Öffentliche Bittschrift der glaubenstreuen katholischen Familien an Bischof Fellay

ÖFFENTLICHE BITTSCHIFT
DER GLAUBENSTREUEN KATHOLISCHEN FAMILIEN
AN
SEINE EXZELLENZ MONSIGNOR FELLAY
Generaloberer
der Priesterbruderschaft St. Pius X.

Copyright © by <Familles catholiques Fidèles de France>
Erste Auflage : Januar 2014
Verlag Sainte Jeanne d’Arc •Les Guillots • 18260 Villegenon

WIDMUNG

  • An Monseigneur Marcel Lefebve, dem wir fast alles verdanken…
  • Unseren Priestern und unseren treuen Ordensfrauen und -männern, welchen gegenüber wir jeden Tag zu Dank verpflichtet sind
  • und besonders jenen gegenüber, die sich gegenwärtig der Eingliederung in das modernistische Rom widersetzen;
  • Der vorausgehenden Generation, deren erste Kämpfe der Anfänge des Konzils für uns ein Beispiel bedeuten;
  • Den Familien Frankreichs, deren Gebete, Kämpfe und Opfer die Aufrechterhaltung des Glaubens in unserem armen Lande ermöglichen;
  • Den Müttern dieser Familien, welchen so viele Ehemänner, so viele Kinder und so viele Priester ihre täglichen Pflichterfüllung und ihre Treue verdanken;
  • Schließlich, trotz allem, an Monseigneur Fellay, damit er das Vertrauen wiederfinde in den von seinem Gründer gewiesenen Weg, damit er die Nächstenliebe wiederfinde, die Gerechtigkeit und den Sinn der Unterscheidung, und damit er hier mit Geduld und Milde die Not der glaubenstreuen katholischen Familien Frankreichs lese, sowie die Liebe, die sie ihren Priestern erweisen.

ÖFFENTLICHE BITTSCHRIFT

Exzellenz,

Wir sind die glaubenstreuen katholischen Familien Frankreichs.

Wir sind weder 37, noch 70, noch 7000. Wir sind einfach die glaubenstreuen katholischen Familien Frankreichs.

Wir wissen nur eines: unsere Zahl nimmt von Tag zu Tag ein wenig zu, ohne Aufsehen, ohne Lärm, aber in Stabilität. Wenn wir es uns überlegen, erachten wir es als witzig, es wissen zu wollen, wie viele wir sind.

In den Jahren 1960 bis 1970 hatte die Mehrheit der Katholiken den Fehler gemacht,  den modernistischen Bischöfen und Priestern keinen Widerstand zu leisten. Die große Krise der Kirche, die darauf folgte, findet darin einen kleinen Teil ihrer Erklärung. Während heute die Tradition die größten Gefahren läuft, muss sie darüber hinaus die Spannungen und Leiden erdulden, die der Ruhe ihrer Familie schadet. Wir wünschen deshalb, die Lehren der Geschichte zu berücksichtigen und dieses Mal nicht unsere Verpflichtungen zu versäumen.

In der Tat, das Kirchenrecht hält klar fest (entschuldigen Sie, wenn wir es vorziehen, jenes von 1917 zu zitieren): „Die Laien haben das Recht, vom Klerus, gemäß den Regeln der kirchlichen Disziplin, die geistlichen Güter und besonders die notwendigen Hilfe zum Heil zu empfangen.“ (Kan. 682).

Aber vielleicht ziehen Sie, wenn wir Ihren eigenen Äußerungen glauben, das Kirchenrecht von Johannes-Paul II. vor, das bestimmt: „Die Gläubigen haben das Recht und manchmal die Pflicht, den Hirten ihre Meinung über das, was das Wohl der Kirche betrifft kundzutun und es die andern Gläubigen wissen zu lassen“ (Kan. 212).

Nun aber scheinen uns diese Rechte aktuell in Gefahr zu geraten und wir möchten Ihnen unsere Position bekanntmachen.

Die Priesterbruderschaft St. Pius X. ist ein Werk, das ab initio dazu konzipiert wurde, um der Kirche gute, wohl ausgebildet Priester (wieder) zu geben. Doch diese Rolle ist sehr schnell überholt gewesen durch die Größe der Aufgabe und die zu übernehmenden Stellvertretungen, so sehr hat das II. Vatikanum die Geister deformiert, unsere Religion geändert und den Glauben und dessen Ausübung ihrer Substanz entleert.

Heute kann übrigens kein normal gebildeter Katholik guten Glaubens die Religion seiner Eltern wiedererkennen in der „Lehre“, noch in den vom Vatikan geförderten und erlaubten Praktiken. Der Verfall nimmt zu und jedermann beunruhigt sich und betet.

Jedoch, es ist in diesem Kontext, dass Sie seit einigen Jahren gegen alle Erwartung einen persönlichen Krieg führen, um , – unter irgendeiner Form -, ein Abkommen zu erreichen mit diesen gleichen vatikanischen Autoritäten, die uns verfolgen und uns in eine andere Religion führen wollen.

Wir können es nicht mehr akzeptieren.

Ertragen Sie, Exzellenz, diesen schmerzvollen Ausruf: die FSSPX gehört nicht Ihnen!

Gott hat sich, um dieses Wunder, welches das Werk von Monseigneur Lefebvre darstellt, die Familien-Väter und -Mütter zu Dienste genommen!

Wir sind es, die diesem Werk die mehr-tägliche Mitwirkung unserer Gebete darbringen!

Wir sind es, die großherzig unsere Zeit und unser Geld beitragen!

Wir sind es, die Kampf um Kampf führen, einschließlich gegen uns selbst!

Wir sind es immer noch, die zum Erwerb unserer Priorate, unserer Kapellen, unserer Schulen wie auch ihrem Unterhalt beitragen!

Wir sind es, die öffentlich gegen die antichristlichen Machenschaften unserer Gesellschaft manifestieren!

In fine, Exzellenz, wir sind es, die in der Intimität unserer Familie und mit der Hilfe des Heiligen Geistes, unsere Kinder darauf vorbereiten, die Gnade der Berufung anzunehmen.

Wieviel Ansstrengungen, Opfer und Kämpfe dafür! … Ihre Priester – vor allem jene, die Sie verfolgen -, Ihre Ordensmänner und Ordensfrauen, – vor allem jene, die Sie manipulieren -: sie sind unsere Kinder, Monseigneur!

Darum beschwören wir Sie, hören Sie auf, über das Erbe Monseigneur Lefebvres zu disponieren wie wenn Sie der allein Betroffene wären!

Dies vorausgeschickt, wollen wir nun zum Kern der Sache kommen.

Es gibt heute in Ihren Taten, Ihren Reden oder Ihren Entscheidungen mehr als ein Element der Beschaffenheit, uns zu beunruhigen, ja uns zu schockieren, uns, die glaubenstreuen katholischen Familien Frankreichs. (1)

Ihr Handeln stimmt nicht mehr überein mit dem Geist der (wahren) Kirche, noch von Bischof Lefebvre!

Aber wohin ist Bischof Fellay von einst gelangt?! Jener, dessen Sanftmut und Großherzigkeit die Weisheit und Besonnenheit leuchten ließen?! Was ist mit Ihnen geschehen, Exzellenz?…

Was ist mit dieser Doppelzüngigkeit, diesen pubertären Arrangements mit der Wahrheit?!

Diese Herzenshärte, dieses Beharren im Irrtum, diese Widersprüche, diese Unfähigkeit, sich mit soliden antiliberalen Ratgebern zu umgeben?! Dieser Geist der Spaltung, der sich entwickeln konnte bis dahin, dass er das bischöfliche Kollegium zerbrochen hat, das dem Herzen Ihres Gründers äußerst teuer war (2) ?!

Was ist mit der Art des Behandelns unserer Priestersöhne, wenn sie sich nur gewagt haben, sich zu fragen: Ausspionieren der E-Mail-Konten, Vorgehen von der Schweiz aus bis in unsere französischen Priorate, Heuchler-Urteile, wiederholte Verbannungen, öffentliche Verspottungen, nicht zu rechtfertigende Versetzungen, willkürliche Verbote von Büchern die von diesen Priestern redigiert wurden (3) (4) ?…

Warum diese Machenschaften im Dunkeln, diese üblen Geschäftsverbindungen, diese unheimlichen Advokaten, diese Nähe mit gewissen Freimaurern?!

Und diese speichelleckerischen Höflinge, diese servilen, ganz Ihnen ergebenen Mitarbeiter und ohne jegliches Unterscheidungsvermögen… Schätzen Sie sie wirklich?!…

Und vor allem, aus welchem Grunde diese unverstädliche Anziehungskraft für alles, was glänzt in Rom, bis zur unglaublichsten Verblendung, bis zur Verleugnung selbst dessen, was aus uns glaubenstreue römische Katholiken macht! Wir, wir wollen diese römischen Häresien durch unsere Passivität nicht unterstützen!

Alles dies war nicht auf dem Programm, vor kurzem noch!

Wir seufzen, Monseigneur, wenn wir diese schrecklichen Unordnungen konstatieren!

Sie haben sich verrändert aus Gründen, die nun ihrem Gewissen allein zugehören.

Wir aber, die glaubenstreuen katholischen Familien Frankreichs, wir haben uns nicht geändert. Wir wollen uns nicht ändern!

Wir müssen es nun sagen, auch wenn es uns schwerfällt: wir haben kein Vertrauen mehr in Sie, noch – vor allem! in Ihre Berater, Exzellenz. Wir möchten, dass Sie den Streitwagen der Tradition nicht mehr anführen in den Tumulten unserer Welt in Unordnung. Ein Sinnspruch behauptet indes: „Man weiß, was man verliert, aber man weiß nicht, was man gewinnt“. Wir aber, die glaubenstreuen katholischen Familien Frankreichs werden willig dises zusätzliche Risiko auf uns nehmen… Mit der Hilfe von Monseigneur Lefebvre hoffen wir ohne Furcht, dass Ihr Nachfolger es verstehen wird, die Zügel dieses Werkes zu übernehmen mit den notwenigen Qualitäten.

Nichts Aufrührerisches, nichts Revolutionäres! Keinerlei Respektlosigkeit! Wir sind schlicht die Kinder des Landes, wo die Gläubigen die Kirchen zurückeroberten, die ihnen konfisziert wurden! Wir sind die Erben der Ältesten Tochter der Kirche! Wir sind die Söhne und Töchter der hl. Jeanne d’Arc und von Monseigneur Lefebvre! Unsere Kultur ist nicht jene der Neutralität und des Kompromisses, noch des Materialismus und des Liberalismus.

In dieser Eigenschaft ist es, dass wir gezwungen sind, uns Ihren Versuchen zu widersetzen, sich einem Vatikan in Unordnung anzuschließen! Und dass wir wünschen, den Operationen der Spaltungen, mit welchen Sie Ihr Ziel erreichen wollen, ein Ende zu setzen.

Und wenn wir nun ins Detail eintreten müssen, so, um diese zahlreichen Priester, die Sie schlecht behandeln zu beruhigen, zu unterstützen und zu verteidgen oder jene, noch zahlreicher, die recht denken, die aber in der Furcht Ihrer Rache leben wie auch ihrer materiellen Zukunft, die nur unter vorgehaltener Hand ernst reden.

Noch einmal, und trotz des formellen Anscheins: Es handelt sich hier nicht um eine Attacke ad hominem oder der Respektlosigkeit! Wir haben mehr Respekt für die Bischöfe, die legitim geweiht worden sind von Mgr Lefevre als für irgendeinen anderen Bischof auf der Welt. Wir haben auch ein lebendiges Bewusstsein der Schwierigkeiten Ihrer Aufgabe. Aber leider entsprechen Ihre Wahlen und Ihre Handlungen/Machenschaften nicht mehr den Absichten Ihres Gründers, noch den Bedürfnissen jener, die seine Erben bleiben. Sie säen eine tödliche Spaltung in unsere Geistes-Familie und bringen unseren Glauben und unsere Praktiken in Gefahr. Wir riskieren die Nachlässigkeit/Trägheit/Gleichgültigkeit, den verbitterten Eifer, die Entmutigung…

Ihre Berater lieben es, die Behauptung zu verbreiten, dass wir Gefahr laufen, uns einzuschließen, und sie werden nicht zögern, dieses Argument unserem Brief entgegenzuhalten.

Indes… Nein! Hundertmal nein: wir werden niemals eine „Kleine Kirche“ sein, noch eine Sekte! Als Römische Kathoiliken wollen wir zu dieser kleinen biblischen Zahl gehören, bei der der Glaube bleiben wird. Das ist unser einziger und aufrichtigster Ehrgeiz.

Deswegen sind wir Mgr Lefebre gefolgt. Und darum werden wir Ihnen nicht mehr folgen auf diesem Gebiet.

„Was wichtig ist, ist in der Kirche zu bleiben… In der Kirche, d.h. im katholischen Glauben von immer und im wahren Priestertum und in der wahren Messe und in den wahren Sakramenten, im Katechismus von immer, mit der Bibel von immer. Dies ist es, was uns interessiert. Dies ist es, was die Kirche ist. Öffentlich anerkannt zu sein, das ist zweitrangig.“ (Mgr. Lefebvre am 21. Dezember 1984)

Darum ist es auch, warum wir, die glaubenstreuen katholischen Familien von Frankreich, soviel wir nur können, den Priestern, den Ordensmänner und Ordensfrauen beistehen werden, die sich diesen Versuchen des Anschlusses widersetzen.

Man wird uns entgegenhalten, dass Sie nichts unterzeichnet haben. Wir wissen alle, dass es zweifellos vielmehr dank der Weigerung von Benedikt XVI. war, dass schließlich keinerlei Abkommen unterzeichnet worden ist von Ihnen. Ihre Berater selber verkünden jetzt gegenüber einigen Priestern oder einigen Gläubigen, dass dies geschehen wird (5). Ist es nicht gescheiter, unsere Opposition bekannt zu machen bevor es zu spät ist?…

Gewiss, nicht später als in dieser 3. Woche des Jahres haben Sie Pater Cacqueray versichert, dass Sie nichts ändern werden an der Führungslinie von Mgr. Lefebvre…  Aber während dieser gleichen Woche warnten Ihre Berater Priester in Frankreich, dass, da Rom kein vorausgehendes doktrinelles Abkommen mehr fordere, eine Unterzeichnung möglich sei… Alles dies ist nicht genug klar für die glaubenstreuen katholischen Familie Frankreichs! „Dass euer Ja ein Ja sei…“ jetzt muss das Vertrauen und die Harmonie wiederhergestellt werden, man muss verzeihen, ausästen und konsolidieren. Priester in Foyers senden, damit die Lampe dort nicht unter dem Scheffel bleibe. Solide, feste und treue Priore und Obere ernennen.

Auch muss die Bruderschaft des 21. Jahrhunderts vorbereitet werden! D.h. das Beispiel geben, kämpfen, um den Glauben und die heilige Glaubensausübung zu schützen und aufrechtzuerhalten, in Erwartung, dass die Heilige Vorsehung Mitleid habe und uns endlich die Regierenden und den Papst, den wir erwarten, gewähren.

Es wird auch nötig sein, fast bei Null anzufangen mit der Bildung der Gläubigen, neue Eliten konvertieren, den Geist des Widerstandes den Ordensfrauen neu einflößen (die ganz besonders erschüttert sind), die Bande der Nächstenliebe zwischen den Familien neu schaffen.

Schwere Aufgaben! Sehr konkrete und fern von aller providentialistischen Versuchung!…

Eine gewisse Zahl von Priestern in Frankreich (und in der Welt) haben sich (und ganz kürzlich noch) dem angeschlossen, was man nun „den Widerstand“ nennt.

Noch weitere geben schüchterne Zeichen. Sie mögen alle wahrhaft versichert sein der Unterstützung einer zunehmenden Zahl von Familien, die inskünftig ihre Gebete, ihre Opfer, ihre Arbeiten und ihre finanziellen Gaben ihnen zuwenden werden.

Ein letzter Punkt:

Die glaubenstreuen katholischen Familien Frankreichs bilden einen vielgestaltigen Einflussbereich voll im Wachsen.

Nebst ihrer Anhänglichkeit an Monseigneur Lefebvre haben sie das Gemeinsame, schockiert und erschrocken zu sein über das Abgleiten, das Sie anführen. Da sie keinerlei vertrauesnwürdiges Zeichen von Ihrer Seite erhalten und unter sich Ihre privaten oder öffentlichen Erklärungen mitteilen (eventuell widersprüchlich), verlieren sie das Vertrauen in Sie. Und sie wollen vor allem, zum Beispiel, nicht das Risiko auf sich nehmen, dass ein modernistischer Bischof zu einer kanonischen Visite ihrer Schulen schreitet, um den unheilvollen CEC [Catéchisme de l’Église Catholique] als einzigen Katechismus zu fordern (6) … Und dies wäre nur der Anfang!…

Sie organisieren sich also, diese Familien, auf informelle Art, aber in einer stets strafferen Weise.

Sie begegnen sich, sie tauschen Informationen aus, teilen einander die Predigten mit oder die vertraulichen Mitteilungen der Priester in ganz Frankreich. Sie identifizieren diese Letzteren gemäß ihrer Fähigkeit sich zu schützen, zu widerstehen oder im Gegenteil sich beeinfussen zu lassen oder sich in einem liberalen für sie gefährlichen Konformismus zu halten.

Auch diese Familien formieren sich. Sie arbeiten, um die anderen Familien zu alarmieren, die noch nicht genügend nachgedacht haben.

Gewisse geben sogar Drucksachen (Broschüren/Prospekte) heraus, um den Gläubigen zu erklären, was im Werk von Mgr Lefebre geschieht, um die Krise der Kirche zu erklären oder „die Krise in der Krise“ und um die Wichtigkeit des Christ-Königs in Erinnerung zu rufen (7).

Sie nehmen Kontakt auf mit ihren Prioren, ihren Kaplänen, ihren gewohnten Priestern und teilen Ihnen ihre Entschlossenheit mit.

Schließlich melden sie sich in wachsender Zahl bei den Priestern an, die in Betracht ziehen, dass sie Ihnen nicht mehr folgen können, um sie zu motivieren und gegebenenfalls zu beruhigen bezüglich ihres zukünftigen Lebensunterhalts.

Vor allem haben diese Familien viel gelernt! … Sie beobachten, mit welcher Härte Menzingen fähig ist, jene zu behandeln die sich Ihnen entgegenstellen. Sie haben die technologischen Mittel studiert oder die manchmal unmenschliche Brutalität, die Ihre Höflinge ins Werk setzen können, um Ihre Gegner  aufzustöbern und ihre Glaubewürdigkeit zu untergraben… Sie beherrschen nun die Kunst des Schweigens bis hinein in ihren Austausch.

Keine Vereine mehr! Kein kleiner Chef mehr!  Kein Ehrenrat mehr mit „repräsentativen Persönlichkeiten“! Kein „Komitee Gustave“ mehr, auch kein „Komiee Theodule“! Keine durchlässige Struktur mehr!…

Und alle zusammen haben wir die feste Absicht zu widerstehen, Exzellenz…

Alle zusammen haben wir sehr wohl die Absicht, zu kämpfen, um in Frankreich unsere Priester, unsere Ordensfrauen und vor allem unsere Kapellen und unsere Schulen zu erhalten!

Haben Sie es nötig, als Vergeltung sämtliche glaubenstreuen katholischen Familien Frankreichs der Kommmunion zu berauben? (8)

Es ist uns sehr schmerzlich, auf diese Weise an den Generalsuperior der Priesterbruderschaft St. Pius X. wenden zu müssen, seien Sie überzeugt davon! Aber wir wollen nicht das Risiko eingehen, uns vor vollendeter Tatsache zu befinden.

Wir wollen unsere Priester nicht mehr weinen sehen… Es handelt sich hier nicht darum, eine „Petition“ anzubringen oder zu „manifestieren“, was revolutionäre oder vulgäre Methoden sind, welchen wir nicht anhangen, es handelt sich für uns darum, Zeugnis zu geben von unserem Glauben und unserer Treue. „Sei wachsam und erhalte die Reste, die daran sind zu verderben“ (Apok. III, 2)…

Wir müssen darauf bestehen: wir wünschen nicht, uns den Modernisten unterworfen zu sehen, da wir uns sehr wohl bewusst sind, dass die Heiligste Vorsehung uns alles anerboten hat, wessen wir bedurften, in Erwartung, dass sie uns einen guten Papst und gute Regierende gibt…

Auf den fünf Kontinenten, in welchen das Werk von Mgr. Lefebvre eingepflanzt ist, sind das Unverständnis, aber auch die Angst und die Verbitterung ständig am Zunehmen. Und dies, sowohl bei den Priestern wie bei den Ordensleuten und in den Familien.

Es liegt deshalb auf der Hand, dass Sie Ihre Haltung mildern müssten.

So würden Sie, wenn Sie Ihre Assitenten, die Sie auf so miserable Weise beraten, streng sanktionieren, ein starkes Signal an die weltweite treue katholische Gemeinschaft aussenden.

Sie müssten auch alle diese Priester sanktionieren, die manchmal mit einer Brutalität übler Sorte zugunsten einer Vereinigung mit diesem modernistischen Rom kämpfen.

Über diesen Punkt scheint uns der Fall des Pater Pfluger ausschlaggebend, und wir wollen uns darüber aufhalten.

Wie können Sie diesem Priester die Freiheit belassen, so die Manipulation und die Desinformation der Priester und der Gläubigen zu organisieren?!

Wir haben hundert Beispiele! Wir könnten uns begnügen mit dem Skandal seiner Einkehr mit den Brüdern, um Weihnachten 2013 (9). Ist es annehmbar, dass er dabei die Franzosen verhöhnt „zu maurassisch“ und „zu kartesisch“ zu sein, um sich Rom anzuschließen?! Dass er einem jeden von unseren vier Bischöfen seine guten Punkte und seine schlechten Noten erteilt?! Dass er vor den Brüdern kritisiert und spöttelt über den Distriktoberen von Frankreich? Das ist unannehmbar, Exzellenz! Jedem Satz seiner Rede könnte widersprochen werden vom heiligen Thomas, vom heiligen Ignatius, vom heiligen Pius X., von Don Sarda… die keine Franzosen waren!

Könnte man sich unsererseits nicht fragen, ob der lutherische Einfluss die Tradition in den Kulturen der „angelsächsischen“ Abstammung korrumpiert?!… Es scheint uns, dass seit dem großen Nikolaus von Flüe die Deutsch-Schweizer nicht besonders berühmt sind in den Glaubenskämpfen, Irrtum vorbehalten…

Es ist nicht Pater Pinaud, den man mit „suspens a divinis“ bestrafen musste: es ist vielmehr P. Pfluger, der unzweifelhaft Ihr schlimmster Feind ist! Und mittlerweile raten wir ihm – mit Ihrem Segen – ein Abkommen für sich selbst mit Mgr. Felix Gmür (den er schon kennt), dem Bischof von Basel, von dem Menzingen abhängt, zu schließen, und dass er allein das Experiment mache im Leben einer modernistischen Pfarrei, bevor er uns seinen Bericht macht.

Auf alle Fälle ist dieser Priester nicht der Willkommene in unseren Kapellen in Frankreich, er soll darüber gut informiert werden: es ist keine Frage mehr, dass unsere Kinder sich von neuem in die Falle locken lassen durch seine skandalösen Predigten!

Natürlich, wir, die glaubenstreuen katolischen Familien Frankreichs, wir wünschen überdies, dass Sie um Entschuldigung bitten bei jenen, welche Sie misshandelt haben, dass Sie jenen verzeihen, die Ihnen Unrecht zugefügt hätten und dass Sie sich mit Mgr. Williamson aussöhnen.

Schließlich müssen Sie laut und stark, urbi und orbi verkünden, dass Sie diese Unterschrift nicht aushandeln wollen, da Sie dies hier und dort behaupten, ganz kürzlich noch gegenüber Pater de Caqueray. Wir wollen den Druck aller dieser Widersprüche nicht mehr erleiden, noch den Schmerz aller dieser Spaltungen!

Wir wollen die Sicherheit wiederfinden, welche uns Mgr Lefebvre bot.

Was auch immer Sie tun werden, ein wichtiges Kapitel der Geschichte der Tradition hat soeben begonnen:

Die treugläubigen Familien vereinen sich jetzt, um die heilige Glaubenshinterlage zu schützen und ihren Kindern das weiterzugeben, was sie von Monseigneur Lefebvre erhalten haben.

Am Ende des römischen Reiches, als Frankreich sich in die Finsternisse der schrecklichen Unruhen des IV./V.  Jahrhunderts eingetaucht sah, waren es die Familien, die dem Eindringling und den Häresien Widerstand leisteten, sich schlugen, organiserten und befestigten; indem sie sich zusammenschlossen und sogar Gruppen bildeten, die man die Mesnies nannte. Diese letzteren halfen sich gegenseitig und beschützten einige Priester und Ordensfrauen, die den Gewalttätigkeiten dieser Zeiten entkamen. Sie kämpften und wiederstanden, in der Unabhängigkeit, aber in der Liebe, bis zur Begünstigung der Hervortretens der katholischen königlichen Macht. Sie hatten den Glauben und das Glaubensleben aufrechterhalten, indem sie ihre Kinder und den Klerus schützten… Wir erleben scheinbar diese Zeiten von neuem… Die glaubenstreuen katholischen Familien Frankreichs werden ihre Rolle spielen, seien Sie dessen gewiss, Exzellenz: Der heilige Papst Pius X. hat es uns angekündigt (10)…

FUSSNOTEN: (Gewisse enthalten wichtige Informationen.)

1) Es ist nicht nötig, alles hier zu zitieren: die Presse und das Internet sind voll von Beweisen Ihrer Widersprüche. Sie sind nicht alle einer Anpassung Ihrer Rede gemäß Ihren Gesprächspartnern zuzuschreiben, sondern einer wirklichen Variation ihrer Beteuerungen. Wenn man schnell machen will, um sie zu entdecken, kann man sich damit begnügen, dieses gut verfasste, respektvolle und sehr aussagekräftige Dokument zu lesen,: „Offener Brief der 37 Priester der FSSPX an Mgr Fellay“: http://img90.xooimage.com/files/e/a/a/lettre_ouverte_de…r_fellay-3c5b0fd.pdf

2) Der Rauswurf des Bischofs Williamson hat wohl bewirkt, dass sich Mgr Lefebvre in seinem Grab umgedreht hat. Jedoch, kurz nach seinem Ausschluss wagten Sie bei der Versammlung der Priore Frankreichs dies zu beteuern: „Ich habe eine große Achtung für Mgr Williamson, ja sogar eine Bewunderung; er hat geniale Einfälle im Kampf gegen Vatikan II; es ist ein großer Verlust für die Bruderschaft, und er geschieht im schlimmsten Moment…“ (November 2012 in Paris). Diese doppelzüngige Sprache ist uns wahrhaftig nicht verständlich!

3) Pater Pivert ist ein guter treuer Priester der FSSPX, ein Ältester der ersten Stunde, von beispielhafter Würde und von immensem Wissen. Warum diesen guten Priester öffentlich verspotten und bedrohen wegen seines interessanten Werkes: „Unsere Beziehungen mit Rom“ [Nos rapports avec Rome]? Oder sogar Druck und Drohung der Absetzung auf seinen Oberen, Pater de Cacqueray, ausüben, dessen Denken immerhin richtig ist und der (für den Moment) unsere Unterstützung genießt… Aber auf der anderen Seite niemals gleich gehandelt zu haben gegen den unheimlichen Pater Cellier, dessen sämtliche Bücher und die verschiedenen Pseudonyme wahrhaftige Skandale sind, die uns beschämen! Allein schon diese Parteilichkeit genügt, um allen einen gewissen parteilichen Geist zu beweisen.

4) Ein „interner Brief“ von Ihrem Sekretär am 20. Dezember 2013 adressiert an die Oberen der Distrikte, der Seminare und der autonomen Häuser (aber vermutlich verfasst von einem der umstrittensten Priester Frankreichs, mit Assistenz eines durch seinen Liberalismus bekannten Gläubigen), hat es übernommen, das Werk von Pater Pivert zu kritisieren. Dies ist auf eine so unbeholfene, unehrliche und mit Kostenfolgen erfolgt, dass zahlreiche Priester sich darüber aufgeregt haben. Zu merken: dass sich der Distrikt Frankreichs wegen dieser ungeschickten Kritik erbosten, haben Sie Pater de Caqueray einen Brief geschickt, um sie zu relativieren! … Stets diese Doppelzüngigkeit, die unser Verständnis stört…

Zur Information: eine beachtenswerte „Kritik der Kritik“, verfasst von einigen Familien, ist nun in Frankreich im Umlauf. Zu bestellen beim Verlag [Éditions] Sainte Jeanne d’Arc.

5) Vor einigen Wochen beteuerte Pater Pfluger einem französischen Priester: „Noch vor dem Sommer, das ist gewiss, werden wir unterschrieben haben mit Rom“. Was unterschrieben haben? Wir, die treugläubigen katholischen Familien Frankreichs, wir möchten dies wissen!…

6) Wie dies übrigens den Ex-Priestern der FSSPX geschehen ist, welche sich dem modernistischen Rom angeschlossen und das Institut des Guten Hirten [du Bon Pasteur] gegründet haben. Auf eine kanonische Visite von Mgr Pozzo im Jahr 2012 hat er von ihnen namentlich eine bessere Zusammenarbeit mit den diözesanen Priestern und Bischöfen verlangt… Gewisse dieser Angeschlossenen gestehen hinter vorgehaltener Hand, dass sie einen Fehler gemacht haben, dass sie es bereuen, und uns gerade empfehlen, diesem Projekt zu widerstehen.

7) Einer Ihrer Assistenten, Pater Pfluger, antwortete einem englischsprachigen Gläubigen, der seine Studien der Lehre über Christus, den König, erwähnte: „Ah! Aber das interessiert uns nicht! Diese Doktrin betrifft nur die Franzosen!“ Hat dieser Pater die Enzyklika Quas primas Papst Pius XI. gelesen? Und die Enzyklika Summi pontificatus Papst Pius XII.? Hat er Mgr Lefebvre gelesen?

8) Denn in der Tat scheint diese Bedrohung in Mode zu kommen… Jedoch: 1) Sie ist nicht erlaubt; 2) Es handelt sich nicht darum, die FSSPX zu kritisieren, sondern jene, die versuchen, sie zu entstellen und sie dem modernistischen Rom einzugliedern; 3) Und in allen Fällen, die FSSPX ist ein Werk der Kirche, keine Sekte, und die Kritik ist in ihr nicht an sich unannehmbar!

9) Diese Serie von Ansprachen, gehalten in Flavigny im Rahmen einer Einkehr, ist schrecklich schockierend und zeigt sogar eine Anzahl wichtiger Häresien! Gewisse Brüder haben ihren Eltern gestanden, dass sie zutiefst destabilisiert wurden. Andere, sehr bedauerlicherweise, haben sich vollkommen desinformieren lassen. Der Obere des Distrikts in Frankreich wird gezwungen sein, die Schäden zu reparieren!

10) Was soll ich Euch nun sagen, Euch, geliebte Söhne Frankreichs, die ihr unter der Last der Verfolgung leidet? Das Volk, das ein Bündnis geschlossen hat mit Gott beim Taufbrunnen von Reims wird Reue erwecken und zu seiner ersten Berufung zurückkehren. Die Verdienste so vieler ihrer Söhne, welche die Wahrheit des Evangeliums in fast der ganzen Welt predigten und von welchen viele dies mit ihrem Blut besiegelt haben, die Gebete so vieler Heiliger, die brennend verlangen,  in der Himmlischen Glorie die vielgeliebten Brüder ihres Heimatlandes als ihre Gefährten zu haben, die großherzige Frömmigkeit so vieler ihrer Söhne, die, ohne sich aufzuhalten bei irgendeinem Opfer, für die Würde des Klerus und den Glanz des katholischen Kultes sorgen, und, über allem, das Wimmern so vieler kleiner Kinder, die, vor den Tabernakeln, indem sie ihre Seele in Ausdrücken ausschütten, die Gott selber auf ihre Lippen legt, gewiss auf diese Nation die göttlichen Barmherzigkeiten herabrufen werden. Die Vergehen werden nicht unbestraft bleiben, aber sie wird niemals untergehen, die Tochter so vieler Verdienste, so vieler Seufzer und so vieler Tränen. Ein Tag wird kommen, und wir hoffen, er sei nicht sehr fern, wo Frankreich, wie Saulus auf dem Weg nach Damaskus, von einem Himmlischen Licht eingehüllt werden und eine Stimme vernehmen wird, die ihr wiederholen wird: „Meine Tochter, warum verfolgst du Mich?“ Und, auf ihre Antwort: „Wer bist Du, Herr?“, wird die Stimme antworten: „Ich bin Jesus, den du verfolgst. Es wird dir schwer, dich dem Stachel zu widersetzen, weil du in deinem Eigensinn dich selbst zugrunde richtest.“ Und sie, zitternd, erstaunt, wird sagen: „Herr, was willst Du, dass ich tue?“ Und Er: „Steh auf, wasche dich von deinen Befleckungen, die dich entstellt haben, erwecke in deinem Innern die eingeschläferten Gefühle und den Pakt unseres Bundes, und geh, Älteste Tochter der Kirche, vorherbestimmte Nation, Gefäß der Auserwählung, geh und bring, wie in der Vergangenheit, Meinen Namen vor alle Völker und vor die Könige der Erde“. (Ansprache vom 29. November 1911)
Anlässlich der Seligsprechung von Jeanne d’Arc, sprach der heilige Pontifex auch diese folgenden Worte:
„Ich habe nicht nur die Hoffnung, ich habe die Gewissheit des vollen Triumphes… Ich bin befestigt in dieser Gewissheit durch den Schutz der Märtyrer, die ihr Blut für den Glauben gegeben haben, und durch die Fürsprache der Jeanne d’Arc, die, da sie im Herzen der Franzosen lebt, ebenfalls ohne Unterbruch im Himmel das Gebet wiederholt: Großer Gott, rette Frankreich!“

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Aus dem Französischen übersetzt von mir [POS]

21 Kommentare zu “Öffentliche Bittschrift der glaubenstreuen katholischen Familien an Bischof Fellay

  1. Das Schreiben der glaubenstreuen Familien ist wirklich großartig, herzlichen Dank nochmals für die Übersetzung, Herr Schenker!

    Aber einen kleinen Schönheitsfehler enthält das Schreiben doch, nämlich eine Fehleinschätzung Fellays, die Hoffnung, Fellay könnte nach Bestrafung Pater Pflugers wieder auf den Pfad des Erzbischofs zurückkehren.

    Einer der Gründe für die besonders kritische Haltung gegenüber Pater Pfluger ist dessen Ankündigung an einen französischen Priester, noch vor Sommer dieses Jahres werde mit Rom unterschrieben werden. Diese Ankündigung konnte aber unmöglich ohne Einverständnis Fellays erfolgen, denn Fellay hätte dann zu unterschreiben. Fellay ist der Generalobere, nicht Pater Pfluger; Fellay schloß Bischof Williamson zunächst statutenwidrig vom Generalkapitel 2012 und dann auch noch aus der Priesterbruderschaft aus; Fellay dürfte der schlimmste Übeltäter der FSSPX sein.

    Diesbezüglich scheint mir der Kommentar von „Avec l’immaculée“ zu dem Schreiben der französischen Familien lesenswert (und auch übersetzungswert):

    http://aveclimmaculee.blogspot.fr/2014/02/adresse-des-familles-catholiques-de.html

  2. Herzlichen Dank, Herr Schenker, für diese Veröffentlichung!
    Die französischen glaubenstreuen Familien sprechen mir aus dem Herzen. Auch wenn ich in Deutschland nicht erkennen kann, dass die Gläubigen zu einem solchen Aufruf in der Lage sind, es gibt Hoffnung. Jemand muss die Führung übernehmen, wenn es unsere Franzosen machen, es ist wunderbar. Die FSSPX lebt, der Vorsitzende von Dello Sarto AG und Generalobere der FSSPX, Bischof Fellay, hat weniger Macht über organisierte Gläubige, als über seine Priester, die in mehrfacher Weise von Menzingen abhängig sind und über wenige vereinzelte Gläubige bei uns, die man mit Kapellenverboten quasi exkommunizieren kann.
    Seit mehr als einem Jahr trage ich mich mit dem Gedanken, einen FSSPX-Priester meines Vertrauens zu fragen, ob es ein „Widerstandskonto“ gibt, damit ich dorthin meine Spende überweisen kann.
    Meine Spende ist bedeutungslos, wenn ich an die Vermögensberatungsfirmen der FSSPX denke, die in der internationalen Finanzwelt operieren. Aber sollte es zu einer Spaltung kommen, brauchen wir auch Kapellen. Jeder Euro wird dann gebraucht!
    Da bin ich sicher: Unter Fellay und Pfluger, wenn sie nicht von sich aus gehen, wäre die Spaltung besser als der Kapitulationskurs von Menzingen, der die FSSPX bis zur Unkenntlichkeit aufweichen wird.
    Nochmals. Danke, Herr Schenker, für die Veröffentlichung. Danke für diesen Weckruf auch für uns in Deutschland.
    Zum Schluss ein Satz von Jeanne d’Arc: Man kann nicht Gott um den Sieg bitten, ohne zu kämpfen. Möge der Geist der französischen Gläubigen auf uns in Deutschland überspringen!

  3. Die Neue Bruderschaft will sich fortwährend rechtfertigen, indem sie sich auf das Protokoll von 1988 bezieht. Das aber hat Lefebvre als einen schweren Fehler und daß er zu weit gegangen sei, widerrufen.
    Es ist schlichtweg falsch, wenn Pater Pfluger sagt, das vorbereitete Übereinkommen vom 5. Mai 1988 sei nicht deswegen gescheitert, weil Lefebvre den Inhalt des Protokolls abgelehnt habe, sondern wegen der zeitlich verwehrten Zusage der Bischofsweihen.
    Neben diesem zweitrangigen Grund gab es für Lefebvre sehr wohl einen dogmatischen Grund:
    „Die Atmosphäre der Kontakte und der Unterredungen, die Überlegungen der einen wie der anderen im Laufe der Gespräche zeigen uns deutlich, daß es der Wunsch Roms ist, uns dem Konzil und seinen Reformen anzunähern, uns auch dem Leib der Konzilskirche einzugliedern.“

    Und: „Diese Häufung von Mißtrauen und Nichtwollen hat mich dazu getrieben.“

    Msgr. Lefebvre hatte die Zusammenfassung des Abkommens sachlich dargestellt und zeigte auf, warum er sich binnen 24 Stunden abwandte:
    „Das Prinzip war eindeutig: Die offizielle Verbindung mit dem modernistischen Rom bedeutet nichts im Vergleich zur Bewahrung des Glaubens“!

    Nun will Bischof Fellay seine angebliche Autorität benutzen, um die Bruderschaft den Feinden des Glaubens endgültig auszuliefern. In diesem Augenblick erlischt jedoch die Autorität. Und hier können sich die Oberen bezüglich Bischof Fellay weder auf seine „Standesgnaden“ noch auf seine „Klugheit“ beziehen.

    Ist es die Frage des Chefs? „Wenn der Chef auf seiner Linie beharrt, kann man sich nicht auflehnen“, bemerkt Pater Pfluger.

    Hier aber ist „Auflehnen“ eine Pflicht, denn es geht um den wahren Glauben. Lefebvre: „Aber wie in jeder Art von Gehorsam hat die Autorität nur ein Recht auf Gehorsam, wenn sie diese benützt, um das Ziel zu erreichen, für welches sie eben diese Autorität erhalten hat. Eine Autorität, die sich ihrer Macht bedient, um sich vom Ziel, für welches sie die Autorität erhalten hat, abzuwenden, hat kein Recht auf Gehorsam.“ Und Lefebvre lenkt dann hin auf den Papst und er sagt: „Ich glaube in der Tat, daß der Papst seine Autorität ausnützt, um uns von dem Ziel fernzuhalten, für das er ernannt wurde, nämlich das Glaubensgut zu bewahren, denn zu diesem Zweck besitzt der Papst seine ganze Autorität: das Glaubensgut genau und getreulich zu bewahren.“

    Bewahrt aber Bischof Fellay noch das Glaubensgut?

    Haben wir nicht aus seinem Mund mit Entsetzen vernommen, daß das Konzil in die große Tradition der Kirche eingefügt werden muß, oder daß „das Konzil eine Religionsfreiheit beinhaltet, die tatsächlich sehr sehr begrenzt ist.“
    Hoppla, der Letzte merkt, daß das etwas Neues zu hören ist: „eine sehr begrenzte Religionsfreiheit“!

    Besteht deswegen Pater Pfluger so sehr darauf, Monsignore habe das Dekret der Religionsfreiheit unterschrieben, was schon mehrmals widerlegt wurde und Lefebvre ausdrücklich sagte, dieses NICHT unterschrieben zu haben? Das wiederholte er auch bei einem Fernseh-Interview am 5.2.1978: „In der Tat hat wirklich die große Mehrheit der Bischöfe die Konzilsakten akzeptiert und auch ich selbst habe sie zum Teil angenommen. Aber es ist ganz sicher, daß die Mehrheit der Bischöfe dennoch sehr beunruhigt war, und wenn sich die Mehrzahl der Bischöfe bereit erklärte, die Akten zu unterzeichnen, so geschah es vor allem, weil sie feststellten, daß der Papst die Meinung vertrat, es gäbe keinerlei Bedenken, diese Akten zu unterzeichnen. Ich persönlich war ebenfalls verblüfft von der Tatsache, daß der Papst die Unterzeichnung dieser Akten, so wie sie vorgelegt wurden, wünschte. Ich habe die meisten der Akten [deswegen] unterschrieben und es gibt nur 2 Dokumente, die ich NICHT unterschrieben habe: das über die Religionsfreiheit und das über die Kirche in der Welt.“

    Schon kurz vorher sagte Lefebve:
    „Machen wir Schluß hier, ich will nicht weiter verhandeln. Haben Sie den Kardinal gehört? Das Miteinander der Riten, die Minderzahl in der Kommission und kein Datum für die Bischofsweihe!“

    Es waren keine „Vergünstigungen“, diese Rücknahme der sog. Exkommunikation und das Motu Proprio ‚Summorum Pontificum‘, sondern ganz heimtückische Abmachungen, die weit zurückliegen.
    Die Übernahme der 1962-Messe war die erste Vorstufe zu diesem Abkommen!

    Diese „beiden Riten nebeneinander“ geht zurück in die Zeit dieser Arbeitsgruppe GREC (Groupe de Réflexion Entre Catholiques) in Frankreich. Damals schon sprach man von der „legitimen Vielfalt“ und meinte damit, den gleichzeitigen 1969-Ritus und den 1962-Ritus. Es gab damals also schon Überlegungen, diese beiden Riten zueinanderzubringen. Vor der ersten öffentlichen Sitzung im Jahre 2000 gab es bereits private und geheime Gespräche im Hinblick auf ein Abkommen mit dem Vatikan! Jetzt lenken aber die Oberen davon ab und tun so, als wäre die ganze Initiative von Rom ausgegangen. Stimmt nicht! Die FSSPX war es, die interessiert war an diesem verwerflichen Abkommen!
    Die FSSPX hat Rom die „kanonische Regelung“ und diese „Interpretation des zweiten Vatikanischen Konzils im Licht der Tradition oder der Hermeneutik der Kontinuität“ angeboten, nicht umgekehrt!

    Einmal im Monat trafen sich unterschiedliche Teilnehmer, die ganz und gar nicht alle die Linie der Bruderschaft teilten. Eine Rolle spielte der französische Botschafter in Italien, Dr. Gilbert Pérol. Nach seinem Tod gingen die Gespräche in seinem Hause in Paris weiter.
    Er war es auch, der diese Versöhnung darin sah, das Konzil „im Lichte der Tradition“ zu interpretieren. Ab den Bischofsweihen 1988 war er diesbezüglich in Tätigkeit.

    Weiter war es Pater Alain Lorans, Leiter des Seminars in Écône und Pater Lelong, dann ein Dominikaner, Wortführer der französischen Bischofskonferenz.
    Ferner gehörte dazu ein Herr Michel Brisacier, Verantwortlicher der ,Leitung der Kulte‘ im französischen Innenministerium.
    Dazu gehörten auch die Petrusbruderschaft, Institut Christkönig u.a., ferner Kardinäle und Bischöfe, Universitätsprofessoren.
    GREC trat nun immer mehr an die Öffentlichkeit und informierte schließlich auch Rom. Uns will man weiss machen, Rom wandte sich zuerst an die Bruderschaft und deswegen konnte man sich nicht verweigern.
    Im Hause Perol gingen die Kirchenmänner Roms aus und ein.
    Pater Michel Lelong berichtet in seinem Buch ausdrücklich:
    „Der Kardinal Joseph Ratzinger, in seiner Funktion als Präfekt der Glaubenskongregation, wurde informiert (S. 48), ebenso wie der Kardinal Staatssekretär Angelo Sodano (S. 42-43).“

    Also alles Lügen! Rom hätte sich freundschaftlich der Bruderschaft zugewandt. Die gefährlichen, intriganten Vorbereitungen liefen schon lang vor dem Jahre 2009!

  4. Leider ist in dem Schreiben der glaubenstreuen Familien zu wenig vom Anliegen der Evangelisierung die Rede. Sollten nicht gerade diese Familien den Schritt machen auf die Menschen zu? Braucht die Kirche nicht solche, die Jesus im Armen, Schwachen und sozial Ausgeschlossenen begegnen wollen? Mir ist da zu viel Nabelschau, zu viel kleinlicher Kleinkrieg, zu wenig Begeisterung für das Zeugnis, das wir – in Einheit mit der Kirche – der Welt schuldig sind. Französische glaubenstreue Familien, öffnet euch dem Geist der Liebe, dem Geist Jesu, dem Geist des Evangeliums!

  5. Das Schreiben der glaubenstreuen französischen Familien wurde im Geiste der Liebe, dem Geiste Christi und dem Geiste des Evangeliums geschrieben, also brauchen sich diese Familien gar nicht erst diesem Geist zu öffnen, denn das haben sie bereits getan.

    @Alexius:
    Nun will Bischof Fellay seine angebliche Autorität benutzen

    Lefebvre: “Aber wie in jeder Art von Gehorsam hat die Autorität nur ein Recht auf Gehorsam, wenn sie diese benützt, um das Ziel zu erreichen, für welches sie eben diese Autorität erhalten hat. Eine Autorität, die sich ihrer Macht bedient, um sich vom Ziel, für welches sie die Autorität erhalten hat, abzuwenden, hat kein Recht auf Gehorsam.”

    Bei Erzbischof Lefebvre ist hier nicht von irgendeiner „angeblichen Autorität“ die Rede, sondern von einer tatsächlichen Autorität, genauer Amtsautorität.
    Und so wie die zweitkonziliaren Päpste ihre Amtsautorität mißbrauchten bzw. mißbrauchen und damit ihre geistig-geistliche Autorität zunehmend verspielen, so mißbraucht auch Felley seine Amtsautorität und verspielt damit immer mehr auch seine geistig-geistliche Autorität.

    Bewahrt aber Bischof Fellay noch das Glaubensgut?
    Nein, leider.

    Hier aber ist “Auflehnen” eine Pflicht, denn es geht um den wahren Glauben.
    Dazu meine uneingeschränkte Zustimmung.

  6. Herr Schenker, wir schließen uns den hier Dankenden an und wissen Ihre umfangreiche Arbeit zu würdigen.

  7. Ja, herzlichen Dank Hr. Schenker ! Damit sollte der Zündfunke wohl gelegt sein !
    Möge er alle Menschen guten Willens erfassen…. !

  8. Hoffentlich findet dieses „Evangelium der Bekenntnis“ weite Verbreitung, zur Ehre und zum Wohle der Reinheit des wahren Glaubens ! Zum Wiederaufbau der hl. Kirche ! Es lebe Christus unser König !!!

  9. @ Seefeldt
    Ich denke nicht, dass es ein “ kleiner Schönheitsfehler“ war, die Hoffnung zu äußern, dass Fellay nach der Entlassung seiner Berater, insbesondere des 1. Assistenten Pfluger, wieder auf den rechten Pfad zurückkehrt.
    Natürlich haben Sie recht: Der Generalobere trägt für alles, was geschehen ist, die Verantwortung. Niemand kann ihn davon freisprechen.
    Doch wenn man an einen Vorgesetzten appelliert, kann es nicht nur taktisch, sondern auch menschlich sinnvoll sein, nicht schon sofort in die absolute Konfrontation zu gehen. Zumal diese Verfasser auch persönliche Erfahrungen mit Fellay haben. Sie erwähnen seine Sanftmut und Großherzigkeit, die ihn früher auszeichneten. Sie haben es erfahren.
    Ich glaube, ganz darf man die Hoffnung nie aufgeben, auch wenn sie noch so gering ist. Er hat sich verändert, vielleicht kann er doch noch in sich gehen, umkehren, in Würde die Konsequenzen ziehen.
    Ich würde es ihm wünschen, auch wenn meine Hoffnung winzig ist.

  10. An: Milton dickerle vom 17.02./12.10
    In Ihrem Beitrag tönt es etwa so, wie bei den „Modernen“ im Aufbruch nach dem Konzil!

    Ihr Zitat: „Mir ist da zu viel Nabelschau, zu viel kleinlicher Kleinkrieg, zu wenig Begeisterung für das Zeugnis, das wir – in Einheit mit der Kirche – der Welt schuldig sind. Französische Glaubenstreue Familien, öffnet euch dem Geist der Liebe, dem Geist Jesu, dem Geist des Evangeliums!“

    Ja, da kann man nur sagen: Sie haben sehr wenig begriffen um was es geht. Sie stellen die „Einheit mit der Kirche – der Welt schuldig sind.“, an erster Stelle. Wenn dem so wäre, hätte Jesus die Einheit mit den führenden Juden im Tempel gesucht und sich diesen unterordnet. Also es gibt keine Einheit mit der Kirche, solange die moderne Kirche glaubt, sie müsse der Welt gefallen und sich unterordnen, indem sie das der Welt schuldig sei!
    Die Kirche muss einig sein mit dem Herrn, der in die Welt gekommen ist, um uns von den Sünden zu erlösen. Nach Jesus Worten sind wir nicht für diese Welt erschaffen, sondern für den Himmel. Wir sind nur Pilger auf dieser Welt und haben mit der Welt nichts Gemeinsames. Jesus warnt uns in strenger weise: „Was nützt es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, aber an seiner Seele schaden leidet?“

    Das gleiche können wir jetzt von der Führung der Priesterbruderschaft sagen: Was nützt es der Priesterbruderschaft, wenn sie von der modernen Kirche in Rom anerkannt und in der Einheit mit dieser Kirche, sich der Welt sich schuldig fühlen, indem sie den wahren Glauben aufs Spiel setzen? Eigentlich gar nichts, außer man ist angesehen in und von der Welt. Also unsere verantwortlichen Oberen wollen angesehen und beglückwünscht werden, von der Welt. Die Frage: ob da auch Jesus, der die katholische Kirche gegründet hat, damit einverstanden ist und ob diese Anerkennung auch übereinstimmt mit der zweitausendjährigen Tradition, beachten sie nicht. Also sie begeben sich auf einer sehr waghalsigen Gratwanderung zwischen dem katholischen Glauben und dem modernen Glauben, in Einklang mit der Welt? Eine Vermischung kann nicht Gott gewollt sein, sondern ist des Teufels Werk! Da gibt es ganz viele Hinweise im Evangelium in dieser Richtung, an die wir uns orientieren müssen.

    Ich bewundere und unterstütze die französisch – glaubenstreuen Familien und wünsche, dass auch in anderen Ländern, die Familien sich wehren sollen, für ihre Kirchen und Kapellen, für ihre Schulen, im unversehrten katholischen Glauben, so wie wir ihn erhalten haben von unseren Vorfahren und wie ihn Erzbischof Lefebvre, uns weiter gegeben hat. Wir müssen uns abwenden von der „Kuschelliebe“ des neuen Evangeliums des II V Konzils.

  11. Erzbischof Lefebvre hat die Gläubigen immer ernst genommen. Weil es ihm um das Seelenheil ging. Er hat nie doppelzüngig gesprochen, seine Worte waren klar und einfach. Er stand oft in Auseinandersetzung mit Rom, sicher hat er sich mal einigungsbereiter gezeigt und dann wieder ablehnend. Doch es ergab sich immer aus einer konkreten Situation, für Gläubige war es nachvollziehbar. Und für diejenigen, die es nicht persönlich erlebt haben, ist es nachzulesen. Eine dermaßen lange Geheimhaltung wie es sie bei den unseligen Verhandlungen der letzten Jahre gab und immer noch gibt, war zu Zeiten des Erzbischofs undenkbar. Er war ein wirklicher Bischof und Hirte. Für einen katholischen Bischof sind Gläubige nie eine manipulierbare Masse, und immer haben Gläubige dies ihren Bischöfen gedankt.
    Wie lange sich Bischof Fellay mit seinen Assistenten noch an der Macht hält: Das Vertrauen ist zerrissen. Bischof Fellay hat sich den Gläubigen gegenüber nicht als Hirte gezeigt. Nie durften wir wissen, wie weit er bei den Rom-Verhandlungen wirklich ging. Und wir wissen auch nicht, wie weit er in Zukunft zu gehen bereit ist. Er war bereit, auch eine Spaltung in Kauf zu nehmen. Davon abgesehen, dass sie geistig-geistlich längst schon da ist, die Verantwortung für eine sichtbare Spaltung trägt er.

  12. Wenn sich S. E. der Generalobere Fellay nicht versieht, bricht ihm der größte Teil des französischen Distriktes der Priesterbruderschaft St. Pius X. weg. Dieses wäre dann der nächste Fall der „Fragmentierung der Tradition“, des „Sektierertums“. Ich frage mich, wieso es so schwer ist, die Gläubigen wirklich zu informieren. Was wäre denn gewesen, wenn man tatsächlich auch die Verlautbarungen aus „Cor Unum“ den Gläubigen zur Verfügung gestellt hätte. Immerhin ist „Cor Unum“ das OFFIZIELLE Amtsblatt der Priesterbruderschaft St. Pius X. und nicht die Distrikts-Mitteilungsblätter, darin unterscheidet sich eben die FSSPX von der FSSP, daß sie ein offizielles Amtsblatt hat, in dem alles, was innerhalb der FSSPX an Acta gab, publiziert werden muß. So gesehen fehlt es da an Öffentlichkeit.
    Und in diesem Amtsblatt hätte DAS PROTOKOLL DER DOKTRINÄREN GESPRÄCHE stehen müssen, was vielleicht ja auch der Fall ist, aber leider geheim gehalten wird. Es geht hier wirklich nicht um eine Umfrage unter den Gläubigen: „Ja, wie hätten Sie’s bittschön?“, sondern um eine Pflicht des öffentlichen Handelns in einer die Gesamtkirche betreffenden Angelegenheit. Das Protokoll, welches der Große Erzbischof Mrg. Marcel Lefebrve und Joseph Cardinal Ratzinger im Mai 1988 ausgefertiigt hatten, war innerhalb des selben Monats in den Händen der Gläubigen, trotz der damals noch bescheideneren Möglichkeiten der „Text-Logistik“. Also, warum keine Öffentlichkeit. Hätte man dann etwa bemerken müssen, wie die Verhandlungsführer vom Generalhaus Zug um Zug düpiert worden sind, insbesondere S. E. Alfonso de Galarreta, indem die Predigt des Generaloberen sich wohl in krassem Widerspruch zum theologischen Dissens mit Rom befand, den dann die drei verbliebenen Bischöfe S. E. Bernard Tissier de Mallerais, S. E. Alfonso de Galarreta und S. E. Richard Williamson in jenem Brandbrief nach der Einreichung der zweiten Form der „Praeambula doctrinalis“ seitens des Generalhauses nach dem 18.04. 2012.
    Es sollte auch S. E. Bernard Fellay nicht entgangen sein, daß sich mittlerweile auch die glaubenstreuen Südamerikaner fast IN TOTO vom Generalhaus abwenden. Wieviele Priorate und Ordensgemeinschaften sind zum Widerstand übergetreten? Ein oder zwei?“ Nein mehr als 20, mehr als die Hälfte der FSSPX! Darunter auch das Ordenstinstitut der Benediktiner St. Cruz, das noch auf die zeit von S. E. Antonio de Castro-Meyer zurückgeht, die also den gesamten Weg mitgegangen sind! Was ist mit der notwendigen Vernunftserkenntnis? Ist dort nicht sogar Verstocktheit zu beobachten? Will man die Realität nicht anerkennen, so wie S. E. Williamson die Realität der Shoah nicht anerkennt? Die Sünde in spirituellen Dingen, die die Übernatur angehen wiegt unendlich schwerer als die Sünde die sich mit den zeitlichen Dingen involviert! Weiß das S. E. Fellay nicht mehr? Wenn man mit einer Sekte einen Frieden abschließen will, in der es ohne Bedenken HEILIGE MESSEN MIT PROTESTANTEN GIBT (HORRIBILE DICTU!!!)? – s. http://www.conciliovaticanosecondo.it/wp-content/gallery/liturgia-vaticana-seconda/abuso261.jpg. (Der Zelebrant ist kein geringerer als „Bischof“ Ackermann, der sich damit wohl die Tatstrafe der Suspension zugezogen hat!) So kann man nicht irren. Und noch etwas: Was macht den Fellay, wenn heute der vatikan sagt: „Anerkennung sofort, ohne doktrinäre Einigung und dann das Zerstörungswerk anfängt wie bei den FFI? Und wenn S. E. Fellay tausendfach seine Absprache mit der Deuterovatikanischen Kirche widerruft, so kann er nur um den Preis der Sedisvakanz sich aus den Händen des Vatikan befreien, denn das Gesetz des Handelns liegt beim Vatikan, nicht in Menzingen!! Diese Überheblichkeit, bestimmen zu können, wie es in der Kirche (welcher?) weitergehen sollte, ist unerträglich! Am 27.04. 2014 kommt es zum Schwur!! Da bin ich einmal gespannt, ob er (Fellay) sich zum Rüetli-Schwur der Tradition durchringen wird, oder nicht!
    Schließlich: P. Pfluger spricht von einer möglichen Einigung mit Rom (er sollte sagen: dem Vatikan) Heißt das die Anerkennung der öffentlichen Apostasie Papst Johannes Paul II durch die Anerkennung der Heiligsprechung oder ist da auch ein fauler Kompromiß im gange? Kann denn S. E. Tissier de Mallerais dem Ungeheuerlichen zustimmen? Nein, und er wird es nicht tun, er geht eben als „Kirche im Exil“ in dasselbige! Gehen wir mit, mit der Unbefleckten Jungrau und Gottesmutter Maria zu Unserem Herrn und Heiland Jesus Christus!

  13. Wenn Bischof Fellay weiterhin nichts an seinem Kurs ändern wird, so werden wir, die Gläubigen anscheinend die Pflicht haben unseren Protest überall auszudrücken wo Bischof Fellay gerade anwesend ist: In persönlichen Gesprächen (mit aller Milde und Nächstenliebe) nach den Hl. Messen, Firmungen, Priesterweihen ihm unsere Meinung mitteilen, unsere Kinder nicht von ihm firmen lassen, bei Vorträgen von ihm oder P. Pfluger mutig unsere Meinung kundtun usw. Dieser Widerstand innerhalb der FSSPX bringt meines Erachtens mehr als die FSSPX zu verlassen. Denn damit überlässt man den Liberalen die FSSPX, die unser verehrter Gründer, Erzbischof Lefebvre mit so viel Eifer und Mut aufgebaut hat! Es ist eine traurige Situation, aber in Momenten wie diesen müßen wir anscheinend zu ungewöhnlichen Mitteln greifen.

  14. Basta !!! S,E. Bernard Felly Basta!!!
    Die Deutschlands Familien unterschreiben auch den Brief mit .
    Was genug ist, ist genug S.E.Fellay!!!

  15. Erzbischof Lefebvre war damals stolz auf das blühende Benediktinerkloster der Tradition in Frankreich: LE BARROUX! Doch dann entfernte sich der Prior Dom Gérard Calvet und wechselte zur Konzilskirche mit einer Anzahl Mönche. Die Treugebliebenen schlossen sich dem Benediktinerkloster in Santa Cruz in Brasilien an, das heute noch eine Festung der Tradition ist.

    Damals heuchelte Bischof Fellay, wie schlimm es doch sei, den Erzbischof zu verlassen und sich dem modernistischen Rom anzuschließen. Damals unterrichtete man die Gläubigen im Mitteilungsblatt, wie treulos doch dieser Prior ist.

    Doch das heimliche Abkommen Bischof Fellays wird dann nicht anders aussehen als das Übereinkommen zwischen Dom Gérard und dem Vatikan: (setze statt „Mönch“ „Priester der Bruderschaft“)

    „Dies sind die wichtigsten der in dem Übereinkommen zwischen Dom Gérard und Rom angeführten und Dom Gérard ausdrücklich angenommenen Canones des neuen Kirchlichen Gesetzbuches:

    Nach dem Can. 679 kann der Diözesanbischof einen Mönch aus seiner Diözese ausweisen; Berufung nach Rom wirkt nicht aufhebend!

    Can. 680 verlangt von den Mönchen eine »geordnete Zusammenarbeit mit dem Weltklerus und unter der Leitung des Diözesanbischofs eine Koordinierung sämtlicher apostolischer Werke und Tätigkeiten«

    Can. 681 erwähnt zwar die Autorität des Ordensoberen [hier: Bischof Fellay, wie kann es anders sein!], stellt aber die des Bischofs darüber – einschließlich der finanziellen Angelegenheiten.

    Can. 682 § 1: »Soll in der Diözese ein Kirchenamt einem Ordensangehörigen übertragen werden« (das wäre bereits das regelmäßige Versehen einer Kapelle der Bruderschaft), »so ist vom Diözesanbischof ein Ordensangehöriger auf Vorschlag oder wenigstens mit Zustimmung des zuständigen Oberen (!) zu ernennen.«

    NB.: Die Jurisdiktion zur Absolution von das Kloster Aufsuchenden wird nicht vom Ordensoberen, sondern vom Diözesanbischof erteilt, der sie jederzeit entziehen kann (Can. 967). Der Ordensobere kann sie nur seinen Untergebenen oder solchen erteilen, die ganz im Kloster leben.

    Can. 682 § 2 ermächtigt den Diözesanbischof, einen Mönch von seinem Amt abzuberufen, auch gegen den Willen des Ordensoberen.

    Can. 683 § 1: »Kirchen und Kapellen, die von den Gläubigen ständig besucht werden, Schulen sowie andere Ordensangehörigen übertragene religiöse und caritative Werke geistlicher oder zeitlicher Art kann der Diözesanbischof, sei es persönlich oder durch einen anderen, gelegentlich der Pastoralvisitation und auch im Falle der Notwendigkeit visitieren..«

    § 2: »Wenn der Diözesanbischof etwa Mißstände entdeckt hat, kann er nach ergebnislos gebliebener Mahnung des Ordensoberen kraft eigener Autorität selbst Vorkehrungen treffen.“ (Mitteilungsblatt 124/1989)

    Hier denken Sie vor allem an die „Mißstände“, die angeprangert werden, wenn die Priester der Bruderschaft Handkommunion verweigern sollten. Natürlich wären es für den Diözesanbischof „Mißstände“, wenn die Alte Messe an einem Volksaltar angeordnet und nicht befolgt wird.

    „geordnete Zusammenarbeit mit dem Weltklerus“: Denken Sie an die Hostien eines Amtspriesters, die er zurück zum Tabernakel bringt – (auch wenn er die Alte Messe lesen würde – mit denkwidriger Intention!), jedoch überhaupt nicht sicher feststeht, ob er rechtmäßig geweiht wurde. (In Ecône bezweifelte man jedenfalls im Seminar die Rechtmäßigkeit der Priester- und Bischofsweihen in der Amtskirche!)

    Wieviele es all die Jahre Kleinkarierte gab, die sich immer noch etwas Positives daraus erhofften und das Vertrauen gegenüber Bischof Fellay nicht aufgaben, ist schaudererregend.

    Hoffentlich wird jetzt endlich vielen klar, warum Priester und Gläubige vom ersten Tag des Bekanntwerdens der Verhandlungen im Jahre 2009 erbitterten Kampf führten gegen dieses Unterfangen mit Rom!

  16. @Volker:

    „so werden wir, die Gläubigen anscheinend die Pflicht haben unseren Protest überall auszudrücken wo Bischof Fellay gerade anwesend ist: In persönlichen Gesprächen (mit aller Milde und Nächstenliebe) nach den Hl. Messen, Firmungen, Priesterweihen ihm unsere Meinung mitteilen“
    Das ist gar nicht so einfach. Vor kurzem versuchte ich ebenso wie Christoph Rhein Pater Pfluger bei einem Empfang nach dem Hochamt zu sprechen, was aber daran scheiterte, daß er ständig anderweitig belegt war.

    „unsere Kinder nicht von ihm firmen lassen“
    Das wäre eine Möglichkeit, meiner Meinung nach eine gute – und nur ein Beispiel für ähnliche Maßnahmen.
    Aber: mit Strafaktionsversuchen Fellays wäre dann selbstverständlich auch zu rechnen.

    „Dieser Widerstand innerhalb der FSSPX bringt meines Erachtens mehr als die FSSPX zu verlassen.“
    Das hat in der Tat vieles für sich. Nur – Sie wissen ja: Es gingen beileibe nicht alle „Widerständler“ von sich aus, vielmehr wurden viele von ihnen aus der FSSPX ausgeschlossen, darunter mit Bischof Williamson der wohl beste der vier von Erzbischof Lefebvre geweihten Bischöfe.

    Die französischen glaubenstreuen Familien haben auf einen sehr empindlichen Punkt hingewiesen: Daß sie es sind, die die FSSPX in Frankreich finanzieren (oder aber den „Widerstand“ – was natürlich auch für die glaubenstreuen Familien in allen anderen Ländern gilt). Die Sprache des Geldes dürfte der Fellay vielleicht verstehen, wenn schon keine andere …

  17. Bischof Fellay macht sich zum Instrument der Spaltung! Trotz aller Lektionen der Vergangenheit zieht er die Bruderschaft in die Falle.

    Am Folgetag des 30. Juni 1988 begaben sich mehrere traditionalistische Priester nach Rom, um der Konziliaren Kirche den Treueeid zu schwören und damit an Msgr. Lefebvre Verrat übten, dem die meisten ihr Priestertum verdankten. Am 5. und 6. Juli trafen sie den Papst und Kardinal Ratzinger – damals Präfekt der Glaubenskongregation – sowie Kardinal A. Meyer. Am 18. Juli gründeten sie die Petrusbruderschaft, wobei Pater Bisig zum Generaloberen gewählt wurde. (Das ging nicht lange, denn für Rom war er zu traditionsbewußt und wurde kurzerhand abgesetzt).

    Msgr. Fellay, damals Distriktoberer der Schweiz, war DAROB SEHR BETRÜBT. Er richtete einen Brief an seine Priester in der Schweiz (Hört und staunt!):

    „Eine sehr traurige Nachricht ist mir gestern Abend zugegangen: zwei Schweizer Priester der Bruderschaft St. Pius X. haben uns definitiv verlassen und einer, der dritte, ist im Begriffe, ihnen [nach Rom] nachzufolgen…
    Wie man es erwarten konnte, Rom „schnürt das Paket“ in seiner Operation der Zurückgewinnung und der Teilung…Man verlangt von ihnen nur, das Protokoll vom 5. Mai zu unterschreiben und ihre Treue gegenüber dem Heiligen Stuhl zu erklären mit der Anerkennung, daß Msgr. Lefebvre im Schisma ist: man verspricht ihnen, in Kürze die Bruderschaft St. Petrus errichten zu können, die päpstlichen Rechts sein werde, deren Statuten nichts anderes als jene unserer Bruderschaft sein würden..
    Trotz aller Lektionen der Vergangenheit haben sich unsere lieben und bedauerlichen oben erwähnten Mitbrüder in die Falle ziehen lassen, eine schöne Falle, muß man anerkennen, und unglücklich machen sie sich zu Instrumenten der Spaltung.. Die Falle ist gut gelegt: trennt euch von Msgr. Lefebvre, dem ihr alles verdankt; wir gewähren euch, was ihr wünscht, aber unterwerft euch uns, die wir den Ökumenismus fördern mit einer neuen Sicht auf das Judentum und den Islam, die Menschenrechte und die neue Messe, die neuen Katechismen und das neue Kirchenrecht! Wer sieht nicht, auf was hinaus dieses neue Unternehmen schließlich läuft? Früher oder später wird es Konfrontation zwischen der römischen Autorität und den Mitgliedern der Petrusbruderschaft geben… und wer wird nachgeben? Es ist nicht schwer, es vorauszusagen.. Es wird viele Tränen geben auf diesem Wege…“

    Greifen wir nur mal dieses von Bischof Fellay damals verurteilte neue Kirchenrecht von 1983 heraus! Heute akzeptiert er es nicht nur, sondern wendet es auch an!
    Hier möchten wir Daniel le Roux zitieren aus seinem Buch „Petrus liebst du mich“:

    „Johannes Paul II. hat seine Zuhörer eingeladen, einen neuen Geist in sich aufzunehmen, um aus dem neuen Kirchlichen Gesetzbuch wahrhaft eine Verlängerung des Konzils zu machen.., ‚damit es ein neuer Advent für die Kirche Gottes sei‘. Johannes Paul II. erklärte weiter, daß der Kodex des Jahres 1983 ganz verschieden von dem des Jahres 1917 sei; er sei der Kodex des Konzils und in gewissem Sinne ‚das letzte Konzilsdokument‘. Den Kodex studieren, sagt Johannes Paul II. noch, bedeutet, beim Konzil in die Schule zu gehen.“

    Nun, heute geht die Neue Bruderschaft im Neuen Kodex „beim Konzil in die Schule“ und Fellay zitiert ungeniert das „letzte Konzilsdokument“!

  18. Das ist doch das Schurkenhafteste von allem, was dieser Pater Pfluger über das Königtum Christ sich zu sagen traut: Das interessiert uns nicht! Die Königsherrschaft Christi betrifft nur die Franzosen!

    „7) Einer Ihrer Assistenten, Pater Pfluger, antwortete einem englischsprachigen Gläubigen, der seine Studien der Lehre über Christus, den König, erwähnte: „Ah! Aber das interessiert uns nicht! Diese Doktrin betrifft nur die Franzosen!“ Hat dieser Pater die Enzyklika Quas primas Papst Pius XI. gelesen? Und die Enzyklika Summi pontificatus Papst Pius XII.? Hat er Mgr Lefebvre gelesen?“

    Diese Enzykliken interessieren ihn nicht – und ist deshalb nicht mehr katholisch!

    Lefebvre:
    „Das ist furchtbar, aber ich habe es selbst vor vierzehn Tagen gehört. Es gibt keine Herrschaft unseres Herrn Jesus Christus mehr. Das ist wahnsinnig..
    Unser Ziel muß es vor allem sein zu erreichen, daß die ganze Gesellschaft unter die Herrschaft unseres Herrn kommt…
    Wenn man liest, was der Papst in seiner Ansprache am Schluß des Konzils den Regierenden gesagt hat… das darf man nicht vergessen. Als ich diesen Satz vernahm, war ich gerade auf dem Petersplatz in Rom. Da habe ich gesagt: Das ist HÄRETISCH, das ist doch nicht möglich, dies aus dem Mund eines Papstes zu hören. Folgendes hat er gesagt:

    ‚In unserem irdischen und zeitlichen Staat baut Er in geheimnisvoller Weise Seine geistige und Ewige Stadt auf, Seine Kirche. Und was verlangt diese Kirche von euch nach 2000 Jahren plötzlicher Umwälzungen aller Art in unseren Beziehungen zu euch, den Mächtigen der Erde? Was verlangt sie heute von euch? Sie hat es auch in einem der wichtigsten Texte des Konzils gesagt: Sie verlangt von euch NUR DIE FREIHEIT.‘

    Das ist häretisch! Sie verlangt von euch nur die Freiheit. Das ist genau das Wort von Lamenais. Dieser Text ist von Papst Gregor XVI. in seiner Enzyklika Mirari Vos verurteilt worden. Die ganze Enzyklika ist gegen diese Idee gerichtet, daß die Kirche nur die Freiheit braucht, daß folglich unser Herr nicht der König der Gesellschaft zu sein braucht, daß unser Herr nur verlangt, daß man ihm die Freiheit gibt, wie man sie den anderen gibt, das ist die Religionsfreiheit. Vergeßt nicht diese Abfassung über die Religionsfreiheit, den furchtbaren abscheulichen Text! Irgendwann wird die Kirchengeschichte noch von diesen blasphemischen Worten sprechen.“

    Soweit also Erzbischof Lefebvre zur Religionsfreiheit und zum Königtum Christi, ganz entgegengesetzt den unausstehlichen Bemerkungen des Pater Pfluger!
    Keine Verwunderung mehr, wenn Bischof Fellay von der Religionsfreiheit auf dem Konzil als von einer „sehr sehr geringen Religionsfreiheit“ spricht!
    Wo doch Erzbischof Lefebvre sagt: „Unser Herr ist auf eine Ebene mit den Freimaurern, Buddhisten, Muselmanen, Protestanten versetzt: in dem Text der Erklärung über die Religionsfreiheit. Ich erdichte nichts.“
    [Für Fellay nur ein ganz ganz kleines Übel!]

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