Bischof Richard Williamson: FROHES JUBILÄUM

Eleison Kommentar Nummer CCCXXVI (326), 12. Oktober 2013

Gute Nachrichten habe ich für alle Katholiken, welche begreifen, worum es Erzbischof Lefebvre wirklich ging. Wir sind dabei, ein Acht-Zimmer-Haus im Südosten Englands zu kaufen. Dieses Haus soll als Einsatzbasis dienen für jeden, der seine Arbeit außerhalb der gegenwärtigen Priesterbruderschaft St. Pius X. fortsetzen will. Seit meinem „Ausschluß“ aus dieser Bruderschaft habe ich nun ein Jahr lang mich bedeckt gehalten – zumindestens körperlich gesehen –, und beobachtet und abgewartet, wie die Dinge in der Bruderschaft sich entwickeln würden; doch leider werden sie nicht besser.

Auf dieselbe Weise, wie der Erzbischof sich nur gewünscht haben kann, daß das konziliare Rom zu seinem katholischen Verstand zurückkommen möge, damit das Aufrechterhalten der Tradition durch die Priesterbruderschaft nicht mehr länger nötig sein werde, so können auch wir heute uns nur wünschen, daß die gegenwärtigen Bruderschaftsoberen zur Denkweise des Erzbischofs über das konziliare Rom zurückkommen mögen, damit der Widerstand gegen ihren praktischen Konziliarismus ebenfalls unnötig werde. Doch Wünsche lassen die Wirklichkeit nicht verschwinden. In Wirklichkeit ist das konziliare Rom in seiner Apostasie auf dieselbe Weise verstockt, wie auch die Bruderschaftsoberen unvermindert ihre eigene Autorität vorantreiben, um mit dem Erbe des Erzbischof machen zu können, was sie wollen – die Autorität über die Wahrheit stellen. Aus diesem Grund werden nun auch einige Ziegel und Mörtel für den fortwährenden Dienst in der wahren Kirche, sowie der Erzbischof ihn verstand, notwendig.

Das Haus wird in England gekauft, weil es das einzige Land ist, wo ich nicht als Ausländer hinausgeworfen werden kann. Das Anwesen liegt im Südosten von England, wo für englische Verhältnisse ein relativ mildes Klima herrscht, und in einer Stadt, welche mit dem Schnellzug nicht weit von London ist, und leicht mit Eurostar von Paris und Brüssel erreicht werden kann. Es ist eine malerische Stadt und soll ein angenehmer Ort für Priester sein, um zu entspannen, zu reden (in aller Verschwiegenheit), und erneut sich aufzufrischen für das heutzutage so schwere Apostolat. Allerdings wird das Haus ungefähr 400.000 Pfund kosten, und seine laufenden Unterhaltskosten werden meinen bisherigen genügsamen Lebensstil, welcher mich nicht in Not brachte und wofür ich kaum um Spenden bat, um einiges übersteigen. Wohltäter, welche selber in Not sind, mögen bitte nicht an eine Spende denken (vgl. 2. Korintherbrief 8,12- 13), doch wohltätige Anleger mit wackeligen Investitionen dürfen überlegen, Geld auf ihr absolut sicheres Bankkonto im Himmel zu übertragen, bevor die Aktienmärkte zusammenbrechen und das heutige Papiergeld bis zur Unkenntlichkeit weginflationiert worden ist. Bis in ungefähr zwei Monaten sollte ich ein Zehntel der Kaufsumme aufbieten können, und den Rest bald danach.

*) Kleinere Spenden in jeder Währung und von überall aus der Welt können per Paypal an uns gesendet werden. Besuchen Sie die Netzseite „www.paypal.com/de/sendmoney“ und geben dort als Empfängeradresse ein: „buildingfund@stmarcelinitiative.com“ .
*) Beträge im Britischen Pfund Sterling können per Bankscheck oder Scheck ausgestellt und gesendet werden an die St Marcel Initiative, P.O. Box 423, Deal CT 14 4BF, England.
*) Auf ähnliche Weise können Bankschecks oder Schecks in US-Dollar auf die „St Marcel Initiative“ ausgestellt und an folgende Adresse gesendet werden: 6501 Watson Road, Suite 279, Crestwood, MO 63126, USA (solche US-Spenden werden bald steuerlich absetzbar sein).
*) In Euro können entweder Schecks auf das „Institut Culturel St Benoît“ ausgestellt und an diese Adresse gesendet werden: ICSB, BP 60232, F-78002 Versailles Cedex, Frankreich. Oder es können Euro-Beträge als Banküberweisung überwiesen werden: innerhalb von Frankreich mit der RIB-Nummer „20041 01012 6704 149J033 09“; und vom restlichen Europa aus mittels dem SEPA-Verfahren: IBAN „FR85 2004 1010 1267 0414 9J03 309“ mit BIC „PSSTFRPPSCE“.
*) Für andere Arten von Banküberweisung fragen Sie uns bitte vorher nach den Einzelheiten mittels E-Post an „BuildingFund@dinoscopus.org“, oder innerhalb der USA auch über die Funktion „E-Scheck/Banktransfer“ auf „www.stmarcelinitiative.com“.

Jeden Beitrag bitte mit „Building Fund“ markieren. Vielen Dank im Voraus für jedwede Hilfe.

Kyrie eleison.

Dazu die Originalversion in Englisch:

Number CCCXXVI (326) 12 October 2013

HAPPY ANNIVERSARY
I have good news for all Catholics who understood what Archbishop Lefebvre was about. An eight-bedroom house is being bought in south-east England to serve as a base of operations for anybody wishing to continue his work outside of the present SSPX. For a whole year since my “exclusion” from the SSPX I have lain low, at least physically speaking, to watch and wait to see how things would develop within the SSPX, but they are not getting any better, alas.And so just as the Archbishop can only have wished that Conciliar Rome would come back to its Catholic senses so that there would be no further need for his Society to maintain Tradition, so too one might now wish that the present SSPX leaders would come back to the Archbishop’s way of thinking about Conciliar Rome, so that resistance to their virtual conciliarism would be unnecessary. But wishes do not make reality go away, and that reality is that just as Conciliar Rome is obdurate in its apostasy, so too the SSPX leaders have not stopped promoting their own authority to do what they like with the Archbishop’s legacy – authority over truth. That is why some bricks and mortar have become a necessity for the on-going service of the true Church.

The house is being bought in England because England is the only country that I cannot be thrown out of as a foreigner. It is in south-east England with a relatively gentle climate for England, in a town not too far by fast train from London, and of easy access by Eurostar from Paris and Brussels. It is a picturesque town, and should be an agreeable place for priests to visit, to wind down, to talk (in all discretion), and to wind up again for today’s difficult apostolate. But it will cost more or less £400,000 to buy, and it will cost rather more to run than my present frugal way of life, for which I have not been in need and have hardly appealed. Let people who are themselves in need not think of contributing (see II Cor.VIII, 12-13), but let investors with fragile investments think of transferring funds to their completely secure bank accounts in Heaven before the stock markets collapse and before today’s paper monies are inflated out of all recognition. I must find within two months or so a tenth of the sum, and the rest soon afterwards.

* In ANY CURRENCY small credit- or debit-card contributions from anywhere in the world can easily reach us via PayPal. ( Go towww.paypal.com/sendmoney and send the contribution to buildingfund@stmarcelinitiative.com ) * Contributions in POUNDS STERLING by banker’s draft or check should be made out and sent to the St Marcel Initiative, P.O. Box 423, Deal CT 14 4BF, England. * Banker’s drafts or checks in US DOLLARS should likewise be made out to St Marcel Initiative and sent to 6051 Watson Rd., Suite 279, Crestwood, MO 63126, USA (the US contributions will soon be tax-deductible).

* In EUROS, checks made out to “Institut Culturel St Benoît” should be posted to ICSB, BP 60232, F78002 Versailles Cedex, France. Euros can also be sent by wire transfer from inside France to RIB – 20041 01012 6704 149J033 09; from outsideFrance to the International Bank Account Number IBAN – FR85 2004 1010 1267 0414 9J03 309, with BIC – PSSTFRPPSCE * For other bank wire transfers, please write to us for details at buildingfund@dinoscopus.org, or, in the USA, use the convenient “e-check/bank wire” form at www.stmarcelinitiative.com.

Any contribution please mark “Building Fund”. Thank you in advance for all and any help.

Kyrie eleison.

8 Kommentare zu “Bischof Richard Williamson: FROHES JUBILÄUM

  1. Abschließend möchte ich diesen Eleison-Kommentar nicht bewerten. Wenn in diesem geplanten Haus im Sinne des Erzbischofs gearbeitet wird, kann ich das nur begrüßen.
    Und es ist eine Warnung an die FSSPX-Führung mit ihrem unverantwortlichen Rom-Annäherungskurs. Wenn es bis zur Spaltung kommen sollte, die volle Verantwortung dafür trifft Bischof Bernard Fellay. Er hat diesen Kurs zu verantworten, der nicht nur das Erbe von Erzbischof Lefebvre aufweicht, sondern es zerstört. Er kann seinen Kurs argumentativ nicht rechtfertigen, und er macht es auch nicht. Offiziell schweigt er sich viel zu lange völlig aus. Er setzt seinen Kurs aber weiter durch. Durch Versetzungen absoluter Ja-Sager an entscheidende Stellen, die zur Abstimmung berechtigen. Durch Redeverbote für aufrechte Priester, die als abschreckendes Beispiel das Schicksal der Priester vor Augen haben, die gnadenlos ausgeschlossen wurden. Es ist ein Gerücht, den Wahrheitsgehalt kann ich nicht überprüfen: Es wird insgeheim weiter verhandelt, „gemauschelt“ kann ich nur sagen.
    Bischof Fellay könnte diesen Gerüchten offen entgegentreten, wenn er ein reines Gewissen hätte. Aber er zieht es vor, offiziell zu schweigen.
    Und so bleibt mir nichts anderes übrig als zu wünschen, über dem Projekt von Bischof Williamson möge Gottes Segen ruhen.

  2. „In Wirklichkeit ist das konziliare Rom in seiner Apostasie auf dieselbe Weise verstockt, wie auch die Bruderschaftsoberen unvermindert ihre eigene Autorität vorantreiben, um mit dem Erbe des Erzbischof machen zu können, was sie wollen – die Autorität über die Wahrheit stellen.“

    Dazu haben wir gleich einen Satz aus dem Manifest Lefebvres vom 21.11.1974 parat:
    „Keine Autorität, selbst nicht die höchste in der Hierarchie, kann uns zwingen, unseren Glauben, so wie er vom Lehramt der Kirche seit neunzehn Jahrhunderten klar formuliert und verkündet wurde, aufzugeben oder zu schmälern.“

    Weder die Konzilsautorität, noch die liberalgewordene FSSPX kann uns zwingen, unseren Glauben aufzugeben oder zu schmälern.

    „ihre eigene Autorität vorantreiben“ haben jene durchlitten, die der Tradition die Treue halten wollen und deswegen ausgeschlossen wurden.

    Dieser Autoritätsmißbrauch, dieses „die Autorität über die Wahrheit stellen“ haben wir u.a. erfahren, als die vor der Priesterweihe stehenden, doch zu traditionstreu befundenen Kandidaten, nämlich die Dominikaner in Avrille und die Kapuziner von Morgon, einfach von heute auf morgen zurückgestellt wurden. Begründung der FSSPX-Autorität: „um die Treue dieser Gemeinden sicherzustellen“!

    Pia: „Es ist ein Gerücht, den Wahrheitsgehalt kann ich nicht überprüfen: Es wird insgeheim weiter verhandelt, “gemauschelt” kann ich nur sagen.“
    Gerücht? Ganz sicher sind die „Sechs Bedingungen“ kein Gerücht, die uns aber beweisen, daß das Generalkapitel im Ganzen nichts anderes im Sinne hat als eine Fortsetzung des Judasverrats.

  3. @ Alexius

    Sie hatten hier vor einiger Zeit dankbarerweise Msgr. Antonio de Castro Mayer zitiert. Diese Aussage sollte die Grundlage unserer Betrachtung sein, wenn wir über die V2-„Autoritäten“ sprechen:

    „Laßt die Welt doch sagen, diese Weihen seien gegen den Willen des sichtbaren Oberhauptes der Kirche erfolgt. Doch lasst mich folgende Frage stellen: Wo ist das sichtbare Oberhaupt der Kirche? Können wir als sichtbares Oberhaupt der Kirche einen Bischof akzeptieren, der heidnische Gottheiten auf den Altar neben unseren Herrn Jesus Christus setzt? Wenn alle Menschen der Kirche, alle Katholiken soweit kommen, die Lehren von Assisi anzunehmen, diesen Irrtum, heidnische Gottheiten auf dieselbe Stufe zu stellen wie unseren Herrn Jesus Christus, was wird dann die Folge sein? Die allgemeine Apostasie. Wie Dom Guéranger sagt: eine Autorität, welche den Irrtum lehrt, sei es in guter oder in böser Absicht, IST ÜBERHAUPT KEINE AUTORITÄT MEHR, und wir haben das Recht, ihr Widerstand zu leisten. Noch mehr, wir haben die Pflicht, ihr Widerstand zu leisten…“

    Bischof Williamson bekennt hier seine Mission folgendermaßen: „damit der Widerstand gegen ihren [der FSSPX] praktischen Konziliarismus ebenfalls unnötig werde“. Aber die Position der FSSPX und auch Bischof Williamsons ist eben genau das Gegenteil von der obigen Aussage von Msgr. de Castro Meyer und Dom Guéranger. Für die FSSPX und auch für Bischof Williamson sind diese Glaubenszerstörer „wahre Autoritäten“. Doch das verstößt natürlich völlig dem Selbstverständnis der Kirche, denn die die von Gott eingesetzte Autorität bzw. Hierarchie der Kirche ist nicht lediglich ein Verwaltungsapparat, sondern sie IST das gottgewollte Lehramt. „Lehrt“ sie aber gegen Gott, dann ist so offenkundig nicht (mehr) das gottgewollte Lehramt und somit folgerichtig auch nicht die wahre kirchliche Autorität.

    Die FSSPX und auch Bischof Williamson machen eine häretische Trennung zwischen wahrer Autorität und wahrem Lehramt. Das wahre Lehramt sehen sie bei sich, egal ob nun die Oberen der FSSPX so einen Kurs fahren. Bischof Williamson bestätigt mit seiner obigen Aussage in dialektischer Weise zwei verheerende Dinge: Einerseits meint er, daß die FSSPX (nach ihrer „Korrektur“) wieder die „alte“ Position einnehme sollte, nämlich daß sie das wahre Lehramt sei, während zugleich die „äußere Struktur“ bzw. die sichtbare V2-„Hierarchie“ die eigentlich wahre Autorität sei. So wie z.B. auch Pater Pfluger sinngemäß sagt: Ja, es sind zwei verschiedene Religionen, zwei verschieden Kirchen, und doch ist es die eine Kirche. Entspricht dieses irrsinnige Konstrukt dem Selbstverständnis der röm.-kath. Kirche? Und diesem Konstrukt hängt ganz offensichtlich auch Bischof Williamson an…

    Und die andere dialektische Offenbarung ist, daß es ihm letztendlich um die Beendigung des „Widerstands“ geht – unter der fadenscheinigen Prämisse der „Rückkehr“ der FSSPX zum (sowieso falschen) „alten“ Kurs. Aber ich denke, daß dieser so genannte „Widerstand“ sich hiermit als Chimäre entpuppt. Es geht im Grund im die Neutralisierung aller noch halbwegs klar denkender Leute und vor allen Dingen natürlich der entsprechenden Priester. Sie sollen sich alle schön offenherzig bei Bischof Williamson melden (in diesem Sinne ist auch der gefährliche Aufruf von Pater Moulin zu verstehen) und sich dann natürlich in „aller Verschwiegenheit“ (ist dieser Zusatz von Bischof Williamson nicht schon verräterisch?) offen austauschen.

    Mir scheint, es geht hier ganz klar um die Ausschaltung der wahren Opposition. Und die wahre Opposition sind all jene, die in aufrichtiger Weise den folgende Standpunkt vertreten, den Pater Moulin in seinem jüngsten offenen Brief darlegt:

    „die Katholische Kirche aller Zeiten von der „Konzilskirche“ offen zu unterscheiden“

    Das ist es, was ist die „traditionellen“ Modernisten eben nach Möglichkeit ausmerzen wollen…

  4. Innerlich die Überzeugung zu haben, daß jeder Autoritätsanspruch der Konzilshäupter aufgehört hat, nach außen hin aber von Autorität zu sprechen, wäre ein Blendwerk. So manche wollen sich nicht verbindlich festlegen. Für die Gläubigen selbst ist es dennoch schädlich und irreführend.

    Wenn hier aber von Autorität gesprochen wird, ist damit die Autorität der Betroffenen gemeint, die sie vermeintlich zu besitzen glauben.

    Bischof Williamson spricht von der „eigenen Autorität“ der FSSPX, also von einer Autorität, die die FSSPX sich selbst zugemessen hat und die es nicht mehr gibt wegen dem Abrücken von der wahren Lehre.

    Wenn Lefebvre sagt „Keine Autorität selbst nicht die höchste in der Hierarchie“ ist damit nicht unbedingt eine Anerkennung dieser Autorität ausgesagt. Denn wäre sie für ihn eine wahre Autorität gewesen, hätte Lefebvre ihr Unterwerfung gezollt.

    Lefebvre:
    „Ich sage euch: Rom hat den Glauben verloren, liebe Freunde, Rom ist in der Apostasie. Die Worte, die ich sage, sind nicht aus der Luft gegriffen. Man kann in diese Leute kein Vertrauen mehr haben. Sie haben die Kirche verlassen, sie verlassen die Kirche. Es ist sicher, sicher, sicher…“
    So spricht niemand, der die Autorität anerkennt. Wenn nach seiner Aussage Rom in der Apostasie ist, hört auch die päpstliche Autorität auf.

    Und deswegen konnte er sagen:
    „…Wenn wir aber sicher sein können, daß der Glaube, den die Kirche seit zwanzig Jahrhunderten lehrt, keinen Irrtum enthalten kann, haben wir andererseits weit weniger die absolute Sicherheit, daß der Papst wirklich Papst ist. Die Häresie, das Schisma, die Exkommunikation ipso facto die Ungültigkeit der Wahl können unter Umständen verursachen, daß ein Papst in Wirklichkeit nie Papst gewesen ist oder nicht mehr Papst ist…“

    Wieviele der Seminaristen diese Aussage vom 2.8.1976 im Innersten übernahmen, wissen wir nicht. Bis zum heutigen falschen Kurs der „Befehlshaber“ ist es jedoch noch ein weiter Weg.

    „Aber die Position der FSSPX und auch Bischof Williamsons ist eben genau das Gegenteil von der obigen Aussage von Msgr. de Castro Meyer und Dom Guéranger“

    Natürlich ist eine Autorität, welche den Irrtum lehrt, überhaupt keine Autorität. Daran ist nicht zu rütteln.

    Wir müssen immer die zwei Positionen innerhalb der FSSPX auseinanderhalten. Die eine Richtung plädiert das Nichtvorhandensein einer Autorität in der Konzilskirche, die andere eben das Gegenteil. Es wäre jetzt an der Zeit, daß die erste Richtung ihre Überzeugung nicht im stillen Kämmerlein behält, sondern offen und frei bekennen würde.

    Es darf jedoch nicht derart verallgemeinert werden, die gesamte FSSPX sehe das wahre Lehramt bei sich. „Das wahre Lehramt sehen sie bei sich, egal ob nun die Oberen der FSSPX so einen Kurs fahren.“ Wer ist dieses „sie“ für Sie? Sie übersehen die beiden bestehenden Richtungen: die Kommandanten an der Spitze und die viel größere Zahl der Priester und Gläubigen.
    Wenn die katholische Kirche schwerlich noch zu erkennen ist, ist es keine Anmaßung zu sagen, daß dort, wo die katholische Kirche sich in ihrer Lehre und Tradition fortsetzt, auch das Lehramt zu finden ist. Das bedeutet noch lange nicht, daß Tissier de Mallerais sagen wollte, das Lehramt der katholischen Kirche hat aufgehört. Es gibt nur noch das Lehramt Ecônes.

    Ihre Argumente bezüglich Absicht Bischof Williamsons sind nicht stichhaltig genug, um das zu beweisen.

    Und wo befindet sich diese „wahre Opposition“ und unter welcher Führung?

  5. @ Alexius

    „Wenn Lefebvre sagt „Keine Autorität selbst nicht die höchste in der Hierarchie“ ist damit nicht unbedingt eine Anerkennung dieser Autorität ausgesagt.“

    Nicht zwangsläufig. Aber die meisten Leute in und im Umfeld der FSSPX sehen es so. Sie verstehen es so, daß es zwar die „rechtmäßigen Autoritäten“ seien (sie wurden ja „rechtmäßig gewählt“, „geweiht“ und „ernannt“) aber daß man ihnen aufgrund der „Notsituation“ nicht gehorchen müsse.

    Die meisten haben sich mit der Vorstellung arrangiert, daß die Kirche quasi gespalten wäre in Modernisten und Traditionelle. Der eine Teil, die „Konzilskirche“, stellt die formalen bzw. nominellen Vertreter der sichtbaren kirchlichen Hierarchie, und der andere Teil, die Traditionellen, hätten den „wahren Geist“ bzw. die katholische Lehre. Das ist m.E. das vorherrschende Konstrukt, welches die Basis für den Standpunkt der FSSPX und auch für die meisten Leute in deren Umfeld ist.

    Dieses Konstrukt widerspricht aber bereits in sich eklatant dem Selbstverständnis der Kirche. Daraus ergeben sich dann alle weiteren Irrtümer…

    „Denn wäre sie für ihn eine wahre Autorität gewesen, hätte Lefebvre ihr Unterwerfung gezollt.“

    Lefebvre ist wohl Mit-Urheber des obigen Konstruktes… Für uns ist es klar, daß, wenn wir von „wahrer Autorität“ sprechen, daß für uns dann auch der notwendige Gehorsam folgt. Für den Standpunkt der FSSPX ist das aber nicht so klar bzw. sie sehen das durchaus anders. Die Wörter haben bei denen eine andere Bedeutung bzw. andere Konsequenzen (oder auch gar keine…).

    „Wenn nach seiner Aussage Rom in der Apostasie ist, hört auch die päpstliche Autorität auf.“

    Richtig. Das ist der springende Punkt. Und wenn die päpstliche Autorität aufgehört hat, dann deswegen, weil es keinen Papst gibt. Denn es gibt keinen Papst ohne päpstliche Autorität. Es gibt keinen Antichristen als Stellvertreter Christi…

    „Wieviele der Seminaristen diese Aussage vom 2.8.1976 im Innersten übernahmen, wissen wir nicht.“

    Vermutlich nur noch wenige der älteren Semester… Und die werden jetzt Zug um Zug herausgefiltert. Denn mit jenen kann der Einigung mit Apostasie-Rom nicht stattfinden…

    „Wir müssen immer die zwei Positionen innerhalb der FSSPX auseinanderhalten. Die eine Richtung plädiert das Nichtvorhandensein einer Autorität in der Konzilskirche, die andere eben das Gegenteil. Es wäre jetzt an der Zeit, daß die erste Richtung ihre Überzeugung nicht im stillen Kämmerlein behält, sondern offen und frei bekennen würde.“

    Die Vertreter der ersten Richtung werden sicher in der Minderheit sein. Und dieser beharrliche „Rest“, der „immer noch“ nicht die „Konzilskirche“ als wahre Kirche Christi anerkennen will (wie uns hier z.B. die „Widerständler“ Pia und Seefeldt dazu nötigen), muß nun identifiziert und neutralisiert werden. Das ist es, was jetzt passiert. Und ich denke, daß Bischof Williamson hierbei auch seine Rolle spielt (ich vermute, daß er zudem auch verhindern soll, daß es Abwanderungen zu den Sedisvakanz-Vertretern gibt)…

    „Es darf jedoch nicht derart verallgemeinert werden, die gesamte FSSPX sehe das wahre Lehramt bei sich… Wer ist dieses „sie“ für Sie?“

    Die Masse der Leute. Das wird bei der Masse sicher so sein, wenn auch nicht explizit, aber fest im Hinterkopf. Denn sonst funktioniert das ganze Konstrukt mit den „zwei Kirchen“ die doch „die eine“ sind nicht…

    „Wenn die katholische Kirche schwerlich noch zu erkennen ist, ist es keine Anmaßung zu sagen, daß dort, wo die katholische Kirche sich in ihrer Lehre und Tradition fortsetzt, auch das Lehramt zu finden ist.“

    Das Lehramt SIND die entsprechenden Personen. Das Lehramt der Kirche SIND die Bischöfe in Einheit mit dem Papst. Dieses ist momentan nicht gegeben. Wir haben noch die apostolische Sukzession, wir haben noch Bischöfe und Priester und die Sakramente und die bis zum Zusammenbruch des Lehramtes dokumentierte Lehre – also alles unabdingbar notwendige – aber wir haben nicht mehr das Lehramt der Kirche an sich, also kein aus sich heraus verbindlich und definitiv lehrendes und entscheidendes Lehramt (wofür eben ein Papst notwendig ist). Es können sozusagen keine neuen letztverbindlichen Definitionen und Entscheidungen erlassen werden. Wir können „lediglich“ auf die vorhandenen Verkündigungen und Erlasse und Gesetze zurückgreifen.

    „Das bedeutet noch lange nicht, daß Tissier de Mallerais sagen wollte, das Lehramt der katholischen Kirche hat aufgehört. Es gibt nur noch das Lehramt Ecônes.“

    Ja, er hat nicht gesagt, daß es aufgehört hat (obwohl es ohne Papst ganz sicher aufgehört hat), sondern er sagt, es sei nun in Econe. Also müßte demnach der Papst in Econe sein… Und so verhalten sie sich ja teilweise auch…

    „Ihre Argumente bezüglich Absicht Bischof Williamsons sind nicht stichhaltig genug, um das zu beweisen.“

    Ich habe freilich keine Beweise. Aber nach allem halte ich diese Variante für ziemlich plausibel…

    Sie selbst haben m.E. die Situation in einem Ihrer früheren Beiträge sehr gut dargestellt: https://poschenker.wordpress.com/2013/08/10/bischof-richard-williamson-echte-kanonisationen/#comment-1261

    „Und wo befindet sich diese „wahre Opposition“ und unter welcher Führung?“

    Sie ist zerstreut und ohne wirkliche Führung. Wie ich oben bereits geschrieben habe, sind es all jene, die in aufrichtiger Weise den folgende Standpunkt vertreten: “die Katholische Kirche aller Zeiten von der „Konzilskirche“ offen zu unterscheiden”. Das ist die grundlegende Haltung alle Oppositionellen bzw. wahren Widerständler…

  6. Möchte aber dennoch darauf hinweisen, daß es von einem bestimmten Zeitpunkt an in der FSSPX diesen ganz bewußten Kurswechsel gab, zuerst insgeheim, ohne daß dieser den Gläubigen besonders auffiel, vom Jahr der Gespräche an, von 2009, dann ganz augenscheinlich und unbestreitbar.

    All die Jahre zuvor gab es in der FSSPX eine konkrete Trennung und Unterscheidung der Katholischen Kirche von der Neuen, konziliaren „Kirche“. Insbesondere bis zum Ableben des Erzbischofs. Dass es immer schon kleine Kreise gegeben hat die anders dachten, ist wahrscheinlich.

    Lefebvre: „Das ist eindeutig! In Zukunft muß man der konziliaren Kirche gehorchen und treu ergeben sein, nicht mehr der katholischen….Wir sind „suspendiert a divinis“ durch die konziliare Kirche und für die konziliare Kirche, der wir nicht angehören wollen. Diese konziliare Kirche ist eine schismatische Kirche, weil sie mit der katholischen Kirche aller Zeiten bricht. Sie hat ihre neuen Dogmen, ihr neues Priestertum, ihre neuen Institutionen, ihren neuen Kult. Diese Neuerungen sind von der Kirche in mehreren offiziellen und endgültigen Dokumenten bereits verurteilt..
    Diese konziliare Kirche ist schismatisch, weil die Prinzipien, die ihr zugrunde liegen, jenen der katholischen Kirche entgegengesetzt sind..“

    Freilich hätte er diese konziliare „Kirche“ nicht als Kirche bezeichnen dürfen, denn es gibt eben nur EINE und seine ausgesprochene Annahme eines vakanten Stuhls Petri zu Ende denken müssen, nämlich, daß es dann nicht möglich ist, diesen Vorsteher der Konziliaren „Kirche“ in der Messe zu erwähnen. War hier eine andere Person als Triebkraft im Spiel?

    Es ist paradox, diesen Vorsteher dann doch wieder gleichzeitig als Autorität der Katholischen Kirche zu betrachten.

  7. Es gibt eindeutige und präzise Aussagen des Erzbischofs und dann aber auch immer wieder gegenteilige Aussagen bzw. Handlungen. Leider kann jede Seite entsprechende Zitate für sich verwenden. Von wem der Erzbischof beeinflußt war, wäre sicher interessant, zu erfahren…

    Es gab ab 2009 sicher spürbar eine gewisse Veränderung. Aber es wird nicht etwas völlig Neues gewesen sein, sondern etwas, daß bereits schon lange (oder auch schon immer) unter der Oberfläche schwelte. Nun ist es quasi offen ausgebrochen.

    Ich denke, das Hauptproblem ist die mangelnde Aufarbeitung des Modernismus, der „Aufklärung“ usw. Zudem wird die „westliche Wertegemeinschaft“ als DIE christliche Zivilisation betrachtet. Es gibt somit überhaupt kein wirkliches Verständnis des Feindes und somit auch keinen wirkliche Willen eines entsprechenden Widerstands. Eine echte Trennung von der „Konzilskirche“ ist nicht gewollt, denn das hieße zugleich eine echte (geistige) Trennung von der für eigentlich christliche gehaltenen „aufgeklärten“ Gesellschaft, die aber in Wahrheit satanisch durch und durch ist. Aber der radikale Bruch ist nicht gewollt…

  8. „STEPHAN“: „Eine echte Trennung von der “Konzilskirche” ist nicht gewollt, denn das hieße zugleich eine echte (geistige) Trennung von der für eigentlich christliche gehaltenen “aufgeklärten” Gesellschaft, die aber in Wahrheit satanisch durch und durch ist. Aber der radikale Bruch ist nicht gewollt…“

    Sehr richtig – so sehe ich das auch.

    Zu Bischof Williamson noch: leider sehen und erwarten viele Gläubige, auch aus unseren Reihen, in Bischof Williamson den Retter für den katholischen Glauben. Für mich ist dieser Bischof nur ein Bremser des wahren Widerstandes. Er ist mit größter Vorsicht zu genießen. Seine Kommentare sollten jedem Katholiken eigentlich die Augen öffnen.

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