Zu meinem Bedauern muss ich feststellen, dass solche unglaublichen Handlungsweisen heute als unerlaubt gelten, als verbotene Versammlung, die offenbar dazu angetan ist, die staatliche Ordnung, die man in alten Zeiten gerne als die Ordnung eines freiheitlichen Rechtsstaates bezeichnet hat, zu untergraben und größtes Unheil heraufzubeschwören.

Man stelle sich vor: Zwei unbescholtene Menschen, friedlich und noch immer ein wenig mit den Folgen des Weihnachtsessens kämpfend, entschließen sich zu einem Spaziergang durch die Fußgängerzone, vorwiegend nach Einbruch der Dunkelheit, um das schlechte Wetter nicht so genau zu sehen.

Auf dem Marktplatz finden sie eine erstaunliche Situation vor: Mehrere Hundert Menschen stehen dort und singen, allem Anschein nach schon seit einer Weile. Im Moment der Ankunft erscheinen noch einige andere Marktplatzbesucher, allerdings in Uniform und offenbar auf der Suche nach ihren Kollegen, die man – es ist immerhin dunkel – nach etwas Herumsuchen auch erblicken kann; Polizeiwagen sind ebenso zu sehen.

Offenbar ist während des Singens noch nichts geschehen, sonst würden die Sänger nicht einfach so weitersingen und die uniformierten Beobachter nicht einfach nur herumstehen. Kaum dass die beiden erwähnten Spaziergänger den musikalisch verschönten Marktplatz erreicht haben, hat der Gesang auch schon ein Ende. Und die schlichte Logik sagt den meisten Menschen – vermutlich mit Ausnahme von Politikern und Journalisten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks –, dass mehrere hundert Menschen, die irgendwo unbehelligt herumstehen, um dann aufzubrechen, sich zwangsläufig in eine Gruppe von mehreren hundert Menschen verwandeln, die irgendwohin gehen. Schadet nichts, so denken sich die beiden Spaziergänger, wir wollen ja in die gleiche Richtung.

Doch gleichzeitig mit dem friedlichen Aufbruch – längst nicht von allen auf einmal, sondern in aller Gemütlichkeit, ohne Pulkbildung und erst recht ohne Geschrei – hört man gerade noch eine viel zu leise Durchsage, die mitteilt, es handle sich um eine nicht erlaubte Versammlung, und vermutlich auch noch manches mehr, aber erstens ist es ohnehin zu leise und zweitens sind die Menschen einschließlich der beiden Spaziergänger schon im Aufbruch begriffen, und keine Polizei der Welt hat es etwas anzugehen, wohin sich die Leute bewegen, solange sie das friedlich tun.

Aber so ist das nun einmal im besten Deutschland, das es je gab: Sobald sich die Gruppe von Sängern, Zuhörern und sonstigen Spaziergängern in Bewegung setzt, ruft man ihr zu, sie sei eine ungenehmigte Versammlung, die sich gefälligst aufzulösen habe. Wie soll das gehen, fragen sich die Spaziergänger, wenn man die Leute nicht gehen lässt? Schließlich kann kein Polizist voraussehen, in welche Richtung sich diese Menschen bewegen werden, mit welchen Absichten und mit welchem Benehmen? In Zeiten, die nicht so interessant waren wie die heutigen, gab es ein Prinzip mit dem Namen Unschuldsvermutung, das inzwischen offenbar aus der Mode gekommen ist.

Um die Geschichte nicht so ausufern zu lassen wie die deutsche Politik: Kurz nach dem allgemeinen Aufbruch sieht man Polizeikräfte an den Spaziergängern vorbeitraben, und nach wenigen Minuten hat sich irgendwo in der Fußgängerzone eine freundliche Polizeisperre gebildet, denn man kann ja das Einhalten von Abständen am besten gewährleisten, indem man die Menschen auf möglichst engem Raum zusammentreibt.

Glücklicherweise besteht die von den gefährlichen Spaziergängern heimgesuchte Fußgängerzone nicht nur aus einer Straße, sondern zusätzlich aus mehreren Gassen, die man nur unter Schwierigkeiten alle abriegeln kann, und natürlich drehen etliche Spaziergänger bei, um sich durch eine oder mehrere dieser Gassen zu bewegen.

Eine dieser Gassen, durch die es auch die beiden schon erwähnten Spaziergänger versuchen, ist selbstverständlich bereits abgeriegelt, und der Versuch, sich – wie man es in einem einstmals freien Land erstaunlicherweise immer noch gewöhnt ist – einfach nach Hause zu begeben, wird unter heftiger Aggression vonseiten der einen oder anderen Einsatzkraft vereitelt, einzelne Spaziergänger werden nicht mehr nur geschubst, sondern gestoßen, der Einsatz von Gewalt ist sehr einseitig, und sie geht nicht von den Spaziergängern aus.

Nun gut, man will ja diesem Irrsinn irgendwann entkommen und versucht eine andere Seitengasse, die ist ebenfalls gesperrt, und die freundlichen Reaktionen der Polizeikräfte auf die verbalen Versuche, die Einkesselung zu vermeiden, gehen so weit, dass ein spontaner Chor zum ersten Mal laut und deutlich „Keine Gewalt, keine Gewalt!“ ruft. Die Sicherheitskräfte des freiheitlichen Rechtsstaates zeigen sich wenig beeindruckt.

Da aber in dieser Gegend wohl nicht ganz so viele Einsatzkräfte zur Verfügung stehen wie anderswo, findet sich doch noch eine Möglichkeit, auf einem anderen Weg den Schauplatz des angeordneten Wahnsinns zu verlassen; die Polizisten können nicht überall sein.

Aber wie seltsam: Bisher sich völlig fremde Menschen sprechen miteinander, tauschen ihr Entsetzen aus über die miterlebten polizeilichen Methoden, und auch wer eigentlich nur zum Spazierengehen da war und nach Hause möchte, stellt fest, dass es auch noch andere Dinge zu tun gibt. Natürlich ist die ursprüngliche Gruppe von vielleicht fünfhundert Leuten inzwischen weit versprengt und verteilt über die gesamte verwinkelte Fußgängerzone, vermutlich sind auch viele nach Hause gegangen, sobald sie eine Gasse gefunden haben, die der freiheitliche Rechtsstaat nicht bewachte.

Doch eine kleine Gruppe von Spaziergängern, die sich noch nie zuvor gesehen haben, bricht noch einmal auf in Richtung Marktplatz, wo sich ein interessantes Bild bietet. An Spaziergängern mangelt es dort inzwischen, nicht aber an Polizeiwagen, zehn oder zwölf an der Zahl. Und da sie nun schon einmal da sind, will man sie ja auch zum Einsatz bringen, indem man mit drei Einsatzwagen den Zugang zum Marktplatz sperrt.

Beeindruckend, wie sie da stehen, die Wagen und ihre uniformierten Bewacher, die den stark gefährdeten Marktplatz vor dem Zutritt von ein paar Dutzend verbliebenen Spaziergängern schützen. Sicher, so rettet man die Intensivstationen vor der Überfüllung.

Danach geschieht äußerlich nicht mehr viel. Innerlich schon. Wer bis jetzt noch an die freiheitliche und rechtsstaatliche Ordnung dieses Landes geglaubt hat, wurde eines Besseren belehrt. Diesen Glauben dürfte er verloren haben. Noch vor wenigen Tagen hatte ich geschrieben, der Weg ins Dunkle sei schon sehr weit fortgeschritten. Das war zu optimistisch.

Wir sind mitten im Dunklen.

Die Kriminalisierung von Spaziergängern.

Internationale Allianz von Ärzten und Bio-Medizinern gegen Kinder-Impfung.

Grüne Kampfansage: Beugehaft für Impfverweigerer und Schlagstöcke gegen Querdenker – keine verbalen roten Linien mehr.

EXKLUSIV: Bischof Schneider zum jüngsten Vorgehen des Vatikans gegen die Tradition

Geschrieben von Diane Montagna | Vatikan-Journalist

ROM, 22. Dezember 2021 (The Remnant) – In seinem ersten gedruckten Interview seit der Veröffentlichung der Responsa ad dubia („Antwort auf Zweifel“) zu bestimmten Bestimmungen der Traditionis Custode s von Papst Franziskus durch die Kongregation für den Gottesdienst und die Disziplin der Sakramente sagte Bischof Athanasius Schneider, das neue Dokument öffne „unnötigerweise“ alte Wunden in der Kirche, „grenze an Spott“ und verrate eine „feindliche Starrheit“ gegenüber Katholiken, die an der traditionellen Liturgie des römischen Ritus hängen.  

„Bemerkenswerterweise erleben wir, dass in einem Pontifikat, das sich selbst als „Zärtlichkeit“ und pastorale Sensibilität bezeichnet hat, eine unnachgiebige Inquisitions-ähnliche Methode angewendet wird“, sagt der Bischof. „Auf kalte bürokratische Weise legen diese neuen Richtlinien dem Leben so vieler junger Katholiken – sowohl der Priester als auch der gläubigen Laien – so gnadenlose und diskriminierende Normen auf, dass es nicht verwundern würde, wenn sie sich geistlich gequält fühlen würden. in Zeitlupe.“

In diesem Exklusivinterview erörtert Bischof Schneider, Weihbischof von Astana, Kasachstan, seine allgemeinen Eindrücke von dem Dokument, die Frage seiner Legitimität und das Recht der Bischöfe, sich „ehrfürchtig und umsichtig“ den neuen Maßnahmen zu widersetzen.

Bischof Schneider fordert die Kardinäle nachdrücklich auf, ihre Bedenken gegenüber dem Papst zu äußern und ihn auf den „großen Schaden“ und die „eklatante Ungerechtigkeit“ aufmerksam zu machen, die gegen eine „erhebliche Gruppe guter Katholiken“ begangen werden. Er ermutigt den Bischof, den Gläubigen „schöpferische Nächstenliebe“ auszudehnen und dabei den Grundsatz der „ Epikeia “ anzuwenden , wonach „ein Gesetz weder ganz noch teilweise zum Wohle eines größeren Zwecks eingehalten wird“. Und er bietet Seminaristen und Priestern Rat an, die befürchten, dass ihnen jetzt die traditionelle Messe und andere Sakramente untersagt werden könnten.

Bischof Schneider empfiehlt auch, dass die Laien, von denen er sagt, dass sie „jetzt zu einem Leben in Katakombenmessen gezwungen werden“, die aufdringliche Witwe, von der Unser Lieber Herrgott im Evangelium sprach, in ihrer Beharrlichkeit gegenüber dem ungerechten Richter nachahmen (vgl 18:1-8), indem sie ihre Hirten „belästigen“.

Schließlich er das behauptet, aus Gründen der Transparenz, ist es Zeit für den ausführlichen Bericht über die Anwendung von Benedikt XVI ist Summorum Pontificum , vorbereitet für Papst von der Kongregation für die Glaubenslehre auf der Grundlage ihrer Befragung der Bischöfe der Welt, sein veröffentlicht.

Hier ist unser vollständiges Interview mit Bischof Athanasius Schneider.

(Diane Montagna) Eure Exzellenz, Erzbischof Arthur Roche, Präfekt der Kongregation für den Gottesdienst (CDW), hat am 18. ), von denen der Vatikan sagte, dass sie „die am häufigsten wiederkehrenden Fragen“ sind, die sie an das apostolische Schreiben von Papst Franziskus, Traditionis Custodes (TC), erhalten haben. Wie waren Ihre allgemeinen Eindrücke von dem Dokument?

(Bischof Athanasius Schneider)Mein erster Eindruck war, dass alte Wunden im Leben der Kirche unter dem Vorwand einer größeren Einheit unnötigerweise wieder aufgerissen wurden. Derart begründete Maßnahmen grenzen an Hohn, da sie der allgemeinen Politik der Wundheilung im kirchlichen Leben unserer Tage, die er beispielsweise mit den Worten formulierte, krass widersprechen: „Das Ding“ die Kirche braucht heute am meisten die Fähigkeit, Wunden zu heilen und die Herzen der Gläubigen zu erwärmen; es braucht Nähe, Nähe. Ich sehe die Kirche als Feldlazarett nach der Schlacht. Es ist sinnlos, einen Schwerverletzten nach einem hohen Cholesterinspiegel und nach seinem Blutzuckerspiegel zu fragen! Du musst seine Wunden heilen. Dann können wir über alles andere reden. Heile die Wunden, heile die Wunden…“ (Interview mit Papst Franziskus von P. Antonio Spadaro,L’Osservatore Romano , 21. September 2013).  

Die neuen Richtlinien verraten eine „feindliche Starrheit“.  Diese neuen Richtlinien legen dem Leben so vieler junger Katholiken – sowohl der Priester als auch der gläubigen Laien – so gnadenlose und diskriminierende Normen auf

Die neuen Richtlinien verraten eine „feindliche Starrheit“, um einen Ausdruck zu verwenden, den Papst Franziskus manchmal verwendet hat, um Bischöfe zu warnen (siehe zB Ansprache zum Abschluss der Dritten Außerordentlichen Generalversammlung der Bischofssynode , 18. Oktober 2014). Wir haben es mit einem Text von beispielloser Starrheit und starrer Einheitlichkeit zu tun, der an gewisse Inquisitionsurteile oder „Dubia“-Antworten vergangener Zeiten erinnert, die von einer aufgeblähten liturgischen Gesetzlichkeit geprägt waren. Auf kalte bürokratische Weise legen diese neuen Richtlinien dem Leben so vieler junger Katholiken – sowohl von Priestern als auch von gläubigen Laien – so gnadenlose und diskriminierende Normen auf, dass es nicht verwundern würde, wenn sie sich geistlich gequält fühlen würden Zeitlupe.  

Für jeden objektiven Beobachter ist die klare Botschaft, die diese neuen Richtlinien an die Katholiken senden, die an die traditionelle Liturgie gebunden sind: „Mit Ihrer religiösen Erfahrung sind Sie in der Kirche nicht willkommen! Ihre Erfahrungen mit der traditionellen Liturgie sind falsch und unecht, Sie leben in Selbsttäuschung! In der Kirche gibt es heute keine liturgische Pluralität, denn es gibt nur einen einzigen Ausdruck der lex orandi , und dies ist die reformierte Liturgie. Es gibt nur ein Gesetz, und nach diesem Gesetz musst du sterben, das heißt, du musst dich von der Liturgie deiner Vorfahren und der Heiligen abschneiden!“

Die Verfasser dieser neuen Richtlinien haben den folgenden Grundsatz des Zweiten Vatikanischen Konzils offensichtlich vergessen: „Auch in der Liturgie will die Kirche keine starre Einheitlichkeit auferlegen.“

Die Verfasser dieser neuen Richtlinien haben den folgenden Grundsatz des Zweiten Vatikanischen Konzils offensichtlich vergessen: „Auch in der Liturgie will die Kirche keine starre Einheitlichkeit in Angelegenheiten aufzwingen, die nicht den Glauben oder das Wohl des Ganzen betreffen“ Gemeinschaft“ ( Sacrosanctum Concilium , 37). Die neuen Richtlinien machen zunichte, was Papst Franziskus gesagt hat: „Unterscheidung … ist ein kreativer Prozess, der sich nicht auf die Anwendung von Schemata beschränkt. Es ist ein Gegenmittel gegen Starrheit, weil nicht überall die gleichen Lösungen gelten.“ (Ansprache an die im vergangenen Jahr geweihten Bischöfe, 14. September 2017).

(DM) Viele katholische Bischöfe gaben den Traditionis Custodes eine lockere und entspannte Auslegung. Die neuen Richtlinien legen dringend nahe, dass der Heilige Stuhl jetzt die Schrauben festzieht, um sicherzustellen, dass die Bischöfe die von der Kongregation für den Gottesdienst vorgegebene „Anweisung“ einhalten. Was ist Ihre Botschaft an Ihre Mitbrüder?

(BAS) Ich möchte meine Mitbrüder ermuntern, wahrhaft Hirten zu sein und ihren Gläubigen, die im altrömischen Ritus aufgewachsen sind oder die durch diese Form der gnadenvollen Begegnung mit Gott eine entscheidende gnadenvolle Begegnung hatten, eine „schöpferische Liebe“ entgegenzubringen Liturgie der Kirche. Tatsächlich hat Papst Franziskus die Bischöfe oft gebeten, pastorale Kreativität auf die Menschen anzuwenden, die an den Rand gedrängt werden und deren religiöse Bestrebungen falsch eingeschätzt werden. Viele Gläubige, die an der älteren römischen Liturgieform hängen, insbesondere jüngere Menschen, sind weit davon entfernt, sich an kirchlicher und liturgischer Polemik über das Zweite Vatikanische Konzil und den Novus Ordo . zu beteiligen. Daher sollten die Bischöfe als wahre Hirten kreativ Lösungen finden, damit diese Gläubigen nicht in Ghettos geraten und als Katholiken zweiter Klasse behandelt werden. Hier könnten die Bischöfe das moralische Prinzip der epikeia anwenden , wonach ein Gesetz zum Wohle eines größeren Ganzen oder teilweise nicht eingehalten wird.

Die Bischöfe könnten das moralische Prinzip der epikeia anwenden , wonach ein Gesetz zum Wohle eines größeren Ganzen oder teilweise nicht eingehalten wird.

(DM) In seinem Begleitbrief an Traditionis Custodes sagte Papst Franziskus den Bischöfen der Welt, dass er die „feste Entscheidung“ getroffen habe, „alle Normen, Anweisungen, Genehmigungen und Bräuche, die seinem Motu proprio vorausgehen“, als Reaktion auf ihre Bitten aufzuheben. Und doch, wie in einer Trilogie von gut beschafften Berichten ausführlich beschrieben wurde – die die Sammlung von Zitaten der Bischöfe enthalten, die in dem ausführlichen Bericht enthalten waren, der von der Kongregation für die Glaubenslehre (CDF) für Papst Franziskus erstellt wurde –, Die Botschaft der Bischöfe bestand darin, „das Summorum Pontificum im Grunde in Ruhe zu lassen und mit einer umsichtigen und sorgfältigen Anwendung fortzufahren“. Ist es an der Zeit, dass die Bischöfe den Heiligen Stuhl auffordern, den ausführlichen Hauptbericht der CDF zu veröffentlichen? (Siehe Trilogie hier:https://remnantnewspaper.com/web/index.php/articles/item/5633-traditionis-custodes-separating-fact-from-fiction ;https://remnantnewspaper.com/web/index.php/headline-news-around-the-world/item/5665-traditionis-custodes-more-facts-emerge-what-the-bishops-of-the-world- tatsächlich-erzählt-Francis ;https://remnantnewspaper.com/web/index.php/articles/item/5708-traditionis-custodes-a-weapon-of-mass-destruction ).

(BAS) Papst Franziskus hat wiederholt zu absoluter Transparenz im Leben der Kirche und insbesondere innerhalb der Römischen Kurie aufgerufen, wie folgende Aussage bezeugt: „Das zu erreichende Ziel ist immer die Förderung einer größeren Harmonie in der Arbeit der verschiedenen Dikasterien und Ämter“ , um eine wirksamere Zusammenarbeit in absoluter Transparenz zu schaffen, die authentische Synodalität und Kollegialität aufbaut“ ( Gruß an die zum Konsistorium versammelten Kardinäle , 12. Februar 2015). Die Veröffentlichung des ausführlichen Berichts, der von der CDF auf der Grundlage ihrer Umfrage unter den Bischöfen der Welt erstellt wurde, ist daher dringend erforderlich. Auch wenn dies nicht in naher Zukunft geschieht, wissen wir, dass „nichts verborgen ist, was nicht offenbar werden soll, noch etwas Geheimnisvolles, das nicht bekannt und ans Licht kommt“ (Lk 8,17).

Die gegenwärtigen Autoritäten in Rom – die im Vergleich zur zweitausendjährigen Geschichte der Kirche eine relativ kurze Amtszeit haben – können sich nicht so verhalten, als seien sie alleinige Eigentümer einer jahrtausendealten liturgischen Schatzkammer der Kirche .

(DM) Der italienische Jesuit und Kirchenlehrer, St. Robert Bellarmine (1542-1621), hat gesagt: „So wie es erlaubt ist, dem Papst zu widerstehen, wenn er die Person eines Mannes angreift, ist es auch erlaubt, ihm zu widerstehen, wenn er angegriffen hat Seelen oder beunruhigte den Staat und vieles mehr, wenn er sich bemühte, die Kirche zu zerstören. Ich sage, es ist erlaubt, sich ihm zu widersetzen, indem man nicht tut, was er befiehlt, und die Ausführung seines Willens behindert.“ Haben die Bischöfe als Nachfolger der Apostel die Pflicht, sich diesen Maßnahmen zu widersetzen?

(BAS) Die Bischöfe haben das Recht, sich diesen Maßnahmen ehrfürchtig und umsichtig zu widersetzen, da sie eindeutig dem Wohl der gesamten Kirche schaden, indem sie eine jahrtausendealte liturgische Erfahrung, die sich als fruchtbar erwiesen hat, fast vollständig abschaffen. Den großen Schatz an liturgischen Riten, der im Pontificale Romanum enthalten ist, einfach auslöschen, einschließlich der theologisch und liturgisch reichen Riten des Großen und Kleinen Ordens, des Firmungsritus und der verschiedenen Weihen (wie Altäre, Kirchen und Jungfrauen), die von der römischen Kirche nicht länger als fünfzig Jahre aufbewahrt werden, wie es die im Fall der reformierten liturgischen Riten, aber über ein Jahrtausend hinweg, für die gesamte Kirche schädlich ist. Die gegenwärtigen Autoritäten in Rom – die im Vergleich zur zweitausendjährigen Geschichte der Kirche eine relativ kurze Amtszeit haben – können sich nicht so verhalten, als seien sie alleinige Eigentümer einer jahrtausendealten liturgischen Schatzkammer der Kirche. Darüber hinaus wird eine beträchtliche Mehrheit vorbildlicher Katholiken, die der traditionellen Liturgie zugetan sind und denen es an Treue zum jetzigen Papst und zu ihren eigenen Bischöfen in keiner Weise fehlt, offen verleumdet und diskriminiert.

Dieses Dokument wird als tragisches Beispiel dafür, wie der Heilige Stuhl ein heikles pastorales Problem mit Gewalt löste, in die Geschichte eingehen.

(DM) Welche kanonischen Fragen wirft die „Responsa ad dubia“ auf? Ist dieses Dokument legitim?

(BAS) Aus formaler Sicht ist das Dokument legitim, da es von einer legitimen Autorität des Heiligen Stuhls, dh der Kongregation für den Gottesdienst, mit Zustimmung des römischen Papstes ausgestellt wurde. Die „ Responsa ad dubia“ stellen ein markantes Beispiel für die bekannte Maxime „ summum ius, summa iniuria “ dar, dh dass ein formal korrektes Gesetz zu einem großen Unrecht werden kann. Dieses Dokument wird als tragisches Beispiel dafür, wie der Heilige Stuhl ein heikles pastorales Problem mit Gewalt löste, in die Geschichte eingehen.

Die neuen Richtlinien der Kongregation für den Gottesdienst haben nichts gelöst, sondern bei vielen Priestern und Gläubigen zu einer pastoralen Sackgasse und ernsthaften Gewissensproblemen geführt. Bemerkenswerterweise erleben wir, dass in einem Pontifikat, das sich selbst als „Zärtlichkeit“ und pastorale Sensibilität bezeichnet, eine unnachgiebige Inquisitions-ähnliche Methode angewendet wird, wie die folgenden Worte von Papst Franziskus bezeugen: „Wenn wir nicht diese Kirche der Nähe werden mit Haltung des Mitgefühls und der zärtlichen Liebe werden wir nicht die Kirche des Herrn sein. Vergessen wir nicht Gottes Stil, der uns helfen muss: Nähe, Mitgefühl und zärtliche Liebe“ ( Ansprache zur Eröffnung der Synode , 9.10.2021).

(DM) Wo verlässt das neue Dokument die ehemaligen Ecclesia Dei Institute? Können sie weiterhin Priester im traditionellen Ritus weihen?

(BAS) Das von der Kongregation für den Gottesdienst herausgegebene Dokument erwähnt die ehemaligen Ecclesia Dei Institute nicht ausdrücklich. Es ist jedoch ungewiss, ob diese Institute und Gemeinschaften in ihren persönlichen Pfarreien und an anderen Orten weiterhin das alte Pontificale Romanum für die kleinen und großen Weihen und für die Feier des Sakraments der Firmung nach demselben Pontificale nutzen können wo sie ihr Apostolat durchführen. Der Heilige Stuhl muss die Tatsache berücksichtigen, dass derselbe Heilige Stuhl,bei der Errichtung dieser Institute garantierte, dass sie alle vor dem Zweiten Vatikanischen Konzil gültigen liturgischen Bücher verwenden konnten. Der neuralgische Punkt in dieser Hinsicht ist die Frage der Ordinationsriten. Würde der Heilige Stuhl diesen Instituten und Gemeinschaften die alten Ordinationsriten verweigern, wäre dies ein schreckliches Beispiel für das Brechen des feierlichen Wortes und würde die Glaubwürdigkeit und Integrität des Heiligen Stuhls auch in den ökumenischen Beziehungen zu nichtkatholischen Gemeinschaften beeinträchtigen. Nichtkatholische Gemeinschaften beobachten und können deutlich sehen, dass der Heilige Stuhl sein Wort gegenüber einer Gruppe von Katholiken bricht, mit denen eine friedliche und versöhnende Lösung gefunden wurde. Die gewalttätige und verräterische Behandlung von Katholiken, die an der alten liturgischen Tradition hängen, wird es sicherlich nicht tun orthodoxe kirchliche Gemeinschaften zu inspirieren, sich mit dem Apostolischen Stuhl zu versöhnen.

Die willkürliche „Auswahl“ des Heiligen Stuhls zeigt jedem objektiven Beobachter, dass „Synodalität“ – mit ihrem „Anhören“ – eigentlich ein einseitiges ideologisches Unterfangen ist.

(DM) Warum erlaubt der Vatikan dem Dienst New Ways, der die LGBT-Agenda fördert, an der Synode über Synodalität teilzunehmen, und hört dennoch nicht auf traditionelle Katholiken oder konsultiert sie über diese neuen Maßnahmen? Was sollen die Gläubigen von Synodalität halten, wenn die Hierarchie einer Gruppe zuhört, die gegen die kirchliche Lehre ist, aber nicht Katholiken, die die Tradition und Lehre der Kirche hochhalten? (Siehe diesen Artikel für Hintergrund: https://rorate-caeli.blogspot.com/2021/12/traditional-catholics-Exceptions-to.html )

(BAS) Die willkürliche „Auswahl“ des Heiligen Stuhls zeigt je em objektiven Beobachter, dass „Synodalität“ – mit ihrem „Anhören“ – eigentlich ein einseitiges ideologisches Unterfangen ist. Es ist keine wahre Synodalität, sondern eine egozentrische Anstrengung intoleranter, gleichgesinnter Menschen mit einer vorgezeichneten Agenda, um den katholischen Glauben und die katholische Liturgie immer vage und nebulös zu machen. Wer dieser Agenda im Wege steht, wie die vielen Katholiken, darunter viele junge Menschen, die der traditionellen Liturgie zugetan sind, wird nicht in den Entscheidungsprozess eingebunden.

(DM) Pater Claude Barthe, Historiker, Jurist und Experte für die traditionelle Liturgie der Diözese Fréjus-Toulon in Frankreich, sagte dem Nationalen Katholischen Register nach der Veröffentlichung des Dokuments: „Im Namen des Sensus fidelium müssen wir uns der Traditionis Custodes entgegenstellen“. und seine Klärung durch Nicht-Empfang, weil es ein lehrmäßig ungerechtes Gesetz ist.“ Wie sollten aus Ihrer Sicht die Laien auf die neuen Richtlinien reagieren?

(BAS) Im Interesse des geistlichen Wohls der gesamten Kirche und der Ehre des Apostolischen Stuhls, der das gesamte liturgische Erbe stets wachsam bewahrt und weitergegeben hat, sollten die Laien weiterhin die Autoritäten des Heiligen Stuhls, in erster Linie den Papst selbst, bitten, der traditionellen Liturgie, einschließlich des gesamten liturgischen Erbes der römischen Kirche, volle Freiheit ohne erniedrigende und diskriminierende Bedingungen zu gewähren. Solche Bitten könnten durch Petitionen und insbesondere durch eine weltweite Gebetskette erfolgen. Sie sollten die aufdringliche Witwe nachahmen, von der Unser Herr im Evangelium in ihrer Beharrlichkeit mit dem ungerechten Richter sprach (siehe Lukas 18:1-8).

Sie könnten dem Rat von Papst Franziskus selbst folgen, der die Laien aufforderte, ihre Hirten zu „stören“, wobei er den Heiligen Caesarius von Arles (+542) zitierte. Papst Franziskus sagte:

„Ich habe einmal etwas sehr Schönes darüber gelesen, wie das Volk Gottes den Bischöfen und Priestern hilft, gute Hirten zu sein. Es ist eine Schrift des Hl. Caesarius von Arles, eines Kirchenvaters der ersten Jahrhunderte. Er erklärte, wie das Volk Gottes dem Pastor helfen muss, und gab dieses Beispiel: Wenn ein Kalb Hunger hat, geht es zur Kuh, seiner Mutter, um Milch zu holen. Die Kuh gibt es jedoch nicht sofort: Es scheint, als würde sie es zurückhalten. Und was macht das Kalb? Es klopft mit der Nase an das Euter der Kuh, damit die Milch kommt. Es ist ein schönes Bild! „So musst du auch bei deinen Hirten sein“, sagte dieser Heilige: Klopfe immer an ihre Tür, an ihre Herzen, damit sie dir die Milch der Lehre, die Milch der Gnade und die Milch der Rechtleitung geben. Und ich bitte Sie, belästigen Sie die Pastoren, stören Sie die Pastoren, uns alle Pastoren, damit wir euch die Milch der Gnade, Lehre und Führung geben können. Stören Sie sie! Denken Sie an dieses schöne Bild des kleinen Kalbs, wie es seine Mutter belästigt, damit sie ihm etwas zu fressen gibt“ (Regina caeli , 11. Mai 2014).

Folgen wir im Zweifelsfall und halten wir an der Antike fest, was bedeutet, an der Tradition festzuhalten.

(DM) Was aus dem Dokument hervorzugehen scheint, ist, dass dies eher der Triumph des lehramtlichen Positivismus als eines angenommenen Glaubens ist. Mit anderen Worten, uns wird jetzt gesagt, was wir über die Liturgie glauben sollen, im Gegensatz zu dem, was wir von unserer Heiligen Mutter Kirche über das Wahre, Gute, Schöne und Heilige gelernt haben.

(BAS) Ich denke, wir alle tun gut daran, und vor allem diejenigen, die in der Kirche hohe Autoritäten haben, sich an die ständige Haltung der römischen Kirche während der Jahrtausende zu erinnern, dh die Ehrerbietung vor dem entscheidenden Gewicht der Tradition im Glauben und in der Liturgie der Kirche. Das von Papst Stephan I. (+ 257) formulierte Prinzip der ersten Jahrhunderte bleibt ein leuchtendes Beispiel: nihil innovetur nisi quod traditum est, dh „nichts erneuern als das Überlieferte“. Bei der Anwendung dieses Prinzips auf eine liturgische Reform sollten nicht nur die Substanz, sondern auch andere relevante Teile des liturgischen Ritus beibehalten werden. Der Novus Ordo Missaeist ein Beispiel für eine Reform, bei der in wesentlichen Teilen der Messe Neuerungen eingeführt wurden, die nicht überliefert waren, wie zum Beispiel die neuen Offertoriumsgebete oder die Existenz einer Vielzahl von Eucharistischen Hochgebeten. Die authentische Messe des Zweiten Vatikanischen Konzils ist der Ordo Missae von 1965 mit seinen sorgfältigen und nicht revolutionären Änderungen.

In Zeiten großer und allgemeiner lehrmäßiger und liturgischer Verwirrung, von Experimenten und Neuerungen muss ein Katholik laut dem Heiligen Vinzenz von Lerins (+445) der Antike folgen:

„Was wird dann ein katholischer Christ tun, wenn sich ein kleiner Teil der Kirche von der Gemeinschaft des universellen Glaubens abgeschnitten hat? Was, aber lieber, als die Gesundheit des ganzen Körpers der Ungesundheit eines verseuchten und korrupten Gliedes? Was, wenn eine neue Ansteckung nicht nur einen unbedeutenden Teil der Kirche, sondern die ganze Kirche infizieren will? Dann wird es seine Sorge sein, an der Antike festzuhalten, die heute unmöglich durch einen Neuheitsbetrug verführt werden kann. Was aber, wenn in der Antike selbst Irrtümer von zwei oder drei Männern oder wenigstens einer Stadt oder gar einer Provinz gefunden werden? Dann wird es seine Sorge sein, die Dekrete, wenn es welche gibt, eines alten Generalrats der Unbesonnenheit und Unwissenheit einiger weniger vorzuziehen. Aber was, wenn ein Irrtum auftauchen sollte, auf den sich ein solches Dekret nicht begründen lässt? Dann muss er die Meinungen der Ältesten zusammentragen und konsultieren und befragen, nämlich die, die zwar in verschiedenen Zeiten und an verschiedenen Orten leben, aber dennoch in der Gemeinschaft und im Glauben der einen katholischen Kirche bleiben, anerkannte und anerkannte Autoritäten vertreten: und was er sich vergewissern soll, dass es nicht nur von einem oder zweien von ihnen, sondern von allen gleichermaßen, mit einer Zustimmung, offen, häufig, beharrlich festgehalten, geschrieben, gelehrt wurde, dass er verstehen muss, dass er selbst auch ohne glauben soll Zweifel oder Zögern“ (Commonitorium, 3, 7-8).

Folgen wir in Zweifelsfällen und klammern wir uns an die Antike, das heißt, an der Tradition festzuhalten, die bis zur Einführung zweideutiger Neuerungen galt. Dies war das Leitprinzip der römischen Kirche zu allen Zeiten.

Ein Papst sollte die Entscheidungen seiner Vorgänger nur dann rückgängig machen, wenn es sich um eindeutige Neuerungen und Brüche mit dem Glauben und den liturgischen Riten handelt.

(DM) Welche Auswirkungen wird dieses Dokument Ihrer Meinung nach auf die Seminare haben, und was ist Ihre Botschaft an Priester und Seminaristen?

(BAS) Priester und Seminaristen sollten ihr Studium der Dokumente über die Tradition des katholischen Glaubens und der katholischen Liturgie intensivieren und dadurch ihre Liebe zu dem stärken, was unsere Vorfahren und die Heiligen geglaubt, geschätzt und gelebt haben: die traditionelle Liturgie der römischen Kirche. Sie sollten ihre Oberen und Bischöfe beharrlich bitten, Feiern der traditionellen Liturgie zuzulassen und das Recht der Feiern im Alten Ritus zumindest individuell nach dem Prinzip der Epikeia zu gewähren. Wenn ihnen ein solches Recht verweigert wird, können sie nach dem gleichen Prinzip der Epikeia – und der Notsituation der gegenwärtigen beispiellosen Krise in der Kirche – den traditionellen Ritus der Heiligen Messe zumindest privat feiern.

(DM) Wenn Papst Franziskus das Vermächtnis von Papst Benedikt XVI. (dh Summorum Pontificum) rückgängig machen und Benedikts Lehre in einer so wichtigen Angelegenheit wie der heiligen Liturgie (und der Lehre von Papst Pius V. in Quo Primum) direkt widersprechen kann, bedeutet dies, dass jede Lehre eines Papstes von seinem Nachfolger leicht rückgängig gemacht werden, und wenn ja, wo bleibt die Autorität von Petrus? Welchen Präzedenzfall schafft dies für die Autorität der zukünftigen päpstlichen Lehre und für die Autorität der Kirche im Allgemeinen?

(BAS) Dabei sollten Tradition und Antike immer Vorrang haben. Je mehr ein Papst die lebendigen Schätze des Glaubens und der Liturgie der römischen Kirche – die keineswegs ein „Museumsstück“ sind, sondern eine lebendige Realität wie für so viele große Heilige – treu bewahrt und weitergibt, desto besser erfüllt er seine rechte Aufgabe und übt seine rechte Autorität als Nachfolger des Petrus aus. Ein Papst sollte die Entscheidungen seiner Vorgänger nur dann rückgängig machen, wenn es sich um eindeutige Neuerungen und Brüche mit dem Glauben und den liturgischen Riten handelt. Wir haben mehrere Beispiele aus der Geschichte. Die aus doktrinärer Sicht höchst zweideutigen Briefe von Papst Honorius I. (+638) wurden von seinen Nachfolgern rückgängig gemacht; B. von Leo II., der sagte: „Anstatt diese apostolische Kirche zu reinigen, ließ Honorius zu, dass der unbefleckte Glaube durch einen profanen Verrat befleckt wurde. “ Um ein weiteres Beispiel zu nennen: 1535 gab Papst Paul III. ein Brevier heraus, das von Kardinal Quiñones zusammengestellt wurde und mehr als 100 Ausgaben hatte. Wegen Missachtung der Tradition verbot Papst Paul IV es jedoch 1558.

Traditionis Custodes und das neue Dokument der Kongregation für den Gottesdienst zerstören das geduldige Werk des Friedens, der Versöhnung und der kirchlichen Gemeinschaft, das Papst Johannes Paul II. durch das Motu Proprio Ecclesia Dei und Benedikt XVI. durch das Summorum Pontificum vollbracht haben . Sie bauten wirklich Brücken zur Tradition und zu einem beträchtlichen Teil der traditionellen Geistlichen und Gläubigen und zeigten damit, was es wirklich bedeutet, ein „Pontifex“ zu sein. Wohingegen Papst Franziskus nun die Brücke abgebaut hat, die seine beiden Vorgänger gebaut haben.

Solche Maßnahmen des Heiligen Stuhls, die eine deutliche Verachtung für die alte liturgische Tradition zeigen, werden zweifellos die Kluft des bereits bestehenden Misstrauens der orthodoxen Kirchen gegenüber dem Heiligen Stuhl vergrößern.

(DM) Sie haben häufig mit orthodoxen Geistlichen zu tun. Orthodoxe Führer näherten sich der katholischen Kirche während des Pontifikats von Benedikt vor allem, weil sie seinen Respekt vor der heiligen Liturgie schätzten. Wie werden sie Ihrer Meinung nach diese Maßnahmen zur Ausrottung der traditionellen Liturgie und Sakramente der römischen Kirche sehen? Welche Auswirkungen hat dies Ihrer Meinung nach auf die ökumenischen Beziehungen zu den Orthodoxen?

(BAS) Solche Maßnahmen des Heiligen Stuhls, die eine deutliche Verachtung für die alte liturgische Tradition zeigen, werden zweifellos die Kluft des bereits bestehenden Misstrauens der orthodoxen Kirchen, insbesondere der russisch-orthodoxen, gegenüber dem Heiligen Stuhl vergrößern. Ich erinnere mich gerne daran, als Papst Benedikt XVI. das wahrhaft epochale und großmütige Motu Proprio Summorum Pontificum herausgab , mehrere russisch-orthodoxe Priester und Bischöfe gratulierten mir. Ein orthodoxer Bischof schlug sogar vor, in unserer Kathedrale regelmäßig am Sonntag eine traditionelle lateinische Messe zu feiern.

Wir müssen bedenken, dass Gewalttaten nicht lange andauern.

(DM) Wie kann dies gelöst werden? Was muss passieren, damit diese liturgischen Kriege, von denen die traditionellen Katholiken behaupten, durch diese neuesten Dokumente wieder entzündet worden zu sein, beendet werden?

(BAS) Wir müssen bedenken, dass Gewalttaten nicht lange andauern. Die Gewalt und Ungerechtigkeit, die einer beträchtlichen Gruppe von vorbildlichen Söhnen und Töchtern der Kirche durch das jüngste Dokument des Heiligen Stuhls zugefügt wurden, werden eine Gegenwirkung haben. Die liturgische Tradition wird noch mehr geliebt und geschätzt. Einige Priester und Gläubige werden zu einem Leben in „Katakombenmessen“ gezwungen. Dennoch sollten sie nicht entmutigt oder verbittert werden. Die Göttliche Vorsehung hat diese schmerzhafte Prüfung zugelassen, in der wir erleben, wie die Autoritäten des Heiligen Stuhls gute Katholiken verfolgen, die dem jahrtausendealten liturgischen Schatz der römischen Kirche verbunden sind. Sie sollten den Papst und ihre Bischöfe weiterhin lieben und ihre Gebete, Wiedergutmachungs- und Bußhandlungen verstärken, demütig anflehen, Gott die Augen des Papstes und der Bischöfe zu öffnen und in ihnen die Wertschätzung und Liebe für den Schatz dieser alten liturgischen Traditionen zu entzünden. Mögen Papst Franziskus und viele andere Bischöfe sich an die Freude der Tage ihrer Kindheit und Jugend erinnern, als sie diese bewegenden und immer jugendlichen Worte hörten oder selbst sagten: „Introibo ad altare Dei, ad Deum qui laetificat iuventuem meam! “, dh „Ich werde zum Altar Gottes gehen: zu Gott, der meiner Jugend Freude schenkt.“ Wir hoffen fest, dass der römische Papst eines Tages diese Worte noch einmal am Fuße des Altars im Petersdom in Rom aussprechen wird.

GLOBAL DARKNESS: Michael Matt interviewt Bischof Schneider

https://remnant-tv.com/videoEmbed/481/global-darkness-michael-matt-interviews-bishop-schneider-?channelName=RemnantTVVeröffentlicht in Restartikel

[Kommentarrichtlinien – Zum Anzeigen anklicken] Zurück nach oben Zuletzt geändert am Donnerstag, 23. Dezember 2021

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