Bei der Generalaudienz am 5. Juni 1974
Unsere Gedanken und Herzen sind noch beim Pfingstfest, und wir wissen auch warum. Pfingsten ist ein Fest, das nicht enden darf; es geht weiter, ja es wird immer fortdauern. Wir haben gesagt, daß Pfingsten das Geburtsfest der Kirche ist. Solange also die Kirche lebt, geht das für Pfingsten charakteristische Ereignis weiter: Gott haucht einer gläubigen Menschheit durch die Ausgießung des Heiligen Geistes Leben ein, und das wird — wir wiederholen es noch einmal — immer fortdauern. Das ist ein geschichtliches und zugleich übergeschichtliches Ereignis, denn es geschah zu einem bestimmten Zeitpunkt, 50 Tage nach dem jüdischen Paschafest bzw. für uns nach der Auferstehung Christi, und es geschah entsprechend der Vorherbestimmung des göttlichen Heilsplanes eben bei jener Gelegenheit, als der himmlische Vater beschloß, uns das Geheimnis seines Willens kundzutun, nämlich in Christus alles zu vereinen (vgl. Eph 1, 9-10) und die Kirche zu gründen, die „auf das Fundament der Apostel und Propheten gebaut ist; der Schlußstein ist Christus Jesus selbst. Durch ihn wird der ganze Bau zusammengehalten und wächst zu einem heiligen Tempel im Herrn“. Auch wir sind ein Teil dieses Baues, „im Geist zu einer Wohnung Gottes erbaut“ (Eph 2, 20-21).
Diese geheimnisvolle Seite der Kirche verleiht ihr in der Heiligen Schrift und in der Sprache der Frömmigkeit verschiedene symbolische Bezeichnungen: mystischer Leib, Volk Gottes, Braut Christi, wahrer Weinstock, Herde des guten Hirten, Tempel der wahren Religion, Bundeslade, Reich Christi, Familie Gottes und andere (vgl. Lumen gentium, Nr. 6). Der etymologischen Bedeutung nach heißt Kirche jedoch „einberufene Versammlung“, Gemeinde, Gesellschaft (vgl. Y. CONGAR, Heilige Kirche, Seite 16 ff, Stuttgart 1966). Der Augenblick nun, in dem diese einzigartige göttlichmenschliche Gemeinschaft zu leben und zu handeln begann, sich ihrer selbst bewußt wurde und merkte, daß sie von einer prophetischen, übernatürlichen, ganz besonderen, neuen und unbezwingbaren Kraft, nämlich vom Heiligen Geist, beseelt war, dieser Augenblick war Pfingsten. Es war wie das Entzünden eines Feuers im Inneren jedes einzelnen, das auch nach außen seine Flammen schlug; wie ein Sturmwind, wie gewaltiges Brausen und ein Beben der Erde. Es war, als ob eine Menschenmenge gleichzeitig erwachte, ein Ausbruch heftiger Freude, ein überquellen des Geistes in sprudelnder Beredsamkeit, das sich sogleich als Wunder erwies, da es allen Zuhörern, die doch aus verschiedensten Ländern stammten, verständlich und offensichtlich für die gesamte Menschheit bestimmt war. Das war die überraschende Geburtsstunde der Kirche, die wir an ihren vier wesentlichen Merkmalen erkennen: die heilige, apostolische, die eine und universale, d. h. katholische Kirche.
Eine einzigartige, immer noch bestehende Wirklichkeit, die fortdauern wird bis zur Wiederkunft Christi in Herrlichkeit, wenn auch nicht mehr von solch sichtbaren äußeren Wunderzeichen begleitet.
Wir tun gut daran, den Bericht über dieses außergewöhnliche Ereignis zu lesen, wie es im 2. Kapitel des ersten Buches der Geschichte der Kirche, der vom hl. Lukas geschriebenen sogenannten Apostelgeschichte, geschildert wird. Dieses Buch wird von manchen Gelehrten und Gläubigen sogar das Evangelium des Heiligen Geistes genannt oder auch die erste Verkündigung des Evangeliums durch den hl. Petrus (2, 14 ff) und dann durch den hl. Paulus (9, 20 ff). Ein sehr schönes und hochinteressantes Buch (vgl. E. JACQUIER, Les Actes des Apôtres, Gabalda 1926. Ein umfangreiches, nicht gerade neues, aber noch immer gültiges Werk).
Wir möchten gern, daß die Gläubigen heutzutage, noch bevor sie sich mit der Ekklesiologie befassen, dem anziehendsten Kapitel der modernen Theologie (man denke nur an das Konzil! vgl. Y. Congar) und noch bevor sie eine Einteilung in die eigentlich theologischen Begriffe über die Kirche vornehmen gemäß den vier großen Kapiteln der erwähnten Merkmale dieser Kirche: die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche (vgl. das umfang- und inhaltreiche Werk von Kard. C. Journet), imstande wären, gleichsam zusammenfassend den unmittelbaren Eindruck zu erfahren, den die geistlich-spirituelle Gesamtschau der Kirche in unseren Herzen erzeugt. Es ist ein Eindruck von ursprunghafter Schönheit.
Ja, wem es gelingt, sich ein Bild von der Wesensgestalt der Kirche zu machen, der vermag sich dem einzigartigen Eindruck der Schönheit, den sie auf unsere Herzen ausübt, nicht zu entziehen. Es ist die herrliche und vollkommene Gestalt, die Christus seiner Kirche geben wollte. Nicht umsonst schildert sie der hl. Paulus mit den Zügen einer durch die Liebe verzauberten Schönheit: „Christus hat die Kirche geliebt und sich für sie hingegeben, um sie im Wasser und durch das Wort rein und heilig zu machen. So will er die Kirche in ihrer ganzen Herrlichkeit vor sich erscheinen lassen, ohne Flecken, ohne Falten oder andere Fehler; heilig soll sie sein und makellos“ (Eph 5, 25-27). Diese Schönheit ist freilich nur ein Abglanz der Herrlichkeit Christi (vgl. HL AUGUSTINUS, Enarr. in Ps. 44; PL 36, 495-496).
Ist das etwa nur ein Wunschbild, ganz anders als die irdisch-zeitliche Gestalt der Kirche, die wir gut kennen? Dies irdische Bild läßt die Kirche in mancher Hinsicht gewiß nicht so wohlgestaltet und anziehend erscheinen; besteht sie doch aus lauter Menschen, die noch in dieser Zeit dahinpilgern; diese Kirche hat in ihrer Geschichte auch traurige Kapitel zu verzeichnen; ihr Bild hebt sich um so stärker von dem einer ideal vollkommenen Kirche ab, je größer der Unterschied zwischen ihrer engelgleich verklärten Gestalt und ihrem gewöhnlichen Aussehen ist, das uns die Erfahrung häufig bietet. So haben viele ihrer Gegner es sich zur Gewohnheit gemacht, die Kirche mit Verachtung, Feindseligkeit, bitterem Spott und sogar mit Verleumdung zu überschütten. Wir wollen hier weder Fehler noch Schuld der Menschen verteidigen, die die Kirche in dieser Erdenzeit ausmachen (vgl. Lumen gentium, Nr. 48). Wir wollen hier nur von jener Gestalt sprechen, mit der Christus das menschliche Antlitz der Kirche überkleidet hat, indem er ihr eine neue Gestalt gab, die der Wiedergeburt aus der Taufe (vgl. S. AMBROSIUS, De Mysteriis, 7, 53; S. AUGUSTINUS, De doctr. ch., 32; PL 34, 83), und indem er ihr heiligmachende Kraft verlieh im Wort, in der Gnade, in dem unermüdlichen Streben, selber dem Evangelium getreu zu leben, und in dem Bemühen, von der Liebe geleitet, gerade im Antlitz des unglücklichen Menschen die ausdrucksvollsten Züge ihres eigenen mystischen göttlichen Aussehens zu entdecken. Die Kirche ist Inbegriff des Schönen, schon wegen ihrer Aufgabe, die Sakramente zu spenden, wobei sie das Unsichtbare in den sichtbaren Zeichen ihrer Riten zum Ausdruck bringt (vgl. THOMAS V. A., S. Th. I-II, 101, 2 ad 3). Sie ist schön in dem, was sie auf den Gebieten der Kunst, Liturgie und Symbolik, dem Geistlichen zugewandt, schöpferisch hervorgebracht hat. Und sie ist schön vor allem wegen der unschuldigen, reinen und geläuterten Seelen, die sie hervorzubringen vermag. Denkt an den Pfingsthymnus von Manzoni! Lest seine Heiligenbiographien ! Wo bietet uns die Menschheit sonst Gestalten, die unserer Bewunderung und Verehrung würdiger wären? (vgl. S. AUGUSTINUS, Serm. 112; PL 38, 1012; vgl. R. CHATEAUBRIAND, Le Génie du Christianisme).
Wenn wir die Schönheit der Kirche entdecken, die sich in unserem irdischen Leben zwar kaum abzeichnet, aber doch schon irgendwie den Glanz des künftigen Lebens durchscheinen läßt, dann lernen wir die Kirche lieben, eine gute Menschheit, eine ideal gesinnte Menschheit, eine heilige Menschheit, die der Geist Jesu in dieser irdischen Zeit darauf vorbereitet, daß sie in der ewigen Herrlichkeit in vollem Glanz erstrahlen kann (vgl. H. DE LUBAC, Betrachtungen über die Kirche, Graz 1954).
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Quelle: PAPST PAUL VI. – WORT UND WEISUNG IM JAHR 1974 – Libreria Editrice Vaticana, Città del Vaticano
Die Kirche verbietet es, mit Ketzern Gemeinschaft zu haben.
So verbietet sie auch, Lehrschriften von Ketzern zu verbreiten und zu empfehlen.
Nur eine falsche Kirche kann falsche Heilige kanonisieren.
Im Vatikan befindet sich kein einziger Katholik mehr. Bischöfe und Kardinäle sprachen sich einstimmig für die „heroischen Tugenden“ von Giovanni Battista Montini aus, der zweite unrechtmäßige Besetzer des Vatikans.
Also, was braucht es noch? Was braucht es noch mehr an Beweisen, daß diese Organisation „Konzilssekte“ nicht die römisch-katholische Kirche sein kann, denn sie erklärt, dass die „heroische Tugend“ in einem Abtrünnigen wie Paul VI. vorherrscht und ihn „selig“ machen kann?
In dieser Sekte kann man also eine Flut von Ketzerei sich erlauben, mit falschen Lehren Millionen den Weg der Verdammung bereiten, die von der Kirche für immer festgesetzte Messe angreifen, man kann Götzendienst und Gotteslästerung betreiben, anstelle Gottes den Menschen setzen, am Ende wird dieser Abtrünnige überflutet mit Anerkennung von „Heiligkeit“, von „heroischen Tugenden“ und Lobeshymnen. Dann noch zu behaupten, daß dies das Werk des Heiligen Geistes ist, ist Blasphemie!
Am 6. August verstarb er – doch eine Verklärung für Paul VI. gab es nicht.
@Alexius 7. Mai 2018 um 23:32
Denken Sie nochmals über diese Ausschnitte aus obigem Aussagen nach. Sie sind Antworten auf die Fragen, die Sie nicht stellen wollen.
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Zitat
Ist das etwa nur ein Wunschbild, ganz anders als die irdisch-zeitliche Gestalt der Kirche, die wir gut kennen? Dies irdische Bild läßt die Kirche in mancher Hinsicht gewiß nicht so wohlgestaltet und anziehend erscheinen; besteht sie doch aus lauter Menschen, die noch in dieser Zeit dahinpilgern; diese Kirche hat in ihrer Geschichte auch traurige Kapitel zu verzeichnen; ihr Bild hebt sich um so stärker von dem einer ideal vollkommenen Kirche ab, je größer der Unterschied zwischen ihrer engelgleich verklärten Gestalt und ihrem gewöhnlichen Aussehen ist, das uns die Erfahrung häufig bietet.
(….) So haben viele ihrer Gegner es sich zur Gewohnheit gemacht, die Kirche mit Verachtung, Feindseligkeit, bitterem Spott und sogar mit Verleumdung zu überschütten. Wir wollen hier weder Fehler noch Schuld der Menschen verteidigen, die die Kirche in dieser Erdenzeit ausmachen (vgl. Lumen gentium, Nr. 48). Wir wollen hier nur von jener Gestalt sprechen, mit der Christus das menschliche Antlitz der Kirche überkleidet hat, indem er ihr eine neue Gestalt gab, die der Wiedergeburt aus der Taufe (vgl. S. AMBROSIUS, De Mysteriis, 7, 53; S. AUGUSTINUS, De doctr. ch., 32; PL 34, 83), und indem er ihr heiligmachende Kraft verlieh im Wort, in der Gnade, in dem unermüdlichen Streben, selber dem Evangelium getreu zu leben, und in dem Bemühen, von der Liebe geleitet, gerade im Antlitz des unglücklichen Menschen die ausdrucksvollsten Züge ihres eigenen mystischen göttlichen Aussehens zu entdecken.