FATIMA IM WELTGESCHICHTLICHEN ZUSAMMENHANG

Fatima-WeltapostolatFragen im Rückblick und …
Wichtige weltgeschichtliche Daten und Ereignisse im Zusammenhang mit Fatima
… im Vorausblick
Bringt die Erfüllung der Verheißung von Fatima den Umbruch?

Vortrag von StD. Weilhelm Hoverath, Bonn – Abschrift der Kassettenaufzeichnung durch Edwin Kaufmann, Pfr. i. R.

In Nummer 39 berichteten wir im Artikel „Russland wird sich bekehren“ über augenscheinliche Zusammenhänge von Daten und Ereignisse nach dem von Papst Johannes Paul II. vorgenommenen feierlichen und universalen Wei­heakt vom 25. März 1984. Seit diesem so eminent wichti­gen Geschehen sind nun [2009] bereits genau 25 Jahre vergan­gen. Wir möchten in dieser Ausgabe weitere wichtige Da­ten, die in eindeutigem Zusammenhang mit „Fatima“ ste­hen, festhalten. Der Verfasser dieser Zeilen wurde anläss­lich der Generalversammlung vom 16. bis 21. November 2008 in Fatima von unseren deutschen Freunden auf die Schrift von StD. Wilhelm Hoverath aufmerksam gemacht. Herr Hoverath hielt am 29. April 2000 beim „Nationalen Ar­beitskreis des Fatima-Weltapostolates in Petersberg, Ful­da, eine sehr beachtenswerten Vortrag mit dem Titel „Die Botschaft von Fatima — ein Imperativ für Priester und Laien in immens grosser Verantwortung“. Zu beachten ist: Die­ser Vortrag wurde zwei Wochen vor der am 13. Mai 2000 anlässlich der Seligsprechung der beiden Seherkinder Ja­cinta und Francisco erfolgten Bekanntgabe des dritten Teils des Geheimnisses gehalten. Erstaunlich ist, dass die­ser Vortrag dennoch nicht an Aktualität verloren hat, da er bezüglich des Themas und des Umgangs mit dem „Dritten Geheimnis“ der Botschaft von Fatima im Wesentlichen völlig, manchmal sogar fast wörtlich mit dem vom heiligen Vater Papst Johannes Paul II. angeordneten und mit der noch lebenden Seherin Lucia abgesprochenen Kommentar der Glaubenskongregation in Rom am 26. Juni 2000 durch Kardinal Josef Ratzinger übereinstimmt.

1. Zeitgeschichte 1917

In Portugal war im Oktober 1910 die Revolution ausgebro­chen. Die neuen Machthaber waren Freimaurer. Welche Ziele sie verfolgten, sagte die Regierung deutlich bei der Verabschiedung des Gesetzes über die Trennung von Kir­che und Staat: „Mit diesem Gesetz wird der Katholizis­mus, der die Hauptursache des jetzigen Zustandes ist, in zwei Generationen vollständig erledigt sein“.

Von 1911 bis 1926 gab es 20 Aufstände und 34 Regierun­gen. Dabei wurden die Staatsgüter verschleudert und die Verschuldung überstieg alle Grenzen. Die Lage schien hoff­nungslos.1917 wurden in Russland die Thesen des kom­munistischen Manifestes verwirklicht. Lenin wurde vom Exil (in der Schweiz!) nach Russland gebracht. Lenin: „Gott ist mein persönlicher Feind….“. Und 1978 schrieb die kom­munistische Zeitung „Abendblatt von Moskau“: Wir kämpfen nicht gegen die Gläubigen und auch nicht gegen die Priester, wir kämpfen gegen Gott, um ihm seine Gläubigen zu entreissen.“ Satan hat 1917 durch die russische Revolu­tion Gott direkt herausgefordert. Und auf diese Herausfor­derung antwortet Maria 1917 in Fatima: „Am Ende wird mein Unbeflecktes Herz triumphieren“. Papst Pius XII. sag­te: „die Botschaft von Fatima kann man nicht verstehen, wenn man nicht den kommunistischen Atheismus kennt, wenn man nicht weiss, was in Russland geschehen ist“. Und weiter: „Der Kampf, in dem wir heute stehen, ist we­niger ein solcher politischer Art zwischen Ost und West, zwischen den freien und nicht freien Völkern der Welt, sondern im Grunde genommen ein Kampf auf Leben und Tod; und dieser Kampf heisst: Moskau oder Rom, Hölle oder Himmel, Luzifer oder Maria, Kommunist oder Christ, Hass oder Liebe.“

Und Papst Pius XI.: „Wir sehen heute etwas, was die Welt­geschichte noch nie gesehen hat. Das Flattern der Fahnen Satans im Kampf gegen Gott und die Religion, und das in allen Völkern und in jedem Teil der Welt: Ein Phänomen, das alles Voran­gegangene in den Schatten stellt. Der atheistische Kommunismus übertrifft sowohl im Blick auf die Ausbreitung, als auch auf die Gewalttätigkeit alle bisherigen Kirchenverfolgungen, auch die von Nero und Diokletian. Die ganze Welt droht in ei­nen barbarischen Zustand zurückzufal­len, einen Zustand, der schlimmer ist als vor der Ankunft Christi.“

Papst Johannes XXIII.: „Der Fürst die­ser Welt war immer im Kampf gegen Gott, was wir aber heute sehen, ist ein Kampf, der auf der ganzen Welt ent­flammt ist.“

Papst Johannes Paul II. nach dem Studium der Fatima-Akten im Krankenhaus (nach dem Attentat) zu Bischof Hni­lica: „Paul, in diesen drei Mona­ten habe ich verstanden, dass die einzige Lösung aller Welt­probleme: die Rettung vor dem Krieg, die Rettung vor dem Atheismus, vor dem Abfall von Gott darin besteht, Russland zu bekehren. Die Bekehrung Russ­lands ist Inhalt und Sinn der Fatima-Botschaft. Erst dann kommt der Triumph Mariens.“ Der Heilige Vater liess an der Ostgrenze Polens, an der Grenze zu Russland auf ei­nem Hügel eine Kapelle bauen und die Fatima-Statue hin­einstellen, die deutsche Pilger, die während des Attenta­tes in Rom dabei waren, anschliessend in Fatima gekauft und ihm über Bischof Hnilica geschenkt hatten. Die Mut­tergottes schaut nach Russland, aber sie will, dass auch wir nach Russland schauen und beten und opfern, dass es sich bekehrt, nicht, dass es vernichtet wird.

2. Die Fatima-Botschaft ein Imperativ — ein Befehl

Lassen wir Herrn Wilhelm Hoverath zu Wort kommen: „Als ich vor zwanzig Jahren (d.h. um 1980 herum) an die Türen der Pfarrer klopfte, bekam ich fast immer zu hören: Privat­offenbarungen interessieren mich nicht. Mit dem Tod des letzten Apostels ist die Offenbarung abgeschlossen. Ich habe darauf mit meinem kleinen Laienverstand versucht zu antworten, Fatima sei doch kirchlich anerkannt (seit dem 13.10.1930, die Red.), und damit nicht im Wider­spruch zu dieser Offenbarung. Das half alles nichts. Ich wurde abgewiesen.

(Ähnliche Reaktionen der Geistlichkeit kennen wir heute! Und dies obschon es doch letztendlich um die Rettung so vieler Seelen als nur möglich geht: 13. Juli 1917: Ihr habt die Hölle gesehen, wohin die Seelen der armen Sünder kommen. Um sie zu retten, will Gott die Andacht zu mei­nem Unbefleckten Herzen in der Welt begründen (…). Und am 19. August 1917: „Betet, betet viel und bringt Opfer für die Sünder, denn viele Seelen kommen in die Hölle, weil sich niemand für sie opfert und für sie betet.“

Herr Hoverath weiter: „Aber nun habe ich vor einigen Jah­ren etwas gefunden, worin ich meine Gedanken nicht nur bestätigt, sonder noch kühner und weiter geführt fand, nämlich bei Karl Rahner — er ist bestimmt nicht erzkonser­vativ — und zwar in den „Quaestiones diputatae“ Band IV, Seite 27: Privatoffenbarungen sind in ihrem Wesen ein Imperativ, wie in einer geschichtlichen Situation von der Christenheit gehandelt werden soll. Sie sind wesentlich keine neue Behauptung, sondern ein neuer Befehl. In ih­ren Behauptungen sagen sie wirklich nur, was man immer schon aus Glaube und Theologie weiss. Und dennoch sind sie nicht überflüssig oder bloss ein himmlischer Repetiti­onskurs der allgemeinen Offenbarung (…) Denn, was in einer bestimmten Situation als Wille Gottes zu tun ist, das lässt sich logisch in eindeutiger Weise nicht ableiten bloss aus den allgemeinen Prinzipien des Dogmas und der Moral.“

Und Papst Pius XII. sagt sogar, zwar erst, nachdem er nicht mehr an der Echtheit der Bot­schaft von Fatima zweifelte und die positiven Auswirkungen sei­ner zwar verspäteten Weihe an das Unbefleckte Herz Mariens erkennen durfte: „Die Botschaft von Fatima ist eine der grössten Eingriffe Gottes durch Maria in die Weltgeschichte nach dem Tod der Apostel.“

Imperativ heisst hier nicht, dass die Muttergottes und der Herr befohlen hätten, nein, sie haben uns nur gesagt, was wir in dieser Weltsituation am besten tun können. Sie ha­ben uns also als Ebenbilder Gottes wie immer unsere Frei­heit belassen. Wohin das aber führen kann, das haben wir im Paradies gesehen und das werden wir aus den weite­ren Ausführungen auch erkennen. (…) Und darin liegt die grosse Verantwortung in unserer Freiheit, wenn wir be­denken, dass der zweite Weltkrieg mit seinen Millionen von Toten nicht hätte ausbrechen brauchen, ebenfalls die mehreren Hundertmillionen Opfer der kommunistischen Weltrevolution — wäre der in Fatima ausgesprochene Rat vom Papst, den Bischöfen und den Laien befolgt worden! Welche Verantwortung!

Dass diese soeben aufgestellte Behauptung keine Spekula­tion ist, soll an Aussprüchen der Seherin Lucia, der Mutter­gottes und sogar des Herrn selber und anhand des portu­giesischen Episkopats und von Papst Johannes Paul II. nach dem Attentat am 13. Mai — dem Fatimatag — 1981 gezeigt werden:

3. Die verschiedenen Reaktionen auf den Imperativ von Fatima

In Stichworten:

13. Oktober 1930: Kirchliche Anerkennung und offizielle Verehrung Unserer Lieben Frau von Fatima.

13. Mai 1931 (am ersten Fatima-Tag nach dieser Anerken­nung): Weihe Portugals an das Unbefleckte Herz Mariens durch die portugiesischen Bischöfe, vom Herrn als Vorbild für andere Län­der erklärt.

13. Mai 1936 zur Zeit des Aus­bruchs des spanischen Bürgerkriegs macht der portugiesische Episkopats in Fatima das Gelübde, er würde geschlossen wieder hierher pilgern, falls Portugal vor dem Kommunismus, der damals ganz Europa bedrohte, verschont bliebe. Portugal blieb verschont.

13. Mai 1938: Das Gelübde der portugiesischen Bischöfe vom 13. Mai 1936 wird durch eine Wall­fahrt nach Fatima erfüllt.

Am 13. September 1939 — also gleich nach Ausbruch des 2. Welt­kriegs — veröffentlicht der Bischof von Leiria in Fatima die Bitte der Gottesmutter bezüglich der fünf ersten Samstage. 1940 machen die in Fatima versammelten Bischöfe Portugals das Gelübde, bei Lissabon eine grosse Christkönigsstatue errichten zu lassen, falls Portugal vor dem 2. Weltkrieg verschont würde. Und am 2. Dezember 1940 — also einen Monat bevor Hitler in Spanien und Portugal einfallen wollte — schreibt Lucia an Papst Pius XII. unter anderem: „Heiliger Vater, wenn es wahr ist, dass ich in der Vereini­gung meiner Seele mit Gott nicht getäuscht bin, verspricht unser Herr, im Hinblick auf die Weihe Portugals an das Un­befleckte Herz Mariens einen besonderen Schutz unseres Vaterlandes während dieses Krieges und dass dieser Schutz der Beweis der Gnaden sein werde, die er den an­dern Nationen gewähren würde, falls sie ihm (dem Unbe­fleckten Herzen Mariens) wie Portugal geweiht worden wären.“

Aus der „Weltchronik“ ist der Brief von Hitler an Mussolini vom 31.12.1940 bekannt: „Wir haben alle Vorbereitungen getroffen, um am 10. Januar, also zehn Tage nach diesem Schreiben — die spanische Grenze zu überschreiten und Mitte Februar Gibraltar zu erreichen.“ Wie weiter bekannt ist, sollte eine Panzerdivision von Spanien aus direkt nach Lissabon und Porto vorstossen, um Portugal zu besetzen und eine englische Landung zu verhindern. So gross war die Gefahr, dass alles vorbereitet war, den Sitz der portu­giesischen Regierung auf die Azoren zu verlegen. Portugal blieb aber verschont.

Am 13. Oktober 1942 spenden die portugiesischen Frauen der Jungfrau von Fatima eine kostbare Krone mit 313 Per­len und 2’650 Edelsteinen, womit die Gnadenstatue am 13.5.1946 gekrönt wurde.

Am 16.1.1959 erklärten die portugiesischen Bischöfe in einem Hirtenschreiben: „Der Weiheakt ist ein weitreichen­der über jede menschliche Gewalt wirksamer Akt. (…) Die­sen über jede menschliche Gewalt wirksamen Akt des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe setzten die portu­giesischen Bischöfe nicht nur für Portugal, sondern schliesslich auch für das Wohl der ganzen Welt, nämlich zur Zeit der Kuba-Krise. Denn am 17. Mai 1960 schrieb der Bischof von Leiria-Fatima an alle seine Mitbrüder im Bi­schofsamt, um sie und ihre Diözesen zu einem Welttag des Gebetes und der Busse im Sinne Fatimas, der am 13. Oktober 1960 stattfinden sollte, einzuladen. Auch Papst Johannes XXIII. unterstützte dieses Unterfangen. So fand also am 13. Oktober 1960 der Welttag des Gebetes und der Busse in Fatima statt. Kardinal Lercaro leitete die Feier in Fatima und 21 Bischöfe assistierten.

Und in der „Weltchronik“ ist zu lesen: „In dieser Nacht der Busse und des Gebets im Sinne Fatimas vom 12. und 13. Oktober 1960 bestieg Chruschtschow in New York überstürzt ein Flugzeug nach Moskau und liess bei diesem Rückflug geplante Zwischenlandungen ausfallen. Vorher hatte er in der UNO mit der „absoluten Waffe“ gedroht, die im Besitz Russlands sei und fähig wäre, die Vereinigten Staaten von Amerika auszurotten… Und um seinen Wor­ten mehr Nachdruck zu verleihen, hatte er einen Schuh ausgezogen und mit ihm heftig auf sein Pult geschlagen. Den Grund für den unerwartet raschen Rückflug des da­maligen ersten Mannes Russlands offenbarte später der russische Oberst Olg Pankoski, der am 16.5.1963 wegen Spionage hingerichtet wurde: Im Januar 1960 hatte Chruschtschow die wissenschaftlichen Dienstabteilungen des Heeres gedrängt, zum 43. Jahrestag der Oktoberrevo­lution eine gigantische Rakete mit Atomantrieb fertigzu­stellen. Tatsächlich schien alles bereit zu sein in dem Au­genblick als der russische Diktator seine Drohungen in der UNO aussprach. Mar­schall Nedeline, der oberste Befehlsha­ber der russischen Raketentruppen hat­te Tag und Stunde des ersten Versuchs­abschusses der famosen Rakete, der Trägerin der absoluten Waffe, festge­setzt. Er hatte dazu zahlreiche Atom­sachkundige und offizielle Persönlich­keiten eingeladen. Als der Countdown auf Null herabgezählt war, zündete die Rakete nicht — das Gebet in Fatima hat­te wohl sicher gezündet -; die Rakete blieb unbeweglich auf dem Abschussgelände. Nachdem Nedeline 15 bis 20 Minuten gewartet hatte, kam er aus dem Schutzbunker hervor, und alle Eingeladenen folgten ihm. Als schon alle draussen waren, explodierte die Rakete und tötete rund 300 Personen (Spitzenwissenschaftler). Das war also der Grund des überraschend schnellen Heim­flugs Chruschtschows nach Moskau in der Nacht vom 12. auf den 13. Oktober 1960.

Die Reaktion der Päpste, unter anderen auch von Johan­nes Paul II., auf den Imperativ der Fatima-Botschaft.

Dazu muss zunächst die Vision in Tuy und deren Bot­schaft, die auch Bestandteil der kirchlichen Anerkennung ist, vom 13. Juni 1929 erwähnt werden. Lucia zitiert unter anderem die Worte Unserer Lieben Frau von Fatima: „Es ist der Zeitpunkt gekommen, in dem Gott bittet, dass der Heilige Vater in Vereinigung mit allen Bischöfen der Welt die Weihe Rußlands an mein Herz vollziehe, indem er ­Gott – verspricht, es – Rußland – durch dieses Mittel zu ret­ten. Es sind so viele Seelen, die die Gerechtigkeit Gottes wegen der Sünden verdammt, die gegen mich begangen werden, so dass ich um Sühne zu bitten komme. Opfere dich für diese Meinung und bete.“Später erhielt Lucia eine innere Mitteilung des Herrn, der sich beklagte: „Sie woll­ten nicht acht geben auf meine Bitte. Wie der König von Frankreich werden sie in sich gehen und sprechen, aber es wird zu spät sein: Rußland wird schon seine Irrtümer in der Welt ausgestreut, Kriege und Verfolgungen der Kirche hervorgerufen haben“. Hier nimmt der Heiland Bezug auf Frankreich, nämlich am 17. Juni 1689 hatte der Herr ge­genüber der heiligen Maria Margareta Alacoque den Wunsch geäußert, dass Frankreich seinem Herzen geweiht würde. Die Bitte wurde König Ludwig XIV. mitgeteilt, der sie aber nicht erfüllte.

Genau hundert Jahre spä­ter, wieder am 17. Juni 1789, (französische Revolu­tion) fiel in Frankreich die Monarchie, die diese Bitte nicht erfüllen wollte. Und wieder am 17. Juni 1940 unterzeichnete Frankreich den für sich so beschämen­den Waffenstillstand mit Deutschland.

In einem Schreiben vom 29. Mai 1930 drängt Lucia wei­ter: „Wenn ich mich nicht täusche, verspricht der gute Gott, die Verfolgung in Ruß­land zu beenden, wenn der Heilige Vater bereit wäre, einen fei­erlichen und öffentlichen Akt der Sühne und Weihe Ruß­lands an die heiligsten Herzen Jesu und Mariens durchzu­führen. Wenn er anordnen würde, es sollten das gleicher­weise die Bischöfe der katholischen Welt tun und wenn ferner Seine Heiligkeit verspräche, nach Erlangung des En­des dieser Verfolgung, – wörtlich: ‚mittels des Endes dieser Verfolgung‘ -, die Übung der schon angegebenen Sühne­andacht gut zu heißen und zu empfehlen“. Diese Bitte lei­tete der Bischof von Leiria sieben Jahre später (!), aber immer noch zwei Jahre vor Ausbruch des zweiten Welt­krieges, nämlich 1937 an Papst Pius XI. weiter.

Welche Verantwortung, diesem Wunsche Gottes nicht zu entsprechen!

Am 29. 8. 1931 schreibt Lucia an ihren Bischof folgende Worte des Herrn: „Teile meinen Dienern mit, dass, wenn sie das Beispiel des Königs von Frankreich im Hinausschie­ben der Durchführung meiner Bitten nachahmten, sie ihm auch in der Betrübnis folgen werden. Nie wird es jedoch zu spät sein, bei Jesus und Maria Hilfe zu suchen.“

Warum besteht nun der Heiland unbedingt auf die Weihe? Hören wir dazu, was Lucia schreibt in einem Brief vom 18. Mai 1936 – ein Zwiegespräch mit dem Heiland -: „Vor kur­zem fragte ich ihn – den Herrn – warum er Rußland nicht bekehre ohne, dass seine Heiligkeit diese Weihe vollzöge.“ Die Antwort: „Weil ich will, dass meine ganze Kirche diese Weihe als einen Triumph des Unbefleckten Herzens Ma­riens anerkenne, um hernach seine Verehrung zu verbrei­ten und neben die Verehrung meines göttlichen Herzens, die Verehrung dieses Unbefleckten Herzens zu stellen.“ Darauf Lucia: „Aber mein Gott, der Heilige Vater wird mir keinen Glauben schenken, wenn du nicht selber ihn dazu durch eine besondere Eingebung antreibst.“ Die Antwort: „Der Heilige Vater! Bete viel für den Heiligen Vater – er wird sie machen. Es wird jedoch zu spät sein. Danach wird das Unbefleckte Herz Mariens Rußland retten, es ist ihm anvertraut.“

Am 19. März 1939 – also ein halbes Jahr vor Ausbruch des zweiten Weltkrieges – schreibt Lucia: „Von der Übung die­ser Andacht – der ersten Samstage – vereint mit der Weihe an das Unbe­fleckte Herz Mariens hängt Krieg oder Frieden in der Welt ab.“

Und im März oder Mai 1939 teilte der Herr Lucia folgen­des mit: „Bitte, dränge aufs Neue, dass die Sühnekommu­nion zu Ehren des Unbefleckten Herzens Mariens an den ersten Samstagen bekannt werde. Der Augenblick nähert sich, in dem die Strenge meiner Gerechtigkeit im Begriffe ist, die Vergehen der verschiedenen Nationen zu strafen. Einige werden ausgerottet. Zuletzt wird die Härte meiner Gerechtigkeit schärfer auf jene fallen, die mein Reich in den Seelen zerstören.“

Am 21. Februar 1940 – also bald nach Ausbruch des zwei­ten Weltkrieges am 1. September 1939 – und zwei Monate bevor Hitler am 10. Mai 1940 in Holland, Belgien, Luxem­burg und Frankreich einfällt, schreibt Lucia unter ande­rem: „Es tut mir leid, dass man trotz des Gnadenanspor­nes des göttlichen Heiligen Geistes diese Weihe noch nicht vollzogen hat. Auch unser Herr beklagt sich darüber. We­gen dieses Aktes hätte er seine Gerechtigkeit besänftigt und die Welt vor dieser Kriegsgeißel verschont. Bevor er ausbrach, berichtete ich das in sehr klaren Ausdrücken in einem Brief an den Herrn Bischof. Doch Gott, unser Herr, ist so gut, dass er uns gegenüber immer Barmherzigkeit walten lässt. Gebe Gott daher, dass jetzt bald dieser Au­genblick eintreten möge. Es ist also Wille unseres Herrn, dass man beim Heiligen Stuhl die Bitte um diese Weihe an das Unbefleckte Herz Mariens erneuere. Der Krieg wird erst dann aufhören, wann das Blut, das von den Märtyrern vergossen wird, genug sein wird, um die göttliche Gerech­tigkeit zu besänftigen. Es sei denn, dass die Vermittlung dieses Aktes – der Weihe – durch den uns der Friede ge­währt wird, durch Vollzug eben dieses Aktes zur Geltung kommt.“ Also ultimativ entweder weiteres Blutvergießen oder die Weihe.

Welche Verantwortung!

Am 18. 8. 1940, also zwei Monate nach der Kapitulation Frankreichs, schreibt Lucia: „Ich vermute, dass es dem Wohlgefallen unseres Herrn entspricht, dass es jemanden gibt, der sich allmählich bei seinem Stellvertreter auf Er­den für die Verwirklichung seiner Wünsche – Weihe Ruß­lands und der ganzen Welt an das Unbefleckte Herz Ma­riens  einsetzt. Aber der Heilige Vater wird die Wünsche jetzt nicht verwirklichen. Er zweifelt an der Wirklichkeit (der Echtheit) dieser Wünsche und er hat Grund dazu. Un­ser guter Gott könnte ihm mittels eines Wunders zeigen, dass ER es ist, der ihn darum bittet. ER bedient sich aber dieser Zeit, damit seine Gerechtigkeit die Welt wegen so vieler Verbrechen strafe und zu einer vollkommeneren Rückkehr zu IHM vorbereite. Den Beweis, den ER uns ge­währt, ist der besondere Schutz des Unbefleckten Her­zens Mariens über Portugal, weil es die erbetene Weihe vollzogen hat. Deshalb würde ich es für gut finden, den Personen außer einem großen Vertrauen in die Barmher­zigkeit unseres guten Gottes und in den Schutz des Unbe­fleckten Herzens Mariens die Notwendigkeit des Gebetes einzuschärfen, das vom Opfer begleitet sei, besonders von dem Opferwillen, insbesondere die Sünde zu meiden. Das ist die Bitte unserer guten himmlischen Mutter seit 1917, die mit einer Traurigkeit und unerklärbaren Zartheit aus ihrem Unbefleckten Herzen hervorkam, nämlich: „Die Leu­te sollen nicht mehr unseren Herrn beleidigen, der schon sehr beleidigt worden ist.“

Am 22. Oktober 1940 ergeht eine Mitteilung des Herrn an Lucia: „Bete für den Heiligen Vater, opfere dich, dass sein Herz nicht der Bitterkeit erliege, die ihn bedrückt. Die Trübsal wird fortdauern und sich vermehren. Ich werde die Nationen wegen ihrer Verbrechen strafen durch Krieg, Hunger und Verfolgung meiner Kirche, die insbesondere auf meinem Stellvertreter auf Erden lasten wird. Seine Heiligkeit wird die Abkürzung dieser Tage der Trübsal erlangen, wenn er auf meine Wünsche hört, indem er die Weihe der ganzen Welt an das Unbefleckte Herz Mariens vollzieht mit besonderer Erwähnung Rußlands.“

Am 27. Oktober 1940 – also zwei Jahre vor dem ersten Vollzug der Weihe in einer Radioansprache – schreibt Lu­cia: „Der Heilige Vater wird den Akt der Weihe vollziehen, wie wir es so sehr erseh­nen. Wir müssen noch einige Zeit warten, aber es wird un­serem guten Gott und unserer so sehr geliebten Mutter im Himmel zur Ehre gereichen“.

Am 2. Dezember 1940 – also zwei Jahre vor der offiziellen und feierlichen Weihe des Menschengeschlechtes an das Unbefleckte Herz Mariens durch Papst Pius XII. in St. Peter – schreibt Lucia an Papst Pius XII. 1.) um die Gutheißung der Übung der ersten Samstage, 2.) um die Weltwei­he mit ausdrücklicher Erwähnung Rußlands an das Unbefleckte Herz Mariens und 3.) um die Ausdeh­nung des Festes dieses Herzens auf die ganze Welt zu bitten. Lucia berichtet unter anderem in diesem Brief: „1929 bat Unsere Liebe Frau in einer anderen Erscheinung um die Weihe Rußlands an ihr Unbe­flecktes Herz. Wegen dieser Weihe versprach sie, die Verbreitung der Irrlehren Rußlands zu verhindern und die Bekehrung Rußlands von Gott zu erwirken. Einige Zeit hernach legte ich meinem Beichtvater Rechenschaft über die Bitte Unserer Lieben Frau ab. Er tat etwas, damit die Bitte sich verwirkliche, indem er Pius Xl. diese zur Kenntnis brachte.“ Wie es Lucia am 18. 8. 1940 nieder­schrieb, tragen die Hauptschuld an der Verzögerung der Weihe an das Unbe­fleckte Herz Mariens die Verbrechen der Nationen, die – menschlich gespro­chen – Gott veranlasst hätten, dem Papst nicht klar die Echtheit seiner Wünsche zu zeigen. Lucia weiter an Pi­us XII.: „In verschiedenen innerlichen Mitteilungen ließ unser Herr nicht da­von ab, auf dieser Bitte zu beharren und Er versprach letztlich, falls Eure Heiligkeit sich herablasse, die Weltwei­he an das Unbefleckte Herz Mariens mit besonderer Erwähnung Rußlands zu vollziehen und anzuordnen, dass in Vereinigung mit Eurer Heiligkeit und zur selben Zeit alle Bischöfe der Welt sie vollziehen sollten, auf dass Er die Tage der Trübsal abkürzen werde, die dazu bestimmt seien, die Nationen we­gen ihrer Verbrechen zu strafen: durch Krieg, Hunger, verschiedene Verfolgungen der heiligen Kirche und Eurer Heiligkeit.“ Diese Mitteilung des Herrn an Lucia leitete Lucia am 2. Dezember 1940, also zwei Jahre vor der Weihe, an Papst Pius XII. weiter.

Am 31. Oktober 1942 nun also die erste Radioansprache Pius XII. an die portugiesische Nation aus Anlass zu 25 Jah­ren Fatima mit anschließendem Weihegebet; jedoch ohne Erwähnung Rußlands und auch nicht im Verein mit allen Bischöfen; und trotzdem:

Am 4. November 1942, also nur vier Tage nach der Weihe in der Radioansprache: Ende der Schlacht bei El Alamein, die ja als Wende in Nordafrika gilt. Churchill schreibt in seinen Memoiren Band IV: „Vor El Alamein hatten wir nur Niederlagen. Nach EI Alamein nur Siege.“ Und er listet dann die Siege auf, die er als wichtig erachtet. Wenn man nun die Daten betrachtet, so stellt man fest, dass dieses lauter Muttergottesfeste und Fatima- Tage sind. Weitere vier Tage später, am 8. 11. 1942 landet die amerikanische Armee in Nordafrika.

Sieben Tage später am 15. 11. 1942 Wende im Pazifik: Die Japaner können Guadalcanal als südöstliche Insel ihrer Er­oberungen nicht mehr halten. Es folgt von den Amerika­nern das so genannte Inselspringen, so dass die Amerika­ner nun wieder die Vorherrschaft im Pazifik erlangen.

Und weitere vier Tage später am 19. 11. 1942 Beginn des Kessels um Stalingrad. Wir wissen alle, dass dies die Wen­de in Rußland bedeutete. Also: innerhalb von neunzehn Tagen: Wende in allen drei Kriegs-gebieten: Nordafrika, Pazifik und Rußland.

Am 8. Dezember 1942 – Fest der Unbefleckten Empfängnis – offizielle und feierliche Weihe des Menschengeschlech­tes an das Unbefleckte Herz Mariens durch Papst Pius XII. in St. Peter, aber ohne Erwähnung Rußlands und nicht in Vereinigung mit allen Bischöfen.

Vier Tage später am 12.12.1942 verzweifelter Versuch der Deutschen bei bitterster Kälte den Ring um Stalingrad zu durchbrechen.

Am 2. Februar 1943 – Maria Lichtmeß – Ende der Tragödie von Stalingrad.

Am 13. Mai 1943 – Fatima-Tag – Ende des Krieges in Afrika.

Reaktion von Papst Johannes Paul II.

Am 13. Mai 1981 geschah das Attentat auf Papst Johannes Paul II. auf dem Petersplatz in Rom – Fatima-Tag -. Da man ihn auf den Schutz Unserer Lieben Frau von Fatima auf­merksam machte, ließ er sich die Fatima-Akten ins Kran­kenhaus bringen.

Genau ein Jahr später, am 13. Mai 1982, bedankte er sich persönlich in Fatima bei Unserer Lieben Frau von Fatima für ihren Schutz und sprach ein Weihegebet, jedoch ohne Erwähnung Rußlands und nicht im Verein aller Bischöfe, wie es die Muttergottes und der Heiland gewünscht hat­ten.

Das Studium der Fatima-Akten im Krankenhaus hatten Papst Johannes Paul II. so bewegt und überzeugt, dass er, wie eingangs zitiert, zu Bischof Hnilica sagte: „Paul, in die­sen drei Monaten im Krankenhaus habe ich verstanden, dass die einzige Lösung aller Weltprobleme, die Rettung vor dem Krieg, die Rettung vor dem Atheismus, vor dem Abfall von Gott darin besteht, Rußland zu bekehren. Die Bekehrung Rußlands ist Inhalt und Sinn der Fatima-Botschaft. Erst dann kommt der Triumph Mariens.“ Und weiter sagte er: „Ich warte nicht mit dem Heiligen Jahr bis zum Jahr 2000 bis alles zu spät ist“.

So rief er am 25. März, am Fest der Verkündigung 1983 ein außergewöhnliches Heiliges Jahr der Erlösung aus, 1950 Jahre nach Christi Erlösungswerk. Dieses war nur der Auf­hänger. Denn als das vorhergegangene Heilige Jahr 1975 geschlossen wurde, wußte man auch schon, dass Christus 33 Jahre alt geworden ist und, dass man im Jahre 1983 ein 1950-Jahrjubiläum feiern könnte. Der Heilige Vater wollte noch einmal alle Gnadentore öffnen. Dieses Heilige Jahr dauerte etwas länger als ein Jahr, nämlich bis zum 22. Ap­ril 1984, das war der Ostertag.

Und ziemlich am Ende des Heiligen Jahres am 25. März ­wieder am Tag der Verkündigung 1984 – ,als die Gnaden des Heiligen Jahres genau ein Jahr geflossen waren, hat er dann Rußland und die Welt dem Unbefleckten Herzen Ma­riens im Verein mit den Bischöfen geweiht – Bischof Hnilica inkognito gleichzeitig sogar in Moskau in den Kremlkirchen „St. Michael“ und in der Marienkirche „Maria in den Him­mel aufgenommen.“

Damit begann der ideologische Zusammenbruch im Osten:

Ich (Herr Hoverath) habe nämlich in der russischen Bot­schaft in Bonn gefragt, wann Gorbatschow mit seinen Überlegungen über Glasnost und Perestroika angefangen habe. Es hieß: März/April 1984. Die Weihe am 25. März 1984! Bekanntgegeben habe er diese für den Osten so re­volutionierenden Gedanken der Transparenz und wirt­schaftlichen Umgestaltung erst, nachdem er sich ein gan­zes Jahr damit auseinandergesetzt habe: nämlich am 11. März 1985, als er auf Vorschlag des Politbüros vom Zent­ralkomitee der kommunistischen Partei der Sowjetunion – KPDSU – zum Generalsekretär der Partei gewählt wurde. Und nun meine Behauptung: Die Bekanntgabe dieser für den Osten so revolutionären Gedanken der Transparenz, der Öffnung, der Durchsichtigkeit und der wirtschaftlichen Umgestaltung wäre (eigentlich) im Jahr 1985 zu spät ge­kommen, da der Warschauer Pakt im Frühjahr/ Frühsommer 1984 in Zentraleuropa in drei Keilen einfallen wollte.

Zur Vorbereitung sollte die in Murmansk auf der Halbinsel Kola im eisfreien Hafen der Sowjetunion stationierte wich­tigste der vier Flotten der Russen, die Nordflotte, über Skandinavien hinweg uns im Westen abschneiden. Zu Lan­de wollte man in vierzehn Tagen bis zum Rhein, in vier Wochen bis zum Atlantik und Mittelmeer vordringen. Falls sich Widerstand entgegenstelle, sofort Einsatz von Atom­sprengköpfen. Man hätte Gorbatschow nach Erreichen dieses Zieles ausgelacht: Wir haben alles erreicht, was brauchen wir noch Glasnost und Perestroika.

Woher weiß man nun von diesen Plänen? In der Nacht der Wiedervereinigung haben Beamte und Angestellte des Verteidigungsministeriums von Bonn aus in Berlin bei der NVA – der „Nationalen Volksarmee“ – die noch nicht ver­nichteten Akten beschlagnahmt, nach Bonn gebracht und dort ausgewertet. Die Studie, sie heißt „Über die militärischen Planungen des Warschauer Paktes in Zentraleuro­pa“ besitze ich, worin auch zu erkennen ist, dass die Ma­növer des Warschauer Paktes bis Mitte 1984 auf Angriff und danach nur auf Verteidigung angelegt waren.

Aufgrund der Kenntnis, dass ein Einfallen nach Westeuro­pa im Frühjahr/Frühsommer 1984 geplant war, kam mir die Vermutung in den Sinn, ob die dubiosen Manöver fremder kleiner U-Boote in den Fjorden Schwedens im zeitlichen Zusammenhang mit diesem Überfall im Früh­jahr/Frühsommer 1984 stehen könnten. Meine Frage nach dem Zeitpunkt der U-Bootaffären wurde nicht beantwor­tet mit dem Hinweis, das ginge andere Länder an, ich solle bei den Militärattachees von Dänemark, Norwegen und Schweden nachfragen. Da half auch kein Hinweis meiner­seits, dass dieses doch keine „GKDOS“ – keine „Geheime­ Kommando-Sache“ – sei, da diese Vorfälle an mehreren Abenden in den Nachrichten erwähnt wurden, weil man die U-Boote nicht zu packen bekam. Schließlich bekam ich vom Verteidigungs-Attachee der Königlich-Norwegischen Botschaft schriftlich: „U-Boot-Kränkung Karlskrona, Schweden, Februar 84“. Also: Im direkten Zusammenhang mit den Vorbereitungen: Abhören der NATO-Funksprüche und sofort, vor der Invasion.

Warum kam es nun nicht zu diesem geplanten und schon vorbereiteten militärischen Überfall des Ostblocks nach Westeuropa?

Ich wiederhole: Weihe am 25. März 1984. Am ersten Fati­ma-Tag nach der Weihe, also am 13. Mai 1984, eine unge­heuerliche Explosion auf der Halbinsel Kola bei Severo­morsk: Es hat dort fünf Tage lang geballert. Zwei Drittel der dort für die Nordflotte gelagerten Raketen wurden vernichtet. Die Nordflotte, die wichtigste der vier Flotten der Sowjetunion wurde dadurch für ein halbes Jahr nicht einsatzfähig und, um alles in Ordnung zu bringen, dauere es zwei Jahre. Man hatte vor der Explo­sion genug von den Raketen und stellte diese deshalb nicht mehr her; man musste die Geschütze auf den Schiffen alle umrüsten. Am 15. Mai 1984, also noch während der Explosionen in Seve­romorsk, werden bei Minsk von einem mit Luftbodenraketen bewaffneten Luftwaffenregiment zehn von elf Muni­tionslagern zerstört. Insgesamt haben sich in sieben Monaten sechs schwere Explosionen in sow­jetischen Militäreinrichtungen ereignet; darunter eine am 13. Juni bei Moskau und eine weitere am 25. Juni bei Schwerin in der ehemaligen DDR.

Der dritte Weltkrieg fand wieder nicht statt (siehe auch Bote Nr. 39 — Aussagen von Sr. Lucia über den abgewen­deten Atomkrieg!

Unsere Reaktion

In ganz kurzen Zügen: Jeder Einzelne ist als Christ zur „Miterlöserschaft“ (im subjektiven Sinne), zur „teilhabenden Miterlöserschaft“ aufgerufen. Denn die Muttergottes sagt in Fatima: „Es kommen so viele in die Hölle, weil niemand für sie betet.“

Welch höchste Verantwortung! Immens höher als die Ver­antwortung über den Tod des Leibes in den Kriegen und den Auswirkungen der kommunistischen Revolution. Die Muttergottes sagt ja: „Wollt ihr euch Gott anbieten, alle Leiden zu ertragen, die er euch schicken wird als Akt der Wiedergutmachung für die Sünden, durch die er beleidigt wird und als Bitte für die Bekehrung der Sünder? Wenn ihr ein Leid zu tragen habt, sagt: O Jesus, das tue ich aus Liebe zu dir und für die Bekehrung der Sünder“.

Der Heiland zu Lucia: „Die Buße, die ich jetzt erbitte und fordere, ist das Opfer, das von einem jeden die Erfüllung der eigenen Pflicht und die Beobachtung meines Gesetzes verlangt“. Also: Tägliches Rosenkranzgebet, Buße, Opfer, Umkehr, Weihe an das Unbefleckte Herz Mariens, das ist es, was gefordert ist, und nicht eine Panikmache darüber, was eventuell über uns kommt. Die apokalyptischen Bü­cher sind Trostbücher genau wie die Botschaft von Fatima. Dort (bei den apokalyptischen Büchern) wie hier (bei der Fatima-Botschaft) werden zunächst Drangsale aufgeführt, die zum Teil schon erlebt werden, (dort: Drangsale für die Juden bei der Hellenisierung durch Antiochus IV. – Daniel die Kapitel 7, 11 und 12 -, Drangsale der Christenverfol­gung und der gottlosen Ausschweifungen durch die Römer – Offenbarung des Johannes -; hier Fatima: Verfolgung der Kirche, Nationen werden ausgelöscht, Irrlehren werden verbreitet), aber: dort bei den apokalyptischen Büchern wie hier bei der Fatima-Botschaft heißt es: Am Ende kommt der Triumph über das Böse und den Bösen.

Wer unterm Schutz des Höchsten steht, im Schatten des Allmächtgen geht, wer auf die Hand des Vaters schaut, sich seiner Obhut anvertraut, der spricht zum Herrn voll Zuversicht: „Du, meine Hoff­nung und mein Licht, mein Hort, mein lieber Herr und Gott, dem ich will trauen in der Not. Er weiß, dass Gottes Hand ihn hält, wo immer ihn Gefahr umstellt; kein Unheil, das im Finstern schleicht, kein nächtlich Grauen ihn er­reicht. Denn seinen Engeln Gott befahl, zu hüten seine Wege all, dass nicht sein Fuß an einen Stein anstoße und verletzt mög sein. Denn dies hat Gott uns zugesagt: Wer an mich glaubt, sei unverzagt, weil jeder meinen Schutz erfährt; und wer mich anruft, wird erhört. Ich will mich zeigen als sein Gott, ich bin ihm nah in jeder Not; des Lebens Fülle ist sein Teil, und schauen wird er einst mein Heil.“

Vielleicht war diese Geste der portugiesischen Frauen – sie hatten sogar Ihren Schmuck für die kostbare Krone hinge­geben – für Gott ein Zeichen ihres Glaubens, ihrer Hoff­nung und ihrer Liebe, was ihn (Gott) veranlasste nun in seiner Güte und Barmherzigkeit bei Papst Pius XII. die Schuppen von seinen geistigen Augen zu nehmen, so dass dieser nach vielem und jahrelangem Hin und Her – wir werden dies in aller Dramatik und Tragik im 2. Teil des Vortrages im Kapitel über die Reaktion der Päpste hören ­nun endlich am 31. Okt. 1942 (also zwei Wochen nach die­ser großzügigen Spende der portugiesischen Frauen) in ei­ner Radioansprache an die portugiesische Nation die Weihe an das Unbefleckte Herz Mariens vollzog und schon innerhalb von 19 Tagen nach dieser Weihe in allen drei Kriegs­gebieten (Afrika, Pazifik und Russland) die Wende begonnen hatte.

Dieser Vortrag wurde am 29. April 2000 – also vierzehn Tage vor der Seligsprechung der beiden verstorbenen Seherkin­der Jacinta und Francisco Marto (am 13. Mai 2000) und somit auch vierzehn Tage vor der Ankündigung der Veröffentlichung des „Dritten Geheimnisses von Fatima“ – vor dem Nationalen Arbeitskreis des Fatima-Weltapostolates in Fulda / Petersberg gehalten. Erstaunlich ist, dass der Vortrag dennoch nicht an Aktualität verloren hat, da er bezüglich des Themas und des Umgangs mit dem „Dritten Geheimnis“ der Botschaft von Fatima im Wesentlichen völlig, manchmal sogar fast wörtlich mit dem vom Heiligen Vater Papst Johannes Paul II. angeordneten und mit der noch lebenden Seherin Lucia abgesprochenen Kommentar der Glaubenskongregation in Rom (veröffentlich am 30. Juni 2000) überein­stimmt.

(Mitschnitt einer Kassettenaufzeichnung)

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Quelle: Schweizer Fatima-Bote 1/2009

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